HENSCHE RECHTSANWÄLTE, FACHANWALTSKANZLEI FÜR ARBEITSRECHT

 

BAG, Ur­teil vom 26.01.2011, 4 AZR 159/09

   
Schlagworte: Tarifvertrag
   
Gericht: Bundesarbeitsgericht
Aktenzeichen: 4 AZR 159/09
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 26.01.2011
   
Leitsätze: Eine Betriebsnorm setzt voraus, dass sie eine über das einzelne Arbeitsverhältnis hinausgehende unmittelbare und zwingende Geltung auch gegenüber den Arbeitnehmern beansprucht. An der unmittelbaren und zwingenden Wirkung für das betriebliche Rechtsverhältnis fehlt es, wenn für eine Regelung ein Zustimmungsvorbehalt zugunsten einer der Tarifvertragsparteien vereinbart wird.
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Lübeck, Urteil vom 26.06.2008, 1 Ca 1040/08
Landesarbeitsgericht Schleswig-Holstein, Urteil vom 15.01.2009, 4 Sa 269/08
   

BUN­DES­AR­BEITS­GERICHT


4 AZR 159/09
4 Sa 269/08
Lan­des­ar­beits­ge­richt

Schles­wig-Hol­stein

Im Na­men des Vol­kes!

Verkündet am

26. Ja­nu­ar 2011

UR­TEIL

Frei­tag, Ur­kunds­be­am­tin

der Geschäfts­stel­le

In Sa­chen

Kläge­rin, Be­ru­fungs­be­klag­te, Wi­der­be­klag­te und Re­vi­si­onskläge­rin,

pp.

Be­klag­te, Be­ru­fungskläge­rin, Wi­derkläge­rin und Re­vi­si­ons­be­klag­te,

- 2 -

hat der Vier­te Se­nat des Bun­des­ar­beits­ge­richts auf­grund der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 26. Ja­nu­ar 2011 durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Prof. Be­p­ler, die Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Creutz­feldt und Dr. Tre­ber so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter von Das­sel und Rat­a­ycz­ak für Recht er­kannt:


1. Die Re­vi­si­on der Kläge­rin ge­gen das Ur­teil des Lan­des­ar­beits­ge­richts Schles­wig-Hol­stein vom 15. Ja­nu­ar 2009 - 4 Sa 269/08 - wird zurück­ge­wie­sen.


2. Die Kläge­rin hat die Kos­ten der Re­vi­si­on zu tra­gen.

Von Rechts we­gen!

Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten, ob der Kläge­rin ein ta­rif­ver­trag­li­cher An­spruch ge­gen die Be­klag­te auf Un­ter­las­sung der Fremd­ver­ga­be von Tätig­kei­ten zu­steht, die bis­her in der von ihr be­trie­be­nen Wäsche­rei durch­geführt wur­den.


Die Be­klag­te be­treibt je­weils ei­ne Kli­nik in B und in G, Al­ten- und Pfle­ge­hei­me in A und R so­wie ei­ne Kurz­zeit­pfle­ge in B. Die Kli­nik in B bil­det mit den Al­ten- und Pfle­ge­hei­men und der Kurz­zeit­pfle­ge ei­nen ge­mein­sa­men Be­trieb mit et­wa 470 Ar­beit­neh­mern. Träger der Kli­nik in B so­wie der Al­ten- und Pfle­ge­hei­me war ursprüng­lich der Land­kreis S, der die­se Ein­rich­tun­gen mit Wir­kung zum 1. Ja­nu­ar 2002 an die Be­klag­te veräußer­te.


Be­reits am 24. Ok­to­ber 2001 ver­ein­bar­ten die Par­tei­en ei­nen Per­so­nalüber­lei­tungs­ta­rif­ver­trag (nach­fol­gend TV PÜ), in dem es ua. heißt:


㤠2
Ver­pflich­tun­gen

...

- 3 -

5.


