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BAG, Ur­teil vom 15.04.2014, 3 AZR 51/12

   
Schlagworte: Betriebsrente, Betriebliche Altersversorgung, Betriebsrente: Anpassung
   
Gericht: Bundesarbeitsgericht
Aktenzeichen: 3 AZR 51/12
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 15.04.2014
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Frankfurt am Main, Urteil vom 26.10.2010 - 18 Ca 5141/10
Hessisches Landesarbeitsgericht, Urteil vom 28.9.2011 - 8 Sa 244/11
   


BUN­DES­AR­BEITS­GERICHT


3 AZR 51/12
8 Sa 244/11

Hes­si­sches
Lan­des­ar­beits­ge­richt

 

Im Na­men des Vol­kes!

Verkündet am

15. April 2014

UR­TEIL

Kauf­hold, Ur­kunds­be­am­tin

der Geschäfts­stel­le

In Sa­chen

Kläger, Be­ru­fungskläger und Re­vi­si­onskläger,

pp.

Be­klag­te, Be­ru­fungs­be­klag­te und Re­vi­si­ons­be­klag­te,

hat der Drit­te Se­nat des Bun­des­ar­beits­ge­richts auf­grund der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 15. April 2014 durch die Vor­sit­zen­de Rich­te­rin am Bun­des­ar­beits­ge­richt Gräfl, die Rich­te­rin am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Schlewing, den Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Spin­ner so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Sche­pers und Prof. Dr. Rei­ter für Recht er­kannt:
 


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Die Re­vi­si­on des Klägers ge­gen das Ur­teil des Hes­si­schen Lan­des­ar­beits­ge­richts vom 28. Sep­tem­ber 2011 - 8 Sa 244/11 - wird zurück­ge­wie­sen.


Der Kläger hat die Kos­ten der Re­vi­si­on zu tra­gen.

Von Rechts we­gen!

Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten darüber, ob die Be­klag­te ver­pflich­tet ist, die mo­nat­li­che Be­triebs­ren­te des Klägers nach § 16 Abs. 1 und Abs. 2 Be­trAVG zum 1. Ja­nu­ar 2010 an den Kauf­kraft­ver­lust an­zu­pas­sen.


Der Kläger war vom 1. No­vem­ber 1957 bis zum 31. Ja­nu­ar 1995 bei der D AG als außer­ta­rif­li­cher An­ge­stell­ter (im Fol­gen­den: AT-An­ge­stell­ter) beschäftigt. Er be­zieht seit dem 1. Ja­nu­ar 1998 ei­ne Be­triebs­ren­te, die bei Ren­ten­be­ginn 1.658,00 DM (= 847,72 Eu­ro) mo­nat­lich be­trug. Die D AG, die die An­pas­sungs­prüfun­gen zum 1. Ja­nu­ar ei­nes je­den Ka­len­der­jah­res gebündelt durchführ­te, pass­te die Be­triebs­ren­te des Klägers letzt­ma­lig zum 1. Ja­nu­ar 2007 auf 964,00 Eu­ro mo­nat­lich an. Zum An­pas­sungs­stich­tag 1. Ja­nu­ar 2009 hob sie die Be­triebs­ren­ten ih­rer ehe­ma­li­gen Mit­ar­bei­ter um 7,28 % an.


Die D AG wur­de auf­grund Ver­schmel­zungs­ver­trags vom 27. März 2009 am 11. Mai 2009 auf die Be­klag­te ver­schmol­zen.


Im Jahr 2004 war der C Pen­si­on-Trust e. V. (im Fol­gen­den: CPT) ge­gründet wor­den. Nach § 2 der Sat­zung des CPT ist des­sen Zweck „die treuhände­ri­sche Über­nah­me und Ver­wal­tung von Vermögens­ge­genständen (...), die der Si­che­rung und Erfüllung von ge­genwärti­gen und künf­ti­gen Ansprüchen von Rent­nern, Hin­ter­blie­be­nen und Anwärtern aus kol­lek­tiv- oder in­di­vi­du­al-recht­li­chen Re­ge­lun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung oder aus sons­ti­gen dienst- und ar­beits­recht­li­chen Vergütungs­ver­ein­ba­run­gen ... die­nen“. In dem zwi­schen der Be­klag­ten und dem CPT ge­schlos­se­nen „Treu­hand­rah­men­ver­trag
 


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be­tref­fend die Aus­fi­nan­zie­rung, Si­che­rung und Be­frie­di­gung von Ver­sor­gungs­ansprüchen“ in der Neu­fas­sung vom 27./29. Sep­tem­ber 2010 (im Fol­gen­den: CPT-Treu­hand­rah­men­ver­trag) heißt es:


„Präam­bel


1. Bei der Ge­sell­schaft be­ste­hen auf­grund un­mit­tel­ba­rer Ver­sor­gungs­zu­sa­gen zu­guns­ten ak­ti­ver und aus­ge­schie­de­ner Mit­glie­der des Vor­stan­des der Ge­sell­schaft (oder ei­ner Rechts­vorgänge­rin der Ge­sell­schaft), ak­ti­ver und aus­ge­schie­de­ner Mit­ar­bei­ter der Ge­sell­schaft (oder ei­ner Rechts­vorgänge­rin der Ge­sell­schaft) so­wie - nach Ver­ster­ben der vor­ge­nann­ten Per­so­nen - zu­guns­ten ih­rer ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten Hin­ter­blie­be­nen (Ver­sor­gungs­be­rech­tig­te), ge­genwärti­ge und zukünf­ti­ge Ver­pflich­tun­gen zur Er­brin­gung von Leis­tun­gen be­trieb­li­cher Al­ters­ver­sor­gung (Pen­si­ons­las­ten).


2. Die Ge­sell­schaft hat ei­ne ex­ter­ne Rück­de­ckung der Pen­si­ons­las­ten durch treuhände­ri­sche Über­tra­gung der zur (ge­ge­be­nen­falls an­tei­li­gen) Aus­fi­nan­zie­rung und ergänzen­den Si­che­rung der Pen­si­ons­las­ten er­for­der­li­chen Mit­tel an ei­nen recht­lich selbständi­gen Drit­ten (Treuhänder) vor­ge­nom­men und be­ab­sich­tigt dies gemäß den Re­ge­lun­gen die­ses Ver­trags wei­ter­hin zu tun.


3. Hier­mit ver­folgt sie den Zweck, die Erfüllung der Pen­si­ons­las­ten gemäß den nähe­ren Be­stim­mun­gen die­ses Ver­trags auch für den Fall zu gewähr­leis­ten, dass

- über ihr Vermögen ein In­sol­venz­ver­fah­ren eröff­net wird oder

- die Eröff­nung ei­nes In­sol­venz­ver­fah­rens über ihr Vermögen man­gels Mas­se ab­ge­lehnt wird oder

- zwi­schen ihr und den be­tref­fen­den Gläubi­gern ein außer­ge­richt­li­cher Ver­gleich (St­un­dungs-, Quo­ten oder Li­qui­da­ti­ons­ver­gleich) zur Ab­wen­dung ei­nes In­sol­venz­ver­fah­rens ge­schlos­sen wird oder

- ih­re Be­triebstätig­keit vollständig ein­ge­stellt wird und ein In­sol­venz­ver­fah­ren man­gels Mas­se of­fen­sicht­lich nicht in Be­tracht kommt, (Si­che­rungs­fall).

4. Außer­dem sol­len die treuhände­risch zur (ge­ge­be­nen­falls an­tei­li­gen) Aus­fi­nan­zie­rung und ergänzen­den Si­che­rung der Pen­si­ons­las­ten auf den Treuhänder über­tra­ge­nen Mit­tel in dem nach den In­ter­na­tio­nal Fi­nan­ci­al Re­porting Stan­dards (IFRS) (Ver­ord­nung (EG) Nr. 1606/2002) zum je­wei­li­gen Bi­lanz­stich­tag auf­zu­stel­len­den Kon­zern­ab-

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schluss der Ge­sell­schaft als ‚plan as­sets‘ im Sin­ne von IAS 19 (oder der je­wei­li­gen IFRS-Nach­fol­ge­re­ge­lung) an-ge­setzt wer­den. Dies vor­aus­ge­schickt ver­ein­ba­ren die Par­tei­en, was folgt:

§ 1 Ver­trags­ge­gen­stand

1. Ge­gen­stand die­ses Ver­trags ist die ex­ter­ne (ge­ge­be­nen­falls an­tei­li­ge) Aus­fi­nan­zie­rung, ergänzen­de Si­che­rung und - im Si­che­rungs­fall - die Be­frie­di­gung von Ansprüchen bzw. ge­setz­lich oder ver­trag­lich un­ver­fall­ba­ren An­wart­schaf­ten der Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten auf Leis­tun­gen be­trieb­li­cher Al­ters­ver­sor­gung aus un­mit­tel­ba­ren Ver­sor­gungs­zu­sa­gen der Ge­sell­schaft (nach­fol­gend ein­heit­lich als ‚Ver­sor­gungs­ansprüche‘ be­zeich­net). ...; Ge­gen­stand die­ses Ver­trags ist wei­ter­hin die Be­frie­di­gung von Ver­sor­gungs­ansprüchen in Fällen, in de­nen fälli­ge Ver­sor­gungs­ansprüche durch die Ge­sell­schaft mehr als 30 Ta­ge nach Fällig­keit nicht erfüllt wer­den (Verzöge­rungs­fall) nach Maßga­be der nähe­ren Be­stim­mun­gen die­ses Ver­trags, so­lan­ge die Verzöge­rung an­dau­ert.


2. Dritt­begüns­tig­te nach § 328 Abs. 1 BGB un­ter die­sem Ver­trag sind ... die Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten im Sin­ne die­ses Ver­trags.
...


§ 3 Ver­wal­tungs­treu­hand

1. Die Ge­sell­schaft überträgt dem Treuhänder auf des­sen in § 2 die­ses Ver­tra­ges ge­nann­te Treu­hand­kon­to bzw. -kon­ten oder Treu­hand­de­pot(s) auf­grund ge­son­dert zu schließen­der Über­tra­gungs­ver­ein­ba­run­gen gemäß dem als An­la­ge 2 bei­gefügten Mus­ter Geld­beträge bzw. Wert­pa­pie­re oder Fonds­an­tei­le (Vermögens­wer­te), die der Aus­fi­nan­zie­rung und In­sol­venz­si­che­rung der un­ter § 1 die­ses Ver­tra­ges ge­nann­ten Ver­sor­gungs­ansprüche zu die­nen be­stimmt sind, ...

...

4. ... Im Si­che­rungs­fall ist mit dem Treu­hand­vermögen gemäß den Re­ge­lun­gen in § 9 die­ses Ver­trags zu ver­fah­ren.

5. So­lan­ge der Ver­trag nicht be­en­det und kein Si­che­rungs­fall ein­ge­tre­ten ist, kann die Ge­sell­schaft ei­ne Er­stat­tung aus dem Treu­hand­vermögen ver­lan­gen, so­weit sie Leis­tun­gen zur Erfüllung von Ver­sor­gungs­ansprüchen, die durch die­sen Ver­trag ge­si­chert sind, er­bracht hat, ...


6. Un­abhängig von dem vor­ste­hend ge­re­gel­ten Er­stat­tungs-

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fall kann die Ge­sell­schaft vom Treuhänder die Rücküber­tra­gung von Treu­hand­vermögen ver­lan­gen, so­weit bi­lan­zi­el­le Re­ge­lun­gen nach IFRS die Rücküber­tra­gung von Treu­hand­vermögen ge­stat­ten, oh­ne dass da­durch die Qua­li­fi­zie­rung des (ver­blei­ben­den) Treu­hand­vermögens als ‚plan as­sets‘ im Sin­ne von IAS 19 gefähr­det wird. Auch die Re­ge­lung in Ab­satz 1 bleibt un­berührt.


§ 4 Ech­ter Ver­trag zu­guns­ten Drit­ter; Si­che­rungs­treu­hand


1. Der Treuhänder hält das Treu­hand­vermögen nicht nur als Ver­wal­tungs­treuhänder der Ge­sell­schaft auf­grund der Re­ge­lung in § 3 die­ses Ver­tra­ges, son­dern zu­gleich als Si­che­rungs­treuhänder je­des Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten nach Maßga­be der nähe­ren Re­ge­lun­gen die­ses Ver­trags. Das Si­che­rungs­treu­hand­verhält­nis wird durch die­sen Ver­trag, der in­so­weit ei­nen ech­ten Ver­trag zu­guns­ten Drit­ter im Sin­ne des § 328 Abs. 1 BGB dar­stellt, be­gründet und ist un­abhängig vom Be­stand der Ver­wal­tungs­treu­hand nach § 3 die­ses Ver­trags. Aus dem Si­che­rungs­treu­hand­verhält­nis ist je­der Ver­sor­gungs­be­rech­tig­te im Si­che­rungs­fal­le un­mit­tel­bar be­rech­tigt, vom Treuhänder aus dem Treu­hand­vermögen Be­frie­di­gung sei­ner Ansprüche ge­genüber der Ge­sell­schaft aus Ver­sor­gungs­ansprüchen im Sin­ne von § 1 die­ses Ver­tra­ges nach Maßga­be von § 9 die­ses Ver­tra­ges zu for­dern (ech­ter Ver­trag zu Guns­ten Drit­ter im Sin­ne des § 328 Abs. 1 BGB). ...

...

