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LAG Ber­lin-Bran­den­burg, Ur­teil vom 05.03.2013, 12 Sa 1624/12

   
Schlagworte: Betriebsbedingte Kündigung, Arbeitnehmerüberlassung
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg
Aktenzeichen: 12 Sa 1624/12
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 05.03.2013
   
Leitsätze:

Beruft sich der Arbeitgeber zur Rechtfertigung einer betriebsbedingten Kündigung auf den Wegfall des Arbeitsplatzes durch Fremdvergabe der bisher vom gekündigten Arbeitnehmer verrichteten Arbeiten, so liegt eine die Kündigung nicht rechtfertigende Austauschkündigung vor, wenn die Fremdvergabe nicht in selbständiger Erledigung durch den Dritten erfolgt, sondern der Dritte in den Arbeitsbetrieb des (kündigenden) Arbeitgebers eingegliedert wird. Erfolgt die Fremdleistung nicht in eigener betrieblicher Organisation, sondern nach den betrieblichen Vorgaben des (kündigenden) Arbeitgebers, so liegt regelmäßig verdeckte Arbeitnehmerüberlassung vor, die eine betriebsbedingte Kündigung nicht zu rechtfertigen vermag.

Handelt es sich bei den fremdvergebenen Diensten um solche höherer Art, so ist das Weisungsrecht kein typisches Merkmal der Arbeitnehmerstellung. In diesem Fall kann sich die für die (verdeckte) Arbeitnehmerüberlassung maßgebliche Eingliederung in den Betrieb des Bestellers/Entleihers auch aus der Art oder der Organisation der Tätigkeit und der Einbindung in die Betriebsstruktur ergeben (hier: Kündigung der Küchenleiterin und Fremdvergabe der Küchenleitung bei voll beibehaltenem eigenem Küchenbetrieb in einem Seniorenwohnheim).

Vorinstanzen: Arbeitsgericht Berlin, Urteil vom 15.06.2012, 5 Ca 10537/11
   

Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg

Geschäfts­zei­chen 12 Sa 1624/12

Ar­beits­ge­richt Ber­lin 5 Ca 10537/11

Im Na­men des Vol­kes

Ur­teil

In Sa­chen

pp

hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg, 12. Kam­mer, auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 5. März 2013 durch die Vor­sit­zen­de Rich­te­rin am Lan­des­ar­beits­ge­richt Dr. H. als Vor­sit­zen­de so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­te­rin­nen K. und D. für Recht er­kannt:

I. Die Be­ru­fung der Be­klag­ten ge­gen das am 15. Ju­ni 2012 verkünde­te Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Ber­lin - 5 Ca 10537/11 - wird auf ih­re Kos­ten zurück­ge­wie­sen.

II. Die Re­vi­si­on wird nicht zu­ge­las­sen.

Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten um die Rechts­wirk­sam­keit ei­ner von der Be­klag­ten aus­ge­spro­che­nen or­dent­li­chen be­triebs­be­ding­ten Kündi­gung.

Die Be­klag­te be­treibt in der Rechts­form ei­ner ge­meinnützi­gen Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung ei­ne Se­nio­ren­wohnstätte und beschäftigt dort mehr als 10 Ar­beit­neh­mer aus­sch­ließlich der zur Be­rufs­aus­bil­dung Beschäftig­ten. Sie un­terhält dort ei­ne ei­ge­ne Küche, in der das Spei­sen­an­ge­bot für die Be­woh­ner durch bei ihr an­ge­stell­te Ar­beit­neh­mer zu­be­rei­tet wird. Die Kläge­rin be­gann bei ihr am 1. Ok­to­ber 1992 ein Ar­beits­verhält­nis als Küchen- und Wirt­schafts­lei­te­rin in Voll­zeit. Sie ist mit ei­nem Grad von 40 ei­nem schwer­be­hin­der­ten Men­schen gleich­ge­stellt. Mit Kündi­gun­gen vom 27. Ju­ni 2008 zum 31. De­zem­ber 2008, vom 23. De­zem­ber 2008 zum 30. Ju­ni 2009 und vom 10. No­vem­ber 2010 zum 31. Mai 2011 ver­such­te die Be­klag­te, das Ar­beits­verhält­nis mit der Kläge­rin ein­sei­tig zu be­en­den. Zur Be­gründung die­ser Kündi­gun­gen be­rief sich die Be­klag­te auf den Weg­fall des Ar­beits­plat­zes durch Um­ver­tei­lung der Auf­ga­ben auf an­de­re Mit­ar­bei­ter, un­ter an­de­rem auf den 1. Koch und auf Strei­chung der Hier­ar­chie­ebe­ne Küchen-/Wirt­schafts­lei­tung. In den je­weils hier­ge­gen von der Kläge­rin an­ge­streng­ten Kündi­gungs­schutz­ver­fah­ren wur­den die­se Kündi­gun­gen zwi­schen­zeit­lich rechts­kräftig für un­wirk­sam erklärt (Ur­tei­le des Lan­des­ar­beits­ge­richts Ber­lin-Bran­den­burg vom 15. De­zem­ber 2009 – 19 Sa 1658/09 und vom 22.Sep­tem­ber 2011 – 5 Sa 1025/11). Seit dem 28. No­vem­ber 2008 wird die Kläge­rin von der Be­klag­ten nicht mehr beschäftigt.

Im Ju­ni 2011 schloss die Be­klag­te mit der Fa. a. c. B.V. & Co. KG ei­nen Ver­trag zur Lie­fe­rung von Küchen­leis­tun­gen. Nach dem In­halt des schrift­li­chen Ver­tra­ges soll­te die Fa. a. ab dem 1. Au­gust 2011 die für den tägli­chen Be­darf benötig­ten Spei­sen und Ge­tränke für Frühstück, Mit­tag­es­sen, Nach­mit­tags­kaf­fee, Abend­es­sen und Zwi­schen­mahl­zei­ten so­wie für den Sta­ti­ons­be­darf lie­fern, die Spei­sen und Ge­tränke an der Küchentür zur Ab­ho­lung durch die Mit­ar­bei­ter der Be­klag­ten zu den ver­ein­bar­ten Be­reit­stel­lungs­zei­ten be­reit­stel­len und die Be­klag­te mit ei­ge­nem Fach- und Hilfs­per­so­nal an der Fer­tig­stel­lung und Lie­fe­rung der Spei­sen mit­wir­ken. Tatsächlich wur­den die tägli­chen Spei­sen von den Mit­ar­bei­tern der Be­klag­ten in de­ren Küche un­ter der fach­li­chen Wei­sung ei­nes von der Fa. a. ent­sand­ten Mit­ar­bei­ters zu­be­rei­tet.

Mit am 22. Ju­ni 2011 dort ein­ge­gan­ge­nem Schrei­ben hörte die Be­klag­ten den bei ihr ge­bil­de­ten Be­triebs­rat zur be­ab­sich­tig­ten Kündi­gung der Kläge­rin an, der die­ser mit Schrei­ben vom 1. Ju­li 2011 wi­der­sprach. Mit Be­scheid vom 20. Ju­ni 2011, der Be­klag­ten am 22. Ju­ni 2011 zu­ge­gan­gen, stimm­te das In­te­gra­ti­ons­amt der be­ab­sich­tig­ten Kündi­gung zu. Mit Schrei­ben vom 30. Ju­ni 2011, der Kläge­rin an die­sem Ta­ge zu­ge­gan­gen, kündig­te die Be­klag­te das Ar­beits­verhält­nis frist­gemäß zum 31. De­zem­ber 2011.