Maßnah­men des Out­sour­cing sind aus­ge­schlos­sen, es sei denn, dass die­se zur Ver­mei­dung von be­triebs­be­ding­ten Kündi­gun­gen zwin­gend er­for­der­lich sind. Al­le Maßnah­men des Out­sour­cing bedürfen zu ih­rer Wirk­sam­keit der vor­he­ri­gen Zu­stim­mung der Ta­rif­ver­trags­par­tei­en.“

Der TV PÜ kann „mit ei­ner Frist von 3 Mo­na­ten zum Jah­res­en­de gekündigt wer­den, frühes­tens zum 31.12.2006.“ Die Be­klag­te kündig­te den TV PÜ mit Schrei­ben vom 19. März 2007 zum 31. De­zem­ber 2007, hilfs­wei­se zum nächstmögli­chen Ter­min. Sie be­schloss, die von ihr be­trie­be­ne Wäsche­rei zum 30. Sep­tem­ber 2008 still­zu­le­gen und die dor­ti­gen Tätig­kei­ten mit Wir­kung zum 1. Ok­to­ber 2008 an ei­nen Drit­ten zu ver­ge­ben. Die in der Wäsche­rei vor­han­de­nen tech­ni­schen Geräte und Ma­schi­nen soll­ten ver­schrot­tet wer­den. Der bei ihr be­ste­hen­de „Hol- und Bring­dienst“ für die Wäsche soll­te die­se dann an den zukünf­ti­gen Dienst­leis­ter über­ge­ben. Am 4. Sep­tem­ber 2008 er­such­te die Be­klag­te die Kläge­rin vor­sorg­lich um Zu­stim­mung bis 19. Sep­tem­ber 2008 zu der Fremd­ver­ga­be. Die Kläge­rin äußer­te sich je­doch nicht.


Mit ih­rer Kla­ge will die Kläge­rin der Be­klag­ten un­ter­sa­gen, oh­ne ih­re Zu­stim­mung die Auf­ga­ben der Wäsche­rei an ei­nen Drit­ten zu ver­ge­ben. Die Pflich­ten nach § 2 Nr. 5 TV PÜ wirk­ten iSv. § 4 Abs. 5 TVG nach, weil es sich um ei­ne Be­triebs­norm han­de­le. Ein un­zulässi­ger Ein­griff in die un­ter­neh­me­ri­sche Frei­heit lie­ge nicht vor, weil sich die wirt­schaft­li­che und so­zia­le Sei­te der be­ab­sich­tig­ten Fremd­ver­ga­be nicht tren­nen ließen und die Ta­rif­au­to­no­mie sich auch auf die wirt­schaft­li­che Un­ter­neh­mer­ent­schei­dung er­stre­cke. Die Kläge­rin sei als Par­tei des Ta­rif­ver­tra­ges kla­ge­be­fugt.


Die Kläge­rin hat be­an­tragt: 


1. Der Be­klag­ten wird un­ter­sagt, oh­ne die Zu­stim­mung der Kläge­rin den Be­triebs­teil Wäsche­rei mit Wir­kung zum 1. Ok­to­ber 2008 auf ei­nen Drit­ten, ins­be­son­de­re die T GmbH zu über­tra­gen.

2. Der Be­klag­ten wird für je­den Fall der Zu­wi­der­hand­lung ge­gen ei­ne Ent­schei­dung ent­spre­chend dem An­trag zu 1. ein Ord­nungs­geld an­ge­droht, des­sen Höhe in das Er­mes­sen des Ge­richts ge­stellt

- 4 -

wird.


Die Be­klag­te hat be­an­tragt, die Kla­ge ab­zu­wei­sen, so­wie für den Fall der Statt­ga­be der Kla­ge zu­letzt wi­der­kla­gend be­an­tragt,

1. die Zu­stim­mung der Kläge­rin zu der Out­sour­cing­maßnah­me - die Fremd­ver­ga­be sämt­li­cher Tätig­kei­ten/Auf­ga­ben des Be­triebs­teils Wäsche­rei an ei­nen Drit­ten - zu er­set­zen,

2. fest­zu­stel­len, dass § 2 Nr. 5 Per­so­nalüber­lei­tungs­ta­rif­ver­trag vom 24. Ok­to­ber 2001 un­wirk­sam ist, wenn es sich bei ei­ner Out­sour­cing­maßnah­me der Be­klag­ten um ei­ne Be­triebsände­rung iSd. § 111 Be­trVG han­delt.

