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ARBEITSRECHT AKTUELL

07/12a Ren­te ab 67

Ar­bei­ten im Al­ter - die gro­ße Ko­ali­ti­on macht ernst: Ge­setz zur An­pas­sung der Re­gel­al­ters­gren­ze an die de­mo­gra­fi­sche Ent­wick­lung und zur Stär­kung der Fi­nan­zie­rungs­grund­la­gen der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung (RV-Al­ters­gren­zen­an­pas­sungs­ge­setz)
Alter Mann mit Hund im Wald Mit 65 nicht spa­zie­ren ge­hen, son­dern zur Ar­beit?

21.05.2007. Mitt­ler­wei­le ha­ben Bun­des­tag und Bun­des­rat ih­re Zu­stim­mung er­teilt, so dass das Ge­setz zur Ein­füh­rung der Ren­te mit 67 Jah­ren mitt­ler­wei­le gilt.

Es trägt, wie bei Ren­ten­ge­set­zen nicht an­ders zu er­war­ten, ei­nen lan­gen und mit recht­fer­ti­gen­den Flos­keln ge­spick­ten Na­men: Ge­setz zur An­pas­sung der Re­gel­al­ters­gren­ze an die de­mo­gra­fi­sche Ent­wick­lung und zur Stär­kung der Fi­nan­zie­rungs­grund­la­gen der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung (RV-Al­ters­gren­zen­an­pas­sungs­ge­setz).

Wie der Na­me des Ge­set­zes schon sagt, nimmt die gro­ße Ko­ali­ti­on den de­mo­gra­phi­schen Wan­del, d.h. das zu­neh­men­de Miss­ver­hält­nis von Ar­beit­neh­mern im er­werbs­fä­hi­gen Al­ter und Rent­nern für ih­re Re­form in An­spruch.

Rich­tig ist dar­an, dass sich die Zahl der so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­tig be­schäf­tig­ten Bei­trags­zah­ler ten­den­zi­ell auf­grund der nied­ri­ge­ren Ge­bur­ten­ra­ten ver­rin­gert (wo­bei hier al­ler­dings in Zei­ten ei­ner gu­ten Kon­junk­tur im­mer wie­der Spit­zen­wer­te er­reicht wer­den). Und rich­tig ist auch, dass sich die durch­schnitt­li­che Ren­ten­be­zugs­dau­er auf­grund der ho­hen Le­bens­er­war­tung in den letz­ten Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich nach hin­ten ver­scho­ben hat, d.h. die Rent­ner be­an­spru­chen ih­re Ren­te für ei­ne zu­neh­mend län­ge­re Zeit.

Da­her hat­te der Ge­setz­ge­ber be­reits mit der Ren­ten­re­form 2001 und dem RV-Nach­hal­tig­keits­ge­setz 2004 ers­te Schrit­te un­ter­nom­men, um die Fi­nan­zie­rungs­grund­la­gen der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung auf ei­ne bes­se­re Grund­la­ge zu stel­len. So wur­de mit der Be­grün­dung der lang­fris­ti­gen Sys­tem­si­che­rung Bei­trags­ober­gren­zen und Ni­veau­si­che­rungs­zie­le ein­ge­führt. Der Bei­trags­satz zur ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung soll bis 2009 den Satz von 19,9 % nicht über­stei­gen. Da­nach, bis 2030, soll er höchs­tens auf 22 % an­stei­gen.

Der nun vor­lie­gen­de Ge­setz­ent­wurf er­gänzt die vor­ge­nann­ten Maß­nah­men um zwei wei­te­re Schrit­te zur Bei­trags- und Ni­veau­si­che­rung:

Zum ei­nen wird die Re­gel­al­ters­gren­ze stu­fen­wei­se von 65 auf 67 Jah­re an­ge­ho­ben, und zwar ab 2012. Be­trof­fen von die­ser Stu­fen­re­ge­lung sind die Jahr­gän­ge 1948 bis 1962. Die da­vor lie­gen­den Jahr­gän­ge blei­ben un­ge­scho­ren und für die nach 1963 Ge­bo­re­nen gilt von vorn­her­ein und aus­nahms­los die Al­ters­gren­ze 67.

Zum an­de­ren gibt es ab 2011 ei­ne sog. An­pas­sungs­dämp­fung. Die­se wird in Ge­stalt von § 68a SGB Sechs­tes Buch So­zi­al­ge­setz­buch (SGB VI) neue Fas­sung rea­li­siert. An­pas­sungs­dämp­fung heißt, dass ei­ne un­ter­blie­be­ne Min­de­rungs­wir­kung bei spä­te­ren Ren­ten­er­hö­hun­gen ab dem Jahr 2011 im We­ge der Ver­rech­nung aus­zu­glei­chen ist und zwar der­art, dass die fäl­li­gen Ren­ten­er­hö­hun­gen hal­biert wer­den. Der Aus­gleichs­be­darf wird in der Ver­ord­nung zur Be­stim­mung des neu­en ak­tu­el­len Ren­ten­werts aus­ge­wie­sen.

Nä­he­re In­for­ma­tio­nen fin­den Sie hier:

Letzte Überarbeitung: 19. März 2020

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