Mit ih­rer am 8. Ju­li 2011 beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin ein­ge­gan­ge­nen Kla­ge hat sich die Kläge­rin ge­gen die­se Kündi­gung zur Wehr ge­setzt, das Vor­lie­gen von Kündi­gungs­gründen und die ord­nungs­gemäße Be­triebs­rats­anhörung be­strit­ten so­wie die So­zi­al­aus­wahl gerügt.

Die Be­klag­te hat zur Be­gründung ih­rer Kündi­gung aus­geführt, sie ha­be, nach­dem er­heb­li­che Teil­auf­ga­ben der Kläge­rin aus de­ren ursprüng­li­cher Stel­len­be­schrei­bung be­reits ent­fal­len ge­we­sen sei­en, zunächst im Ju­ni 2008 die un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung ge­trof­fen, die ver­blie­be­nen Auf­ga­ben auf an­de­re Mit­ar­bei­ter zu über­tra­gen, die Küchen­lei­tung sei dem 1. Koch zu­ge­wie­sen wor­den. So­dann ha­be sie im Ju­ni 2010 die un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung ge­trof­fen, die Hier­ar­chie­ebe­ne der Küchen- und Wirt­schafts­lei­tung er­satz­los zu strei­chen und die Auf­ga­ben auf die Geschäftsführe­rin und an­de­re Mit­ar­bei­ter un­ter In­k­auf­nah­me ei­ner Leis­tungs­ver­dich­tung zu über­tra­gen. Grund­la­ge der hier streit­ge­genständ­li­chen Kündi­gung sei die nun­mehr ge­trof­fe­ne un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung vom 26. Mai 2011 ge­we­sen, wo­nach die zwi­schen­zeit­lich ab­ge­schaff­te Hier­ar­chie­ebe­ne der Küchen- und Wirt­schafts­lei­tung zum 1. Au­gust 2011 wie­der ein­geführt und be­stimm­te zwi­schen­zeit­lich an­der­wei­tig über­tra­ge­ne Auf­ga­ben im Um­fang von ca. 15 Wo­chen­stun­den wie­der zurück­geführt und die­se so­dann an den ex­ter­nen Dienst­leis­ter a. fremd ver­ge­ben wor­den sei­en. Die Auf­ga­ben würden von der Fa. a. selbständig er­le­digt, sie ha­be kein Wei­sungs­recht ge­genüber der Fa. a.. So ar­bei­te der Mit­ar­bei­ter der Fa. a. in ei­nem ei­gens von der Be­klag­ten hierfür an­ge­mie­te­ten Raum, in dem er mit ei­ge­ner Soft- und Hard­ware die Pla­nung der Einkäufe und sons­ti­ge Ver­wal­tungstätig­kei­ten vor­neh­me. Er un­ter­schei­de sich auch durch die Ar­beits­klei­dung von ih­ren Mit­ar­bei­tern, denn er tra­ge ein T-Shirt mit dem Lo­go der Fa. a.. Die Be­klag­te hat be­haup­tet, der bei ihr täti­ge Mit­ar­bei­ter der Fa. a. ha­be nur ein ein­ge­schränk­tes, nämlich fach­li­ches Wei­sungs­recht ge­genüber ih­ren Ar­beit­neh­mern. De­ren Ar­beits­ein­satz bezüglich Zeit, Dau­er, Art und Ort wer­de nach wie vor von ihr ge­steu­ert. Der a.-Mit­ar­bei­ter ha­be kei­nen Zu­griff auf die Soft­ware zur Er­stel­lung der Dienst­pläne.

Ge­gen die Über­tra­gung der Küchen­lei­tung auf die Fa. a. und den da­mit ein­her­ge­hen­den Ent­zug die­ser Tätig­kei­ten er­hob der 1. Koch Kla­ge vor dem Ar­beits­ge­richt Ber­lin. In dem vor dem Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg am 16. Mai 2012 ge­schlos­se­nen Ver­gleich zum Ak­ten­zei­chen 26 Sa 2331/11 ei­nig­ten sich die dor­ti­gen Par­tei­en dar­auf, dass der 1. Koch ab dem 16. Mai 2012 wie­der als Küchen­lei­ter tätig wird mit Aus­nah­me von Ein­kauf und Er­stel­lung des Spei­se­plans, die un­ter Umständen der Fa. a. über­tra­gen wer­den soll­ten. Mit Da­tum vom 12. März/25. April 2012 schloss die Be­klag­te mit der Fa. a. ei­nen neu­en, als „Be­ra­ter­ver­trag“ be­zeich­ne­ten Ver­trag über die Be­ra­tung in Ver­pfle­gungs­fra­gen.

Das Ar­beits­ge­richt hat mit Ur­teil vom 15. Ju­ni 2012 – 5 Ca 10537/11 – sein Versäum­nis­ur­teil vom 2. März 2012, mit dem es fest­ge­stellt hat, dass das Ar­beits­verhält­nis der Par­tei­en durch die Kündi­gung vom 30. Ju­ni 2011 nicht auf­gelöst wor­den ist, nach Ein­spruch der Be­klag­ten auf­recht­er­hal­ten. Zur Be­gründung hat es im We­sent­li­chen aus­geführt, an die Dar­le­gungs- und Be­weis­last des Ar­beit­ge­bers für die Ent­schei­dung, ei­ne zu­vor ge­stri­che­ne Hier­ar­chie­ebe­ne wie­der ein­zuführen und so­dann fremd zu ver­ge­ben, sei­en be­son­de­re An­for­de­run­gen zu stel­len, weil sich die­se Ent­schei­dung im Er­geb­nis tatsächlich auf die Kündi­gung be­schränke. In vor­lie­gen­der Kon­stel­la­ti­on sei ein drin­gen­des be­trieb­li­ches Bedürf­nis für die Fremd­ver­ga­be zeit­gleich mit der Wie­der­einführung der Po­si­ti­on der Kläge­rin nicht nach­voll­zieh­bar, die un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung sei willkürlich und rechts­miss­bräuch­lich. Denn die Be­klag­te ha­be sich zu ei­nem Zeit­punkt zur er­neu­ten Einführung der Hier­ar­chie­ebe­ne ent­schlos­sen, als sie das Kündi­gungs­schutz­ver­fah­ren noch mit der Be­gründung der Strei­chung die­ser Hier­ar­chie­ebe­ne geführt ha­be. Beim Ein­satz des Mit­ar­bei­ters der Fa. a. in der Küche auf der Po­si­ti­on der Kläge­rin hand­le es sich um ei­ne Aus­tauschkündi­gung, der Mit­ar­bei­ter der Fa. a. sei in die Be­triebs­struk­tur der Be­klag­ten eben­so ein­ge­bun­den wie es die Kläge­rin ge­we­sen wäre, ei­ne wei­sungs­freie Tätig­keit die­ses Mit­ar­bei­ters ha­be die Be­klag­te nicht nach­voll­zieh­bar vor­ge­tra­gen. Die zwin­gend er­for­der­li­che ständi­ge Ab­stim­mung des Mit­ar­bei­ters mit den Ar­beit­neh­mern der Be­klag­ten, die Wei­sungs­be­fug­nis die­ses Mit­ar­bei­ters ge­genüber der Be­klag­ten und die Vor­ga­ben durch die Be­klag­te zur ge­ne­rel­len Ge­stal­tung der küchenmäßigen Be­wirt­schaf­tung sprächen ge­gen ei­ne selbständi­ge Betäti­gung die­ses Mit­ar­bei­ters. Die­se Be­wer­tung wer­de auch da­durch bestätigt, dass die Be­klag­te die­ses Kon­zept der Fremd­ver­ga­be nach nur 9 Mo­na­ten wie­der auf­ge­ge­ben ha­be und die Tätig­keit der Kläge­rin nun­mehr wie­der maßgeb­lich durch ei­ge­ne Ar­beit­neh­mer der Be­klag­ten, maßgeb­lich durch den 1. Koch aus­geübt würde. Im Übri­gen ha­be die Be­klag­te auch nicht nach­voll­zieh­bar dar­ge­legt, dass ei­ne vor­ran­gi­ge Ände­rungskündi­gung auf die ver­blie­be­nen Tätig­kei­ten ei­ner Wirt­schafts­lei­te­rin nicht in Fra­ge kam.