Die Kläge­rin hat be­an­tragt, die Wi­der­kla­ge ab­zu­wei­sen. 

Die Be­klag­te ist der Auf­fas­sung, § 2 Nr. 5 TV PÜ kom­me als schuld­recht­li­cher Be­stim­mung kei­ne Nach­wir­kung zu. Aus der Re­ge­lung fol­ge kein ei­ge­ner An­spruch der Kläge­rin, weil es sich um Ver­pflich­tun­gen ge­genüber „den Beschäftig­ten und dem Per­so­nal­rat oder Be­triebs­rat“ han­de­le. Zu­dem sei die Nach­wir­kung des Ta­rif­ver­tra­ges je­den­falls kon­klu­dent aus­ge­schlos­sen wor­den. § 2 Nr. 5 TV PÜ ver­s­toße zu­dem ge­gen Art. 12 GG, weil ei­ne un­ter­neh­me­ri­sche Maßnah­me von der Zu­stim­mung der Kläge­rin abhänge. Ei­ne zeit­lich un­be­grenz­te Be­schränkung ih­rer wirt­schaft­li­chen Ent­schluss­frei­heit sei je­den­falls sit­ten­wid­rig iSd. § 138 BGB und ver­s­toße ge­gen § 242 BGB.


Das Ar­beits­ge­richt hat der Kla­ge statt­ge­ge­ben. Auf die Be­ru­fung der Be­klag­ten hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt die Kla­ge ab­ge­wie­sen. Mit der vom Lan­des­ar­beits­ge­richt zu­ge­las­se­nen Re­vi­si­on be­gehrt die Kläge­rin die Wie­der­her­stel­lung des erst­in­stanz­li­chen Ur­teils.

Ent­schei­dungs­gründe


Die Re­vi­si­on ist un­be­gründet. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat der Be­ru­fung der Be­klag­ten zu Recht statt­ge­ben. Die zulässi­ge Kla­ge ist un­be­gründet.
 


- 5 -

Die nur hilfs­wei­se ge­stell­ten Wi­der­anträge sind da­her nicht zur Ent­schei­dung an­ge­fal­len.

I. Der Kla­ge­an­trag zu 1) ist un­be­gründet. 


1. Der An­trag zu 1) ist, wie die ge­bo­te­ne Aus­le­gung er­gibt, dar­auf ge­rich­tet, der Be­klag­ten un­abhängig von dem im An­trag ge­nann­ten Da­tum 1. Ok­to­ber 2008 zeit­lich un­be­fris­tet auf­zu­ge­ben, die Fremd­ver­ga­be der Tätig­kei­ten der Wäsche­rei an ei­nen Drit­ten zu un­ter­las­sen, so­lan­ge die Kläge­rin dem nicht zu­ge­stimmt hat.


a) Anträge der Par­tei­en sind als Pro­zess­hand­lun­gen der Aus­le­gung fähig. Da­bei ist der wirk­li­che Wil­le der kla­gen­den Par­tei zu er­for­schen und nicht an dem buchstäbli­chen Sinn des Aus­drucks zu haf­ten; der An­trags­wort­laut hat hin­ter dem er­kenn­ba­ren Sinn und Zweck des An­tra­ges zurück­zu­tre­ten (BAG 16. März 1994 - 8 AZR 97/93 - zu III 2 a der Gründe, BA­GE 76, 148; 13. März 1997 - 2 AZR 512/96 - zu II 4 a der Gründe, BA­GE 85, 262). Bei der Aus­le­gung ist ne­ben der Kla­ge­be­gründung auch das sons­ti­ge Pro­zess­vor­brin­gen zu berück­sich­ti­gen (BAG 14. Ok­to­ber 2003 - 9 AZR 636/02 - zu A II der Gründe, BA­GE 108, 103; 15. März 2001 - 2 AZR 141/00 - zu B II 1 der Gründe, AP KSchG 1969 § 4 Nr. 46 = EzA KSchG § 4 nF Nr. 61).

