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BAG, Ur­teil vom 18.04.2012, 4 AZR 139/10

   
Schlagworte: Mindestlohn, Arbeitnehmer-Entsendegesetz (AEntG)
   
Gericht: Bundesarbeitsgericht
Aktenzeichen: 4 AZR 139/10
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 18.04.2012
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Hamburg, Urteil vom 17.02.2009, 19 Ca 283/08
Landesarbeitsgericht Hamburg, Urteil vom 17.09.2009, 8 Sa 33/09
   

BUN­DES­AR­BEITS­GERICHT

4 AZR 139/10
8 Sa 33/09
Lan­des­ar­beits­ge­richt
Ham­burg

Im Na­men des Vol­kes!

Verkündet am
18. April 2012

UR­TEIL

Frei­tag, Ur­kunds­be­am­tin
der Geschäfts­stel­le

In Sa­chen

Kläger, Be­ru­fungskläger und Re­vi­si­onskläger,

pp.

Be­klag­te, Be­ru­fungs­be­klag­te und Re­vi­si­ons­be­klag­te,

hat der Vier­te Se­nat des Bun­des­ar­beits­ge­richts auf­grund der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 18. April 2012 durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Prof. Be­p­ler, die Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Creutz­feldt und Dr. Tre­ber so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Ste­ding und Rupp­recht für Recht er­kannt:

 

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1. Die Re­vi­si­on des Klägers ge­gen das Ur­teil des Lan­des­ar­beits­ge­richts Ham­burg vom 17. Sep­tem­ber 2009 - 8 Sa 33/09 - wird zurück­ge­wie­sen.

2. Der Kläger hat die Kos­ten der Re­vi­si­on zu tra­gen.

Von Rechts we­gen!

Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten über Ent­gelt­dif­fe­ren­zen für den Zeit­raum vom 1. Ju­li 2007 bis zum 30. Ju­ni 2008, die der Kläger aus ei­nem Ver­gleich zwi­schen dem Ent­gelt ab­lei­tet, wel­ches ihm die Be­klag­te auf Grund­la­ge von Ta­rif­verträgen für die Kon­zern­un­ter­neh­men der Deut­schen Bahn AG (DB AG) ge­leis­tet hat und dem­je­ni­gen, wel­ches in all­ge­mein­ver­bind­li­chen Ta­rif­verträgen für den Be­reich der Gebäuderei­ni­gung ge­re­gelt ist.

Der seit dem 1. Ja­nu­ar 2004 bei der Be­klag­ten beschäftig­te Kläger ist als Fahr­zeug­rei­ni­ger an­ge­stellt und wird dem­ent­spre­chend beschäftigt. Die Be­klag­te ist zu­sam­men mit an­de­ren Ser­vice­ge­sell­schaf­ten Teil des Kon­zerns der DB AG und er­bringt in de­ren Be­reich Dienst­leis­tun­gen. Sie wen­det auf al­le bei ihr be­ste­hen­den Ar­beits­verhält­nis­se die­je­ni­gen Ta­rif­verträge des Kon­zerns der DB AG an, un­ter de­ren Gel­tungs­be­reich sie fällt.

Die Be­klag­te be­rech­ne­te im Streit­zeit­raum die dem Kläger ge­zahl­te Vergütung nach dem Ent­gelt­rah­men­ta­rif­ver­trag für die Ar­beit­neh­mer ver­schie­de­ner Ge­sell­schaf­ten des Geschäfts­felds Ser­vices im UB Dienst­leis­tun­gen (ERTV DB Ser­vices), nach dem Ent­gelt­ta­rif­ver­trag für die Ar­beit­neh­mer und Aus­zu­bil­den­den der DB Ser­vices Nord GmbH (ETV DB Ser­vices Nord) und nach der Lohn­ta­bel­le für ge­werb­li­che Ar­beit­neh­mer des Be­reichs Gebäude- und Ver­kehrs­diens­te (An­la­ge 2), Lohn­grup­pe A 3. Der Kläger er­hielt ab dem 1. April 2005 ei­nen St­un­den­lohn von 7,56 Eu­ro und ab dem 1. April 2008 ei­nen sol­chen von 7,90 Eu­ro so­wie für je­de ge­leis­te­te Ar­beits­stun­de ei­nen Ver­kehrs­mit­tel­zu­schlag von 0,76 Eu­ro für die Mo­na­te Ju­li 2007 bis ein­sch­ließlich März 2008 und

 

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von 0,79 Eu­ro für die Mo­na­te April bis ein­sch­ließlich Ju­ni 2008. Die­ser Zu­schlag in Höhe von je­weils 10 vH des St­un­den­lohns ist in An­la­ge 4 zum ERTV DB Ser­vices für die „Rei­ni­gung von öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln ein­sch­ließlich Ent­sor­gungs­ma­schi­nen“ vor­ge­se­hen. Des Wei­te­ren er­brach­te die Be­klag­te im Streit­zeit­raum wei­te­re Leis­tun­gen auf Grund­la­ge der der für sie gel­ten­den Ta­rif­verträge des DB Kon­zerns, dar­un­ter ua. ei­ne sog. „Er­geb­nis­be­tei­li­gung“, ei­ne „Ein­mal­zah­lung“, ein sog. Weih­nachts­geld so­wie ein Ur­laubs­geld.

