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GEW-Studie: Gymnasiallehrer arbeiten drei Stunden pro Woche zuviel

02.08.2016. (dpa) - Niedersachsens Gymnasiallehrer arbeiten laut einer Studie der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) im Durchschnitt pro Woche drei Stunden und fünf Minuten zuviel.
Landesweit kämen damit an Gymnasien etwa 50.000 unbezahlte Überstunden pro Woche zusammen, teilte die Gewerkschaft am Montag bei der Vorstellung der Arbeitszeitstudie mit.
Grundschullehrer leisten der Studie zufolge pro Woche eine Stunde und zwanzig Minuten Mehrarbeit.
"Damit ist es aus und vorbei mit allen Versuchen in Niedersachsen, die Unterrichtverpflichtung zu erhöhen", sagte der GEW-Landesvorsitzende Eberhard Brandt.
Fast ein Jahr lang, von Ostern 2015 bis Ostern 2016, hatten 2.869 Lehrkräfte aus 255 Schulen ihre Arbeitszeit auf die Minute genau in einem Zeiterfassungssystem protokolliert. Die Ergebnisse wurden von Wissenschaftlern der Kooperationsstelle Hochschule und Gewerkschaften der Universität Göttingen ausgewertet. Repräsentativ ist die Erhebung nur für die Lehrkräfte an Gymnasien, Gesamtschulen und Grundschulen. An Haupt-, Real- und Oberschulen sowie an berufsbildenden Schulen beteiligten sich dagegen nicht genug Lehrkräfte, so dass die Ergebnisse für diese Schulformen nur Pilotcharakter haben.
Die Wissenschaftler legten als Sollwert die 40-Stunden-Woche von Verwaltungsbeamten zugrunde. "Da Lehrer durch die Ferien mehr Urlaub haben, kommen wir rein rechnerisch auf ein Soll von 46 Stunden und 38 Minuten pro Woche", erläuterte Frank Mußmann von der Universität Göttingen. "Vollzeitlehreräquivalent" nennt sich dieses Konstrukt. Soviel müsste ein Lehrer theoretisch arbeiten, wenn man davon ausgehe, dass er in den Ferien nur Freizeit habe, erläuterte Mußmann.
Laut Studie arbeiten Gymnasiallehrer im Durchschnitt 49 Stunden und 43 Minuten, also deutlich über dem Soll. An Gesamtschulen sieht es besser aus: Hier kommen die Lehrer im Schnitt auf 46 Stunden und 42 Minuten, das sind vier Minuten über dem Soll. Bei Grundschullehrern liegt der Wert bei 47 Stunden und 58 Minuten. Auffallend ist, dass Teilzeitlehrkräfte viel unbezahlte Mehrarbeit leisten. An Gymnasien etwas mehr als vier Stunden, an Gesamtschulen zweieinhalb Stunden und an Grundschulen zwei Stunden pro Woche.
Für die Studie hatten die Teilnehmer ihre Arbeit in bis zu 23 Kategorien von Lehrertätigkeiten aufgegliedert festgehalten. Demnach beträgt bei Gymnasiallehrern der Aufwand an vor- und nachgelagerter Arbeit pro Unterrichtsstunde durchschnittlich eine Stunde und 53 Minuten. Eine 45-Minuten-Unterrichtseinheit entspricht also einem realen Arbeitsaufwand von mehr als zweieinhalb Stunden.
Den Anlass für die Untersuchung der GEW hatte ein Rechtsstreit gegeben: Im Juni 2015 hatte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg entschieden, dass die von der Landesregierung beschlossene Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für Gymnasiallehrer von 23,5 auf 24,5 Wochenstunden verfassungswidrig ist. Das Gericht kritisierte unter anderem, dass es bislang keinerlei belastbare und nachvollziehbare Erfassung der Arbeitsbelastung der Lehrer gibt.
Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) begrüßte die Studie als wichtigen Diskussionsbeitrag. "Wir werden diesen sachlichen Beitrag genau analysieren", teilte Heiligenstadt am Montag mit. Im Rahmen der eigenen Initiative des Kultusministeriums zur Betrachtung der Arbeitsbelastung von Lehrkräften und Schulleitungen werde die Studie der GEW angemessen berücksichtigt werden. Zusätzlich zu der GEW-Studie hat auch das Kultusministerium rund 90.000 Pädagogen in einer Online-Befragung um Auskunft über ihre Arbeitsbelastung gebeten. Die Arbeitszeit spielt dabei allerdings keine Rolle.
Der schulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Kai Seefried, kritisierte die Online-Befragung des Kultusministeriums als "Ablenkungsmanöver". Die Ergebnisse der GEW-Studie untermauerten die Forderung der CDU nach einer unabhängigen Erhebung der Arbeitszeit der Lehrkräfte.
Der Vorsitzende des Philologenverbandes Niedersachsen, Horst Audritz, wies darauf hin, dass die von der GEW-Studie nachgewiesene besondere Belastung für Gymnasiallehrer bereits in einer Untersuchung seines Verband aus dem Jahr 2010 aufgezeigt worden war. Er forderte die Landesregierung auf, endlich aus diesen Studien und dem Urteil des OVG Lüneburg die längst überfälligen Konsequenzen zu ziehen und die Arbeitszeit der Lehrkräfte umgehend zu senken.
Nähere Informationen finden Sie hier:
- Arbeitsrecht aktuell: 18/026 Studie: Lehrer arbeiten länger als vergleichbare Beschäftigte im öffentlichen Dienst
- Arbeitsrecht aktuell: 17/270 Arbeitszeitanalyse an Schulen
- Arbeitsrecht aktuell: 17/192 Kultusministerium reagiert auf Engpass bei Lehrkräften
- Arbeitsrecht aktuell: 17/189 Lehrermangel in Deutschland - Schülerzahlen steigen
- Arbeitsrecht aktuell: 16/252 Junglehrer ohne Planstelle: Gewerkschaften für Reform des Studiums
- Arbeitsrecht aktuell: 16/220 Der Berg an Überstunden wächst etwas in Deutschland
- Arbeitsrecht aktuell: 16/216 Arbeiten statt Urlaub - jeder Dritte verzichtet auf Freizeit
- Arbeitsrecht aktuell: 16/196 Regierung und Gewerkschaften nehmen Gespräche zu Lehrermangel auf
- Arbeitsrecht aktuell: 16/181 Angestellte Lehrer in Berlin sollen an zwei Tagen Arbeit niederlegen
Letzte Überarbeitung: 30. Januar 2018
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Nina Wesemann Rechtsanwältin, Fachanwältin für Arbeitsrecht HENSCHE Rechtsanwälte, Fachanwälte für Arbeitsrecht Kanzlei Hannover Georgstraße 38, 30159 Hannover Telefon: 0511 - 89 97 701 Telefax: 0511 - 89 97 702 E-Mail: hannover@hensche.de |
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