We­gen der wei­te­ren Be­gründung wird auf die Ent­schei­dungs­gründe des an­ge­foch­te­nen Ur­teils, Blatt 265 bis 270 der Ak­te, ver­wie­sen.

Ge­gen die­ses, ihr am 22. Au­gust 2012 zu­ge­stell­te Ur­teil rich­tet sich die am 27. Au­gust 2012 beim Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg ein­ge­gan­ge­ne und nach Verlänge­rung der Be­ru­fungs­be­gründungs­frist bis zum 22. No­vem­ber 2012 an die­sem Ta­ge be­gründe­te Be­ru­fung der Be­klag­ten. Sie wie­der­holt ih­ren erst­in­stanz­li­chen Vor­trag und meint, das Ar­beits­ge­richt ha­be ei­ne un­zulässi­ge In­halts­kon­trol­le ih­rer un­ter­neh­me­ri­schen Ent­schei­dung vor­ge­nom­men. Die Ent­schei­dung, die Funk­ti­on der Küchen­lei­tung auf die Fa. a. zu über­tra­gen, sei un­ter Berück­sich­ti­gung der von ihr an­ge­stell­ten Kos­ten­kal­ku­la­ti­on nicht willkürlich ge­we­sen. Es ha­be sich nicht um Ar­beit­neh­merüber­las­sung ge­han­delt, weil das dafür maßgeb­li­che Wei­sungs­recht ge­genüber den Mit­ar­bei­tern von a. nicht be­stan­den ha­be. Es sei auch kei­ne Ein­glie­de­rung in die Be­triebs­struk­tur er­folgt, weil der Mit­ar­bei­ter der Fa. a. in ei­nem ei­ge­nen, hierfür an­ge­mie­te­ten Zim­mer ge­ar­bei­tet, ei­ge­ne Soft- und Hard­ware be­nutzt und ein T-Shirt mit dem Lo­go der Fa. a. ge­tra­gen ha­be. Ei­ne Ände­rungskündi­gung sei für die Kläge­rin nicht in Fra­ge ge­kom­men, weil Rest­ar­bei­ten aus der Wäsche­rei nicht mehr vor­han­den ge­we­sen sei­en.

Die Be­klag­te und Be­ru­fungskläge­rin be­an­tragt,

un­ter Abände­rung des Ur­teils des Ar­beits­ge­richts Ber­lin vom 15. Ju­ni 2012 – 5 Ca 10537/11 – das Versäum­nis­ur­teil vom 2. März 2012 auf­zu­he­ben und die Kla­ge ab­zu­wei­sen.

Die Kläge­rin und Be­ru­fungs­be­klag­te be­an­tragt,

die Be­ru­fung zurück­zu­wei­sen.

Sie ver­tei­digt das erst­in­stanz­li­che Ur­teil und meint, es hand­le sich um ei­ne Aus­tauschkündi­gung, weil der Ver­trag zwi­schen der Fa. a. und der Be­klag­ten die Über­las­sung ei­ner Per­son zur Über­nah­me der Küchen­lei­tung mit Wei­sungs­be­fug­nis ge­genüber den Mit­ar­bei­tern vor­ge­se­hen ha­be. Die­se Per­son sei zwin­gend in den Küchen­be­trieb der Be­klag­ten ein­ge­bun­den ge­we­sen, so dass sich ih­re An­we­sen­heits­zeit nach den Vor­ga­ben der Be­klag­ten ge­rich­tet ha­be. Es sich da­her nicht um ei­nen Werk­ver­trag, son­dern um Ar­beit­neh­merüber­las­sung ge­han­delt.

We­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten des Sach- und Streit­stan­des wird auf die zwi­schen den Par­tei­en ge­wech­sel­ten Schriftsätze nebst An­la­gen so­wie auf den Tat­be­stand der an­ge­foch­te­nen Ent­schei­dung und die Sit­zungs­nie­der­schrif­ten bei­der In­stan­zen Be­zug ge­nom­men.

Zwi­schen­zeit­lich hat die Be­klag­te der Kläge­rin er­neu­te Kündi­gun­gen aus­ge­spro­chen, so mit Schrei­ben vom 10. Ja­nu­ar 2012, 18. Ja­nu­ar 2012 und mit zwei Schrei­ben vom 27. Sep­tem­ber 2012. Die hier­ge­gen von der Kläge­rin er­ho­be­nen Kündi­gungs­schutz­kla­gen sind bei dem Ar­beits­ge­richt Ber­lin anhängig.

Ent­schei­dungs­gründe

I.

Die gemäß § 64 Abs. 2 ArbGG statt­haf­te Be­ru­fung ist zulässig. Sie ist form- und frist­ge­recht im Sin­ne von §§ 66 Abs. 1 ArbGG, 519, 520 ZPO ein­ge­legt und be­gründet wor­den.

II.

Die Be­ru­fung hat kei­nen Er­folg. Zu Recht hat das Ar­beits­ge­richt die Kündi­gung für un­wirk­sam erklärt. Zur Ver­mei­dung von Wie­der­ho­lun­gen wird zunächst auf die Be­gründung des Ar­beits­ge­richts gemäß § 69 Abs. 2 ArbGG ver­wie­sen. Das Ar­beits­verhält­nis der Par­tei­en ist durch die streit­ge­genständ­li­che Kündi­gung der Be­klag­ten vom 30. Ju­ni 2011 nicht auf­gelöst wor­den. Die Kündi­gung ist so­zi­al un­ge­recht­fer­tigt und da­mit rechts­un­wirk­sam im Sin­ne von § 1 Abs. 1 KSchG, denn sie ist nicht durch drin­gen­de be­trieb­li­che Er­for­der­nis­se, die ei­ner Wei­ter­beschäfti­gung der Kläge­rin im Be­trieb der Be­klag­ten ent­ge­gen­ste­hen, be­dingt, § 1 Abs. 2 KSchG. Der Ein­satz des Mit­ar­bei­ters der Fa. a., der den Weg­fall des Ar­beits­plat­zes der Kläge­rin be­gründen soll, ist in ver­deck­ter Ar­beit­neh­merüber­las­sung er­folgt. Der Er­satz ei­nes Ar­beit­neh­mers durch ei­nen Leih­ar­beit­neh­mer kann den Weg­fall des Ar­beits­plat­zes im Sin­ne von § 1 Abs. 2 KSchG nicht be­gründen. Denn da­bei han­delt es sich um ei­ne Aus­tauschkündi­gung, für die drin­gen­de be­trieb­li­che Er­for­der­nis­se nicht fest­stell­bar sind.