§ 5 Ech­ter Ver­trag zu­guns­ten Drit­ter; Ansprüche im Verzöge­rungs­fall

1. Liegt bei ei­nem Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten ein Verzöge­rungs­fall vor, oh­ne dass ein Si­che­rungs­fall ein­ge­tre­ten ist, ist der je­wei­li­ge Ver­sor­gungs­be­rech­tig­te be­rech­tigt, un­mit­tel­bar vom Treuhänder aus dem Treu­hand­vermögen un­ter den Vor­aus­set­zun­gen der Re­ge­lung in § 11 die­ses Ver­trags die Be­frie­di­gung sei­nes fälli­gen Ver­sor­gungs­an­spruchs ge­gen die Ge­sell­schaft zu ver­lan­gen. Wei­ter­hin ist der je­wei­li­ge Ver­sor­gungs­be­rech­tig­te be­rech­tigt, un­mit­tel­bar vom Treuhänder aus dem Treu­hand­vermögen je­weils bei Fällig­keit auch die Be­frie­di­gung nach­fol­gend fällig wer­den­der Ver­sor­gungs­ansprüche ge­genüber der Ge­sell­schaft zu ver­lan­gen. Dies gilt so lan­ge, bis die Ge­sell­schaft (wie­der) be­ginnt, den je­wei­li­gen Ver­sor­gungs­an­spruch bei Fällig­keit zu erfüllen, längs­tens aber bis zum
 


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Ein­tritt des Si­che­rungs­falls. Die vor­ste­hend dar­ge­stell­ten Rech­te der Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten wer­den un­mit­tel­bar durch die­sen Ver­trag, der in­so­weit ei­nen ech­ten Ver­trag zu­guns­ten Drit­ter im Sin­ne des § 328 Abs. 1 BGB dar­stellt, be­gründet. ...


...“

Im Jahr 2005 war der Pen­si­on-Trust der D e. V. ge­gründet wor­den. In dem zwi­schen der D AG und dem Pen­si­on-Trust der D e. V. ge­schlos­se­nen „Treu­hand­ver­trag“ in der Fas­sung vom 16. März 2009 (im Fol­gen­den: Treu­hand­ver­trag) sind die fol­gen­den Ver­ein­ba­run­gen ge­trof­fen:


„...

De­fi­ni­ti­ons­ver­zeich­nis

...
Ver­sor­gungs­ansprüche
Ansprüche und An­wart­schaf­ten von Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten auf Er­brin­gung von Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­vor­sor­ge, für die grundsätz­lich im Kon­zern­ab­schluss ei­ne Schuld (‚lia­bi­li­ty‘) aus­zu­wei­sen wäre.
...

Ver­sor­gungs­ver­pflich­tun­gen
Die aus den Ver­sor­gungs­ansprüchen der Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten re­sul­tie­ren­den Ver­sor­gungs­ver­pflich­tun­gen der Ge­sell­schaft.
...


Präam­bel

(1) Ak­ti­ven und aus­ge­schie­de­nen Mit­ar­bei­tern der Ge­sell­schaft, ak­ti­ven und aus­ge­schie­de­nen Mit­glie­dern des Vor­stands der Ge­sell­schaft so­wie - nach Ver­ster­ben der vor­ge­nann­ten Per­so­nen - ih­ren Hin­ter­blie­be­nen (die ge­nann­ten Per­so­nen­krei­se wer­den nach­fol­gend ge­mein­sam als ‚Ver­sor­gungs­be­rech­tig­te‘ be­zeich­net) ste­hen auf­grund un­mit­tel­ba­rer Ver­sor­gungs­zu­sa­gen ge­genüber der Ge­sell­schaft An-sprüche und An­wart­schaf­ten auf Er­brin­gung von Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung zu, für die (oh­ne die durch die­sen Ver­trag be­zweck­te Sal­die­rung) im Kon­zern­ab­schluss ei­ne Schuld (‚lia­bi­li­ty‘) aus­zu­wei­sen wäre. Die­se Ansprüche und An­wart­schaf­ten wer­den nach­fol­gend ein­heit­lich als ‚Ver­sor-

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gungs­ansprüche‘ be­zeich­net. ...

(2) Die Ge­sell­schaft be­ab­sich­tigt, die Ver­sor­gungs­ansprüche durch ei­ne ex­ter­ne Rück­de­ckung in dem durch die­sen Ver­trag näher be­stimm­ten Um­fang in­sol­venz­fest ab­zu­si­chern. Dies er­folgt durch treuhände­ri­sche Über­tra­gung der zur ent­spre­chen­den (ge­ge­be­nen­falls an­tei­li­gen) Aus­fi­nan­zie­rung und Si­che­rung er­for­der­li­chen Vermögens­ge­genstände auf ei­nen recht­lich selbständi­gen Drit­ten (Treuhänder).

(3) Mit dem Ab­schluss des Treu­hand­ver­trags und der Über­tra­gung der Vermögens­ge­genstände nach Maßga­be die­ses Ver­trags ver­folgt die Ge­sell­schaft den Zweck, die Erfüllung der Ver­sor­gungs­ansprüche mit Aus­nah­me der bei Ein­tritt des Si­che­rungs­falls noch ver­fall­ba­ren An­wart­schaf­ten gemäß den nähe­ren Be­stim­mun­gen in die­sem Ver­trag auch für den Fall zu gewähr­leis­ten, dass


- über ihr Vermögen ein In­sol­venz­ver­fah­ren eröff­net wird oder


- die Eröff­nung ei­nes In­sol­venz­ver­fah­rens über ihr Vermögen man­gels Mas­se ab­ge­lehnt wird oder


- zwi­schen ihr und den be­tref­fen­den Gläubi­gern ein außer­ge­richt­li­cher Ver­gleich zur Ab­wen­dung ei­nes In­sol­venz­ver­fah­rens ge­schlos­sen wird oder


- ih­re Be­triebstätig­keit vollständig ein­ge­stellt wird und ein In­sol­venz­ver­fah­ren man­gels Mas­se of­fen­sicht­lich nicht in Be­tracht kommt (je­der die­ser Fälle nach­fol­gend ‚Si­che­rungs­fall‘).


(4) Wei­ter­hin ver­folgt die Ge­sell­schaft den Zweck, durch die treuhände­ri­sche Über­tra­gung der Vermögens­ge­genstände auf ei­nen recht­lich selbständi­gen Drit­ten si­cher­zu­stel­len, dass die Ver­sor­gungs­ansprüche auch in den Fällen zeit­nah erfüllt wer­den, in de­nen die Ge­sell­schaft die Erfüllung - oh­ne dass ein Si­che­rungs­fall ein­ge­tre­ten ist - nach­hal­tig verzögert. Ein sol­cher Verzöge­rungs­fall liegt vor, wenn ein fälli­ger Ver­sor­gungs­an­spruch mehr als 30 Ta­ge nach Fällig­keit nicht erfüllt wor­den ist (nach­fol­gend ‚Verzöge­rungs­fall‘).


(5) Außer­dem soll durch die treuhände­ri­sche Über­tra­gung der zur (ge­ge­be­nen­falls an­tei­li­gen) Aus­fi­nan­zie­rung und Si­che­rung der Ver­sor­gungs­ansprüche

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er­for­der­li­chen Mit­tel im Kon­zern­ab­schluss ei­ne Sal­die­rung der we­gen der Ver­sor­gungs­ansprüche aus­zu­wei­sen­den Schuld (‚lia­bi­li­ty‘) mit den die Ver­sor­gungs­ver­pflich­tun­gen be­de­cken­den und se­pa­rier­ten Ak­ti­va (‚plan as­sets‘) er­reicht wer­den.


Dies vor­aus­ge­schickt ver­ein­ba­ren die Par­tei­en fol­gen­des:

§ 1 Ver­trags­ge­gen­stand

(1) Ge­gen­stand die­ses Ver­trags ist die ex­ter­ne (ge­ge­be­nen­falls an­tei­li­ge) Aus­fi­nan­zie­rung und Si­che­rung von Ver­sor­gungs­ansprüchen so­wie - im Si­che­rungs­fall - die (ge­ge­be­nen­falls an­tei­li­ge) Be­frie­di­gung von zu die­sem Zeit­punkt ge­setz­lich oder ver­trag­lich un­ver­fall­ba­ren Ver­sor­gungs­ansprüchen; Ge­gen­stand die­ses Ver­trags ist wei­ter­hin im Verzöge­rungs­fall die Be­frie­di­gung von in die­sem Zeit­punkt un­ver­fall­ba­ren Ver­sor­gungs­ansprüchen, so­lan­ge der Verzöge­rungs­fall an­dau­ert.


(2) Durch die­sen Ver­trag wird ei­ne Ver­wal­tungs­treu­hand zwi­schen der Ge­sell­schaft und dem Treuhänder im Sin­ne des § 3 die­ses Ver­trags so­wie ei­ne Si­che­rungs­treu­hand zwi­schen dem Treuhänder und den Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten im Sin­ne des § 4 die­ses Ver­trags be­gründet (Dop­pel­treu­hand­verhält­nis).
...


§ 2 Treu­hand­vermögen

Der Treuhänder eröff­net ein auf sei­nen Na­men lau­ten­des, als of­fe­nes Treu­hand­de­pot geführ­tes Wert­pa­pier­de­pot so­wie ein da­mit kor­re­spon­die­ren­des, als of­fe­nes Treu­hand­kon­to geführ­tes Kon­to­kor­rent­kon­to bei ei­nem deut­schen Kre­dit­in­sti­tut sei­ner Wahl. Das Treu­hand­de­pot und das Treu­hand­kon­to führen den Zu­satz ‚we­gen Ver­sor­gungs­ansprüchen von Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten‘. Die in dem vor­ge­nann­ten Wert­pa­pier­de­pot und auf dem Kon­to­kor­rent­kon­to ge­buch­ten Wer­te so­wie wei­te­re von der Ge­sell­schaft auf den Treuhänder zur treuhände­ri­schen Ver­wal­tung im Rah­men die­ses Ver­trags über­tra­ge­ne Vermögens­wer­te bzw. de­ren Sur­ro­ga­te stel­len ein recht­lich vom Treuhänder ge­hal­te­nes Vermögen dar, mit dem der Treuhänder nach Maßga­be der nach­fol­gen­den Be­stim­mun­gen zu ver­fah­ren hat (nach­fol­gend ‚Treu­hand­vermögen‘). ...
 

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§ 3 Ver­wal­tungs­treu­hand

(1) Die Ge­sell­schaft überträgt dem Treuhänder ent­we­der Geld­beträge auf des­sen in § 2 die­ses Ver­tra­ges ge­nann­tes Kon­to­kor­rent­kon­to oder an­de­re Vermögens­ge­genstände, die der (ge­ge­be­nen­falls an­tei­li­gen) Aus­fi­nan­zie­rung und Si­che­rung der Ver­sor­gungs­ansprüche zu die­nen be­stimmt sind. ...
...


(7) ... Im Si­che­rungs­fall ist mit dem Treu­hand­vermögen gemäß den Re­ge­lun­gen in § 9 die­ses Ver­trags zu ver­fah­ren. Die mögli­che Ver­pflich­tung zur Rücküber­tra­gung des Treu­hand­vermögens an die Ge­sell­schaft rich­tet sich nach den Re­ge­lun­gen in § 9 die­ses Ver­trags.

(8) So­lan­ge der Ver­trag nicht be­en­det und kein Si­che­rungs­fall ein­ge­tre­ten ist, kann die Ge­sell­schaft vom Treuhänder ei­ne Er­stat­tung aus dem Treu­hand­vermögen ver­lan­gen, so­weit sie Leis­tun­gen zur Erfüllung von Ver­sor­gungs­ansprüchen, die durch die­sen Ver­trag ge­si­chert sind, er­bracht hat. ...

(9) Un­abhängig von dem in Ab­satz 8 Satz 1 ge­re­gel­ten Fall (Er­stat­tung) kann die Ge­sell­schaft vom Treuhänder die Rücküber­tra­gung von Treu­hand­vermögen ver­lan­gen, so­weit bi­lan­zi­el­le Re­ge­lun­gen nach IFRS und US-GAAP die Rücküber­tra­gung von Treu­hand­vermögen ge­stat­ten, oh­ne dass da­durch der in Ab­satz 5 der Präam­bel ge­nann­te Zweck gefähr­det wird. Treu­hand­vermögen darf al­ler­dings in Fällen die­ses Ab­sat­zes nur zurück über­tra­gen wer­den, so­weit die dbo der (wei­ter­hin) durch die­sen Ver­trag ge­gen In­sol­venz ge­si­cher­ten Ver­sor­gungs­ansprüche durch das beim Treuhänder ver­blei­ben­de Treu­hand­vermögen voll­umfäng­lich ab­ge­si­chert ist. Maßgeb­li­cher Zeit­punkt für die­se Fest­stel­lung ist der Zeit­punkt der Rücküber­tra­gung.
...

§ 4 Ech­ter Ver­trag zu­guns­ten Drit­ter;
Si­che­rungs­treu­hand

(1) Der Treuhänder hält das Treu­hand­vermögen nicht nur als Ver­wal­tungs­treuhänder der Ge­sell­schaft auf­grund der Re­ge­lung in § 3 die­ses Ver­trags, son­dern zu­gleich als Si­che­rungs­treuhänder je­des Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten nach Maßga­be der nähe­ren Re­ge­lun­gen die­ses Ver­trags. Das Si­che­rungs­treu­han­derhält­nis wird durch die­sen Ver­trag, der in­so­weit

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ei­nen ech­ten Ver­trag zu­guns­ten Drit­ter im Sin­ne des § 328 Abs. 1 BGB dar­stellt, be­gründet und ist un­abhängig vom Be­stand der Ver­wal­tungs­treu­hand nach § 3 die­ses Ver­trags. Das Si­che­rungs­treu­hand Verhält­nis ent­steht un­mit­tel­bar mit Ab­schluss die­ses Ver­trags und darf nur dann oh­ne schrift­li­che Ein­wil­li­gung der je­wei­li­gen Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten auf­ge­ho­ben wer­den, wenn die Auf­he­bung der Be­gründung ei­ner an­de­ren, zu­min­dest gleich­wer­ti­gen Si­che­rung dient. Aus dem Si­che­rungs­treu­hand­verhält­nis ist je­der Ver­sor­gungs­be­rech­tig­te mit Ab­schluss die­ses Ver­trags be­rech­tigt, vom Treuhänder ein Ver­hal­ten im In­ter­es­se der Si­che­rung sei­ner je­wei­li­gen Ver­sor­gungs­ansprüche nach Maßga­be der Re­ge­lun­gen die­ses Ver­trags zu ver­lan­gen. Im Si­che­rungs­fall kann je­der Ver­sor­gungs­be­rech­tig­te un­mit­tel­bar vom Treuhänder aus dem Treu­hand­vermögen Be­frie­di­gung sei­ner Ver­sor­gungs­ansprüche ge­genüber der Ge­sell­schaft, so­weit sie zu die­sem Zeit­punkt ge­setz­lich oder ver­trag­lich un­ver­fall­bar sind, gemäß den nähe­ren Re­ge­lun­gen in § 9 die­ses Ver­trags ver­lan­gen.