Mit Be­kannt­ma­chung vom 19. März 2004 wur­de der Rah­men­ta­rif­ver­trag für die ge­werb­li­chen Beschäftig­ten in der Gebäuderei­ni­gung (vom 4. Ok­to­ber 2003, RTV Ge­bRein) und mit Be­kannt­ma­chung vom 21. April 2004 der Lohn­ta­rif­ver­trag für die ge­werb­lich Beschäftig­ten in der Gebäuderei­ni­gung (vom 4. Ok­to­ber 2003, LTV Ge­bRein 2004) je­weils mit Wir­kung vom 1. April 2004 (mit ei­ner hier nicht re­le­van­ten Ein­schränkung) für all­ge­mein­ver­bind­lich erklärt. § 2 LTV Ge­bRein 2004 sieht für den Be­reich Ham­burg für die vom Kläger aus­zuüben­de Tätig­keit ei­nen St­un­den­lohn von 7,87 Eu­ro vor. Der LTV Ge­bRein 2004 trat mit Ab­lauf des 29. Fe­bru­ar 2008 außer Kraft.

Zum 1. Ju­li 2007 trat das Ers­te Ge­setz zur Ände­rung des Ar­beit­neh­mer-Ent­sen­de­ge­set­zes in Kraft, wo­durch un­ter an­de­rem die Be­stim­mun­gen des da­ma­li­gen § 1 Abs. 1 AEntG (aF) auf das Gebäuderei­ni­ger­hand­werk er­streckt wur­den, so dass seit­dem auch die Ver­ord­nungs­ermäch­ti­gung des § 1 Abs. 3a iVm. Abs. 1 AEntG (aF) für das Gebäuderei­ni­ger­hand­werk be­stand. Am 27. Fe­bru­ar 2008 wur­de die dann zum 1. März 2008 in Kraft ge­tre­te­ne Ver­ord­nung über zwin­gen­de Ar­beits­be­din­gun­gen im Gebäuderei­ni­ger­hand­werk (Gebäude­ArbbV, BAnz Nr. 34 vom 29. Fe­bru­ar 2008 S. 762) er­las­sen. Nach § 1 Satz 1 Gebäude­ArbbV fin­den die in der An­la­ge zur Ver­ord­nung auf­geführ­ten Rechts­nor­men des Ta­rif­ver­tra­ges zur Re­ge­lung der Min­destlöhne für ge­werb­li­che Ar­beit­neh­mer in der Gebäuderei­ni­gung im Ge­biet der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land vom 9. Ok­to­ber 2007 (TV Min­dest­lohn Ge­bRein 2007) auf al­le nicht an ihn ge­bun­de­nen Ar­beit­ge­ber und Ar­beit­neh­mer An­wen­dung, die un­ter sei­nen am 1. März 2008 gülti­gen Gel­tungs­be­reich fal­len. Nach § 2 Nr. 1 Buchst. a TV Min­dest­lohn Ge­bRein 2007 beträgt der St­un­den­lohn der Lohn-grup­pe 1 in Ham­burg 8,15 Eu­ro. Das zwi­schen den Par­tei­en be­ste­hen­de

 

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Ar­beits­verhält­nis wird vom Gel­tungs­be­reich der Ta­rif­verträge für das Gebäuderei­ni­ger­hand­werk er­fasst.

Der Kläger hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, nach Auf­nah­me der Ta­rif­verträge des Gebäuderei­ni­ger­hand­werks in die Re­ge­lun­gen des AEntG zum 1. Ju­li 2007 stünden ihm wei­ter­ge­hen­de Vergütungs­ansprüche zu. Dies er­ge­be sich aus der Dif­fe­renz zwi­schen dem St­un­den­lohn nach den all­ge­mein­ver­bind­li­chen Gebäuderei­ni­ger­ta­rif­verträgen und der ihm ge­zahl­ten Vergütung nach dem ETV DB Ser­vices Nord. So­weit die Lohn­be­stim­mun­gen der Gebäuderei­ni­ger­ta­rif­ver-träge nicht auf­grund des AEntG zwin­gend sei­en, kämen die Ar­beits­be­din­gun­gen der spe­zi­el­le­ren Ta­rif­verträge - ERTV DB Ser­vices und ETV DB Ser­vices Nord - zur An­wen­dung. Die Zu­schläge sei­en auf der Grund­la­ge des erhöhten St­un­den­ent­gelts un­ter An­wen­dung der­je­ni­gen Vom-Hun­dert-Sätze zu zah­len, die in den von der Be­klag­ten an­ge­wand­ten Ta­rif­verträgen ge­re­gelt sind. Die wei­te­ren von der Be­klag­ten ge­zahl­ten sons­ti­gen Leis­tun­gen sei­en kei­ne Ent­gelt­be­stand­tei­le, die auf den nach Maßga­be des AEntG zu be­stim­men­den Min­dest­lohn an­ge­rech­net wer­den könn­ten. Das gel­te ins­be­son­de­re für den Ver­kehrs­mit­tel­zu­schlag, der ein Aus­gleich für be­son­de­re Er­schwer­nis­se der kon­kret zu ver­rich­ten­den Tätig­keit des Klägers sei.