1. Die Be­klag­te be­ruft sich zur Rechts­wirk­sam­keit ih­rer Kündi­gung auf die Fremd­ver­ga­be der von der Kläge­rin bis zur ih­rer Frei­stel­lung aus­geübten Tätig­keit der Küchen­lei­tung. Da­bei ist im Aus­gangs­punkt zu­tref­fend, dass die Fremd­ver­ga­be von bis­her im Be­trieb durch­geführ­ten Ar­bei­ten, bei­spiels­wei­se die Aus­la­ge­rung der Küchen­be­wirt­schaf­tung an ein „C.-Un­ter­neh­men“, ei­ne die Ar­beits­ge­rich­te grundsätz­lich bin­den­de or­ga­ni­sa­to­ri­sche Maßnah­me dar­stel­len kann, bei de­ren in­ner­be­trieb­li­cher Um­set­zung das Bedürf­nis für ei­ne Wei­ter­beschäfti­gung der Ar­beit­neh­mer im Be­trieb entfällt (vgl. nur Kiel in Ascheid/Preis/Schmidt, Kündi­gungs­recht, 4. Auf­la­ge 2012, § 1 KSchG Rn 522.; BAG vom 24. Mai 2005 - 8 AZR 333/04 – NZA 2006, 31, jew. m.w.Nw). Dies gilt auch dann, wenn sich der Ar­beit­ge­ber da­zu ent­schließt, die bis­her von sei­nen Ar­beit­neh­mern ver­rich­te­ten Auf­ga­ben nur noch zu Be­din­gun­gen ei­ner selbständi­gen Tätig­keit frei­en Mit­ar­bei­tern zu über­tra­gen (vgl. BAG vom 26. Sep­tem­ber 1996 - 2 AZR 200/96 - NZA 1997, 202).

2. Hier­von ab­zu­gren­zen sind je­doch sol­che un­ter­neh­me­ri­schen Ent­schei­dun­gen, die sich auf die Be­stel­lung von Per­so­nal be­schränken. Die Um­set­zung ei­ner sol­chen Ent­schei­dung lässt das Beschäfti­gungs­bedürf­nis für ein­zel­ne Ar­beit­neh­mer nicht ent­fal­len (BAG vom 26. Sep­tem­ber 1996 - 2 AZR 200/96 – a.a.O.). Die Fremd­ver­ga­be von Dienst­leis­tun­gen ist zur Recht­fer­ti­gung ei­ner be­triebs­be­ding­ten Kündi­gung nur dann ge­eig­net, wenn der Ar­beit­ge­ber die bis­he­ri­gen Ar­bei­ten ei­nem Drit­ten zur selbständi­gen Er­le­di­gung überträgt (Kiel a.a.O. Rd­nr. 523).

Die Ab­gren­zung zwi­schen Werk- oder Dienst­ver­trag und Ar­beit­neh­merüber­las­sung er­folgt an­hand der der Fremd­ver­ga­be zu­grun­de lie­gen­den ver­trag­li­chen Ab­spra­che zwi­schen dem Ar­beit­ge­ber und dem Drit­ten. Die Ver­ein­ba­rung werk­ver­trag­li­cher Leis­tun­gen hat zum In­halt, dass ein Un­ter­neh­mer für den an­de­ren tätig wird und die zur Er­rei­chung ei­nes wirt­schaft­li­chen Er­folgs not­wen­di­gen Hand­lun­gen nach ei­ge­nen be­trieb­li­chen Vor­aus­set­zun­gen or­ga­ni­siert. Die zur Ausführung des Dienst- oder Werk­ver­trags ein­ge­setz­ten Ar­beit­neh­mer un­ter­lie­gen den Wei­sun­gen des Un­ter­neh­mers und sind des­sen Erfüllungs­ge­hil­fen, die Wei­sun­gen des Werk­be­stel­lers be­schränken sich auf die Ausführung des Wer­kes im Sin­ne von § 645 Abs. 1 Satz 1 BGB. Ent­spre­chen­des gilt für Dienst­verträge. Sol­che Dienst- oder Werk­verträge wer­den vom Ar­beit­neh­merüber­las­sungs­ge­setz nicht er­fasst. Ei­ne Über­las­sung zur Ar­beits­leis­tung liegt da­ge­gen vor, wenn Ar­beits­kräfte zur Verfügung ge­stellt wer­den, die in den Beschäfti­gungs­be­trieb ein­ge­glie­dert sind und ih­re Ar­beit al­lein nach Wei­sun­gen des Ent­lei­hers und in des­sen In­ter­es­se ausführen (BAG vom 13. Au­gust 2008 - 7 AZR 269/07 – a.a.O.; vom 18. Ja­nu­ar 2012 – 7 AZR 723/10 – NZA-RR 2012, 455).

Für die recht­li­che Ein­ord­nung der Fremd­ver­ga­be kommt es maßgeb­lich auf den Geschäfts­in­halt an und nicht auf die von den Par­tei­en gewünsch­te Rechts­fol­ge oder ei­ne Be­zeich­nung, die dem tatsächli­chen Geschäfts­in­halt nicht ent­spricht. Wi­der­spre­chen sich aus­drück­li­che Ver­ein­ba­rung und prak­ti­sche Durchführung, so ist die tatsächli­che Durchführung des Ver­tra­ges ent­schei­dend (BAG vom 13. Au­gust 2008 - 7 AZR 269/07 - EzAÜG § 10 AÜG Fik­ti­on Nr. 121; vom 18. Ja­nu­ar 2012 – 7 AZR 723/10 – jew. m.w.Nw.).

3. Die zwi­schen der Be­klag­ten und der Fa. A. ge­trof­fe­nen Ver­trags­ab­spra­chen er­wei­sen sich in ih­rer tatsächli­chen Durchführung als Ar­beit­neh­merüber­las­sung und nicht als Werk- oder Dienst­ver­trag.