b) Da­nach ist der Kla­ge­an­trag da­hin zu ver­ste­hen, dass der Be­klag­ten nicht nur zum - be­reits bei der letz­ten münd­li­chen Ver­hand­lung in den Tat­sa­chen­in­stan­zen in der Ver­gan­gen­heit lie­gen­den Zeit­punkt - 1. Ok­to­ber 2008 ei­ne Fremd­ver­ga­be der Auf­ga­ben der Wäsche­rei un­ter­sagt wer­den soll, son­dern da­von un­abhängig. Er­kenn­ba­rer Sinn und Zweck des Kla­ge­an­tra­ges ist die zeit­lich un­be­fris­te­te Un­ter­las­sung der Fremd­ver­ga­be der Auf­ga­ben und Tätig­kei­ten der Wäsche­rei auf ei­nen Drit­ten. In die­sem Sin­ne hat auch die Be­klag­te den An­trag ver­stan­den. Sie hat noch nach dem 1. Ok­to­ber 2008 erklärt, sich an die dem An­trag statt­ge­ben­de Ent­schei­dung des Ar­beits­ge­richts bis zu ei­ner in ih­rem Sin­ne er­ge­hen­den Ent­schei­dung zu hal­ten. Darüber hin­aus hat be­reits das Lan­des­ar­beits­ge­richt den An­trag zu­tref­fend da­hin aus­ge­legt, der Be­klag­ten sol­le nicht un­ter­sagt wer­den, „den Be­triebs­teil Wäsche­rei
 


- 6 -

... zu über­tra­gen“, son­dern viel­mehr de­ren Auf­ga­ben und Tätig­kei­ten an ei­nen Drit­ten - un­abhängig von der Über­tra­gung von ma­te­ri­el­len oder im­ma­te­ri­el­len Be­triebs­mit­teln - zu ver­ge­ben.


2. Die Kla­ge ist un­be­gründet. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat zu­tref­fend ent­schie­den, dass sich der von der Kläge­rin gel­tend ge­mach­te An­spruch auf Un­ter­las­sung der Über­tra­gung der Tätig­kei­ten oder Auf­ga­ben der Wäsche­rei an Drit­te nicht aus § 2 Nr. 5 TV PÜ er­gibt. § 2 Nr. 5 TV PÜ wirkt als schuld­recht­li­che Ver­pflich­tung nicht gemäß § 4 Abs. 5 TVG nach.

a) Bei dem von den Par­tei­en ge­schlos­se­nen TV PÜ han­delt es sich um ei­nen Ta­rif­ver­trag iSd. § 1 Abs. 1 TVG und nicht, wie von der Be­klag­ten an­ge­nom­men, um ei­nen sons­ti­gen schuld­recht­li­chen Ko­ali­ti­ons­ver­trag zu­guns­ten Drit­ter.

aa) Ta­riffähi­ge Ko­ali­tio­nen und Ar­beit­ge­ber können zwar auch nicht­ta­rif­li­che Ver­ein­ba­run­gen tref­fen (BAG 14. April 2004 - 4 AZR 232/03 - zu II 1 b der Gründe, BA­GE 110, 164; 5. No­vem­ber 1997 - 4 AZR 872/95 - zu II 1 1.2 der Gründe, BA­GE 87, 45). Ver­ein­ba­run­gen zwi­schen Ge­werk­schaf­ten und Ar­beit­ge­bern oder Ar­beit­ge­ber­verbänden müssen nicht zwin­gend Ta­rif­verträge iSd. § 1 Abs. 1 TVG sein. Wel­che Art von Ver­ein­ba­rung ge­schlos­sen wur­de, ist im We­ge der Aus­le­gung zu er­mit­teln. Die­se rich­tet sich nach den all­ge­mei­nen Re­geln über das Zu­stan­de­kom­men und über die Aus­le­gung schuld­recht­li­cher Verträge nach den §§ 133, 157 BGB. Die Re­geln über die Aus­le­gung von Ta­rif­verträgen sind erst her­an­zu­zie­hen, wenn fest­steht, dass es sich um ein ta­rif­li­ches Nor­men­werk han­delt (BAG 7. Ju­ni 2006 - 4 AZR 272/05 - Rn. 25, AP TVG § 1 Nr. 37 = EzA TVG § 1 Aus­le­gung Nr. 43; 14. April 2004 - 4 AZR 232/03 - aaO). Bei der Aus­le­gung ist im Zwei­fel da­von aus­zu­ge­hen, dass die Ta­rif­ver­trags­par­tei­en kei­nen Ko­ali­ti­ons­ver­trag zu­guns­ten Drit­ter, son­dern an­ge­sichts ih­rer ta­rif­au­to­no­men Möglich­keit zu un­mit­tel­ba­rer Recht­set­zung nach dem TVG ei­nen Ta­rif­ver­trag ver­ein­ba­ren wol­len (BAG 5. No­vem­ber 1997 - 4 AZR 872/95 - zu II 1 1.3 der Gründe, aaO).
 