(2) Im Si­che­rungs­fall ist der Treuhänder ver­pflich­tet, zunächst sei­ne Ver­pflich­tun­gen aus Ab­satz 1 Satz 5 zu erfüllen, be­vor er Ansprüche der Ge­sell­schaft aus die­sem Ver­trag ein­sch­ließlich et­wai­ger Rücküber­tra­gungs- oder Rück­ab­wick­lungs­ansprüche der Ge­sell­schaft aus un­ge­recht­fer­tig­ter Be­rei­che­rung oder auf­grund in­sol­venz­recht­li­cher oder an­de­rer ge­setz­li­cher Re­ge­lun­gen erfüllt. So­lan­ge der Si­che­rungs­fall nicht ein­ge­tre­ten ist, darf der Treuhänder das Treu­hand-vermögen (ganz oder teil­wei­se) nur nach Maßga­be der Re­ge­lun­gen in § 3 Abs. 8 und Abs. 9, § 14 Abs. 2 so­wie § 17 die­ses Ver­trags an die Ge­sell­schaft zurück über­tra­gen.
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§ 5 Ech­ter Ver­trag zu­guns­ten Drit­ter; Ansprüche im Verzöge­rungs­fall


(1) Liegt bei ei­nem Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten ein Verzöge­rungs­fall vor, oh­ne dass ein Si­che­rungs­fall ein­ge­tre­ten ist, ist der je­wei­li­ge Ver­sor­gungs­be­rech­tig­te be­rech­tigt, un­mit­tel­bar vom Treuhänder aus dem Treu­hand­vermögen un­ter den Vor­aus­set­zun­gen der Re­ge­lung in § 11 die­ses Ver­trags die Be­frie­di­gung sei­nes fälli­gen Ver­sor­gungs­an­spruchs ge­gen die Ge­sell­schaft zu ver­lan­gen. Wei­ter­hin ist der je­wei­li­ge
 


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Ver­sor­gungs­be­rech­tig­te be­rech­tigt, un­mit­tel­bar vom Treuhänder aus dem Treu­hand­vermögen je­weils bei Fällig­keit die Be­frie­di­gung nach­fol­gend fällig wer­den­der Ver­sor­gungs­ansprüche ge­genüber der Ge­sell­schaft zu ver­lan­gen. Dies gilt so lan­ge, bis die Ge­sell­schaft (wie­der) be­ginnt, den je­wei­li­gen Ver­sor­gungs­an­spruch bei Fällig­keit zu erfüllen, längs­tens aber bis zum Ein­tritt des Si­che­rungs­falls. Die vor­ste­hend dar­ge­stell­ten Rech­te der Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten wer­den un­mit­tel­bar mit Ab­schluss die­ses Ver­trags, der in­so­weit ei­nen ech­ten Ver­trag zu­guns­ten Drit­ter im Sin­ne des § 328 Abs. 1 BGB dar­stellt, be­gründet. Die­se Rech­te können nur dann oh­ne schrift­li­che Ein­wil­li­gung des je­wei­li­gen Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten auf­ge­ho­ben wer­den, wenn die Auf­he­bung der Be­gründung ei­ner an­de­ren, zu­min­dest gleich­wer­ti­gen Si­che­rung der Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten im Verzöge­rungs­fall dient.
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Der Pen­si­on-Trust der ehe­ma­li­gen D e. V. wur­de zum 3. Ju­li 2009 auf den CPT ver­schmol­zen.

En­de des Jah­res 2008 ent­schied die Be­klag­te, zur Sta­bi­li­sie­rung ih­rer Ei­gen­ka­pi­tal­ba­sis das mit dem Ge­setz zur Er­rich­tung ei­nes Fi­nanz­markt­sta­bi­li­sie­rungs­fonds (Fi­nanz­markt­sta­bi­li­sie­rungs­fonds­ge­setz) vom 17. Ok­to­ber 2008 (BGBl. I S. 1982) zur Verfügung ge­stell­te Pro­gramm zu nut­zen. Der Fi­nanz­markt­sta­bi­li­sie­rungs­fonds (im Fol­gen­den: SoFF­in) leis­te­te zum 31. De­zem­ber 2008 ei­ne stil­le Ein­la­ge iHv. 8.200.000.000,00 Eu­ro in das Un­ter­neh­mens­vermögen der Be­klag­ten. Die Be­klag­te ver­pflich­te­te sich, in den Geschäfts­jah­ren 2009 und 2010 für das je­weils vor­an­ge­gan­ge­ne Geschäfts­jahr kei­ne Di­vi­den­den zu zah­len. Am 3. Ju­ni 2009 schlos­sen die Be­klag­te und der SoFF­in ei­nen Ak­ti­enüber­nah­me­ver­trag, wo­nach der SoFF­in rund 295.000.000 neu­er Stamm­ak­ti­en zum Preis von 6,00 Eu­ro pro Ak­tie er­warb. In­fol­ge des Ak­ti­en­er­werbs hielt der SoFF­in 25 % und ei­ne Ak­tie an der Be­klag­ten. Zu­dem er­brach­te der SoFF­in zum 4. Ju­ni 2009 ei­ne wei­te­re stil­le Ein­la­ge iHv. 8.228.000.000,00 Eu­ro in das Un­ter­neh­mens­vermögen der Be­klag­ten. Die vom SoFF­in ge­leis­te­ten stil­len Ein­la­gen wur­den zu 100 % dem Kern­ka­pi­tal der Be­klag­ten iSv. § 10 Abs. 2 Satz 2 KWG in der bis zum 31. De­zem­ber 2013 gel­ten­den Fas­sung zu­ge­rech-
 


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net und wa­ren im Fall ei­nes Bi­lanz­ge­winns der Be­klag­ten mit 9 % jähr­lich zu ver­zin­sen. In Jah­ren mit Di­vi­den­den­zah­lun­gen stieg der Zins­satz der stil­len Ein­la­ge. Die Rück­zah­lung der Ein­la­gen hat­te zum No­mi­nal­wert zu er­fol­gen.


Die Be­klag­te lehn­te ei­ne An­pas­sung der Be­triebs­ren­te des Klägers und wei­te­rer ca. 4.000 Be­triebs­rent­ner zum 1. Ja­nu­ar 2010 un­ter Hin­weis auf ih­re wirt­schaft­li­che La­ge ab.


Nach den von der Wirt­schafts­prüfungs­ge­sell­schaft P AG ge­prüften und tes­tier­ten han­dels­recht­li­chen Jah­res­ab­schlüssen hat­te die Be­klag­te in den Jah­ren 2008 und 2009 Ver­lus­te er­wirt­schaf­tet. Auch das Jahr 2010 schloss mit ei­nem Fehl­be­trag. Die D AG hat­te im Jahr 2008 eben­falls Ver­lus­te zu ver­zeich­nen.


Der Kläger hat von der Be­klag­ten zum 1. Ja­nu­ar 2010 ei­ne An­pas­sung sei­ner zu­letzt iHv. 964,00 Eu­ro be­zo­ge­nen Be­triebs­ren­te um den von De­zem­ber 2006 bis De­zem­ber 2009 zu ver­zeich­nen­den An­stieg der Ver­brau­cher­prei­se ver­langt, den er mit 5,273 % be­zif­fert hat. Er hat des­halb ei­nen mo­nat­li­chen Dif­fe­renz­be­trag von 50,83 Eu­ro gel­tend ge­macht. Der Kläger hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, die wirt­schaft­li­che La­ge der Be­klag­ten ste­he ei­ner An­pas­sung sei­ner Be­triebs­ren­te nicht ent­ge­gen. Die Be­klag­te dürfe ih­rer Pro­gno­se nicht das Zah­len­werk aus ih­ren nach han­dels­recht­li­chen Rech­nungs­le­gungs­re­geln er­stell­ten Un­ter­neh­mens­jah­res­ab­schlüssen zu­grun­de le­gen. Es kom­me viel­mehr auf die Kon­zern­er­geb­nis­se an, die aus den nach in­ter­na­tio­na­len Rech­nungs­le­gungs­re­geln er­stell­ten Kon­zern­jah­res­ab­schlüssen er­sicht­lich sei­en. Da­nach recht­fer­ti­ge die wirt­schaft­li­che La­ge die Ab­leh­nung der Be­triebs­ren­ten­an­pas­sung nicht. Soll­te es auf die nach den Rech­nungs­le­gungs­re­geln des HGB er­stell­ten Un­ter­neh­mens­jah­res­ab­schlüsse der Be­klag­ten an­kom­men, er­ge­be sich nichts an­de­res. Aus die­sen Ab­schlüssen müss­ten al­le anläss­lich der Ver­schmel­zung mit der D AG ein­ge­tre­te­nen Ver­lus­te und die Ver­lus­te der Toch­ter­ge­sell­schaft E AG so­wie al­le an­de­ren Son­der­ab­schrei­bun­gen her­aus­ge­rech­net wer­den. Die­se ein­ma­li­gen Geschäfts­er­eig­nis­se sei­en nicht re­präsen­ta­tiv für die künf­ti­ge Er­trags­la­ge der Be­klag­ten. Die Ver­lus­te in den Jah­ren 2008 und 2009 sei­en auf die Fi­nanz­markt­kri­se zurück­zuführen. Auch hier­bei han­de­le es sich
 


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um ein ein­ma­li­ges Er­eig­nis, so­dass die­se Ver­lus­te für die Pro­gno­se der wirt­schaft­li­chen La­ge nach dem 1. Ja­nu­ar 2010 nicht her­an­ge­zo­gen wer­den könn­ten. Dass die Be­klag­te vom SoFF­in staat­li­che Hil­fe in An­spruch ge­nom­men ha­be, recht­fer­ti­ge kei­ne an­de­re Be­ur­tei­lung. Die Be­klag­te selbst sei nach Pres­se­mit­tei­lun­gen da­von aus­ge­gan­gen, ei­nen Großteil der stil­len Ein­la­ge des SoFF­in bis Ju­ni 2011 zurück­zu­zah­len. Im Übri­gen wir­ke sich ei­ne Be­triebs­ren­ten­an­pas­sung zum An­pas­sungs­stich­tag 1. Ja­nu­ar 2010 nur ge­ringfügig auf die Ei­gen­ka­pi­tal­ren­di­te der Be­klag­ten aus. Die Be­klag­te ha­be Rück­stel­lun­gen in Mil­li­ar­denhöhe ge­bil­det, auf die sie zur Fi­nan­zie­rung der Be­triebs­ren­ten­an­pas­sun­gen zurück­grei­fen müsse. Auch sei­en das Vermögen und die er­ziel­ten Erträge der in­zwi­schen ver­schmol­ze­nen treuhände­ri­schen Pen­si­on-Trusts der ehe­ma­li­gen D AG und der Be­klag­ten zu berück­sich­ti­gen. Die D AG ha­be die Be­triebs­ren­ten ih­rer ehe­ma­li­gen Mit­ar­bei­ter zum An­pas­sungs­stich­tag 1. Ja­nu­ar 2009 aus den Erträgen und ggf. auch aus dem Stamm des Pen­si­on-Trusts der D AG auf­ge­stockt.


Der Kläger hat zu­letzt be­an­tragt, 


1. die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, an ihn rückständi­ge Be­triebs­ren­te für die Zeit vom 1. Ja­nu­ar 2010 bis zum 30. April 2011 iHv. ins­ge­samt 813,28 Eu­ro nebst Zin-sen iHv. fünf Pro­zent­punk­ten über dem je­wei­li­gen Ba­sis­zins­satz zu zah­len,

2. die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, an ihn ab dem 1. Mai 2011 über die bis­her ge­zahl­te Be­triebs­ren­te iHv. mo­nat­lich 964,00 Eu­ro hin­aus mo­nat­lich wei­te­re 50,83 Eu­ro zu zah­len.


Die Be­klag­te hat Kla­ge­ab­wei­sung be­an­tragt. 


Das Ar­beits­ge­richt hat die Kla­ge ab­ge­wie­sen. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat die Be­ru­fung des Klägers zurück­ge­wie­sen. Mit der Re­vi­si­on ver­folgt der Kläger sei­ne zu­letzt ge­stell­ten Kla­ge­anträge wei­ter. Die Be­klag­te be­an­tragt die Zurück­wei­sung der Re­vi­si­on.
 


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Ent­schei­dungs­gründe


Die Re­vi­si­on des Klägers ist un­be­gründet. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat die Kla­ge zu Recht ab­ge­wie­sen. Der Kläger hat gemäß § 16 Abs. 1 und Abs. 2 Be­trAVG kei­nen An­spruch auf An­pas­sung sei­ner Be­triebs­ren­te ab dem 1. Ja­nu­ar 2010 an den Kauf­kraft­ver­lust.