3.1. Da­bei mag noch der im Ju­ni 2011 schrift­lich nie­der­ge­leg­te Ver­trags­in­halt als Werk­ver­trag zu cha­rak­te­ri­sie­ren sein. Al­ler­dings ha­ben die Ver­trags­par­tei­en den Ver­trag nicht so prak­ti­ziert. Die Fa. a. hat die Spei­sen ent­ge­gen §§ 1, 2 des Ver­tra­ges nicht zur Ab­ho­lung durch das Per­so­nal der Be­klag­ten an­ge­lie­fert und be­reit­ge­stellt. Die Spei­sen sind nach wie vor von den Mit­ar­bei­tern der Be­klag­ten in de­ren Küche zu­be­rei­tet wor­den. Im Übri­gen ist auch nicht er­sicht­lich, wie die im Ver­trag schrift­lich nie­der­ge­leg­ten Auf­ga­ben das Beschäfti­gungs­bedürf­nis für die Kläge­rin hätten ent­fal­len las­sen können. Auf­ga­be der Kläge­rin war es nicht, die Spei­sen an der Küchentür der Be­klag­ten ab­zu­lie­fern. Die Be­klag­te hat auch nicht et­wa die Küchen­be­wirt­schaf­tung an die Fa. a. ver­ge­ben.

Die an a. über­tra­ge­nen Auf­ga­ben, die den Weg­fall des Ar­beits­plat­zes der Kläge­rin be­gründen sol­len, hat die Be­klag­te wie folgt be­schrie­ben (Sei­te 10 des Schrift­sat­zes vom 4. Ja­nu­ar 2012, Blatt 62 der Ge­richts­ak­te):

  • Ab­spra­che mit Re­präsen­tan­ten der Be­klag­ten über die Per­so­nal­ein­satz­pla­nung
  • Ein­kauf (Be­stel­lung und Be­reit­stel­lung gemäß Spei­se­plan), Kon­trol­le der Wa­ren­lie­fe­rung
  • Ver­ant­wor­tung für La­ger­be­stands­kon­trol­le und ord­nungs­gemäße La­ger­hal­tung
  • Auf­stel­len des Spei­se­plans
  • Über­wa­chung der Spei­sen­vor­be­rei­tung: Frühstück, Mit­tag­es­sen, Abend­brot
  • Kon­trol­le der Frühstücks- und Abend­brot­wa­gen
  • Über­wa­chung der Ar­beits­vor­be­rei­tung und Zu­be­rei­tung der Kost­for­men nebst Ver­tei­lung
  • Führen ei­ner Ver­pfle­gungs­sta­tis­tik
  • fach­li­che und selbständi­ge Pro­duk­ti­on und Über­wa­chung des Koch- und Fer­ti­gungs­pro­zes­ses
  • Lei­ten und Führen der Köche, Küchen­hilfs­kräfte, Prak­ti­kan­ten
  • Über­wa­chen des sach­ge­rech­ten und ef­fi­zi­en­ten Ein­sat­zes von Ar­beits­mit­teln
  • Or­ga­ni­sa­ti­on der Ar­beits­abläufe
  • Ver­ant­wor­tung für kor­rekt aus­geführ­te Rei­ni­gungs­ar­bei­ten in der Küche, den Vor­ratsräum­en ein­sch­ließlich des Fußbo­dens so­wie der Küchen­geräte
  • Über­wa­chung der Ein­hal­tung, Durch­set­zung und Kon­trol­le der durch Be­leh­rung ver­mit­tel­ten Hy­gie­ne­richt­li­ni­en
  • Über­wa­chung der Ein­hal­tung des Hy­gie­ne­plans
  • Wei­sungs­be­rech­ti­gung ge­genüber den Köchen, Küchen­hilfs­per­so­nal und Prak­ti­kan­ten.

Die Er­le­di­gung die­ser Auf­ga­ben er­for­der­te ei­ne vollständi­ge Ein­glie­de­rung des von a. hierfür ge­stell­ten Mit­ar­bei­ters in den Be­trieb der Be­klag­ten. Die ganz über­wie­gen­de An­zahl der von a. ge­schul­de­ten Leis­tun­gen wa­ren nur in Zu­sam­men­ar­beit mit den Ar­beit­neh­mern der Be­klag­ten in den dor­ti­gen Räum­en zu den dort übli­chen Be­triebs­zei­ten möglich. Dies zeigt sich schon dar­an, dass die Mit­ar­bei­ter in der Küche, die sämt­lich in ei­nem Ar­beits­verhält­nis zur Be­klag­ten ste­hen, ih­re fach­li­chen Wei­sun­gen von dem von a. ge­stell­ten Mit­ar­bei­ter er­hal­ten und ih­re Ein­satz­pla­nung in Ab­spra­che mit a. er­fol­gen soll­ten. Die Spei­sen­vor­be­rei­tung zum Frühstück, Mit­tag­es­sen und Abend­brot, die Kon­trol­le der Frühstücks- und Abend­brot­wa­gen, die Über­wa­chung der Ar­beits­vor­be­rei­tung und Zu­be­rei­tung der Kost­for­men nebst Ver­tei­lung, das Lei­ten und Führen der Köche, Küchen­hilfs­kräfte und Prak­ti­kan­ten, die Über­wa­chung des Koch- und Fer­ti­gungs­pro­zes­ses und die Kon­trol­le der Ein­hal­tung der Hy­gie­ne­richt­li­ni­en und des Hy­gie­ne­plans wa­ren kei­ne Tätig­kei­ten, die die Fa. a. nach ei­ge­nen be­trieb­li­chen Vor­aus­set­zun­gen hätte or­ga­ni­sie­ren können. Auch wenn die ver­spro­che­ne Werkleis­tung nicht not­wen­dig mit ei­ge­nen tech­ni­schen Mit­teln in ei­ge­nen Be­triebsräum­en er­bracht wer­den muss, so ist doch er­for­der­lich für die An­nah­me werk­ver­trag­li­cher Be­zie­hun­gen bei Tätig­kei­ten im Be­trieb des Be­stel­lers, dass der Werk­un­ter­neh­mer im frem­den Be­trieb mit ei­ge­nem Per­so­nal ei­nen ei­ge­nen Be­trieb un­terhält und ein wirt­schaft­li­ches Er­geb­nis pro­du­ziert, das er an den Be­stel­ler/Ar­beit­ge­ber ver­kauft (vgl. Schüren, NZA 2013, 176: „Be­trieb im frem­den Be­trieb“). Die ver­trag­lich ge­schul­de­ten Werk-/Dienst­leis­tun­gen müssen nach ei­ge­nen be­trieb­li­chen Vor­aus­set­zun­gen des Werk­un­ter­neh­mers or­ga­ni­siert sein (vgl. BAG vom 13. Au­gust 2008 - 7 AZR 269/07 – a.a.O.). Dies traf in dem Leis­tungs­ka­ta­log der Fa. a. al­len­falls für den Ein­kauf und die Kon­trol­le der Wa­ren­lie­fe­rung nebst Be­reit­stel­lung, die Kon­trol­le des La­gers, das Auf­stel­len des Spei­se­plans und das Führen ei­ner Ver­pfle­gungs­sta­tis­tik zu. Die­se Auf­ga­ben mögen zwar nach ei­ge­nen be­trieb­li­chen Vor­aus­set­zun­gen or­ga­ni­sier­bar ge­we­sen sein, weil sie un­abhängig von den Be­triebs­struk­tu­ren der Be­klag­ten in dem von a. an­ge­mie­te­ten Zim­mer un­ter Nut­zung ei­ge­ner Hard- und Soft­ware er­fol­gen konn­ten, be­tra­fen aber nur ei­nen klei­nen Teil­be­reich des Leis­tungs­ka­ta­logs und stan­den im Zu­sam­men­hang mit dem Kern der über­tra­ge­nen Tätig­kei­ten, nämlich der Si­cher­stel­lung des tägli­chen Spei­sen­an­ge­bots für die Be­woh­ner des Se­nio­ren­heims durch die Mit­ar­bei­ter der Be­klag­ten mit de­ren Be­triebs­mit­teln. Sie prägten nicht den zwi­schen a. und der Be­klag­ten ver­ein­bar­ten Leis­tungs­ge­gen­stand.