Der Kläger hat zu­letzt be­an­tragt,

die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, an ihn 760,32 Eu­ro brut­to nebst Zin­sen iHv. fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz seit Rechtshängig­keit zu zah­len.

Die Be­klag­te hat be­an­tragt, die Kla­ge ab­zu­wei­sen. Sie ha­be an den Kläger ei­ne höhe­re Vergütung als die­je­ni­ge ge­leis­tet, die in den all­ge­mein­ver­bind­li­chen Ta­rif­verträgen vor­ge­se­hen sei. Na­ment­lich die Ver­kehrs­mit­tel­zu­la­ge sei als min­dest­lohn­wirk­sam ein­zu­be­zie­hen. Im Übri­gen sei­en die Gebäuderei­ni­ger­ta­rif­verträge aus ver­schie­de­nen grundsätz­li­chen Erwägun­gen ne­ben den von ihr an­ge­wand­ten un­ter­neh­mens­be­zo­ge­nen Kon­zern­ta­rif­verträgen un­abhängig von den Re­ge­lun­gen des AEntG nicht an­zu­wen­den.

Das Ar­beits­ge­richt hat die Kla­ge ab­ge­wie­sen. Die hier­ge­gen ge­rich­te­te Be­ru­fung des Klägers ist er­folg­los ge­blie­ben. Mit der vom Lan­des­ar­beits­ge­richt

 

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zu­ge­las­se­nen Re­vi­si­on ver­folgt der Kläger sein Be­geh­ren wei­ter. Die Be­klag­te be­an­tragt die Zurück­wei­sung der Re­vi­si­on.

Ent­schei­dungs­gründe

Die Re­vi­si­on des Klägers ist un­be­gründet. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat die Be­ru­fung ge­gen das kla­ge­ab­wei­sen­de erst­in­stanz­li­che Ur­teil im Er­geb­nis zu Recht zurück­ge­wie­sen. Die Be­klag­te hat die Vergütungs­ansprüche des Klägers für die von ihm im Streit­zeit­raum ge­leis­te­ten Ar­beits­stun­den erfüllt. Hin­sicht­lich wei­te­rer Vergütungs­ansprüche ist die Re­vi­si­on schon des­halb un­be­gründet, weil die Be­ru­fung des Klägers in­so­weit un­zulässig war.

I. Die Be­ru­fung des Klägers ge­gen das kla­ge­ab­wei­sen­de Ur­teil des Ar­beits­ge­richts war man­gels ei­ner den An­for­de­run­gen von § 520 Abs. 3 Satz 2 Nr. 2 ZPO, § 64 Abs. 6 ArbGG ent­spre­chen­den Be­ru­fungs­be­gründung in­so­weit un­zulässig, als der Kläger Dif­fe­renz­vergütungs­ansprüche zu dem er­hal­te­nen Ur­laubs­ent­gelt, das zusätz­li­che Ur­laubs­geld und Zu­schläge für Sonn-, Fei­er­tags- und Nacht­schicht­ar­bei­ten ver­langt hat.

Die Zulässig­keit der Be­ru­fung ist Pro­zess­vor­aus­set­zung für das ge­sam­te wei­te­re Ver­fah­ren nach Ein­le­gung der Be­ru­fung. Sie ist des­halb vom Re­vi­si­ons­ge­richt von Amts we­gen zu prüfen (s. nur BAG 17. Ja­nu­ar 2007 - 7 AZR 20/06 - Rn. 10, BA­GE 121, 18). Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hätte die Be­ru­fung in­so­weit be­reits als un­zulässig ver­wer­fen müssen, da sich der Kläger in der Be­ru­fungs­be­gründung mit den Erwägun­gen des Ar­beits­ge­richts, die zur Ab­wei­sung der ge­nann­ten Dif­fe­renz­vergütungs­ansprüche führ­ten, nicht aus­ein­an­der­ge­setzt hat.

