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LAG Ber­lin-Bran­den­burg, Ur­teil vom 03.11.2010, 15 Sa 1738/10

   
Schlagworte: Kündigungsschutzprozess
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg
Aktenzeichen: 15 Sa 1738/10
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 03.11.2010
   
Leitsätze: Ein evangelisches Krankenhaus kann sich in Kündigungsschutzprozessen nicht auf den Kündigungsgrund der dauernden Unmöglichkeit der Erbringung der Arbeitsleistung berufen, wenn es der Mitarbeitervertretung nur Gründe aus dem Bereich häufiger Kurzerkrankungen mitgeteilt hat.
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Berlin, Urteil vom 26.05.2010, 18 Ca 115/10
   

Lan­des­ar­beits­ge­richt

Ber­lin-Bran­den­burg

 

Verkündet

am 3. No­vem­ber 2010

Geschäfts­zei­chen (bit­te im­mer an­ge­ben)

15 Sa 1738/10

18 Ca 115/10
Ar­beits­ge­richt Ber­lin

K., JHS als Ur­kunds­be­am­ter/in
der Geschäfts­stel­le


Im Na­men des Vol­kes

 

Ur­teil

In Sa­chen

pp

hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg, 15. Kam­mer,
auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 3. No­vem­ber 2010
durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Lan­des­ar­beits­ge­richt K. als Vor­sit­zen­der
so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Herr S. und Herr H.

für Recht er­kannt:

I. Die Be­ru­fung der Be­klag­ten ge­gen das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Ber­lin vom 26.05.2010 - 18 Ca 115/10 - wird auf ih­re Kos­ten zurück­ge­wie­sen.

II. Die Re­vi­si­on wird nicht zu­ge­las­sen.

 

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Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten über die Wirk­sam­keit ei­ner außer­or­dent­li­chen Kündi­gung mit so­zia­ler Aus­lauf­frist.

Die am …. 1950 ge­bo­re­ne Kläge­rin ist seit dem 15. Ok­to­ber 1992 bei der Be­klag­ten als Sta­ti­ons­hil­fe/Pfle­ge­hel­fe­rin ge­gen ein Brut­to­mo­nats­ent­gelt von zu­letzt 2.037,-- € beschäftigt. Die Be­klag­te be­treibt ein evan­ge­li­sches Kran­ken­haus.

Die Kläge­rin war im Jah­re 2006 an 94, im Jah­re 2007 an 31 und im ers­ten Halb­jahr 2008 an 38 Ka­len­der­ta­gen ar­beits­unfähig er­krankt. Seit dem 7. Ju­li 2008 war sie fort­lau­fend ar­beits­unfähig er­krankt und hat die Ar­beit nicht wie­der auf­ge­nom­men. Mit At­test vom 27. Ja­nu­ar 2009 (Bl. 76 d. A.) ist fest­ge­stellt wor­den, dass der Kläge­rin „ei­ne über­wie­gend sit­zen­de Tätig­keit, teil­wei­se im Wech­sel ste­hen­de Ar­beit zu über­tra­gen“ ist. Die Kläge­rin dürfe nicht schwer he­ben oder tra­gen. Im Fe­bru­ar 2009 führ­ten die Par­tei­en min­des­tens teil­wei­se ein Be­trieb­li­ches Ein­glie­de­rungs­ma­nage­ment (BEM) durch. Da­nach hat die Kläge­rin sich ver­schie­de­nen Ope­ra­tio­nen un­ter­zo­gen. Sie ist aber auch heu­te nicht in der La­ge, schwer zu he­ben oder zu tra­gen. Mit Be­scheid vom 27. März 2009 ist bei der Kläge­rin ein Grad der Be­hin­de­rung von 50 % fest­ge­stellt wor­den.