3.2. So­weit die Be­klag­te in ih­rer Be­ru­fungs­be­gründung zur Be­schrei­bung der von a. zu er­brin­gen­den Leis­tun­gen wie­der­um auf den schrift­li­chen Ver­trags­in­halt und hier auf §§ 1 und 2 Be­zug nimmt (Sei­te 10 der Be­ru­fungs­be­gründung, Blatt 317 der Ge­richts­ak­te), hat sie zum ei­nen in der münd­li­chen Ver­hand­lung bestätigt, dass a. kei­ne Spei­sen an die Tür zur Ab­ho­lung ge­lie­fert hat. Zum an­de­ren wa­ren die dort nie­der­ge­schrie­be­nen Auf­ga­ben nicht die der Kläge­rin, sie stim­men auch nicht mit den An­ga­ben in der Be­triebs­rats­anhörung zur Kündi­gung der Kläge­rin
übe­rein (Punkt 2 der Be­triebs­rats­anhörung vom 22. Ju­ni 2011, Blatt 89 R der Ge­richts­ak­te). Dort wird aus­drück­lich auf die bis­he­ri­ge Stel­len­be­schrei­bung der Kläge­rin Be­zug ge­nom­men. Dies ist schließlich auch tra­gen­de Ar­gu­men­ta­ti­on der Be­klag­ten für den Weg­fall des Ar­beits­plat­zes der Kläge­rin.

3.3. Es be­darf kei­ner Ent­schei­dung, ob der von a. ge­stell­te Mit­ar­bei­ter frei von Wei­sun­gen der Be­klag­ten ge­ar­bei­tet hat. Hier­auf kommt es für die Be­wer­tung der Fremd­ver­ga­be als ver­deck­te Ar­beit­neh­merüber­las­sung nicht an. Zwar wird für die die Ar­beit­neh­merüber­las­sung kenn­zeich­nen­de Ein­glie­de­rung in den Be­trieb des Ent­lei­hers/Be­stel­lers maßgeb­lich dar­auf ab­ge­stellt, dass der Ver­lei­her/Werk­un­ter­neh­mer sein Wei­sungs­recht für die ent­sand­ten Mit­ar­bei­ter auf den Ent­lei­her/Be­stel­ler überträgt und der Mit­ar­bei­ter des Fremd­un­ter­neh­mens dem Wei­sungs­recht im Ein­satz­un­ter­neh­men un­ter­liegt. Je­doch ist da­bei zu berück­sich­ti­gen, dass das Wei­sungs­recht nach § 106 Ge­wO zwar kenn­zeich­nen­des Merk­mal ei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses ist, je­doch je nach Art der Tätig­keit auch in Ar­beits­verhält­nis­sen un­ter­schied­lich aus­ge­prägt sein kann. Die das Ar­beits­verhält­nis kenn­zeich­nen­de persönli­che Abhängig­keit be­ruht auf der Ein­bin­dung in die frem­de Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on, die sich im Wei­sungs­recht des Ar­beit­ge­bers bezüglich In­halt, Zeit, Dau­er und Ort der Tätig­keit zeigt, wo­bei der Wei­sungs­um­fang je­weils un­ter­schied­lich aus­ge­prägt sein kann (vgl. Preis in Er­fur­ter Kom­men­tar zum Ar­beits­recht, 13. Aufl. 2013, § 611 BGB Rd­nr. 51). So ist die fach­li­che Wei­sungs­ge­bun­den­heit für Diens­te höhe­rer Art häufig nicht ty­pisch; die Art der Tätig­keit kann es mit sich brin­gen, dass dem Mit­ar­bei­ter ein ho­hes Maß an Ge­stal­tungs­frei­heit, Ei­gen­in­itia­ti­ve und fach­li­cher Selbständig­keit ver­bleibt (BAG vom 30. No­vem­ber 1994 - 5 AZR 704/93 - NZA 1995, 622 m.w.Nw.). Auch die Wei­sungs­ge­bun­den­heit hin­sicht­lich Zeit und Ort ist bei Lei­tungs­per­so­nal in der Re­gel ge­rin­ger aus­ge­prägt als bei an­de­ren Ar­beit­neh­mern. Hängt aber der Grad der persönli­chen Abhängig­keit von der Ei­gen­art der je­wei­li­gen Tätig­keit ab, so kann das Be­ste­hen ei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses auch aus der Art oder der Or­ga­ni­sa­ti­on der Tätig­keit und der Ein­glie­de­rung in die Be­triebs­struk­tur fol­gen (Preis a.a.O. Rd­nr. 69, 85 m.w.Nw.). Der von a. ent­sand­te Mit­ar­bei­ter soll­te die ursprüng­lich der Kläge­rin ob­lie­gen­de Küchen­lei­tung über­neh­men und die Auf­sicht über das Küchen­per­so­nal ausüben, so­weit die fach­li­chen Wei­sun­gen be­trof­fen wa­ren. Es liegt be­reits in der Ei­gen­art die­ser Tätig­keit mit Lei­tungs- und Auf­sichts­funk­tio­nen, dass die Wei­sungs­un­ter­wor­fen­heit we­ni­ger aus­ge­prägt ist.