I. Die Be­klag­te war nach § 16 Abs. 1 Be­trAVG ver­pflich­tet, zum 1. Ja­nu­ar 2010 zu prüfen, ob ei­ne An­pas­sung der Be­triebs­ren­te des Klägers an den Kauf­kraft­ver­lust zu er­fol­gen hat­te.


Nach § 16 Abs. 1 Be­trAVG ist der Ar­beit­ge­ber ver­pflich­tet, al­le drei Jah­re ei­ne An­pas­sung der lau­fen­den Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung zu prüfen und hierüber nach bil­li­gem Er­mes­sen zu ent­schei­den. Das be­deu­tet, dass er in zeit­li­chen Abständen von je­weils drei Jah­ren nach dem in­di­vi­du­el­len Leis­tungs­be­ginn die An­pas­sungs­prüfung vor­zu­neh­men hat. Aus­ge­hend vom Ren­ten­be­ginn des Klägers am 1. Ja­nu­ar 1998 stand sei­ne Be­triebs­ren­te am 1. Ja­nu­ar 2010 zur An­pas­sungs­prüfung an.


II. Die Ent­schei­dung der Be­klag­ten, die Be­triebs­ren­te des Klägers zum 1. Ja­nu­ar 2010 nicht an den seit Ren­ten­be­ginn ein­ge­tre­te­nen Kauf­kraft­ver­lust an­zu­pas­sen, ent­spricht bil­li­gem Er­mes­sen gemäß § 16 Abs. 1 Be­trAVG.

1. Bei der An­pas­sungs­prüfung nach § 16 Abs. 1 Be­trAVG hat der Ar­beit­ge­ber die Be­lan­ge der Ver­sor­gungs­empfänger so­wie sei­ne ei­ge­ne wirt­schaft­li­che La­ge zu berück­sich­ti­gen. Lässt die wirt­schaft­li­che La­ge ei­ne An­pas­sung der Be­triebs­ren­ten nicht zu, ist der Ar­beit­ge­ber zur An­pas­sung nicht ver­pflich­tet. Die wirt­schaft­li­che La­ge der Be­klag­ten stand ei­ner An­pas­sung der Be­triebs­ren­te des Klägers an den Kauf­kraft­ver­lust zum 1. Ja­nu­ar 2010 ent­ge­gen.

a) Die wirt­schaft­li­che La­ge des Ar­beit­ge­bers iSv. § 16 Abs. 1 Be­trAVG ist ei­ne zu­kunfts­be­zo­ge­ne Größe. Sie um­schreibt die künf­ti­ge Be­last­bar­keit des Ar­beit­ge­bers und setzt ei­ne Pro­gno­se vor­aus. Be­ur­tei­lungs­grund­la­ge für die zum An­pas­sungs­stich­tag zu er­stel­len­de Pro­gno­se ist grundsätz­lich die bis­he­ri-

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ge wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung des Un­ter­neh­mens vor dem An­pas­sungs­stich­tag, so­weit dar­aus Schlüsse für des­sen wei­te­re Ent­wick­lung ge­zo­gen wer­den können. Für ei­ne zu­verlässi­ge Pro­gno­se muss die bis­he­ri­ge Ent­wick­lung über ei­nen länge­ren re­präsen­ta­ti­ven Zeit­raum von in der Re­gel drei Jah­ren aus­ge­wer­tet wer­den (st. Rspr., vgl. et­wa BAG 28. Mai 2013 - 3 AZR 125/11 - Rn. 39). Da­bei han­delt es sich grundsätz­lich um ei­nen Min­dest­zeit­raum, der nicht stets und un­ter al­len Umständen aus­rei­chend ist. Aus­nahms­wei­se kann es ge­bo­ten sein, auf ei­nen länge­ren Zeit­raum ab­zu­stel­len. Dies kommt ins­be­son­de­re in Be­tracht, wenn die späte­re Ent­wick­lung der wirt­schaft­li­chen La­ge zu be­rech­tig­ten Zwei­feln an der Ver­tret­bar­keit der Pro­gno­se des Ar­beit­ge­bers führt (vgl. BAG 25. April 2006 - 3 AZR 50/05 - Rn. 55).

Zwar ist maßgeb­li­cher Be­ur­tei­lungs­zeit­punkt der An­pas­sungs­stich­tag. Al­ler­dings kann sich auch die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung nach dem An­pas­sungs­stich­tag auf die Über­prüfung der An­pas­sungs­ent­schei­dung des Ar­beit­ge­bers aus­wir­ken. Die wirt­schaft­li­chen Da­ten nach dem An­pas­sungs­stich­tag bis zur letz­ten münd­li­chen Ver­hand­lung in der Tat­sa­chen­in­stanz können die frühe­re Pro­gno­se bestäti­gen oder ent­kräften. Vor­aus­set­zung für die Berück­sich­ti­gung ei­ner späte­ren Ent­wick­lung ist al­ler­dings, dass die Verände­run­gen in den wirt­schaft­li­chen Verhält­nis­sen des Un­ter­neh­mens zum An­pas­sungs­stich­tag be­reits vor­her­seh­bar wa­ren. Späte­re un­er­war­te­te Verände­run­gen der wirt­schaft­li­chen Verhält­nis­se des Un­ter­neh­mens können erst bei der nächs­ten An­pas­sungs­prüfung berück­sich­tigt wer­den (vgl. BAG 11. De­zem­ber 2012 - 3 AZR 615/10 - Rn. 41 mwN).


b) Da für die An­pas­sungs­prüfung nach § 16 Abs. 1 Be­trAVG die wirt­schaft­li­che La­ge des Ar­beit­ge­bers maßgeb­lich ist, kommt es auf die Verhält­nis-se im Un­ter­neh­men des ver­sor­gungs­pflich­ti­gen Ar­beit­ge­bers an. Das gilt auch dann, wenn der Ar­beit­ge­ber in ei­nen Kon­zern ein­ge­bun­den ist. Ein Kon­zern ist le­dig­lich ei­ne wirt­schaft­li­che Ein­heit oh­ne ei­ge­ne Rechts­persönlich­keit und kann dem­nach nicht Schuld­ner der Be­triebs­ren­ten­an­pas­sung sein (BAG 11. De­zem­ber 2012 - 3 AZR 615/10 - Rn. 54).
 


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Ist der Ver­sor­gungs­schuld­ner aus ei­ner Ver­schmel­zung zwei­er Un­ter­neh­men ent­stan­den, die in dem für die Pro­gno­se maßgeb­li­chen re­präsen­ta­ti­ven Zeit­raum statt­ge­fun­den hat, kann es auch auf die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung der bei­den ursprüng­lich selbstständi­gen Un­ter­neh­men bis zur Ver­schmel­zung an­kom­men (vgl. BAG 20. Au­gust 2013 - 3 AZR 750/11 - Rn. 39; 31. Ju­li 2007 - 3 AZR 810/05 - Rn. 23, BA­GE 123, 319). Die Ver­schmel­zung ist bei der Pro­gno­se zu berück­sich­ti­gen. Maßgeb­lich ist des­halb, ob auf­grund der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung der bei­den ursprüng­lich selbstständi­gen Un­ter­neh­men am An­pas­sungs­stich­tag da­mit zu rech­nen war, dass der Ver­sor­gungs­schuld­ner zu der An­pas­sung in der La­ge sein wird (BAG 31. Ju­li 2007 - 3 AZR 810/05 - Rn. 24, aaO). Die­se Grundsätze gel­ten nicht nur bei ei­ner Ver­schmel­zung ei­nes wirt­schaft­lich ge­sun­den Un­ter­neh­mens auf ein wirt­schaft­lich schwa­ches Un­ter­neh­men, son­dern auch dann, wenn ein wirt­schaft­lich schwa­ches Un­ter­neh­men auf ein wirt­schaft­lich star­kes Un­ter­neh­men ver­schmol­zen wird (vgl. BAG 28. Mai 2013 - 3 AZR 125/11 - Rn. 54).


c) Die wirt­schaft­li­che La­ge des Ar­beit­ge­bers recht­fer­tigt die Ab­leh­nung ei­ner Be­triebs­ren­ten­an­pas­sung in­so­weit, als das Un­ter­neh­men da­durch über-mäßig be­las­tet und sei­ne Wett­be­werbsfähig­keit gefähr­det würde. Die Wett­be­werbsfähig­keit wird be­ein­träch­tigt, wenn kei­ne an­ge­mes­se­ne Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung er­wirt­schaf­tet wird oder wenn das Un­ter­neh­men nicht mehr über genügend Ei­gen­ka­pi­tal verfügt. Bei ei­ner un­genügen­den Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung reicht die Er­trags­kraft des Un­ter­neh­mens nicht aus, um die An­pas­sun­gen fi­nan­zie­ren zu können, wes­halb es ent­ge­gen der Rechts­auf­fas­sung des Klägers nicht von Be­deu­tung ist, in wel­chem Um­fang sich mögli­che An­pas­sungs­las­ten bis zum nächs­ten An­pas­sungs­stich­tag auf die Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung aus­wir­ken. Bei ei­ner un­genügen­den Ei­gen­ka­pi­tal­aus­stat­tung muss ver­lo­re­ne Vermögens­sub­stanz wie­der auf­ge­baut wer­den, be­vor dem Un­ter­neh­men die An­pas­sung von Be­triebs­ren­ten zu­ge­mu­tet wer­den kann. Dem­nach recht­fer­tigt die wirt­schaft­li­che La­ge des Ar­beit­ge­bers die Ab­leh­nung ei­ner Be­triebs­ren­ten­an­pas­sung nur in­so­weit, als die­ser an­neh­men darf, dass es ihm mit hin­rei­chen­der Wahr­schein­lich­keit nicht möglich sein wird, den Teue­rungs­aus­gleich aus den Un­ter­neh­menserträgen und den verfügba­ren Wert­zuwäch­sen des Un­ter­neh-

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mens­vermögens in der Zeit bis zum nächs­ten An­pas­sungs­stich­tag auf­zu­brin­gen. Dem­zu­fol­ge kommt es auf die vor­aus­sicht­li­che Ent­wick­lung der Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung und der Ei­gen­ka­pi­tal­aus­stat­tung des Un­ter­neh­mens an (vgl. et­wa BAG 20. Au­gust 2013 - 3 AZR 750/11 - Rn. 30).


d) Die an­ge­mes­se­ne Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung be­steht grundsätz­lich aus ei­nem Ba­sis­zins und ei­nem Zu­schlag für das Ri­si­ko, dem das in dem Un­ter-neh­men in­ves­tier­te Ka­pi­tal aus­ge­setzt ist. Der Ba­sis­zins ent­spricht der Um­lauf­ren­di­te öffent­li­cher An­lei­hen. Der Ri­si­ko­zu­schlag beträgt 2 % (vgl. BAG 11. De­zem­ber 2012 - 3 AZR 615/10 - Rn. 43 mwN).

aa) Bei der Be­rech­nung der Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung ist ei­ner­seits auf die er­ziel­ten Be­triebs­er­geb­nis­se, an­de­rer­seits auf die Höhe des Ei­gen­ka­pi­tals ab­zu­stel­len. Bei­de Be­rech­nungs­fak­to­ren sind ent­ge­gen der Rechts­auf­fas­sung des Klägers nicht aus­ge­hend von den nach in­ter­na­tio­na­len Rech­nungs­le­gungs­re­geln er­stell­ten Ab­schlüssen, son­dern auf der Grund­la­ge der nach den han­dels­recht­li­chen Rech­nungs­le­gungs­re­geln er­stell­ten Jah­res­ab­schlüsse zu be­stim­men (vgl. BAG 11. De­zem­ber 2012 - 3 AZR 615/10 - Rn. 42 mwN).