1. Das Ar­beits­ge­richt hat sich zunächst mit der Be­rech­nung des kläge­ri­schen An­spruchs be­fasst und ent­schie­den, dass ihm das Ur­laubs­ent­gelt be­reits des­halb nicht zu­ste­he, weil er aus­weis­lich der von ihm selbst vor­ge­leg­ten Ab­rech­nun­gen je­weils ein Ur­laubs­ent­gelt in der von ihm ge­for­der­ten Höhe er­hal­ten ha­be. Das von ihm wei­ter gel­tend ge­mach­te zusätz­li­che Ur­laubs­geld könne er

 

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nicht ver­lan­gen, weil es hierfür an ei­ner An­spruchs­grund­la­ge feh­le. Glei­ches gel­te für die Vergütungs­ansprüche auf Sonn-, Fei­er­tags- und Nacht­schicht­zu­schläge. Letz­te­re sei­en zwar in § 3 RTV Ge­bRein ge­re­gelt; die­se Be­stim­mun-gen gehörten je­doch nicht zu den in § 1 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 und Nr. 2 AEntG 2007 ge­nann­ten Re­ge­lun­gen über Min­des­tent­geltsätze, Über­stun­densätze und an­de­re Lohn­be­stand­tei­le. Hin­sicht­lich der ver­blei­ben­den An­spruchs­ele­men­te Min­dest­lohn und Über­stun­den­zu­schläge sei der An­spruch durch die Leis­tun­gen der Be­klag­ten erfüllt.

2. Bei den Ansprüchen auf das Ur­laubs­ent­gelt, das zusätz­li­che Ur­laubs­geld so­wie auf die Sonn-, Fei­er­tags- und Nacht­schicht­zu­schläge han­delt es sich je­weils um ge­son­der­te Streit­ge­genstände. Die Ansprüche be­ru­hen auf un­ter-schied­li­chen Le­bens­sach­ver­hal­ten und An­spruchs­grund­la­gen. Der Kläger hätte die­se Zah­lun­gen je­weils auch in ei­nem ei­genständi­gen An­trag oder ei­ner ei­genständi­gen Kla­ge gel­tend ma­chen können.

Bei meh­re­ren Streit­ge­genständen muss die Be­ru­fungs­be­gründung für je­den ei­ne Aus­ein­an­der­set­zung mit den Ur­teils­gründen des an­ge­foch­te­nen Ur­teils ent­hal­ten, wenn das Ge­richt die ein­zel­nen Ansprüche aus un­ter­schied­li­chen Gründen ab­ge­wie­sen hat. Fehlt sie zu ei­nem Streit­ge­gen­stand, ist das Rechts­mit­tel in­so­weit un­zulässig (s. nur BAG 27. Ju­li 2010 - 1 AZR 186/09 - Rn. 19 mwN, NZA 2010, 1446; BGH 5. De­zem­ber 2006 - VI ZR 228/05 - Rn. 10, NJW-RR 2007, 414).

3. Die­sen An­for­de­run­gen ent­spricht die Be­ru­fungs­be­gründung des Klägers nicht. Sie be­zieht sich aus­sch­ließlich auf die vom Ar­beits­ge­richt als Erfüllungs­leis­tun­gen der Be­klag­ten an­ge­se­he­nen Zah­lun­gen, ins­be­son­de­re zur An­re­chen­bar­keit der Ver­kehrs­mit­tel­zu­la­ge auf den dem Kläger zu­ste­hen­den Min­dest­lohn. Die vom Ar­beits­ge­richt dar­ge­leg­ten Ent­schei­dungs­erwägun­gen zu den als un­be­gründet zurück­ge­wie­se­nen Ansprüchen hin­sicht­lich der wei­te­ren Streit­ge­genstände erwähnt die Be­ru­fungs­be­gründung mit kei­nem Wort.

II. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat die Kla­ge hin­sicht­lich der wei­te­ren vom Kläger gel­tend ge­mach­ten Vergütungs­dif­fe­ren­zen hin­sicht­lich des ihm ge­leis­te­ten St­un­den­lohns im Er­geb­nis zu Recht als un­be­gründet an­ge­se­hen.

 

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1. Da­bei kann zu Guns­ten des Klägers un­ter­stellt wer­den, dass im Streit­zeit­raum der RTV Ge­bRein und die Lohn­ta­rif­verträge der Gebäuderei­ni­gung für das Ar­beits­verhält­nis der Par­tei­en nor­ma­tiv gal­ten (§ 3 Abs. 1, § 4 Abs. 1, § 5 Abs. 1 TVG, § 1 Abs. 3a AEntG 2007). Ei­ner Ent­schei­dung über die von der Be­klag­ten er­ho­be­nen wei­te­ren grundsätz­li­chen Einwände be­durf­te es nicht.