- 7 -

bb) Da­nach han­delt es sich bei dem TV PÜ um ei­nen Ta­rif­ver­trag iSd. § 1 Abs. 1 TVG. Hierfür spricht be­reits des­sen Wort­laut. Die Ver­trags­par­tei­en ha­ben die Ver­ein­ba­rung in der Über­schrift als „Per­so­nalüber­lei­tungs­ta­rif­ver­trag“ und in ver­schie­de­nen Ein­zel­be­stim­mun­gen als „Ta­rif­ver­trag“ be­zeich­net (Präam­bel, § 1 Nr. 1 und Nr. 2, § 4 und § 5 Nr. 1, Nr. 2, Nr. 4 und Nr. 5 TV PÜ). Wei­ter­hin ha­ben sie in § 1 TV PÜ ei­nen „Gel­tungs­be­reich“ fest­ge­legt. Ver­wen­den Ta­rif­ver­trags­par­tei­en fest­ste­hen­de Rechts­be­grif­fe wie „Ta­rif­ver­trag“ und „Gel­tungs­be­reich“ für den Um­fang der nor­ma­ti­ven Wir­kung iSd. § 4 Abs. 1 TVG, ist da­von aus­zu­ge­hen, dass sie die For­mu­lie­run­gen in ih­rem ge­setz­li­chen Sin­ne ver­stan­den wis­sen wol­len. Der wei­te­re Sinn und Zweck der Ver­ein­ba­rung wie die Bil­dung ei­nes „In­te­rims­be­triebs­rats“ gemäß § 3 Abs. 1 Nr. 3 Be­trVG spre­chen eben­falls für den Ab­schluss ei­nes Ta­rif­ver­tra­ges.

b) Auch wenn § 2 Nr. 5 TV PÜ hier­nach Teil ei­nes Ta­rif­ver­tra­ges ist, wirkt die­se Be­stim­mung nach der frist­ge­rech­ten Kündi­gung des TV PÜ nicht mehr nach, so dass sie auch nicht mehr Grund­la­ge des kläge­ri­schen Un­ter­las­sungs­be­geh­rens sein kann. Nach § 4 Abs. 5 TVG wir­ken nur die Rechts­nor­men ei­nes Ta­rif­ver­tra­ges nach. § 2 Nr. 5 TV PÜ stellt je­doch kei­ne sol­che Rechts­norm dar. Es han­delt sich viel­mehr um ei­ne schuld­recht­li­che Ver­ein­ba­rung zwi­schen den Ta­rif­ver­trags­par­tei­en, die nicht nach § 4 Abs. 5 TVG nach­wirkt.

aa) Die Aus­le­gung, ob es sich in­ner­halb ei­nes Ta­rif­ver­tra­ges um ei­ne nor­ma­ti­ve oder ei­ne schuld­recht­li­che Be­stim­mung han­delt, rich­tet sich eben­so wie die, ob ein Ta­rif­ver­trag oder ei­ne sons­ti­ge schuld­recht­li­che Ko­ali­ti­ons­ver­ein­ba­rung vor­liegt, nach den all­ge­mei­nen Re­geln der §§ 133, 157 BGB (BAG 7. Ju­ni 2006 - 4 AZR 272/05 - Rn. 25, AP TVG § 1 Nr. 37 = EzA TVG § 1 Aus­le­gung Nr. 43; 14. April 2004 - 4 AZR 232/03 - zu II 1 b der Gründe, BA­GE 110, 164).