Bei der Prüfung, ob die wirt­schaft­li­che La­ge es dem Ar­beit­ge­ber er­laubt, ei­ne An­pas­sung der Be­triebs­ren­ten ab­zu­leh­nen, ist ein für al­le Ar­beit­ge­ber ein­heit­lich gel­ten­der Maßstab an­zu­le­gen, der die wirt­schaft­li­che La­ge ob­jek­tiv wie­der­gibt. Dem­gemäß ist zum ei­nen von Ab­schlüssen aus­zu­ge­hen, über die je­der Ar­beit­ge­ber verfügt; zum an­de­ren müssen die­se Ab­schlüsse nach Rech­nungs­le­gungs­re­geln auf­ge­stellt wor­den sein, die ein den tatsächli­chen wirt­schaft­li­chen Be­din­gun­gen ent­spre­chen­des Bild der wirt­schaft­li­chen La­ge des Ar­beit­ge­bers ge­ben. Dies ist bei den nach den Rech­nungs­le­gungs­re­geln des HGB er­stell­ten Jah­res­ab­schlüssen gewähr­leis­tet (BAG 21. Au­gust 2012 - 3 ABR 20/10 - Rn. 39 mwN). Dem­ge­genüber ha­ben die nach den Rech­nungs­le­gungs­re­geln der IFRS bzw. IAS er­stell­ten Ab­schlüsse nicht für al­le, son­dern nur für ka­pi­tal­markt­ori­en­tier­te Un­ter­neh­men Be­deu­tung. Die­se Ab­schlüsse die­nen - an­ders als die han­dels­recht­li­chen Ab­schlüsse - nicht dem Gläubi­ger­schutz, son­dern ha­ben ei­ne an­de­re Funk­ti­on. Sie sol­len ka­pi­tal­markt­be­zo­ge­ne In­for­ma­tio­nen lie­fern und primär den In­ves­to­ren oder An­teils­eig­nern
 


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ent­schei­dungs­re­le­van­te Er­kennt­nis­se darüber ver­mit­teln, ob ein In­vest­ment in ei­ner Ge­sell­schaft ge­star­tet, ge­hal­ten, erhöht oder ver­min­dert wer­den soll. Da­durch un­ter­schei­den sich die in­ter­na­tio­na­len Rech­nungs­le­gungs­re­geln grundsätz­lich vom deut­schen Bi­lanz­recht, das ne­ben der In­for­ma­ti­ons­funk­ti­on auch die Zah­lungs­be­mes­sungs­funk­ti­on be­tont (vgl. BAG 21. Au­gust 2012 - 3 ABR 20/10 - Rn. 40 mwN).


bb) Zwar sind so­wohl die Höhe des Ei­gen­ka­pi­tals als auch das er­ziel­te Be­triebs­er­geb­nis aus­ge­hend von dem in den han­dels­recht­li­chen Jah­res­ab­schlüssen aus­ge­wie­se­nen Zah­len­werk zu be­stim­men (vgl. BAG 28. Mai 2013 - 3 AZR 125/11 - Rn. 42 mwN). Al­ler­dings sind die be­triebs­wirt­schaft­lich ge­bo­te­nen Kor­rek­tu­ren vor­zu­neh­men. Dies gilt nicht nur für Schein­ge­win­ne, son­dern bei­spiels­wei­se auch für be­triebs­wirt­schaft­lich überhöhte Ab­schrei­bun­gen. Außer­or­dent­li­che Erträge sind zwar kei­ne Schein­ge­win­ne. Ihr Aus­nah­me­cha­rak­ter kann je­doch bei der Be­ur­tei­lung der künf­ti­gen Er­trags­ent­wick­lung nicht außer Acht ge­las­sen wer­den. In der Re­gel sind außer­or­dent­li­che Erträge und außer­or­dent­li­che Ver­lus­te aus den der Pro­gno­se zu­grun­de ge­leg­ten frühe­ren Jah­res­ab­schlüssen her­aus­zu­rech­nen. Darüber hin­aus sind wirt­schaft­li­che Da­ten, die auf Ent­wick­lun­gen oder Umständen be­ru­hen, die nicht fort­wir­ken und sich vor­aus­sicht­lich nicht wie­der­ho­len wer­den, in der Re­gel nicht re­präsen­ta­tiv für die wei­te­re Er­trags­la­ge und des­halb re­gelmäßig bei der Er­mitt­lung der Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung nicht zu berück­sich­ti­gen (vgl. BAG 28. Mai 2013 - 3 AZR 125/11 - Rn. 43 mwN).


cc) Für die Fra­ge, ob der Ver­sor­gungs­schuld­ner ei­ne an­ge­mes­se­ne Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung er­zielt hat, kommt es auf das bi­lan­zi­el­le Ei­gen­ka­pi­tal iSv. § 266 Abs. 3 Buchst. A HGB an. Da­zu zählen nicht nur das ge­zeich­ne­te Ka­pi­tal (Stamm­ka­pi­tal) und die Ka­pi­talrück­la­ge, son­dern auch Ge­winnrück­la­gen, Ge­winn- und Ver­lust­vorträge und Jah­resüberschüsse/Jah­res­fehl­beträge (BAG 30. No­vem­ber 2010 - 3 AZR 754/08 - Rn. 55 mwN). Da sich das Ei­gen­ka­pi­tal während ei­nes Geschäfts­jah­res ständig verändert, kann we­der das zu Be­ginn des Geschäfts­jah­res vor­han­de­ne noch das am En­de des Geschäfts­jah­res er-reich­te Ei­gen­ka­pi­tal zu­grun­de ge­legt wer­den. Viel­mehr ist von ei­nem Durch-
 


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schnitts­wert aus­zu­ge­hen. Das Ei­gen­ka­pi­tal zu Be­ginn und zum En­de des Geschäfts­jah­res sind zu ad­die­ren und an­sch­ließend zu hal­bie­ren (BAG 11. Ok­to­ber 2011 - 3 AZR 527/09 - Rn. 37 mwN, BA­GE 139, 252).

dd) Das Ei­gen­ka­pi­tal kann nicht un­ein­ge­schränkt mit dem Be­triebs­er­geb­nis nach Steu­ern ver­gli­chen wer­den.

Zwar sind Be­triebs­steu­ern (sons­ti­ge Steu­ern) Auf­wen­dun­gen des Un­ter­neh­mens und schmälern die ver­wen­dungsfähi­gen Mit­tel, so­dass sie beim er­ziel­ten Be­triebs­er­geb­nis zu berück­sich­ti­gen sind. An­ders verhält es sich hin­ge­gen bei den Steu­ern vom Ein­kom­men und vom Er­trag; die­se sind beim er-ziel­ten Be­triebs­er­geb­nis nicht zu berück­sich­ti­gen (st. Rspr., vgl. et­wa BAG 21. Au­gust 2012 - 3 ABR 20/10 - Rn. 44 mwN). Das­sel­be gilt für Steu­e­r­er­stat­tun­gen für Vor­jah­re, die in der Ge­winn- und Ver­lust­rech­nung eben­falls un­ter den Steu­ern vom Ein­kom­men und vom Er­trag er­fasst wer­den. Auch die­se (pe­ri­oden­frem­den) Erträge blei­ben bei der Er­mitt­lung des er­ziel­ten Be­triebs­er­geb­nis­ses außer Be­tracht. Sie zählen zu­dem zu den außer­gewöhn­li­chen, nicht ab­seh­ba­ren Ent­wick­lun­gen, die sich nicht als Pro­gno­se­grund­la­ge eig­nen (vgl. BAG 21. Au­gust 2012 - 3 ABR 20/10 - Rn. 45 mwN).

e) Der Ar­beit­ge­ber hat dar­zu­le­gen und zu be­wei­sen, dass sei­ne An­pas­sungs­ent­schei­dung bil­li­gem Er­mes­sen ent­spricht und sich in den Gren­zen des § 16 Be­trAVG hält.


aa) Die Dar­le­gungs- und Be­weis­last er­streckt sich auf al­le die An­pas­sungs­ent­schei­dung be­ein­flus­sen­den Umstände. Hin­sicht­lich des An­pas­sungs­kri­te­ri­ums „wirt­schaft­li­che La­ge“ folgt dies auch dar­aus, dass Sach­vor­trag und Be­weis in der Re­gel von der Par­tei zu ver­lan­gen sind, die über die maßgeb­li­chen Umstände Aus­kunft ge­ben kann und über die ent­spre­chen­den Be­weis­mit­tel verfügt. Die­ser Grund­satz gilt vor al­lem dann, wenn es auf die be­son­de­ren In­ter­es­sen ei­ner Par­tei und de­ren Vermögens­verhält­nis­se an­kommt (vgl. BAG 11. De­zem­ber 2012 - 3 AZR 615/10 - Rn. 50 mwN).


bb) Die han­dels­recht­li­chen Jah­res­ab­schlüsse bie­ten le­dig­lich den ge­eig­ne­ten Ein­stieg für die Fest­stel­lung so­wohl der er­ziel­ten Be­triebs­er­geb­nis­se als


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auch des je­weils vor­han­de­nen Ei­gen­ka­pi­tals. Be­triebs­wirt­schaft­lich ge­bo­te­ne Kor­rek­tu­ren sind vor­zu­neh­men. Al­ler­dings muss der Sach­vor­trag der Par­tei­en aus­rei­chen­de An­halts­punk­te dafür ent­hal­ten, dass der­ar­ti­ge Kor­rek­tu­ren not-wen­dig sind. Da­von zu un­ter­schei­den ist die Fra­ge, ob die Jah­res­ab­schlüsse han­dels­recht­lich ord­nungs­gemäß er­stellt wur­den. So­fern der Ver­sor­gungs­be­rech­tig­te die Feh­ler­haf­tig­keit tes­tier­ter Jah­res­ab­schlüsse gel­tend ma­chen will, hat er die nach sei­ner An­sicht un­ter­lau­fe­nen Feh­ler näher zu be­zeich­nen. Hat er die ord­nungs­gemäße Er­stel­lung der Jah­res­ab­schlüsse sub­stan­ti­iert be­strit­ten, hat der Ar­beit­ge­ber vor­zu­tra­gen und un­ter Be­weis zu stel­len, wes­halb die Jah­res­ab­schlüsse in­so­weit nicht zu be­an­stan­den sind (vgl. BAG 18. Fe­bru­ar 2003 - 3 AZR 172/02 - zu A II 2 c der Gründe, BA­GE 105, 72).


2. Da­nach ent­spricht die Ent­schei­dung der Be­klag­ten, die Be­triebs­ren­te des Klägers zum 1. Ja­nu­ar 2010 nicht an den Kauf­kraft­ver­lust an­zu­pas­sen, bil­li­gem Er­mes­sen. Die Be­klag­te durf­te am An­pas­sungs­stich­tag 1. Ja­nu­ar 2010 da­von aus­ge­hen, dass ihr in der Zeit bis zum nächs­ten An­pas­sungs­stich­tag am 1. Ja­nu­ar 2013 die für die Be­triebs­ren­ten­an­pas­sung er­for­der­li­che wirt­schaft­li­che Leis­tungsfähig­keit feh­len würde.

a) Aus­ge­hend von den von der Wirt­schafts­prüfungs­ge­sell­schaft P AG ge­prüften und tes­tier­ten Jah­res­ab­schlüssen für die Jah­re 2007 bis 2009 hat die Be­klag­te - nach Vor­nah­me der be­triebs­wirt­schaft­lich ge­bo­te­nen Kor­rek­tu­ren - aus­sch­ließlich im Geschäfts­jahr 2007 ei­ne hin­rei­chen­de Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung er­zielt; in den Geschäfts­jah­ren 2008 und 2009 hat sie hin­ge­gen er­heb­li­che Ver­lus­te und da­mit ei­ne ne­ga­ti­ve Ei­gen­ka­pi­tal­ren­di­te er­wirt­schaf­tet. Es kann des­halb da­hin­ste­hen, ob die vom SoFF­in ge­leis­te­ten stil­len Ein­la­gen, die zu 100 % dem Kern­ka­pi­tal der Be­klag­ten iSv. § 10 Abs. 2 Satz 2 KWG in der bis zum 31. De­zem­ber 2013 gel­ten­den Fas­sung zu­ge­rech­net wur­den, zu dem Ei­gen­ka­pi­tal iSv. § 266 Abs. 3 HGB zählen, das im Rah­men der An­pas­sungs­prüfung nach § 16 Abs. 1 und Abs. 2 Be­trAVG der Be­rech­nung der Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung zu­grun­de zu le­gen ist.

aa) Im Geschäfts­jahr 2007 er­ziel­te die Be­klag­te bei ei­nem Er­geb­nis der gewöhn­li­chen Geschäftstätig­keit iHv. 826.000.000,00 Eu­ro vor Steu­ern vom
 


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Ein­kom­men und vom Er­trag iHv. mi­nus 165.000.000,00 Eu­ro und nach sons­ti­gen Steu­ern iHv. mi­nus 4.000.000,00 Eu­ro ein Be­triebs­er­geb­nis iHv. 822.000.000,00 Eu­ro. Das durch­schnitt­li­che Ei­gen­ka­pi­tal der Be­klag­ten be­lief sich bei ei­nem Ei­gen­ka­pi­tal zum En­de des Geschäfts­jah­res 2006 iHv. 10.289.000.000,00 Eu­ro und ei­nem Ei­gen­ka­pi­tal zum En­de des Geschäfts­jah­res 2007 iHv. 10.453.000.000,00 Eu­ro auf 10.371.000.000,00 Eu­ro. Hier­aus er­rech­net sich ei­ne Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung von 7,93 %. Die­se lag über der an­ge­mes­se­nen Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung. Die öffent­li­chen An­lei­hen er­ziel­ten im Jahr 2007 ei­ne Um­lauf­ren­di­te von 4,3 %. Zuzüglich des Ri­si­ko­zu­schlags von 2 % be­trug die an­ge­mes­se­ne Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung 6,3 %.


bb) Im Geschäfts­jahr 2008 er­ziel­te die Be­klag­te ein Er­geb­nis der gewöhn­li­chen Geschäftstätig­keit iHv. mi­nus 1.171.000.000,00 Eu­ro. Vor Steu­ern vom Ein­kom­men und vom Er­trag iHv. mi­nus 34.000.000,00 Eu­ro und nach sons­ti­gen Steu­ern iHv. plus 1.000.000,00 Eu­ro be­trug das Be­triebs­er­geb­nis mi­nus 1.170.000.000,00 Eu­ro.

cc) Im Geschäfts­jahr 2009 be­lief sich das Er­geb­nis der gewöhn­li­chen Geschäftstätig­keit der Be­klag­ten vor Erträgen aus der Auflösung des Fonds für all­ge­mei­ne Ban­k­ri­si­ken iHv. 705.000.000,00 Eu­ro so­wie außer­or­dent­li­chen Auf­wen­dun­gen iHv. mi­nus 4.830.000.000,00 Eu­ro, die als außer­or­dent­li­che Er-träge und außer­or­dent­li­che Ver­lus­te aus dem Jah­res­ab­schluss 2009 her­aus­zu­rech­nen wa­ren, auf mi­nus 3.699.000.000,00 Eu­ro. Vor Steu­ern vom Ein­kom­men und vom Er­trag iHv. 256.000.000,00 Eu­ro und nach sons­ti­gen Steu­ern iHv. mi­nus 8.000.000,00 Eu­ro be­trug das Be­triebs­er­geb­nis der Be­klag­ten mi­nus 3.707.000.000,00 Eu­ro.


dd) Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat an­ge­nom­men, dass die in den Geschäfts­jah­ren 2008 und 2009 er­ziel­ten Be­triebs­er­geb­nis­se der Be­klag­ten nicht um (wei­te­re) außer­or­dent­li­che Ef­fek­te zu be­rei­ni­gen sind. Die­se Würdi­gung ist re­vi­si­ons­recht­lich nicht zu be­an­stan­den. Die vom Kläger in der Re­vi­si­on vor­ge­brach­ten Rügen grei­fen nicht durch.
 