Mit Schrei­ben vom 9. No­vem­ber 2009 (Bl. 55 ff. d. A.) hörte die Be­klag­te die bei ihr be­ste­hen­de Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tung zu ei­ner be­ab­sich­tig­ten Kündi­gung der Kläge­rin an. Dar­in heißt es u. a.:

„Es be­ste­hen im sta­ti­onären Be­reich in­ner­halb des Hau­ses un­ter Berück­sich­ti­gung der Er­kran­kung von Frau R. kei­ne Möglich­kei­ten, die Ar­beits­be­din­gun­gen so zu ändern, dass ein Ein­satz möglich wird, oh­ne wei­te­re Ausfälle zu befürch­ten.“
„Zum großen Teil han­delt es sich in der Ver­gan­gen­heit um häufi­ge, un­kal­ku­lier­ba­re Kurz­er­kran­kun­gen. Da­durch ge­lang es nicht, Er­satz­per­so­nal zu be­schaf­fen, was zu ei­ner Mehr­be­las­tung bei den an­de­ren Mit­ar­bei­tern führt.“
„Nach Aus­sa­ge von Frau R. ge­stal­tet sich die Zu­kunfts­pro­gno­se eher ne­ga­tiv, so dass wei­ter­hin mit häufi­gen bzw. lang an­hal­ten­den Aus­fall­zei­ten zu rech­nen ist. Auf­grund der da­mit ein­her­ge­hen­den Be­las­tung der an­de­ren Mit­ar­bei­ter und der Qua­litätsein­bußen in der Pa­ti­en­ten­ver­sor­gung sind die­se Aus­fall­zei­ten bil­li­ger­wei­se nicht mehr hin­nehm­bar.“

Un­ter dem 25. No­vem­ber 2009 erklärte die Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tung, kei­ne Stel­lung­nah­me ab­zu­ge­ben. Dar­auf­hin kündig­te die Be­klag­te mit Schrei­ben vom 10. De­zem­ber 2009 das

 

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Ar­beits­verhält­nis mit ei­ner so­zia­len Aus­lauf­frist zum 30. Ju­ni 2010. Die­se Kündi­gung ging der Kläge­rin am 16. De­zem­ber 2009 zu.

Mit Be­scheid vom 25. No­vem­ber 2009 hat das In­te­gra­ti­ons­amt der be­ab­sich­tig­ten Kündi­gung der Kläge­rin zu­ge­stimmt (Ko­pie Bl. 19 ff. d. A.). Der Wi­der­spruch der Kläge­rin ist zurück­ge­wie­sen wor­den. Hier­ge­gen hat sie Kla­ge beim Ver­wal­tungs­ge­richt Ber­lin er­ho­ben.

Mit der am 5. Ja­nu­ar 2010 beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin ein­ge­gan­ge­nen und der Be­klag­ten am 13. Ja­nu­ar 2010 zu­ge­stell­ten Kla­ge setzt die Kläge­rin sich ge­gen die­se Kündi­gung zur Wehr. Die Kläge­rin hat sich dar­auf be­ru­fen, dass sie leich­te­re Ar­bei­ten wie das Aus­tei­len von Nah­rung, das Mes­sen von Fie­ber und Blut­druck durchführen könne. Ih­rer An­sicht nach be­tref­fe dies 50 % der Tätig­kei­ten, die ei­ne Sta­ti­ons­hil­fe/Pfle­ge­hel­fe­rin zu er­brin­gen ha­be. Sie hat fer­ner die An­sicht ver­tre­ten, dass die Kündi­gung nicht die Zwei­wo­chen­frist gem. § 626 BGB ge­wahrt ha­be.

Die Kläge­rin hat be­an­tragt,

fest­zu­stel­len, dass das Ar­beits­verhält­nis zwi­schen den Par­tei­en durch die außer­or­dent­li­che Kündi­gung vom 10.12.2009, ihr zu­ge­gan­gen am 16.12.2009, nicht auf­gelöst wor­den ist.

Die Be­klag­te hat be­an­tragt,

die Kla­ge ab­zu­wei­sen.