bb) Die Aus­le­gung des TV PÜ er­gibt, dass es sich bei der Re­ge­lung in § 2 Nr. 5 TV PÜ ent­ge­gen der Auf­fas­sung der Kläge­rin nicht um ei­ne Be­triebs­norm iSd. § 3 Abs. 2 TVG han­delt, son­dern um ei­ne schuld­recht­li­che Ver­ein­ba­rung zwi­schen den Ta­rif­ver­trags­par­tei­en.
 


- 8 -

(1) Ei­ner Aus­le­gung der ta­rif­li­chen Be­stim­mung als Rechts­norm steht nicht be­reits ent­ge­gen, dass der gewähl­te Be­griff des „Out­sour­cings“, den auch § 15 Abs. 3 Satz 1 des Ta­rif­ver­tra­ges für den öffent­li­chen Dienst und § 15 Abs. 3 Satz 1 des Ta­rif­ver­tra­ges für den öffent­li­chen Dienst der Länder ver­wen­den, zu un­be­stimmt ist (vgl. zu den An­for­de­run­gen an die Jus­ti­tia­bi­lität von Ta­rif­nor­men BAG 29. Ja­nu­ar 1986 - 4 AZR 465/84 - zu 7 der Gründe, BA­GE 51, 59; 23. Au­gust 2006 - 4 AZR 444/05 - Rn. 25). Un­be­stimm­te Rechts­be­grif­fe genügen den rechts­staat­li­chen Er­for­der­nis­sen der Norm­klar­heit und Jus­ti­tia­bi­lität, wenn sie mit herkömmli­chen ju­ris­ti­schen Me­tho­den aus­ge­legt wer­den können (BVerfG 14. De­zem­ber 2000 - 2 BvR 1741/99, 276, 2061/00 - zu B I 2 b der Gründe, BVerfGE 103, 21). Bei dem Be­griff des „Out­sour­cings“ han­delt es sich um die Ver­ga­be bis­her selbst im ei­ge­nen Un­ter­neh­men durch­geführ­ter Auf­ga­ben an ei­nen Drit­ten (s. nur ErfK/Preis 11. Aufl. § 613a BGB Rn. 37; Sieg/Masch­mann Un­ter­neh­mens­um­struk­tu­rie­rung aus ar­beits­recht­li­cher Sicht 2. Aufl. Rn. 79; Bu­drus/Wie­se in: Be­p­ler/Böhle/Meer­kamp/Stöhr TVöD Stand Ok­to­ber 2010 § 15 TVöD-AT Rn. 16; vgl. auch Bal­ze/Re­bel/Schuck Out­sour­cing und ar­beits­recht­li­che Re­struk­tu­rie­rung von Un­ter­neh­men 3. Aufl. S. 1 und 5; eben­so BAG 6. Ok­to­ber 2005 - 2 AZR 362/04 - AP BAT § 53 Nr. 8 = EzA BGB 2002 § 626 Nr. 14; BVerwG 22. Ok­to­ber 2009 - BVerwG 5 C 16.08 - Rn. 16, BVerw­GE 135, 150). Dies kann, muss aber nicht mit den Auf­ga­ben ei­nes Be­triebs­teils zu­sam­men­fal­len (so in BAG 18. März 2008 - 1 ABR 77/06 - Rn. 22, BA­GE 126, 169). Dem ent­spricht es, wenn im Kran­ken­haus­be­reich un­ter Out­sour­cing die „Aus­glie­de­rung und Fremd­be­wirt­schaf­tung ein­zel­ner Kran­ken­haus­ein­rich­tun­gen durch ei­nen recht­lich außer­halb des Kran­ken­haus­trägers ste­hen­den Drit­ten“ „(ua Küche, Wäsche­rei, Ra­dio­lo­gie, phy­si­ka­li­sche The­ra­pie, La­bor)“ ver­stan­den wird (Gen­zel/De­ge­ner-Hencke in Laufs/Kern Hand­buch des Arzt­rechts 4. Aufl. § 82 Rn. 89). Hier­von aus­ge­hend kann die An­wen­dung des Be­griffs des Out­sour­cings auf ein­zel­ne Fall­ge­stal­tun­gen zwar im Ein­zel­fall schwie­rig sein. Sie ist aber möglich.


