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20/066a Be­schäf­tig­ten­an­spruch schwer­be­hin­der­ter Ar­beit­neh­mer vs. Art. 33 Abs.2 GG

Öf­fent­lich aus­ge­schrie­be­ne Stel­len müs­sen nicht vor­ab in­tern an Schwer­be­hin­der­te ver­ge­ben wer­den: Bun­des­ar­beits­ge­richt, Ur­teil vom 03.12.2019, 9 AZR 78/19
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27.05.2020. Schwer­be­hin­der­te Ar­beit­neh­mer ha­ben ge­mäß § 164 Abs.4 Satz 1 Nr.1 Neun­tes Buch So­zi­al­ge­setz­buch (SGB IX) ei­nen An­spruch auf ei­ne be­hin­de­rungs­ge­rech­te Be­schäf­ti­gung.

An­de­rer­seits ist ein öf­fent­li­cher Ar­beit­ge­ber nach Art. 33 Abs.2 Grund­ge­setz (GG) ver­pflich­tet, ei­nem ex­ter­nen Be­wer­ber ein fai­res Aus­wahl­ver­fah­ren zu ge­währ­leis­ten. Da­nach hat "je­der Deut­sche […] nach sei­ner Eig­nung, Be­fä­hi­gung und fach­li­chen Leis­tung glei­chen Zu­gang zu je­dem öf­fent­li­chen Am­te."

Da­her kön­nen die Rech­te des be­reits Be­schäf­tig­ten mit ei­ner Schwer­be­hin­de­rung, der sich auf ei­ne neue Stel­le be­wirbt, mit dem Recht ei­nes ex­ter­nen Be­wer­bers, der sich auf ei­ne öf­fent­lich aus­ge­schrie­be­ne Stel­le be­wirbt, kol­li­die­ren.

Wäh­rend das Thü­rin­ger Lan­des­ar­beits­ge­richt in ei­nem ak­tu­el­len Fall noch zu­guns­ten ei­ner Be­schäf­tig­ten mit Be­hin­de­rung ent­schie­den hat, hob das Bun­des­ar­beits­ge­richt des­sen Ur­teil auf und wies die Kla­ge auf Be­schäf­ti­gung ab: Ein öf­fent­li­cher Ar­beit­ge­ber ist nicht ver­pflich­tet, ei­ne öf­fent­lich aus­ge­schrie­be­ne Stel­le vor­ab in­tern an Schwer­be­hin­der­te zu ver­ge­ben, Bun­des­ar­beits­ge­richt, Ur­teil vom 03.12.2019, 9 AZR 78/19.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zu die­ser Ent­schei­dung fin­den Sie hier: Up­date Ar­beits­recht 11|2020 BAG: Öf­fent­lich aus­ge­schrie­be­ne Stel­len müs­sen nicht vor­ab in­tern an Schwer­be­hin­der­te ver­ge­ben wer­den.

Letzte Überarbeitung: 27. Juli 2021

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