Im Übri­gen ist auch nicht aus­rei­chend dar­ge­legt, dass ei­ne selbständi­ge und wei­sungs­freie Tätig­keit des a.-Mit­ar­bei­ters im Küchen­be­trieb der Be­klag­ten im Hin­blick auf die or­ga­ni­sa­to­ri­sche Ein­bin­dung über­haupt möglich war. In der im Ju­li 2011 un­ter­zeich­ne­ten Ver­trags­ur­kun­de sind die von a. zu er­le­di­gen­den Auf­ga­ben da­hin­ge­hend be­schrie­ben, dass gemäß § 1 a. mit der Lie­fe­rung von Spei­sen und Ge­tränken zur Si­cher­stel­lung der Ver­pfle­gung im Haus der Be­klag­ten be­auf­tragt wird, die gemäß § 2 täglich zur Ab­ho­lung durch das Küchen­per­so­nal an der Küchentür be­reit­ge­stellt wer­den. Zum Per­so­nal­ein­satz re­gelt § 5, dass die Be­klag­te mit ei­ge­nem Fach- und Hilfs­per­so­nal an der Fer­tig­stel­lung und Lie­fe­rung der Spei­sen mit­wirkt, die Mit­hil­fe al­ler­dings le­dig­lich bei der Lie­fe­rung für die Be­klag­te er­folgt und dem Wei­sungs­recht ei­nes a. be­nann­ten Re­präsen­tan­ten der Be­klag­ten un­ter­liegt. Zur Be­gründung der Kündi­gung hat die Be­klag­te im vor­lie­gen­den Ver­fah­ren al­ler­dings vor­ge­tra­gen, a. sei für die Über­wa­chung der Spei­sen­vor­be­rei­tung und des Koch- und Fer­ti­gungs­pro­zes­ses durch die Mit­ar­bei­ter der Be­klag­ten zuständig, übe das fach­li­che Wei­sungs­recht über die­se Mit­ar­bei­ter aus und ha­be die Köche, Küchen­hilfs­kräfte und Prak­ti­kan­ten zu lei­ten und zu führen. Da die­ser Leis­tungs­ge­gen­stand nicht im schrift­li­chen Ver­trag ge­re­gelt ist, hätte es nähe­rer Aus­ge­stal­tung in der prak­ti­schen Durchführung be­durft. So­lan­ge die Kläge­rin mit die­sen Tätig­kei­ten be­traut war, un­ter­lag sie dem Wei­sungs­recht der Be­klag­ten. Wer hier nun wel­che Wei­sun­gen zur nähe­ren Aus­ge­stal­tung die­ser im schrift­li­chen Ver­trag nicht ge­re­gel­ten Tätig­kei­ten ge­ben soll, wenn nicht die Be­klag­te, ist nicht er­sicht­lich und nicht vor­ge­tra­gen. Es hätte aber der in­so­weit dar­le­gungs- und be­weis­pflich­ti­gen Be­klag­ten ob­le­gen dar­zu­le­gen, wie die in ih­rem Be­trieb bis­lang in abhängi­ger Beschäfti­gung aus­geführ­ten Ar­bei­ten in der Küchen­lei­tung auf die a. zur selbständi­gen Durchführung über­tra­gen wor­den sind (vgl. in­so­weit zur Über­tra­gung ei­ner Pro­duk­ti­ons­lei­tung BAG vom 16. De­zem­ber 2004 - 2 AZR 66/04 - NZA 2005, 761).

Auch von ei­nem Wei­sungs­recht zeit­li­cher Art ist aus­zu­ge­hen. Die Es­sens­zei­ten für die Be­woh­ner wur­den nicht von der Fa. a. be­stimmt. Auch der Dienst­plan für die Mit­ar­bei­ter wur­de nach der Be­haup­tung der Be­klag­ten von die­ser und nicht von der Fa. a. auf­ge­stellt. Da­mit un­ter­lag auch der Mit­ar­bei­ter der Fa. a. den ar­beits­zeit­li­chen Wei­sun­gen der Be­klag­ten, denn die der Fa. a. über­tra­ge­nen Auf­ga­ben wa­ren an die Ar­beits­leis­tung der Mit­ar­bei­ter und an die Es­sens­zei­ten der Be­woh­ner ge­kop­pelt: die Über­wa­chung der Ar­beits­vor­be­rei­tung und Zu­be­rei­tung der Kost­for­men durch die Mit­ar­bei­ter der Be­klag­ten nebst Ver­tei­lung, die Über­wa­chung der Spei­sen­vor­be­rei­tung von Frühstück, Mit­tag­es­sen, Abend­brot, die Kon­trol­le der Frühstücks- und Abend­brot­wa­gen, die Über­wa­chung des Koch- und Fer­ti­gungs­pro­zes­ses, das Lei­ten und Führen der Köche, Küchen­hilfs­kräfte, Prak­ti­kan­ten, die Über­wa­chung des sach­ge­rech­ten und ef­fi­zi­en­ten Ein­sat­zes von Ar­beits­mit­teln und die Er­tei­lung fach­li­cher Wei­sun­gen an die Köche, das Küchen­hilfs­per­so­nal und die Prak­ti­kan­ten konn­ten nicht los­gelöst von der Ar­beits­zeit der Beschäftig­ten und den Es­sens­zei­ten der Be­woh­ner aus­geführt wer­den. De­tail­lier­te ver­trag­li­che Ab­spra­chen zwi­schen der Be­klag­ten und der Fa. a. sind hier nicht vor­ge­tra­gen, wo­bei be­reits zwei­fel­haft ist, ob über­haupt durch die de­tail­lier­te ver­trag­li­che Fest­le­gung der übli­cher­wei­se dem Wei­sungs­recht des Ar­beit­ge­bers vor­be­hal­te­nen Ar­beits­be­din­gun­gen der dem Ar­beits­verhält­nis zu­kom­men­de ar­beits­recht­li­che Schutz ent­zo­gen wer­den kann (vgl. da­zu kri­tisch Preis, a.a.O. Rd­nr. 52). Der Vor­trag der Be­klag­ten in der münd­li­chen Be­ru­fungs­ver­hand­lung, der Mit­ar­bei­ter der Fa. a. sei zeit­lich völlig frei und könne sei­ne Ar­bei­ten auch nachts er­le­di­gen, passt of­fen­kun­dig nicht zur Auf­ga­ben­be­schrei­bung. So­weit die „Be­reit­stel­lungs­zei­ten“ für die Spei­sen ver­trag­lich ver­ein­bart sind, schließt dies ei­ne zeit­li­che Wei­sungs­ge­bun­den­heit nicht aus. Die Ver­trags­par­tei­en sind of­fen­sicht­lich selbst nicht da­von aus­ge­gan­gen, dass sich die Zei­ten im Vor­aus fest­le­gen las­sen. Denn in dem Ver­trag heißt es: „Die Har­mo­ni­sie­rung der Be­reit­stel­lungs­zei­ten mit den be­trieb­li­chen Abläufen … wird durch den ständi­gen Dia­log der Ver­trags­part­ner gewähr­leis­tet“. Im Übri­gen geht der Ver­trag oh­ne­hin von ei­ner Be­reit­stel­lung der Spei­sen aus, die tatsächlich von a. so gar nicht getätigt wor­den ist.

3.4. Dem Tra­gen ei­ge­ner Be­rufs­klei­dung in Form ei­nes T-Shirts mit a.-Lo­go durch den von a. ge­stell­ten Mit­ar­bei­ter kann un­ter Berück­sich­ti­gung der ge­sam­ten, für ei­ne Ar­beit­neh­merüber­las­sung spre­chen­den Umstände kei­ne aus­schlag­ge­ben­de Be­deu­tung bei­ge­mes­sen wer­den.