(2) Nach der ständi­gen Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits­ge­richts be­tref­fen Rechts­nor­men ei­nes Ta­rif­ver­tra­ges über be­trieb­li­che Fra­gen nach § 3 Abs. 2 TVG Re­ge­lungs­ge­genstände, die nur ein­heit­lich gel­ten können. Ih­re


- 9 -

Re­ge­lung in ei­nem In­di­vi­du­al­ver­trag wäre zwar nicht im na­tur­wis­sen­schaft­li­chen Sin­ne unmöglich, sie würde aber we­gen „evi­dent sach­lo­gi­scher Un­zweckmäßig­keit aus­schei­den“, weil ei­ne ein­heit­li­che Re­ge­lung auf be­trieb­li­cher Ebe­ne un­erläss­lich ist. Bei der nähe­ren Be­stim­mung die­ses Norm­typs ist aus­zu­ge­hen von dem in § 3 Abs. 2 TVG ver­wand­ten Be­griff der „be­trieb­li­chen Fra­gen“. Dies sind nicht et­wa al­le Fra­gen, die im wei­tes­ten Sin­ne durch die Exis­tenz des Be­trie­bes und durch die be­son­de­ren Be­din­gun­gen der be­trieb­li­chen Zu­sam­men­ar­beit ent­ste­hen können. Ge­meint sind viel­mehr nur sol­che Fra­gen, die un­mit­tel­bar die Or­ga­ni­sa­ti­on und Ge­stal­tung des Be­trie­bes, al­so der Be­triebs­mit­tel und der Be­leg­schaft, be­tref­fen. Die­se Um­schrei­bung mar­kiert zwar kei­ne schar­fe Gren­ze, sie ver­deut­licht aber Funk­ti­on und Ei­gen­art der Be­triebs­nor­men im Sin­ne von § 3 Abs. 2 TVG. Be­triebs­nor­men re­geln nor­ma­tiv das be­trieb­li­che Rechts­verhält­nis zwi­schen dem Ar­beit­ge­ber und der Be­leg­schaft als Kol­lek­tiv, hin­ge­gen nicht die Rechts­verhält­nis­se zwi­schen Ar­beit­ge­ber und ein­zel­nen Ar­beit­neh­mern, die hier­von al­len­falls mit­tel­bar be­trof­fen sind (BAG 17. Ju­ni 1997 - 1 ABR 3/97 - zu B 1 a der Gründe mwN, BA­GE 86, 126).


Der Se­nat muss vor­lie­gend nicht darüber be­fin­den, ob mit­hil­fe ei­ner Be­triebs­norm iSd. § 3 Abs. 2 TVG ei­ne für das be­trieb­li­che Rechts­verhält­nis zwi­schen Ar­beit­ge­ber und Be­leg­schaft un­mit­tel­bar bin­den­de Re­ge­lung (BAG 17. Ju­ni 1997 - 1 ABR 3/97 - zu B 1 c der Gründe, BA­GE 86, 126) ge­rich­tet auf Un­ter­las­sung von Maßnah­men des Out­sour­cings rechts­wirk­sam möglich ist, weil es sich um ei­ne „Be­triebs­ge­stal­tung“ im ge­nann­ten Sin­ne han­delt (zu Öff­nungs­zei­ten vgl. BAG 7. No­vem­ber 1995 - 3 AZR 676/94 - zu II 1 b der Gründe, AP TVG § 3 Be­triebs­nor­men Nr. 1 = EzA TVG § 1 Be­triebs­norm Nr. 1), die je­den­falls mit­tel­bar dem Ar­beit­neh­mer­schutz dient (vgl. da­zu nur Die­te­rich FS Däubler S. 451, 462 mwN; abl. Grei­ner NZA 2008, 1274, 1278; Ja­cobs/Krau­se/Oet­ker Ta­rif­ver­trags­recht § 4 Rn. 66; Thüsing NZA 2008, 201, 204) oder ob hier rein un­ter­neh­me­ri­sche Fra­gen be­trof­fen sind.