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(1) Ent­ge­gen der Rechts­an­sicht des Klägers ist das Be­triebs­er­geb­nis der Be­klag­ten nicht um die „Auf­wen­dun­gen aus Ver­lustüber­nah­me“ ge­genüber der E AG zu be­rei­ni­gen. Die­se Auf­wen­dun­gen, die auf dem Er­geb­nis­abführungs-ver­trag vom 26. Ju­li 2007 be­ru­hen, sind kei­ne außer­or­dent­li­chen Auf­wen­dun­gen iSd. § 277 Abs. 4 HGB. Außer­or­dent­li­che Auf­wen­dun­gen sind nach § 277 Abs. 4 Satz 1 HGB nur sol­che Auf­wen­dun­gen, die außer­halb der gewöhn­li­chen Geschäftstätig­keit der Ka­pi­tal­ge­sell­schaft an­fal­len. Dar­un­ter sind Auf­wen­dun­gen zu ver­ste­hen, die un­gewöhn­lich in der Art, sel­ten im Vor­kom­men und von ei­ni­ger ma­te­ri­el­ler Be­deu­tung sind (vgl. BGH 21. Ja­nu­ar 2004 - VIII ZR 74/03 - zu II 3 der Gründe; Eben­roth/Bou­jong/Joost/Strohn/Wied­mann 2. Aufl. § 277 Rn. 6). Im Un­ter­schied zum Er­geb­nis der „gewöhn­li­chen Geschäftstätig­keit“ be­ru­hen sie auf Son­der­ef­fek­ten, die im Vor­feld in al­ler Re­gel nicht vor­her­seh­bar wa­ren und die in ih­rer Höhe auch für die Zu­kunft nicht kal­ku­lier­bar sind (vgl. Münch­KommHGB/Rei­ner/Haußer 2. Aufl. § 277 Rn. 35). Dies ist bei den Auf­wen­dun­gen der Be­klag­ten aus Ver­lustüber­nah­me ge­genüber der E AG nicht der Fall. § 277 Abs. 3 Satz 2 HGB ord­net die­se Auf­wen­dun­gen der gewöhn­li­chen Geschäftstätig­keit zu und be­stimmt le­dig­lich im In­ter­es­se ei­ner zusätz­li­chen In­for­ma­ti­on über die Er­trags­la­ge, dass die Auf­wen­dun­gen ge­son­dert un­ter ent­spre­chen­der Be­zeich­nung aus­zu­wei­sen sind.


(2) So­weit der Kläger rügt, es sei­en auch zahl­rei­che „Son­der­ab­schrei­bun­gen“ der Be­klag­ten nicht nach­voll­zieh­bar, hier­in könn­ten Beträge ent­hal­ten sein, um die die Jah­res­ab­schlüsse be­rei­nigt wer­den müss­ten, ist dies nicht ge­eig­net, die Würdi­gung des Lan­des­ar­beits­ge­richts in­fra­ge zu stel­len, da der Kläger nicht kon­kre­ti­siert hat, was er un­ter „Son­der­ab­schrei­bun­gen“ ver­steht und wel­che Ab­schrei­bun­gen in wel­chen Jah­res­ab­schlüssen er meint.

b) Auch die D AG hat­te nach ih­ren nach han­dels­recht­li­chen Rech­nungs­le­gungs­re­geln er­stell­ten Jah­res­ab­schlüssen in den letz­ten drei Geschäfts­jah­ren vor der Ver­schmel­zung am 11. Mai 2009 aus­sch­ließlich im Geschäfts­jahr 2007 ei­ne für ei­ne Be­triebs­ren­ten­an­pas­sung aus­rei­chen­de Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung er­zielt. Im Geschäfts­jahr 2006 hat­te sie hin­ge­gen kei­ne an­ge­mes­se­ne Ei­gen­ka­pi­tal­ren­di­te und im Geschäfts­jahr 2008 ei­nen er­heb­li­chen Ver­lust er­wirt­schaf­tet.

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An­halts­punk­te dafür, dass die Jah­res­ab­schlüsse nicht ord­nungs­gemäß er­stellt wur­den oder dass das in den Jah­res­ab­schlüssen aus­ge­wie­se­ne Zah­len­werk um be­triebs­wirt­schaft­lich ge­bo­te­ne Kor­rek­tu­ren zu be­rei­ni­gen ist, hat der Kläger nicht vor­ge­tra­gen.


aa) Im Geschäfts­jahr 2006 hat­te die D AG ei­ne Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung iHv. 5,4 % er­zielt. Die­se lag un­ter­halb der an­ge­mes­se­nen Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung, die sich un­ter Zu­grun­de­le­gung ei­ner Um­lauf­ren­di­te öffent­li­cher An­lei­hen iHv. 3,7 % zuzüglich ei­nes Ri­si­ko­zu­schlags von 2 % auf 5,7 % be­lief.


bb) Im Geschäfts­jahr 2007 be­trug die Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung der D AG 13,6 % und lag da­mit deut­lich ober­halb der an­ge­mes­se­nen Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung. Die Um­lauf­ren­di­te öffent­li­cher An­lei­hen be­trug im Jahr 2007 4,3 %. Zuzüglich des Ri­si­ko­zu­schlags von 2 % er­rech­net sich ei­ne an­ge­mes­se­ne Ei­gen­ka­pi­tal­ren­di­te iHv. 6,3 %.

cc) Im Geschäfts­jahr 2008 hat­te die D AG ei­nen er­heb­li­chen Ver­lust er­wirt­schaf­tet. Ihr Jah­res­er­geb­nis be­lief sich in die­sem Geschäfts­jahr auf mi­nus 6.180.000.000,00 Eu­ro.


c) Die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung der D AG vor der Ver­schmel­zung und die­je­ni­ge der Be­klag­ten in den Jah­ren 2007 bis 2009 ließen am An­pas­sungs­stich­tag 1. Ja­nu­ar 2010 den Schluss zu, dass es der Be­klag­ten bis zum nächs­ten An­pas­sungs­stich­tag an der für ei­ne Be­triebs­ren­ten­an­pas­sung er­for­der­li­chen wirt­schaft­li­chen Leis­tungsfähig­keit feh­len würde.


aa) Ent­ge­gen der Rechts­auf­fas­sung des Klägers sind die in den Jah­ren 2008 und 2009 er­wirt­schaf­te­ten Ver­lus­te bei der Pro­gno­se über die wirt­schaft­li­che Leis­tungsfähig­keit der Be­klag­ten in der Zeit vom 1. Ja­nu­ar 2010 bis zum 1. Ja­nu­ar 2013 zu berück­sich­ti­gen. Dem steht nicht ent­ge­gen, dass die­se Ver­lus­te ua. auf die Fi­nanz­markt­kri­se zurück­zuführen sind. Die Be­klag­te konn­te am An­pas­sungs­stich­tag 1. Ja­nu­ar 2010 da­von aus­ge­hen, dass die Fi­nanz­markt­kri­se sich wei­ter­hin auf ih­re wirt­schaft­li­che Leis­tungsfähig­keit aus­wir­ken würde. Schon der Um­stand, dass die vom SoFF­in er­brach­te stil­le Ein­la­ge iHv. ins­ge-



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samt mehr als 16.000.000.000,00 Eu­ro bei ei­nem Bi­lanz­ge­winn mit 9 % zu ver­zin­sen war, mach­te es un­wahr­schein­lich, dass die Be­klag­te in den Geschäfts­jah­ren 2010 bis 2012 ei­ne für ei­ne Be­triebs­ren­ten­an­pas­sung hin­rei­chen­de Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung er­zie­len würde. Zu­dem war da­von aus­zu­ge­hen, dass die Be­klag­te bei ei­ner Rück­zah­lung der stil­len Ein­la­ge ih­re nach dem Kre­dit­we­sen­ge­setz er­for­der­li­chen Ei­gen­mit­tel auf an­de­re Art und Wei­se, sei es durch ei­ne Erhöhung des ge­zeich­ne­ten Ka­pi­tals, durch wei­te­re Ein­la­gen der Ge­sell­schaf­ter in die Ka­pi­talrück­la­ge oder durch die Bil­dung von Ge­winnrück­la­gen, hätte stärken müssen. Es ist un­er­heb­lich, dass die Be­klag­te be­reits im Geschäfts­jahr 2011 mit der Rückführung der stil­len Ein­la­ge des SoFF­in be­gon­nen hat. Die­se Ent­wick­lung war nach dem vom Kläger nicht be­strit­te­nen Sach­vor­trag der Be­klag­ten am An­pas­sungs­stich­tag 1. Ja­nu­ar 2010 nicht vor­her­seh­bar. Im Übri­gen war im Jahr 2011 die stil­le Ein­la­ge nicht vollständig zurück­geführt.

bb) Die ne­ga­ti­ve Pro­gno­se der Be­klag­ten wur­de durch die Geschäfts­ent­wick­lung im Geschäfts­jahr 2010 bestätigt. In die­sem Geschäfts­jahr hat die Be­klag­te vor Steu­ern vom Ein­kom­men und vom Er­trag ein um außer­or­dent­li­che Erträge und außer­or­dent­li­che Auf­wen­dun­gen iHv. ins­ge­samt mi­nus 20.000.000,00 Eu­ro be­rei­nig­tes Be­triebs­er­geb­nis iHv. mi­nus 1.190.000.000,00 Eu­ro er­zielt. An­halts­punk­te dafür, dass die Ge­winn- und Ver­lust­rech­nung der Be­klag­ten für das Geschäfts­jahr 2010 feh­ler­haft oder dass das Be­triebs­er­geb­nis um be­triebs­wirt­schaft­lich ge­bo­te­ne Kor­rek­tu­ren zu be­rei­ni­gen war, sind we­der vom Lan­des­ar­beits­ge­richt fest­ge­stellt noch vom Kläger vor­ge­tra­gen.


cc) Da die späte­re Ent­wick­lung der wirt­schaft­li­chen La­ge nicht zu be­rech­tig­ten Zwei­feln an der Ver­tret­bar­keit der zum An­pas­sungs­stich­tag 1. Ja­nu­ar 2010 er­stell­ten Pro­gno­se führ­te, durf­te die Be­klag­te ih­re Pro­gno­se auf ih­re wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung in den Geschäfts­jah­ren 2007 bis 2009 stützen und muss­te ent­ge­gen der Auf­fas­sung des Klägers kei­nen länge­ren Re­fe­renz­zeit-raum zu­grun­de le­gen. Im Übri­gen war die wirt­schaft­li­che La­ge der Be­klag­ten vor dem Jahr 2007 nicht re­präsen­ta­tiv für ih­re künf­ti­ge Er­trags­la­ge, da die Fi-
 


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nanz­markt­kri­se, die zu ei­ner er­heb­li­chen Verände­rung der wirt­schaft­li­chen La­ge der Be­klag­ten geführt hat­te, erst im Jahr 2007 be­gon­nen hat­te.


dd) Der Vor­trag des Klägers, nach dem Geschäfts­be­richt 2011 der C ha­be die­se im Geschäfts­jahr 2010 ein ope­ra­ti­ves Er­geb­nis iHv. 1.386.000.000,00 Eu­ro und im Geschäfts­jahr 2011 ein sol­ches iHv. 507.000.000,00 Eu­ro er­zielt, und nach der Pres­se­mit­tei­lung der C AG vom 13. Fe­bru­ar 2014 ha­be die „Kern­bank“ im Geschäfts­jahr 2013 ein ope­ra­ti­ves Er­geb­nis iHv. 1.800.000.000,00 Eu­ro er­wirt­schaf­tet, kann nicht berück­sich­tigt wer­den, da sich der Kläger auf die­ses Zah­len­werk erst­mals in der Re­vi­si­on be­ru­fen hat.


Nach § 559 Abs. 1 ZPO un­ter­liegt der Be­ur­tei­lung des Re­vi­si­ons­ge­richts nur das­je­ni­ge Par­tei­vor­brin­gen, das aus dem Be­ru­fungs­ur­teil oder dem Sit­zungs­pro­to­koll er­sicht­lich ist. Der Schluss der münd­li­chen Ver­hand­lung in der Be­ru­fungs­in­stanz bil­det bezüglich des tatsächli­chen Vor­brin­gens der Par­tei­en die Ent­schei­dungs­grund­la­ge für das Re­vi­si­ons­ge­richt. Zwar können nach § 559 Abs. 1 Satz 1 ZPO auch Tat­sa­chen zu berück­sich­ti­gen sein, die bis­lang nicht vor­ge­tra­gen wur­den. Dies setzt je­doch vor­aus, dass die Tat­sa­chen un­strei­tig sind bzw. von der Ge­gen­sei­te un­strei­tig ge­stellt wur­den oder ihr Vor­lie­gen in der Re­vi­si­ons­in­stanz oh­ne­hin von Amts we­gen zu be­ach­ten ist und schützens­wer­te Be­lan­ge der Ge­gen­sei­te nicht ent­ge­gen­ste­hen (vgl. BAG 10. De­zem­ber 2013 - 3 AZR 796/11 - Rn. 36 mwN).