2. Der Kläger konn­te da­nach im Streit­zeit­raum ei­nen St­un­den­lohn ent­spre­chend den all­ge­mein­ver­bind­li­chen Ta­rif­verträgen des Gebäuderei­ni­ger­hand­werks ver­lan­gen.

a) Der RTV Ge­bRein wur­de durch Be­kannt­ma­chung vom 19. März 2004 mit Wir­kung vom 1. April 2004 für all­ge­mein­ver­bind­lich erklärt; dies hat sich während des ge­sam­ten Streit­zeit­raums nicht geändert. Je­den­falls für die Zeit vom 1. Ju­li 2007 bis zu sei­nem Außer­kraft­tre­ten am 29. Fe­bru­ar 2008 galt wei­ter­hin der be­reits seit dem 1. April 2004 all­ge­mein­ver­bind­li­che LTV Ge­bRein 2004. Für die Zeit ab dem 1. März 2008 un­ter­fiel das Ar­beits­verhält­nis hin­sicht­lich des vom Kläger be­an­spruch­ten Ent­gelts bis ein­sch­ließlich Ju­ni 2008 dem TV Min­dest­lohn Ge­bRein 2007, der in­so­weit auf­grund der am 27. Fe­bru­ar 2008 er­las­se­nen Gebäude­ArbbV zum 1. März 2008 in Kraft ge­tre­ten war.

b) Das Ar­beits­verhält­nis der Par­tei­en wur­de grundsätz­lich vom - ein­heit­lich for­mu­lier­ten - Gel­tungs­be­reich der Ta­rif­verträge des Gebäuderei­ni­ger­hand­werks er­fasst. Die Be­klag­te übt ua. die Rei­ni­gung und Pfle­ge von Ver­kehrs­mit­teln aus (§ 1 II Nr. 4 RTV Ge­bRein). Hierüber be­steht zwi­schen den Par­tei­en auch kein Streit.

c) Die Wir­kung der All­ge­mein­ver­bind­li­cherklärun­gen vom 19. März 2004 und vom 21. April 2004 be­steht in der Er­stre­ckung der Ta­rif­nor­men auf das Ar­beits­verhält­nis der Par­tei­en (§ 5 Abs. 4 TVG). Glei­ches gilt für die Wir­kung der Gebäude­ArbbV vom 27. Fe­bru­ar 2008 (§ 1 Abs. 3a AEntG 2007).

3. Den sich da­nach für den Kläger er­ge­ben­den Ent­gelt­an­spruch in Höhe ei­nes St­un­den­lohns der Lohn­grup­pe 1 (§ 7 Abs. 3 Nr. 3.2 RTV Ge­bRein) von 7,87 Eu­ro (§ 2 Lohn­gr. 1 LTV Ge­bRein 2004) in der Zeit vom 1. Ju­li 2007 bis zum 29. Fe­bru­ar 2008 und von 8,15 Eu­ro (§ 1 iVm. § 2 Nr. 1 Buchst. a der An-

 

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la­ge zu § 1 Gebäude­ArbbV) für die Zeit vom 1. März bis zum 30. Ju­ni 2008 hat die Be­klag­te erfüllt.

a) Da­bei kann da­hin­ste­hen, ob der Kläger sei­ne Ge­samt­for­de­rung für den Streit­zeit­raum in aus­rei­chen­der Form be­zif­fert hat. Aus­gangs­punkt sei­ner Dar­le­gung ist - auf Grund­la­ge der von der Be­klag­ten ab­ge­rech­ne­ten Ar­beits­stun­den, die der Kläger als Ba­sis für sei­ne ei­ge­ne Be­rech­nung her­an­zieht - stets die Dif­fe­renz zwi­schen dem ihm nach den all­ge­mein­ver­bind­li­chen Ta­rif­verträgen zu­ste­hen­den St­un­den­lohn (7,87 Eu­ro gemäß § 2 Lohn­gr. 1 LTV Ge­bRein 2004) und Min­dest­lohn (8,15 Eu­ro gemäß § 1 iVm. § 2 Nr. 1 Buchst. a der An­la­ge zu § 1 Gebäude­ArbbV) ei­ner­seits so­wie der ihm von der Be­klag­ten nach den Ta­rif­verträgen für die Kon­zern­un­ter­neh­men der DB AG als St­un­den­lohn ge­leis­te­te Be­trag an­de­rer­seits. Wei­ter­hin kann zu­guns­ten des Klägers un­ter­stellt wer­den, ihm ste­he hin­sicht­lich der von ihm ge­leis­te­ten Über­stun­den ein wei­te­rer Zu­schlag in rech­ne­risch un­strei­ti­ger Höhe von 0,07 Eu­ro je St­un­de für 8,5 Über­stun­den im Sep­tem­ber 2007 und 15,3 Über­stun­den im De­zem­ber 2007 so­wie iHv. 0,14 Eu­ro je St­un­de für 14,25 Über­stun­den im März 2008 zu.

b) Die­ser An­spruch des Klägers ist durch Erfüllung er­lo­schen (§ 362 Abs. 1 BGB).