Die Be­klag­te hat die An­sicht ver­tre­ten, das Ar­beits­verhält­nis der Par­tei­en sei in­zwi­schen sinn­ent­leert, da die Kläge­rin nicht in der La­ge sei, körper­lich schwe­re Ar­bei­ten zu voll­brin­gen. Die Be­klag­te hat fer­ner un­ter nähe­rer Dar­le­gung be­haup­tet, dass an­de­re freie Schon­ar­beitsplätze nicht vor­han­den sei­en.

Mit Ur­teil vom 26. Mai 2010 hat das Ar­beits­ge­richt Ber­lin der Kla­ge statt­ge­ge­ben. Hier­bei hat es zu Guns­ten der Be­klag­ten un­ter­stellt, dass die Kläge­rin auf un­ab­seh­ba­re Zeit nicht in der La­ge sei, ih­re ar­beits­ver­trag­li­chen Ver­pflich­tun­gen zu er­brin­gen. Auch wenn in­so­fern da­von aus­zu­ge­hen sei, dass es zu er­heb­li­chen be­trieb­li­chen Be­ein­träch­ti­gun­gen käme, so sei die Kündi­gung doch we­gen der vor­zu­neh­men­den In­ter­es­sen­abwägung nicht ge­recht­fer­tigt. Zu

 

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Guns­ten der Kläge­rin sei die lan­ge Be­triebs­zu­gehörig­keit, das ho­he Le­bens­al­ter und die Schwer­be­hin­der­ten­ei­gen­schaft zu berück­sich­ti­gen. Der Aus­fall der Kläge­rin sei lang­fris­tig und plan­bar. Ent­gelt­fort­zah­lungs­kos­ten fie­len nicht an. So­weit Ur­laubs­ab­gel­tungs­ansprüche zu er­brin­gen sei­en, rei­che dies nicht aus, um ei­ne In­ter­es­sen­abwägung zu Las­ten der Kläge­rin vor­zu­neh­men.

Die­ses Ur­teil ist der Be­klag­ten am 13. Ju­li 2010 zu­ge­stellt wor­den. Die Be­ru­fung ging am 13. Au­gust 2010 beim Lan­des­ar­beits­ge­richt ein. Die Be­ru­fungs­be­gründung er­folg­te am 13. Sep­tem­ber 2010.

Die Be­klag­te ist wei­ter­hin der An­sicht, dass we­gen der dau­ern­den Unfähig­keit der Kläge­rin zur Er­brin­gung der ge­schul­de­ten Ar­beits­leis­tung kei­ne schutzwürdi­gen In­ter­es­sen zu Guns­ten der Kläge­rin an­zu­neh­men sei­en. Nur in ei­nem ex­tre­men Aus­nah­me­fall, der hier nicht vor­lie­ge, könne bei ei­ner sol­chen Kon­stel­la­ti­on die In­ter­es­sen­abwägung zu Guns­ten des Ar­beit­neh­mers aus­fal­len.

Die Be­klag­te be­an­tragt,

das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Ber­lin vom 26. Mai 2010, 18 Ca 115/10, ab­zuändern und die Kla­ge voll­umfäng­lich ab­zu­wei­sen.

Die Kläge­rin be­an­tragt,

die Be­ru­fung zurück­zu­wei­sen.

Die Kläge­rin ist der An­sicht, dass Be­trieb­li­che Ein­glie­de­rungs­ma­nage­ment sei nicht ord­nungs­gemäß durch­geführt wor­den. Auch sei ei­ne Teil­zeittätig­keit nicht in Be­tracht ge­zo­gen wor­den.

 

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Ent­schei­dungs­gründe

Die Be­ru­fung des Be­klag­ten hat kei­nen Er­folg. Die Kündi­gung vom 10. De­zem­ber 2009 ist un­wirk­sam. Das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Ber­lin ist da­her nicht ab­zuändern.