Die­se Vor­aus­set­zun­gen sind vor­lie­gend nicht erfüllt. Die Be­klag­te hat die vom Kläger für die Geschäfts­jah­re 2010 und 2011 an­geführ­ten ope­ra­ti­ven Er­geb­nis­se als un­zu­tref­fend gerügt und ge­genüber dem vom Kläger für das Geschäfts­jahr 2013 an­geführ­ten ope­ra­ti­ven Er­geb­nis ein­ge­wandt, hier­bei han­de­le es sich um das Er­geb­nis der „Kern­bank“, zu der außer ihr noch wei­te­re Un­ter­neh­men gehörten.


ee) Ei­ne an­de­re Be­wer­tung der wirt­schaft­li­chen Leis­tungsfähig­keit der Be­klag­ten wäre auch dann nicht ge­bo­ten, wenn die Be­klag­te in der Zeit nach dem An­pas­sungs­stich­tag 1. Ja­nu­ar 2010 - wie der Kläger vorträgt - ho­he Bo­nus­zah­lun­gen an die lei­ten­den An­ge­stell­ten aus­geschüttet, die Gehälter der Vorstände

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erhöht, ho­he Spon­so­ren­zah­lun­gen für die C Are­na ge­leis­tet und „viel Geld für Fern­seh­wer­bung aus­ge­ge­ben“ ha­ben soll­te. Dar­aus könn­te nicht ge­schlos­sen wer­den, dass am 1. Ja­nu­ar 2010 von ei­ner wirt­schaft­li­chen Be­last­bar­keit der Be­klag­ten aus­zu­ge­hen war, die ei­ne An­pas­sung der Be­triebs­ren­te ermöglicht hätte. Die von sub­jek­ti­ven Zweckmäßig­keits­erwägun­gen be­ein­fluss­te Un­ter­neh­mens­po­li­tik er­laubt in der Re­gel kei­ne zu­verlässi­gen Rück­schlüsse auf die wirt­schaft­li­che Be­last­bar­keit des Un­ter­neh­mens. Die Höhe der Vergütung der Vorstände und der lei­ten­den An­ge­stell­ten so­wie ein En­ga­ge­ment zu Wer­be­zwe­cken hängen re­gelmäßig nicht al­lein vom er­ziel­ten Ge­winn ab, son­dern be­ru­hen auf ei­ner Viel­zahl wei­te­rer Über­le­gun­gen. Selbst bei schlech­ten Be­triebs­er­geb­nis­sen können Vergütungs­an­he­bun­gen und Wer­be­maßnah­men sinn­voll und ge­bo­ten sein.


3. Ent­ge­gen der Rechts­auf­fas­sung des Klägers muss­te die Be­klag­te die Be­triebs­ren­te des Klägers nicht des­halb an­pas­sen, weil die wirt­schaft­li­che La­ge des CPT ei­ne An­pas­sung zu­ließ. Im Rah­men der von der Be­klag­ten als Ver­sor­gungs­schuld­ne­rin vor­zu­neh­men­den An­pas­sungs­prüfung nach § 16 Abs. 1 und Abs. 2 Be­trAVG kommt es auf de­ren wirt­schaft­li­che La­ge und nicht auf die wirt­schaft­li­che La­ge des CPT an.


a) Die An­pas­sungs­prüfungs­pflicht nach § 16 Abs. 1 und Abs. 2 Be­trAVG trifft das­je­ni­ge Un­ter­neh­men, das als Ar­beit­ge­ber die Ver­sor­gungs­zu­sa­ge er­teilt oder die Ver­pflich­tun­gen hier­aus im We­ge der Rechts­nach­fol­ge über­nom­men hat. Da­mit ist grundsätz­lich ent­schei­dend, wer zum je­wei­li­gen An­pas­sungs­stich­tag Ver­sor­gungs­schuld­ner ist; auf sei­ne wirt­schaft­li­che La­ge kommt es an. Dies war zum An­pas­sungs­stich­tag 1. Ja­nu­ar 2010 die Be­klag­te.

b) Dar­an hat die Über­tra­gung von Vermögens­wer­ten durch die D AG und die C AG auf den Pen­si­on-Trust der D AG und den CPT nichts geändert. Nach den im CPT-Treu­hand­rah­men­ver­trag und den im Treu­hand­ver­trag ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen sind die auf den Treuhänder über­tra­ge­nen Vermögens­wer­te ei­nem di­rek­ten Zu­griff der Be­klag­ten ent­zo­gen. Zu­dem ha­ben we­der der Pen­si­on-Trust der D AG im Treu­hand­ver­trag noch der CPT im CPT-Treu­hand-rah­men­ver­trag die Ver­pflich­tung über­nom­men, mit dem Plan­vermögen und sei-
 


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nen Erträgen im Rah­men der An­pas­sungs­prüfung der die Ver­sor­gung schul­den­den Treu­ge­ber nach § 16 Abs. 1 und Abs. 2 Be­trAVG ein­zu­ste­hen.


aa) Aus­weis­lich der Präam­bel des CPT-Treu­hand­rah­men­ver­trags und des Treu­hand­ver­trags dien­te die Vermögensüber­tra­gung auf die Treuhänder der (ggf. an­tei­li­gen) Aus­fi­nan­zie­rung der Ver­sor­gungs­ver­pflich­tun­gen und der Si­che­rung der (zeit­na­hen) Erfüllung der Ver­sor­gungs­ansprüche der Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten bei Ein­tritt des in den Ver­ein­ba­run­gen be­stimm­ten Si­che­rungs- und Verzöge­rungs­falls. Zu­dem soll­te durch die treuhände­ri­sche Über­tra­gung der er­for­der­li­chen Mit­tel die Möglich­keit ge­schaf­fen wer­den, in den nach in­ter­na­tio­na­len Rech­nungs­le­gungs­re­geln auf­ge­stell­ten Kon­zern­ab­schlüssen der Treu­ge­ber ei­ne Sal­die­rung der we­gen der Ver­sor­gungs­ansprüche aus­zu­wei­sen­den Schuld mit den die Ver­sor­gungs­ver­pflich­tun­gen be­de­cken­den und se­pa­rier­ten Ak­ti­va („plan as­sets“) vor­zu­neh­men.


bb) Dem­ent­spre­chend be­stim­men § 4 Abs. 1 so­wie § 5 Abs. 1 des CPT- Treu­hand­rah­men­ver­trags und des Treu­hand­ver­trags, dass der Treuhänder ver­pflich­tet ist, das Treu­hand­vermögen nicht nur als Ver­wal­tungs­treuhänder des Treu­ge­bers, son­dern zu­gleich als Si­che­rungs­treuhänder der Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten zu hal­ten und bei Ein­tritt des Si­che­rungs- oder Verzöge­rungs­falls die fälli­gen Ver­sor­gungs­leis­tun­gen un­mit­tel­bar an die Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten zu er­brin­gen. Tritt ein Si­che­rungs- oder Verzöge­rungs­fall iSd. CPT-Treu­hand­rah­men­ver­trags und des Treu­hand­ver­trags ein, ha­ben die Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten gemäß § 328 Abs. 1 BGB ge­gen den Treuhänder ei­nen An­spruch auf Erfüllung ih­rer ge­genüber dem Ver­sor­gungs­schuld­ner be­ste­hen­den Ver­sor­gungs­ansprüche. Hier­durch wer­den die zur Erfüllung der fälli­gen Ver­sor­gungs­ver­pflich­tun­gen er­for­der­li­chen Mit­tel dem Zu­griff des Ver­sor­gungs­schuld­ners oder sei­ner Gläubi­ger im Si­che­rungs- und Verzöge­rungs­fall ent­zo­gen.


cc) Auch § 3 Abs. 6 des CPT-Treu­hand­rah­men­ver­trags und § 3 Abs. 9 des Treu­hand­ver­trags ge­stat­ten kei­nen di­rek­ten Zu­griff der Be­klag­ten auf das Treu­hand­vermögen, son­dern se­hen le­dig­lich die Möglich­keit ei­ner Rücküber­tra­gung von Treu­hand­vermögen auf den Ver­sor­gungs­schuld­ner vor. Nach die­sen Be­stim­mun­gen kommt ei­ne Rücküber­tra­gung von Treu­hand­vermögen al­ler­dings
 


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nur in­so­weit in Be­tracht, als die in­ter­na­tio­na­len Rech­nungs­le­gungs­re­geln die Rücküber­tra­gung ge­stat­ten, oh­ne dass da­durch der mit der Schaf­fung des Plan­vermögens ver­folg­te Zweck, die Pen­si­ons­ver­pflich­tun­gen, die sich in der Rück­stel­lungs­bil­dung nie­der­schla­gen, mit den sie be­de­cken­den und se­pa­rier­ten Ak­ti­va („plan as­sets“) zu sal­die­ren, gefähr­det wird. Zu­dem muss nach § 3 Abs. 9 des Treu­hand­ver­trags si­cher­ge­stellt sein, dass der Wert der Ver­pflich­tun­gen aus be­trieb­li­cher Al­ters­ver­sor­gung (dbo) der durch die Treu­hand­verträge ge­gen In­sol­venz ge­si­cher­ten Ver­sor­gungs­ansprüche durch das beim Treuhänder ver­blei­ben­de Treu­hand­vermögen voll­umfäng­lich ab­ge­si­chert ist. Da­nach kann der Treu­ge­ber ei­ne Rücküber­tra­gung re­gelmäßig nur dann ver­lan­gen, wenn die Ver­sor­gungs­ver­pflich­tung er­lo­schen ist.


dd) Ei­ne di­rek­te Zu­griffsmöglich­keit der Be­klag­ten auf das Treu­hand­vermögen und die hier­aus er­ziel­ten Erträge lässt sich auch nicht den in § 3 Abs. 5 des CPT-Treu­hand­rah­men­ver­trags und § 3 Abs. 8 des Treu­hand­ver­trags ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen ent­neh­men. Nach die­sen Be­stim­mun­gen kann der Ver­sor­gungs­schuld­ner vom Treu­ge­ber für den Fall, dass der Treu­hand­ver­trag nicht be­en­det und kein Si­che­rungs­fall ein­ge­tre­ten ist, zwar ei­ne Er­stat­tung aus dem Treu­hand­vermögen ver­lan­gen. Al­ler­dings ist ei­ne Er­stat­tung nur in­so­weit möglich, als der Ver­sor­gungs­schuld­ner Leis­tun­gen zur Erfüllung von Ver­sor­gungs­ansprüchen, die durch den Treu­hand­ver­trag ge­si­chert sind, er­bracht hat.

ee) Es kann da­hin­ste­hen, ob Ansprüche der Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten auf ei­ne nach § 16 Abs. 1 und Abs. 2 Be­trAVG an­ge­pass­te Be­triebs­ren­te zu den durch den CPT-Treu­hand­rah­men­ver­trag und den Treu­hand­ver­trag ge­si­cher­ten Ver­sor­gungs­ansprüchen gehören. Selbst wenn dies der Fall sein soll­te, käme ei­ne Er­stat­tung nur in­so­weit in Be­tracht, als der Treu­ge­ber un­ter Berück­sich­ti­gung der Be­lan­ge der Ver­sor­gungs­empfänger und sei­ner wirt­schaft­li­chen La­ge be­reits ei­ne po­si­ti­ve An­pas­sungs­ent­schei­dung ge­trof­fen und durch Zah­lung ei­ner höhe­ren Be­triebs­ren­te um­ge­setzt hätte. Die in § 3 Abs. 5 des CPT-Treu­hand­rah­men­ver­trags und § 3 Abs. 8 des Treu­hand­ver­trags ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen bestäti­gen da­mit nicht nur, dass der je­wei­li­ge Ver­sor­gungs­schuld­ner die An­pas­sungs­prüfung nach § 16 Abs. 1 und Abs. 2 Be­trAVG vor-


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zu­neh­men hat. Aus den Ver­ein­ba­run­gen er­gibt sich zu­gleich, dass es für die Be­ur­tei­lung der wirt­schaft­li­chen Leis­tungsfähig­keit des Ver­sor­gungs­schuld­ners im Rah­men der An­pas­sungs­prüfung nach § 16 Abs. 1 und Abs. 2 Be­trAVG auf des­sen wirt­schaft­li­che La­ge und nicht auch auf die wirt­schaft­li­che La­ge des Pen­si­on-Trusts an­kommt. We­der der Pen­si­on-Trust der D AG noch der CPT ha­ben im Treu­hand­ver­trag und im CPT-Treu­hand­rah­men­ver­trag dem­nach die Ver­pflich­tung über­nom­men, mit dem Plan­vermögen und sei­nen Erträgen im Rah­men der An­pas­sungs­prüfung der die Ver­sor­gung schul­den­den Be­klag­ten nach § 16 Abs. 1 und Abs. 2 Be­trAVG ein­zu­ste­hen.