aa) Die Be­klag­te hat dem Kläger für je­de ge­leis­te­te Ar­beits­stun­de ei­ne Vergütung ge­zahlt, die den St­un­den­lohn und den Min­dest­lohn, den der Kläger nach den Lohn­ta­rif­verträgen des Gebäuderei­ni­ger­hand­werks be­an­spru­chen kann, über­steigt. Sie hat an den Kläger nach den Ent­gelt­ta­rif­verträgen für die Kon­zern­un­ter­neh­men der DB AG im Zeit­raum von Ju­li 2007 bis ein­sch­ließlich März 2008 ei­nen St­un­den­lohn von 7,56 Eu­ro und in der Zeit von April 2008 bis ein­sch­ließlich Ju­ni 2008 von 7,90 Eu­ro ge­leis­tet.

bb) Die da­nach noch be­ste­hen­de Vergütungs­dif­fe­renz zu den Ansprüchen des Klägers nach den all­ge­mein­ver­bind­li­chen Ta­rif­verträgen des Gebäuderei­ni­ger­hand­werks iHv. 0,31 Eu­ro/St­un­de von Ju­li 2007 bis ein­sch­ließlich Fe­bru­ar 2008, von 0,59 Eu­ro/St­un­de im Mo­nat März 2008 und von 0,25 Eu­ro/St­un­de im nach­fol­gen­den Zeit­raum hat die Be­klag­te be­reits durch die ge­leis­te­te Ver-

 

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kehrs­mit­tel­zu­la­ge iHv. 0,76 Eu­ro (Ju­li 2007 bis ein­sch­ließlich März 2008) und von 0,79 Eu­ro (April 2008 bis ein­sch­ließlich Ju­ni 2008) erfüllt, selbst wenn man von ei­ner Zu­schlags­dif­fe­renz für ge­leis­te­te Über­stun­den iHv. 0,07 Eu­ro (Sep­tem­ber 2007, De­zem­ber 2007) und von 0,14 Eu­ro für je­de Über­stun­de (März 2008) aus­geht. Die Ver­kehrs­mit­tel­zu­la­ge ist auf den An­spruch des Klägers nach den all­ge­mein­ver­bind­li­chen Ta­rif­verträgen an­zu­rech­nen.

(1) Bei der An­rech­nung von Leis­tun­gen auf ta­rif­lich be­gründe­te For­de­run­gen ist dar­auf ab­zu­stel­len, ob die vom Ar­beit­ge­ber er­brach­te Leis­tung ih­rem Zweck nach die­je­ni­ge Ar­beits­leis­tung des Ar­beit­neh­mers ent­gel­ten soll, die mit der ta­rif­lich be­gründe­ten Zah­lung zu vergüten ist. Da­her ist dem er­kenn­ba­ren Zweck des ta­rif­li­chen Min­dest­lohns, den der Ar­beit­neh­mer als un­mit­tel­ba­re Leis­tung für die ver­rich­te­te Tätig­keit be­gehrt, der zu er­mit­teln­de Zweck der je­wei­li­gen Leis­tung des Ar­beit­ge­bers, die die­ser auf­grund an­de­rer (in­di­vi­du­al-oder kol­lek­tiv­recht­li­cher) Re­ge­lun­gen er­bracht hat, ge­genüber­zu­stel­len. Be­steht da­nach - ähn­lich wie bei ei­nem Güns­tig­keits­ver­gleich mit Sach­grup­pen­bil­dung nach § 4 Abs. 3 TVG - ei­ne funk­tio­na­le Gleich­wer­tig­keit der zu ver­glei­chen­den Leis­tun­gen (vgl. da­zu et­wa BAG 30. März 2004 - 1 AZR 85/03 - zu II 4 b bb der Gründe, AP Be­trVG 1972 § 112 Nr. 170 = EzA Be­trVG 2001 § 112 Nr. 10; 27. Ja­nu­ar 2004 - 1 AZR 148/03 - zu II 2 b aa der Gründe, BA­GE 109, 244: „funk­tio­nal äqui­va­lent“), ist die er­brach­te Leis­tung auf den zu erfüllen­den An­spruch an­zu­rech­nen.

(2) Nach die­sen Maßstäben ist die Ver­kehrs­mit­tel­zu­la­ge auf die Ansprüche des Klägers an­zu­rech­nen.

(a) Der ta­rif­lich be­gründe­te An­spruch des Klägers auf den St­un­den­lohn nach dem LTV Ge­bRein 2004 ist Ent­gelt für die ar­beits­ver­trag­li­che Tätig­keit ei­nes Gebäuderei­ni­gers.