I.

Die Be­ru­fung der Be­klag­ten ist zulässig. Sie ist form- und frist­ge­recht ein­ge­legt und be­gründet wor­den.

II.

Die Be­ru­fung ist nicht be­gründet. Zu Recht hat das Ar­beits­ge­richt Ber­lin fest­ge­stellt, dass das Ar­beits­verhält­nis zwi­schen den Par­tei­en durch die Kündi­gung mit Schrei­ben vom 10.12.2009 nicht zum 30.06.2010 sein En­de ge­fun­den hat. Die Be­klag­te kann sich nicht mit Er­folg dar­auf be­ru­fen, dass ihr ein wich­ti­ger Kündi­gungs­grund im Sin­ne des § 626 BGB zur Sei­te ge­stan­den ha­be. Nicht berück­sich­ti­gungsfähig ist, dass die Kläge­rin auf­grund ih­rer Er­kran­kung mögli­cher­wei­se nicht mehr in der La­ge ist, ih­re ar­beits­ver­trag­li­chen Ver­pflich­tun­gen zu erfüllen.

1. Nach dem MVG-AnwG vom 23.04.2005 rich­tet sich die Be­tei­li­gung der Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tung nach dem Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tungs­ge­setz (MVG) der evan­ge­li­schen Kir­che. Wird - wie hier - ei­ne außer­or­dent­li­che Kündi­gung mit so­zia­ler Aus­lauf­frist aus­ge­spro­chen, dann rich­tet sich zur Ver­mei­dung von Wer­tungs­wi­dersprüchen die Be­tei­li­gung des Be­triebs­ra­tes nach den Re­geln für ei­ne or­dent­li­che Kündi­gung (KR-Et­zel, 9. Auf­lg. § 102 Be­trVG, Rn. 92 a). Nach § 38 Abs. 1 Satz 2 i. V. m. § 42 b MVG ist ei­ne or­dent­li­che Kündi­gung un­wirk­sam, wenn die Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tung nicht be­tei­ligt wor­den ist. In­so­fern gel­ten hier die glei­chen Grundsätze wie bei der Be­tei­li­gung von Be­triebsräten nach § 102 Be­trVG (KR-Fried­rich, 9. Auf­lg., Kirch­li­che Ar­beit­neh­mer, Rn. 22, Sei­te 2036; KGH.EKD vom 01.10.2007, ZMV 2008, 88; BAG vom 10.12.1992 - NZA 1993, 593).

Nach § 102 Abs. 1 Satz 2 Be­trVG muss der Ar­beit­ge­ber den Be­triebs­rat die­je­ni­gen Gründe mit­tei­len, die nach sei­ner sub­jek­ti­ven Sicht die Kündi­gung recht­fer­ti­gen und für sei­nen Kündi­gungs­ent­schluss maßge­bend sind. Teilt der Ar­beit­ge­ber ob­jek­tiv kündi­gungs­recht­lich

 

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er­heb­li­che Tat­sa­chen dem Be­triebs­rat des­halb nicht mit, weil er dar­auf die Kündi­gung nicht oder zunächst nicht stützen will, dann ist die Anhörung selbst ord­nungs­gemäß. In die­sem Fall ist es dem Ar­beit­ge­ber al­ler­dings ver­wehrt, im Kündi­gungs­schutz­pro­zess Gründe nach­zu­schie­ben, die über die Erläute­rung des mit­ge­teil­ten Sach­ver­hal­tes hin­aus­ge­hen (BAG vom 18.10.2006 - 2 AZR 676/05 - NZA 2007, 798, Rn. 35). Das Glei­che gilt im Be­reich des kirch­li­chen Ar­beits­rechts. Umstände, die der Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tung nicht vor­ge­tra­gen wor­den sind, können im Kündi­gungs­schutz­rechts­streit nicht berück­sich­tigt wer­den (KR-Fried­rich, a. a. O., Rn. 26).