3.5. Die von der Be­klag­ten her­an­ge­zo­ge­nen höchst­rich­ter­li­chen Ent­schei­dun­gen stützen ih­re recht­li­che Be­wer­tung nicht. Mit der Ent­schei­dung vom 9. Mai 1996 - 2 AZR 438/95 – („Weight Wat­chers“) hat des Bun­des­ar­beits­ge­richt er­kannt, dass es der frei­en un­ter­neh­me­ri­schen Ent­schei­dung ob­liegt, ob be­trieb­li­che Auf­ga­ben durch ei­ge­ne Ar­beit­neh­mer oder durch Selbständi­ge bzw. freie Mit­ar­bei­ter aus­geführt wer­den. Vor­aus­set­zung ist da­bei aber im­mer, dass es sich tatsächlich um freie Mit­ar­bei­ter oder Selbständi­ge han­delt. Die Beschäfti­gung von Selbständi­gen oder frei­en Mit­ar­bei­tern in „ver­schlei­er­ten Ar­beits­verhält­nis­sen“ kann hier eben­so we­nig als die Kündi­gung recht­fer­ti­gen­de freie Un­ter­neh­mer­ent­schei­dung an­ge­se­hen wer­den wie die Fremd­ver­ga­be mit­tels ver­deck­ter Ar­beit­neh­merüber­las­sung (vgl. Kiel a.a.O., Rd­nr. 527). Auch die an­de­ren, von der Be­klag­ten her­an­ge­zo­ge­nen Ent­schei­dun­gen vermögen ih­re Rechts­an­sicht nicht zu stützen. Grund­la­ge des Ur­teils vom 29. März 2007 - 2 AZR 31/06 („Luft­frachtführer“) war die un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung zur Auflösung ei­ner ge­sam­ten Be­triebs­ab­tei­lung und Über­tra­gung der­sel­ben im We­ge des Be­triebs­teilüber­gangs auf ei­ne Toch­ter­ge­sell­schaft. Die­ser Sach­ver­halt ist mit dem vor­lie­gen­den schon gar nicht ver­gleich­bar. Sch­ließlich sind hier die Grundsätze an­zu­wen­den, die das Bun­des­ar­beits­ge­richt in den von der Be­klag­ten her­an­ge­zo­ge­nen Ent­schei­dun­gen vom 26. Sep­tem­ber 1996 - 2 AZR 200/96 („Crewing“) und vom 16. De­zem­ber 2004 - 2 AZR 66/04 („Pro­duk­ti­ons­lei­tung/Team-Dis­patcher“) auf­ge­stellt hat: Die Fremd­ver­ga­be im Rah­men ei­ner – wenn auch ver­deck­ten – Ar­beit­neh­merüber­las­sung ist kei­ne Un­ter­neh­mer­ent­schei­dung, die das Beschäfti­gungs­bedürf­nis für den gekündig­ten Ar­beit­neh­mer ent­fal­len lässt.

4. Han­delt es sich so­mit bei der Ver­trags­ab­spra­che zwi­schen der Be­klag­ten und der Fa. a. tatsächlich nicht um ei­nen Werk- oder Dienst­ver­trag, son­dern um ver­deck­te Ar­beit­neh­merüber­las­sung, so liegt ein drin­gen­des be­trieb­li­ches Er­for­der­nis für die Kündi­gung nicht vor. Beschäftigt der Ar­beit­ge­ber Leih­ar­beit­neh­mer auf Ar­beitsplätzen von Stamm­ar­beit­neh­mern, um ei­nen Dau­er­be­darf ab­zu­de­cken, so ist von frei­en Beschäfti­gungsmöglich­kei­ten aus­zu­ge­hen, die vor­ran­gig für die Stamm­be­leg­schaft zu nut­zen sind (vgl. BAG vom 18. Ok­to­ber 2012 – 6 AZR 289/11 – NZA-RR 2013, 68; vom 15. De­zem­ber 2011 – 2 AZR 42/10 – NZA 2012, 1044, jew. m.w.Nw.). Der Ent­schluss, nur die for­ma­le Ar­beit­ge­ber­stel­lung auf­zu­ge­ben und nur die ei­ge­nen Beschäftig­ten durch aus­ge­lie­he­ne Ar­beit­neh­mer zu er­set­zen, ist als "Aus­tauschkündi­gung" gemäß § 1 Abs 1 und 2 KSchG so­zi­al un­ge­recht­fer­tigt und des­halb un­wirk­sam (BAG vom 26. Sep­tem­ber 1996 - 2 AZR 200/96 - NZA 1997, 202; vom 16. De­zem­ber 2004 - 2 AZR 66/04 – a.a.O.).

5. Da­hin­ste­hen kann, ob die auf die Fa. a. über­tra­ge­nen Auf­ga­ben nur noch ei­nen Um­fang von 15 Wo­chen­stun­den hat­ten und an­der­wei­ti­ge Auf­ga­ben der Kläge­rin zwi­schen­zeit­lich weg­ge­fal­len sind. Bei ei­nem Um­fang von nur 15 Wo­chen­stun­den hätte die Be­klag­te vor­ran­gig ei­ne Ände­rungskündi­gung zur Re­du­zie­rung der Wo­chen­ar­beits­zeit als mil­de­res Mit­tel aus­spre­chen müssen, be­vor sie im We­ge der Aus­tauschkündi­gung das Ar­beits­verhält­nis vollständig be­en­det. Aus die­sem Grun­de ist auch un­er­heb­lich, ob noch Rest­ar­bei­ten in der Wäsche­rei für die Kläge­rin vor­han­den sind. Denn selbst wenn die­se weg­ge­fal­len wären, ver­blie­ben rest­li­che Ar­bei­ten im Um­fang der auf a. ver­la­ger­ten 15 Wo­chen­stun­den.

6. Sch­ließlich be­darf es auch kei­ner recht­li­chen Be­wer­tung, dass die Be­klag­te sich zwi­schen­zeit­lich durch ge­richt­li­chen Ver­gleich mit dem 1. Koch ver­pflich­tet hat, die­sem die Auf­ga­ben der Küchen­lei­tung zu be­las­sen und den Ver­trag mit a. ent­spre­chend geändert hat. Denn maßgeb­li­cher Zeit­punkt für die Über­prüfung der Rechts­wirk­sam­keit ei­ner Kündi­gung ist de­ren Zu­gang. Zum Zu­gangs­zeit­punkt der hier strei­ti­gen Kündi­gung wa­ren die Auf­ga­ben der Küchen­lei­tung auf die Fa. a. über­tra­gen. Die­se Über­tra­gung ver­moch­te die Kündi­gung nicht zu recht­fer­ti­gen.

7. Er­weist sich so­mit die hier streit­ge­genständ­li­che or­dent­li­che Kündi­gung als rechts­un­wirk­sam, so war die Be­ru­fung der Be­klag­ten zurück­zu­wei­sen.

III.

Die Kos­ten­ent­schei­dung folgt aus § 64 Abs. 6 ArbGG in Ver­bin­dung mit § 97 ZPO. Die Be­klag­te und Be­ru­fungskläge­rin hat die Kos­ten des er­folg­lo­sen Rechts­mit­tels zu tra­gen.

IV.

Die Zu­las­sung der Re­vi­si­on kam gemäß § 72 Abs. 2 ArbGG nicht in Be­tracht. Es han­delt sich um ei­ne am Ein­zel­fall ori­en­tier­te Ent­schei­dung oh­ne grundsätz­li­che recht­li­che Be­deu­tung. Die in­so­weit maßgeb­li­chen Rechts­fra­gen sind höchst­rich­ter­lich be­reits geklärt. Der zu be­ur­tei­len­de Sach­ver­halt wirft kei­ne neu­en Ge­sichts­punk­te auf. Ei­ne Di­ver­genz zu an­de­ren ober­ge­richt­li­chen Ent­schei­dun­gen ist nicht er­kenn­bar.

Rechts­mit­tel­be­leh­rung

Ge­gen die­ses Ur­teil ist ein Rechts­mit­tel nicht ge­ge­ben.

Dr. H. K. D.

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