(aa) Der LTV Ge­bRein 2004 enthält kei­ne ei­genständi­ge De­fi­ni­ti­on des Be­griffs des (St­un­den-)Lohns. An­halts­punk­te für das Verständ­nis der Ta­rif­ver­trags­par­tei­en fin­den sich da­ge­gen in § 7 Abs. 1 Nr. 1.1 RTV Ge­bRein. Dort wird „der Lohn“ auf der Grund­la­ge des RTV Ge­bRein „und des Lohn­ta­rif­ver­tra­ges“

 

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- hier der von den­sel­ben Ta­rif­ver­trags­par­tei­en ge­schlos­se­ne LTV Ge­bRein 2004 - ge­re­gelt. Wei­ter­hin fin­den sich Be­stim­mun­gen zu den Ein­grup­pie­rungs­grundsätzen und die Tätig­keits­merk­ma­le der ein­zel­nen Lohn­grup­pen. Der al­lein im LTV Ge­bRein 2004 ge­re­gel­te „St­un­den­lohn“, um des­sen Erfüllung es dem Kläger geht, er­fasst nicht et­wa wei­te­re, al­lein im RTV Ge­bRein ge­re­gel­te Lohnele­men­te, na­ment­lich nicht die dort ge­son­dert ge­re­gel­ten Er­schwer­nis­zu­schläge, wie sie et­wa in § 9 RTV Ge­bRein für Rei­ni­gungstätig­kei­ten un­ter be­son­de­ren er­schwer­ten Ar­beits­be­din­gun­gen vor­ge­se­hen sind (zB Ar­bei­ten mit persönli­cher Schutz­ausrüstung, Staub­dach­ar­bei­ten, Rei­ni­gen von St­ein­fas­sa­den un­ter Ver­wen­dung von Strahl­gut oder Hoch­druck­geräten, In­nen­rei­ni­gungs­ar­bei­ten in Ar­beits­be­rei­chen mit außer­gewöhn­li­cher Ver­schmut­zung). Da­mit ver­bleibt der St­un­den­lohn als Ent­gelt für die ar­beits­ver­trag­li­che Tätig­keit, in der der Ar­beit­neh­mer oh­ne die Ver­wirk­li­chung ei­nes Tat­be­stan­des für Zu­schläge oder Zu­la­gen im Rah­men sei­ner ein­grup­pie­rungs­re­le­van­ten Tätig­keit ar­bei­tet - „Nor­maltätig­keit“.

(bb) Die Be­klag­te zahlt die Ver­kehrs­mit­tel­zu­la­ge für die vom Kläger ge­leis­te­te Ar­beit, oh­ne dass ei­ner der Tat­bestände ge­ge­ben ist, auf­grund de­rer ein ta­rif­li­cher Zu­schlag oder ei­ne Zu­la­ge nach dem RTV Ge­bRein ver­wirk­licht wäre. Mit ihr vergütet die Be­klag­te die kon­kre­ten Ar­beits­be­din­gun­gen des Klägers, die nach dem LTV Ge­bRein 2004 al­lein ei­nen An­spruch mit dem St­un­den­satz von 7,87 Eu­ro nach (§ 2) für die dort ge­re­gel­te „Nor­maltätig­keit“ be­gründen würde.

(cc) Da­bei ist es für die Erfüllungs­wir­kung der Ver­kehrs­mit­tel­zu­la­ge oh­ne Be­deu­tung, dass es sich bei die­ser - be­zo­gen auf die Re­ge­lun­gen der Ent­gelt­ta­rif­verträge für die Kon­zern­un­ter­neh­men der DB AG - um ei­ne „Er­schwer­nis­zu­la­ge“ han­delt. Die zu­la­gen­be­gründen­de Be­son­der­heit der Ar­beits­be­din­gun­gen des Klägers er­gibt sich nur aus ei­nem Ver­gleich der Tätig­kei­ten „in­ner­halb“ der bei der Be­klag­ten an­ge­wand­ten Vergütungs­ord­nung der DB-Ta­rif­verträge. Die­se un­ter­schei­det zwi­schen sol­chen Tätig­kei­ten, die mit dem St­un­den­grund­lohn zu vergüten sind, und den­je­ni­gen mit zusätz­li­chen Ar­beits­be­las­tun­gen, wie sie zB bei Rei­ni­gungs­ar­bei­ten in Ver­kehrs­mit­teln an­fal­len. Die­se Un­ter­schei­dung trifft der LTV Ge­bRein 2004 iVm. dem RTV Ge­bRein ge­ra­de nicht. Zwar sieht auch der RTV Ge­bRein, in des­sen Gel­tungs­be­reichs­be­stim­mung die Rei­ni­gung

 

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von Ver­kehrs­mit­teln aus­drück­lich ge­nannt ist (§ 1 II Nr. 4), die Zah­lung von Er­schwer­nis­zu­la­gen für be­stimm­te be­las­ten­de Ar­beits­be­din­gun­gen vor. Die Rei­ni­gung von Ver­kehrs­mit­teln erfüllt die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne Er­schwer­nis­zu­la­ge nach § 9 RTV Ge­bRein aber nicht. Hierüber strei­ten die Par­tei­en auch nicht. Nur in ei­nem sol­chen Fall je­doch könn­te die Ver­kehrs­mit­tel­zu­la­ge für die Erfüllung des Ent­gelt­an­spruchs aus dem LTV Ge­bRein 2004 nicht an­ge­rech­net wer­den. Der Kläger hätte bei al­lei­ni­ger An­wen­dung des LTV Ge­bRein 2004 iVm. dem RTV Ge­bRein für sei­ne aus­geübte Tätig­keit als Fahr­zeug­rei­ni­ger im ers­ten Streit­zeit­raum kei­ne höhe­re Vergütung be­an­spru­chen können, als er sie selbst be­rech­net hat, al­so 7,87 Eu­ro.