2. Bei An­wen­dung die­ser Grundsätze kann die Be­klag­te sich im hie­si­gen Kündi­gungs­schutz­pro­zess nicht auf den Kündi­gungs­grund der dau­ern­den Unmöglich­keit der Er­brin­gung der Ar­beits­leis­tung be­ru­fen, da sie der Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tung nur Gründe aus dem Be­reich häufi­ger Kurz­er­kran­kun­gen mit­ge­teilt hat.

In der Anhörung der Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tung vom 9. No­vem­ber 2009 (Bl. 55 ff. d. A.) stellt die Be­klag­te aus­sch­ließlich auf häufi­ge, un­kal­ku­lier­ba­re Kurz­er­kran­kun­gen ab. Es wird fer­ner mit­ge­teilt, dass „wei­ter­hin mit häufi­gen bzw. lang an­hal­ten­den Aus­fall­zei­ten zu rech­nen“ sei. Auf die­se Tat­sa­chen und die sich mögli­cher­wei­se hier­aus er­ge­ben­den Be­ein­träch­ti­gun­gen ei­nes kon­ti­nu­ier­li­chen Ar­beits­ab­laufs be­ruft sich die Be­klag­te aber im hie­si­gen Pro­zess we­der erst- noch zweit­in­stanz­lich. Um­ge­kehrt wird der Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tung je­doch an kei­ner Stel­le mit­ge­teilt, dass die Kläge­rin auf­grund ih­rer Er­kran­kung künf­tig über­haupt nicht mehr ein­ge­setzt wer­den könn­te. Da­her ist die­se Tat­sa­che im hie­si­gen Kündi­gungs­schutz­ver­fah­ren auch nicht berück­sich­ti­gungsfähig.

Dies ändert sich auch nicht da­durch, dass nach Dar­stel­lung der Be­klag­te mögli­cher­wei­se im Rah­men des Be­trieb­li­chen Ein­glie­de­rungs­ma­nage­ments im Fe­bru­ar 2009 und im Hin­blick auf das At­test vom 27. Ja­nu­ar 2009 der Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tung in die­sem Zeit­punkt be­kannt war, dass die Kläge­rin ih­ren ar­beits­ver­trag­li­chen Ver­pflich­tun­gen nicht nach­kom­men konn­te. Schon we­gen des Zeit­ab­laufs von über ei­nem Drei­vier­tel Jahr konn­te die Mit­ar­bei­ter­ver­tre­tung auch an­ge­sichts der For­mu­lie­run­gen im Anhörungs­schrei­ben nicht da­von aus­ge­hen, dass ein sol­cher Be­fund noch wei­ter gilt. Auch hat­te die Kläge­rin sich un­strei­tig da­nach noch wei­te­ren Ope­ra­tio­nen un­ter­zo­gen, was eben­falls zu ei­ner Verände­rung des Leis­tungs­vermögens hätte führen können.

 

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3. Da die Kündi­gung schon nach den obi­gen Grundsätzen un­wirk­sam ist, konn­te of­fen blei­ben, ob die vom Ar­beits­ge­richt vor­ge­nom­me­ne In­ter­es­sen­abwägung ge­teilt wer­den kann. Auch auf die wei­te­ren, von der Kläge­rin vor­ge­tra­ge­nen Un­wirk­sam­keits­gründe, muss nicht ein­ge­gan­gen wer­den.

III.

Die Be­klag­te hat als un­ter­le­ge­ne Par­tei auch die Kos­ten des er­folg­lo­sen Rechts­mit­tels zu tra­gen (§ 97 ZPO).

Die Vor­aus­set­zun­gen für die Zu­las­sung der Re­vi­si­on lie­gen nicht vor (§ 72 ArbGG). Auf die Möglich­keit ei­ner Nicht­zu­las­sungs­be­schwer­de (§ 72 a ArbGG) wird hin­ge­wie­sen.

 

K.

S.

H.

 

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