4. Die Be­klag­te ist nicht des­halb zur An­pas­sung der Be­triebs­ren­te des Klägers ver­pflich­tet, weil die auf den Treuhänder über­tra­ge­nen Vermögens­wer­te aus bi­lan­zi­el­ler Sicht ihr zu­zu­rech­nen und in ih­ren Jah­res­ab­schlüssen in An­satz zu brin­gen sind, in­dem gemäß § 266 HGB auf der Ak­tiv­sei­te der Bi­lanz das Treu­hand­vermögen und auf der Pas­siv­sei­te der Bi­lanz die Pen­si­onsrück­stel­lun­gen aus­zu­wei­sen sind.


a) Zum ei­nen wird die wirt­schaft­li­che La­ge ei­nes Un­ter­neh­mens durch des­sen Er­trags­kraft im Gan­zen ge­prägt. Der Ver­sor­gungs­schuld­ner ist nicht schon dann zur An­pas­sung der Be­triebs­ren­ten ver­pflich­tet, wenn ein­zel­ne Einkünf­te bzw. in den Jah­res­ab­schlüssen aus­ge­wie­se­ne Ak­ti­va den Um­fang der An­pas­sungs­last über­stei­gen. Ent­schei­dend kommt es auf ei­ne an­ge­mes­se­ne Ei­gen­ka­pi­tal­ver­zin­sung und ei­ne hin­rei­chen­de Ei­gen­ka­pi­tal­aus­stat­tung an (vgl. BAG 26. Ok­to­ber 2010 - 3 AZR 502/08 - Rn. 56 mwN). Schon des­halb ist die Er­trags­la­ge des in der Bi­lanz auf der Ak­tiv­sei­te aus­ge­wie­se­nen Treu­hand­vermögens al­lein nicht maßgeb­lich.

b) Zum an­de­ren ist der Ver­sor­gungs­schuld­ner nicht des­halb zur An­pas­sung der Be­triebs­ren­ten ver­pflich­tet, weil er Pen­si­onsrück­stel­lun­gen ge­bil­det hat (vgl. BAG 26. Ok­to­ber 2010 - 3 AZR 502/08 - Rn. 53). Pen­si­onsrück­stel­lun­gen er­lau­ben es dem Un­ter­neh­men (nur), Ge­win­ne nicht zu ver­steu­ern, son­dern sie bis zur Fällig­keit der ein­zel­nen Ren­ten­beträge als Be­triebs­ka­pi­tal - und zwar in Ge­stalt von Fremd­ka­pi­tal - zu ver­wen­den. Während De­ckungs­mit­tel auf der Ak­tiv­sei­te der Bi­lanz ste­hen und Erträge er­zie­len können, ste­hen Pen­si­ons-


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rück­stel­lun­gen auf der Pas­siv­sei­te der Bi­lanz. Ih­nen können kei­ne Erträge zu­ge­ord­net wer­den. Pen­si­onsrück­stel­lun­gen sind im We­sent­li­chen ein In­stru­ment der In­nen­fi­nan­zie­rung. Es wird ein Auf­wand ver­bucht, oh­ne dass tatsächlich Mit­tel ab­fließen. Im Jahr der Rück­stel­lungs­bil­dung wird der Jah­resüber­schuss re­du­ziert oder ein Jah­res­fehl­be­trag erhöht sich. Da­mit steht we­ni­ger Ge­winn zur Ausschüttung zur Verfügung und es wird - ggf. - ein ge­rin­ge­rer Ge­winn der Be­steue­rung un­ter­wor­fen. Das Ei­gen­ka­pi­tal des Un­ter­neh­mens re­du­ziert sich ent­spre­chend. Im Jahr des Rück­stel­lungs­ver­brauchs kommt es zu ei­nem ent­spre­chend erhöhten Ge­winn­aus­weis. Rück­stel­lun­gen ha­ben da­her im We­sent­li­chen ei­nen Zeit-, ins­be­son­de­re ei­nen Steu­er­stun­dungs­ef­fekt (vgl. BAG 26. Ok­to­ber 2010 - 3 AZR 502/08 - Rn. 54).


c) Aus den Ur­tei­len des Se­nats vom 9. No­vem­ber 1999 (- 3 AZR 420/98 - BA­GE 92, 349) und vom 26. Ok­to­ber 2010 (- 3 AZR 502/08 -) folgt ent­ge­gen der Rechts­an­sicht des Klägers nichts an­de­res. Zum ei­nen hat­te sich der Se­nat in die­sen Ent­schei­dun­gen nicht mit der Fra­ge zu be­fas­sen, wel­che Be­deu­tung den auf ei­nen Pen­si­on-Trust über­tra­ge­nen Vermögens­wer­ten für die wirt­schaft­li­che Leis­tungsfähig­keit des Ver­sor­gungs­schuld­ners im Rah­men der An­pas­sungs­prüfung nach § 16 Abs. 1 und Abs. 2 Be­trAVG zu­kommt. Zum an­de­ren bestäti­gen bei­de Ent­schei­dun­gen, dass es im Rah­men der An­pas­sungs­prüfung auf die Er­trags­la­ge des Ver­sor­gungs­schuld­ners im Gan­zen an­kommt (BAG 26. Ok­to­ber 2010 - 3 AZR 502/08 - Rn. 56; 9. No­vem­ber 1999 - 3 AZR 420/98 - zu I 2 der Gründe, aaO).

5. Die Be­klag­te wäre auch nicht des­halb zu ei­ner An­pas­sung der Be­triebs­ren­te des Klägers ver­pflich­tet, weil mögli­cher­wei­se die D AG - wie der Kläger vorträgt - zu den An­pas­sungs­stich­ta­gen 1. Ja­nu­ar 2006, 1. Ja­nu­ar 2007, 1. Ja­nu­ar 2008 und 1. Ja­nu­ar 2009 die Be­triebs­ren­ten ih­rer ehe­ma­li­gen Beschäftig­ten nicht nur an den Kauf­kraft­ver­lust, son­dern höher an­ge­passt und sie die­se An­pas­sun­gen aus den Erträgen und ggf. dem Plan­ka­pi­tal ih­res Pen­si­on-Trusts fi­nan­ziert hat. Ei­ne ent­spre­chen­de Ver­pflich­tung der Be­klag­ten ergäbe sich in die­sem Fall - ent­ge­gen der Auf­fas­sung des Klägers - nicht aus be­trieb­li­cher Übung.

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a) Im Be­reich der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung hat der Ge­setz­ge­ber die be­trieb­li­che Übung als Rechts­quel­le aus­drück­lich an­er­kannt (§ 1b Abs. 1 Satz 4 Be­trAVG). Da­nach steht der Ver­pflich­tung aus ei­ner aus­drück­li­chen Ver­sor­gungs­zu­sa­ge ei­ne auf be­trieb­li­cher Übung be­ru­hen­de Ver­sor­gungs­ver­pflich­tung gleich.

aa) Die be­trieb­li­che Übung ist ein gleichförmi­ges und wie­der­hol­tes Ver­hal­ten des Ar­beit­ge­bers, das ge­eig­net ist, ver­trag­li­che Ansprüche auf ei­ne Leis­tung oder sons­ti­ge Vergüns­ti­gung zu be­gründen, wenn die Ar­beit­neh­mer aus dem Ver­hal­ten des Ar­beit­ge­bers schließen dürfen, ih­nen wer­de die Leis­tung oder Vergüns­ti­gung auch künf­tig gewährt (BAG 15. Mai 2012 - 3 AZR 610/11 - Rn. 56, BA­GE 141, 222; 16. Fe­bru­ar 2010 - 3 AZR 118/08 - Rn. 11). Dem Ver-hal­ten des Ar­beit­ge­bers wird ei­ne kon­klu­den­te Wil­lens­erklärung ent­nom­men, die vom Ar­beit­neh­mer gemäß § 151 BGB an­ge­nom­men wer­den kann (BAG 15. Mai 2012 - 3 AZR 610/11 - aaO; 15. Fe­bru­ar 2011 - 3 AZR 35/09 - Rn. 88). Da­durch wird ein ver­trag­li­ches Schuld­verhält­nis ge­schaf­fen, aus dem bei Ein­tritt der ver­ein­bar­ten An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen ein ein­klag­ba­rer An­spruch auf die üblich ge­wor­de­ne Vergüns­ti­gung erwächst.

bb) Ob ei­ne für den Ar­beit­ge­ber bin­den­de be­trieb­li­che Übung auf­grund der Gewährung von Vergüns­ti­gun­gen an sei­ne Ar­beit­neh­mer ent­stan­den ist, muss da­nach be­ur­teilt wer­den, in­wie­weit die Ar­beit­neh­mer aus dem Ver­hal­ten des Ar­beit­ge­bers un­ter Berück­sich­ti­gung von Treu und Glau­ben so­wie der Ver­kehrs­sit­te gemäß § 242 BGB und der Be­gleit­umstände auf ei­nen Bin­dungs­wil­len des Ar­beit­ge­bers schließen durf­ten (BAG 10. De­zem­ber 2013 - 3 AZR 832/11 - Rn. 61; 15. Mai 2012 - 3 AZR 610/11 - Rn. 57 mwN, BA­GE 141, 222).


cc) Ein An­spruch aus be­trieb­li­cher Übung kann nur ent­ste­hen, wenn kei­ne an­de­re kol­lek­tiv- oder in­di­vi­du­al­recht­li­che An­spruchs­grund­la­ge für die Gewährung der Vergüns­ti­gung be­steht (BAG 15. Mai 2012 - 3 AZR 610/11 - Rn. 62, BA­GE 141, 222; 24. No­vem­ber 2004 - 10 AZR 202/04 - zu II 3 c bb (3) der Gründe, BA­GE 113, 29). Ei­ne be­trieb­li­che Übung ent­steht dem­nach nicht, wenn der Ar­beit­ge­ber zu den zu ih­rer Be­gründung an­geführ­ten Ver­hal­tens­wei­sen durch an­de­re Rechts­grund­la­gen ver­pflich­tet war (BAG 18. April 2007


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- 4 AZR 653/05 - Rn. 43 mwN). Sie ent­steht auch nicht, wenn sich der Ar­beit­ge­ber irrtümlich zur Leis­tungs­er­brin­gung ver­pflich­tet glaub­te. Wenn der Ar­beit­ge­ber die Leis­tun­gen für den Ar­beit­neh­mer er­kenn­bar auf­grund ei­ner an­de­ren und sei es auch tatsächlich nicht be­ste­hen­den Rechts­pflicht hat er­brin­gen wol­len, kann der Ar­beit­neh­mer nicht da­von aus­ge­hen, ihm sol­le ei­ne Leis­tung auf Dau­er un­abhängig von die­ser Rechts­pflicht gewährt wer­den (BAG 10. De­zem­ber 2013 - 3 AZR 832/11 - Rn. 62; 18. April 2007 - 4 AZR 653/05 - aaO; 30. Mai 2006 - 1 AZR 111/05 - Rn. 37, BA­GE 118, 211). Die Dar­le­gungs-last dafür, dass der Ar­beit­ge­ber aus Sicht des Empfängers Leis­tun­gen oder Vergüns­ti­gun­gen gewähren woll­te, zu de­nen er nicht aus ei­nem an­de­rem Rechts­grund ver­pflich­tet war oder sich ver­pflich­tet glaub­te, trägt der Kläger als An­spruchs­stel­ler (vgl. BAG 29. Au­gust 2012 - 10 AZR 571/11 - Rn. 20; 23. Au­gust 2011 - 3 AZR 650/09 - Rn. 46 ff., BA­GE 139, 69).


b) Da­nach hätte die D AG kei­ne be­trieb­li­che Übung da­hin be­gründet, dass die Be­triebs­ren­ten ih­rer ehe­ma­li­gen Beschäftig­ten zu den je­wei­li­gen An­pas­sungs­stich­ta­gen stets an­ge­passt wer­den. Die Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten hätten aus dem Ver­hal­ten der D AG nicht dar­auf schließen dürfen, dass die­se auch zu künf­ti­gen An­pas­sungs­stich­ta­gen die Be­triebs­ren­ten un­abhängig von ih­rer wirt­schaft­li­chen Leis­tungsfähig­keit an­he­ben würde.


Der Ar­beit­ge­ber hat zu je­dem An­pas­sungs­stich­tag er­neut über die An­pas­sung der Be­triebs­ren­ten gemäß § 16 Abs. 1 Be­trAVG nach bil­li­gem Er­mes­sen zu ent­schei­den. Da­bei darf er ne­ben den Be­lan­gen des Ver­sor­gungs­empfängers und sei­ner ei­ge­nen wirt­schaft­li­chen La­ge wei­te­re Kri­te­ri­en in sei­ne Prüfung und Ent­schei­dung ein­be­zie­hen. Sei­ne Ent­schei­dung muss ins­ge­samt bil­li­gem Er­mes­sen ent­spre­chen. Da­bei ist es dem Ar­beit­ge­ber auch ge­stat­tet, die Be­triebs­ren­ten an­zu­pas­sen, ob­wohl er nach sei­ner wirt­schaft­li­chen La­ge ei­ne An­pas­sung ab­leh­nen dürf­te. Der Ar­beit­ge­ber darf auch die Fol­gen ei­ner ver­wei­ger­ten An­pas­sung für das An­se­hen sei­nes Un­ter­neh­mens und die Kre­ditfähig­keit im Rah­men sei­ner Er­mes­sens­ent­schei­dung berück­sich­ti­gen (vgl. BAG 29. No­vem­ber 1988 - 3 AZR 184/87 - zu 2 der Gründe, BA­GE 60, 228). Des­halb ist der Ar­beit­ge­ber auch nicht ge­hin­dert, bei aus­rei­chen­der wirt­schaft­li­cher
 


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Leis­tungsfähig­keit nicht nur den im Prüfungs­zeit­raum ein­ge­tre­te­nen Kauf­kraft­ver­lust aus­zu­glei­chen, son­dern ei­ne höhe­re An­pas­sung vor­zu­neh­men.


Vor die­sem Hin­ter­grund durf­ten die Be­triebs­rent­ner der D AG aus de­ren An­pas­sungs­pra­xis nur den Schluss zie­hen, dass die D AG ih­rer An­pas­sungs­prüfungs­pflicht nach § 16 Abs. 1 und Abs. 2 Be­trAVG nach­ge­kom­men war und über die An­pas­sung nach bil­li­gem Er­mes­sen ent­schie­den hat­te. Soll­te sie ih­re man­geln­de wirt­schaft­li­che Leis­tungsfähig­keit mögli­cher­wei­se mehr­fach nicht zum An­lass ge­nom­men ha­ben, die An­pas­sung zu ver­wei­gern, konn­te dar­aus nicht ge­schlos­sen wer­den, dass auch bei künf­ti­gen An­pas­sungs­stich­ta­gen so ver­fah­ren wer­den soll­te.

III. Die Kos­ten­ent­schei­dung folgt aus § 97 Abs. 1 ZPO. 


Gräfl 

Schlewing 

Spin­ner

C. Rei­ter 

Sche­pers

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