(b) Glei­ches gilt für den Zeit­raum vom 1. März bis zum 30. Ju­ni 2008. Auch hier erfüllt die ge­leis­te­te Ver­kehrs­mit­tel­zu­la­ge den Min­dest­lohn­an­spruch des Klägers nach § 2 Nr. 1 Buchst. a TV Min­dest­lohn Ge­bRein 2007 iHv. 8,15 Eu­ro.

In dem TV Min­dest­lohn Ge­bRein 2007 ist der Be­griff des St­un­den­lohns, wie er im LTV Ge­bRein 2004 ver­wen­det wur­de, durch den des Min­dest­lohns er­setzt wor­den, oh­ne dass sich hier­aus recht­li­che Un­ter­schie­de für die Erfüllungs­wir­kung der ge­zahl­ten Ver­kehrs­mit­tel­zu­la­ge er­ge­ben. Die Re­ge­lun­gen in § 2 TV Min­dest­lohn Ge­bRein 2007 ent­spre­chen im Übri­gen den gleich­lau­ten-den Be­stim­mun­gen des RTV Ge­bRein über Lohn­grup­pen und Ein­grup­pie­rungs­grundsätze, der auch in die­sem Zeit­raum all­ge­mein­ver­bind­lich war.

(3) Ent­ge­gen der Auf­fas­sung der Re­vi­si­on ist es für die Erfüllungs­wir­kung der Ver­kehrs­mit­tel­zu­la­ge oh­ne Be­deu­tung, dass die Be­klag­te dem Kläger im Rah­men ih­res Di­rek­ti­ons­rechts ei­ne Tätig­keit hätte zu­wei­sen können, die die An­for­de­run­gen der Lohn­grup­pe 1 des RTV Ge­bRein erfüllt, oh­ne dass die Vor­aus­set­zun­gen ei­ner Ver­kehrs­mit­tel­zu­la­ge nach dem ERTV DB Ser­vices ge­ge­ben wären. Die Re­vi­si­on ver­kennt, dass es nicht um ei­nen abs­trak­ten Ver­gleich zwei­er Vergütungs­ord­nun­gen geht. Maßge­bend sind vor­lie­gend Vergütungs­dif­fe­renz­ansprüche für ei­ne kon­kre­te, vom Kläger aus­geübte Tätig­keit. Ei­ne bloß hy­po­the­ti­sche Ver­set­zungsmöglich­keit, die in der Ver­gan­gen­heit be­stan­den hätte, von der je­doch tatsächlich kein Ge­brauch ge­macht wor­den ist, bleibt schon des­halb außer Be­tracht.

 

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(4) So­weit sich die Re­vi­si­on dar­auf stützt, dass der EuGH im An­wen­dungs­be­reich des AEntG bei der Be­wer­tung ein­zel­ner Lohn­be­stand­tei­le da­von aus­ge­gan­gen sei, die­se müss­ten für ei­ne Be­rech­nung verläss­lich, dau­er­haft und an­tei­lig auf die zu ver­rech­nen­de Ar­beits­zeit ge­zahlt wer­den, über­sieht sie, dass es in der vom EuGH zu ent­schei­den­den Kon­stel­la­ti­on (EuGH 14. April 2005 - C-341/02 - Slg. 2005, I-2733) um die abs­trak­te Be­ur­tei­lung der Eig­nung von Vergütungs­re­ge­lun­gen und nicht um die kon­kre­te Be­ur­tei­lung der Eig­nung von Vergütungs­leis­tun­gen ging, die für ei­nen in der Ver­gan­gen­heit lie­gen­den Zeit­raum für ei­ne kon­kret aus­geübte Tätig­keit gewährt wor­den sind. Hin­sicht­lich die­ser ab­ge­schlos­se­nen Sach­ver­hal­te war die Ver­kehrs­mit­tel­zu­la­ge von der Be­klag­ten an den Kläger „verläss­lich, dau­er­haft und an­tei­lig auf die zu ver­rech­nen­de Ar­beits­zeit“ ge­zahlt wor­den.

III. Der Kläger hat die Kos­ten der Re­vi­si­on zu tra­gen (§ 97 ZPO).

Der Vor­sit­zen­de Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Prof. Be­p­ler ist in den Ru­he­stand ge­tre­ten und da­her an der Un­ter­schrifts­leis­tung ge­hin­dert.

Creutz­feldt

Tre­ber

Creutz­feldt

Ste­ding

Rupp­recht

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