HENSCHE RECHTSANWÄLTE, FACHANWALTSKANZLEI FÜR ARBEITSRECHT

ARBEITSRECHT AKTUELL // 20/077

Per­so­nal­ab­bau im Ma­schi­nen­bau?

Ei­ner Um­fra­ge zu­fol­ge wol­len mehr als 12 Pro­zent der Be­trie­be im Ma­schi­nen- und An­la­gen­bau ihr Per­so­nal re­du­zie­ren
Maschinenbauer arbeiten an Gasturbine

24.06.2020. (fle) - Ei­ne Um­fra­ge der IG Me­tall un­ter Be­triebs­rä­ten von mehr als 800 Un­ter­neh­men im Ma­schi­nen- und An­la­gen­baus zeigt, dass ein grö­ße­rer An­teil von ih­nen ei­nen Per­so­nal­ab­bau plant.

Der Um­fra­ge zu­fol­ge wol­len mehr als 12 Pro­zent der Be­trie­be ih­re Be­leg­schaft ver­klei­nern.

Leih­ar­beit­neh­mer trifft es da­bei be­son­ders hart: In über 40 Pro­zent der Be­trie­be wur­den Leih­ar­bei­ter ab­ge­mel­det und in 37 Pro­zent lie­fen die Be­fris­tun­gen aus.

Die Zah­len sind da­mit im Ver­gleich zur letz­ten Er­he­bung im April deut­lich an­ge­stie­gen. Zu die­sem Zeit­punkt plan­ten nur rund 8 Pro­zent ei­nen Stel­len­ab­bau. Auch hat­ten nur 37 Pro­zent der Be­trie­be Leih­ar­bei­ter ab­ge­mel­det und bei nur 33 Pro­zent wa­ren Be­fris­tun­gen aus­ge­lau­fen.

Wolf­gang Lemb, ge­schäfts­füh­ren­des Vor­stands­mit­glied der IG Me­tall und zu­stän­dig für den Ma­schi­nen- und An­la­gen­bau, kri­ti­siert: „Mit die­sen per­so­nel­len Ein­schnit­ten läuft der Ma­schi­nen­bau Ge­fahr, die Fach­ar­bei­ter­ba­sis zu ver­lie­ren. Da­mit wird die Zu­kunfts­fä­hig­keit der Bran­che ge­fähr­det“.

Auch für den Aus­bil­dungs­be­reich der Bran­che sieht die Be­fra­gung nicht gut aus. Vor der Kri­se hat­te die Bran­che noch ge­klagt, es ge­be nicht ge­nü­gend Fach­kräf­te.

Nun ga­ben mehr als 5 Pro­zent der Be­frag­ten an, dass die Zahl der neu­en Aus­bil­dungs­plät­ze in ih­rem Un­ter­neh­men ab­neh­men wer­de. Au­ßer­dem wird da­von be­rich­tet, dass Aus­zu­bil­den­de im­mer häu­fi­ger nicht mehr über­nom­men wer­den.

Die Bran­che hat bis zum Jahr 2018 ei­nen lang an­hal­ten­den Boom er­lebt. 2019 wur­de es et­was ru­hi­ger, doch die Un­ter­neh­men be­fan­den sich wei­ter­hin in ei­ner so­li­den wirt­schaft­li­chen Si­tua­ti­on. Trotz Ge­win­nen in den Boom­jah­ren ha­ben sich die Un­ter­neh­men aber nicht aus­rei­chend auf die Zu­kunft vor­be­rei­tet.

„Die­se Ver­säum­nis­se dür­fen jetzt nicht zu Las­ten von Aus­zu­bil­den­den und Be­schäf­tig­ten ge­hen“, for­dert Lemb.

Die IG Me­tall for­dert die Ar­beit­ge­ber da­her auf Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men.

„Was der Ma­schi­nen­bau ge­ra­de jetzt braucht, sind Zu­kunfts­kon­zep­te und kei­ne Kos­ten­op­ti­mie­rung zu Las­ten der Be­schäf­tig­ten. Zu­kunfts­fä­hig bleibt die Bran­che mit mehr, nicht mit we­ni­ger In­ves­ti­tio­nen“, ap­pel­liert Lemb.

Nä­he­re In­for­ma­tio­nen fin­den Sie hier:

Letzte Überarbeitung: 16. November 2021

Weitere Auskünfte erteilen Ihnen gern:

Dr. Martin Hensche
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hensche@hensche.de
Christoph Hildebrandt
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hildebrandt@hensche.de
Nina Wesemann
Rechtsanwältin
Fachanwältin für Arbeitsrecht

Kontakt:
040 / 69 20 68 04
wesemann@hensche.de

Bewertung:

Auf Facebook teilen Auf Google+ teilen Ihren XING-Kontakten zeigen Beitrag twittern

 

Für Personaler, betriebliche Arbeitnehmervertretungen und andere Arbeitsrechtsprofis: "Update Arbeitsrecht" bringt Sie regelmäßig auf den neusten Stand der arbeitsgerichtlichen Rechtsprechung. Informationen zu den Abo-Bedingungen und ein kostenloses Ansichtsexemplar finden Sie hier:

Alle vierzehn Tage alles Wichtige
verständlich / aktuell / praxisnah

HINWEIS: Sämtliche Texte dieser Internetpräsenz mit Ausnahme der Gesetzestexte und Gerichtsentscheidungen sind urheberrechtlich geschützt. Urheber im Sinne des Gesetzes über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (UrhG) ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht Dr. Martin Hensche, Lützowstraße 32, 10785 Berlin.

Wörtliche oder sinngemäße Zitate sind nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung des Urhebers bzw. bei ausdrücklichem Hinweis auf die fremde Urheberschaft (Quellenangabe iSv. § 63 UrhG) rechtlich zulässig. Verstöße hiergegen werden gerichtlich verfolgt.

© 1997 - 2024:
Rechtsanwalt Dr. Martin Hensche, Berlin
Fachanwalt für Arbeitsrecht
Lützowstraße 32, 10785 Berlin
Telefon: 030 - 26 39 62 0
Telefax: 030 - 26 39 62 499
E-mail: hensche@hensche.de