(3) Denn vor­lie­gend fehlt es auf­grund des Zu­stim­mungs­vor­be­halts zu­guns­ten der ta­rif­sch­ließen­den Ge­werk­schaft an ei­ner nor­ma­ti­ven Re­ge­lung des be­trieb­li­chen Rechts­verhält­nis­ses zwi­schen Ar­beit­ge­ber und Be­leg­schaft.

- 10 -

(a) Zwar ist nach dem Wort­laut des § 2 Nr. 5 Satz 1 TV PÜ - „Maßnah­men des Out­sour­cing sind aus­ge­schlos­sen“ - die An­nah­me ei­ner un­mit­tel­bar und zwin­gend gel­ten­den Re­ge­lung des be­trieb­li­chen Rechts­verhält­nis­ses nicht aus­ge­schlos­sen, zu­mal Satz 2 aus­drück­lich von ei­ner „Wirk­sam­keit“ des Out­sour­cings spricht. Da­bei blie­be aber - und vor­lie­gend we­sent­lich - außer Acht, dass in Satz 2 der Be­stim­mung ein Zu­stim­mungs­vor­be­halt zu­guns­ten der ta­rif­sch­ließen­den Ge­werk­schaft, der Kläge­rin, vor­ge­se­hen ist. Mit ei­ner sol­chen Re­ge­lung wird der Be­reich nor­ma­ti­ver Re­ge­lun­gen des be­trieb­li­chen Rechts­verhält­nis­ses ver­las­sen.


(aa) Ei­ne Be­triebs­norm setzt vor­aus, dass sie ei­ne nor­ma­ti­ve Re­ge­lung enthält, die ei­ne über das ein­zel­ne Ar­beits­verhält­nis hin­aus­ge­hen­de un­mit­tel­ba­re und zwin­gen­de Gel­tung auch ge­genüber den Ar­beit­neh­mern be­an­sprucht. Oh­ne nor­ma­ti­ven Re­ge­lungs­ge­halt han­delt es sich nicht um ei­ne Rechts­norm iSd. § 4 Abs. 1 Satz 2 TVG (BAG 1. Au­gust 2001 - 4 AZR 388/99 - zu I 2 c bb der Gründe, BA­GE 98, 303).


(bb) Auf­grund des Zu­stim­mungs­vor­be­halts zu­guns­ten der Ge­werk­schaft in Satz 2 han­delt es sich bei der Re­ge­lung in § 2 Nr. 5 TV PÜ ins­ge­samt nicht um ei­ne nor­ma­ti­ve Re­ge­lung, die das be­trieb­li­che Rechts­verhält­nis un­mit­tel­bar und zwin­gend ge­stal­tet (vgl. Anm. Die­te­rich AR-Blat­tei ES 1550.5.1 S. 10). Ob es zu Maßnah­men des Out­sour­cings kommt oder sie zu un­ter­blei­ben ha­ben, hängt vom Ver­hal­ten der Ge­werk­schaft im je­wei­li­gen Ein­zel­fall ab, die nicht Teil des be­trieb­li­chen Rechts­verhält­nis­ses ist. Mit der Fest­le­gung des Zu­stim­mungs­vor­be­halts wird nur das Verhält­nis zwi­schen den Ta­rif­ver­trags­par­tei­en ge­re­gelt (vgl. BAG 1. Au­gust 2001 - 4 AZR 388/99 - zu I 2 c bb der Gründe, BA­GE 98, 303).

§ 2 Nr. 5 TV PÜ be­inhal­tet ein ein­heit­li­ches Ver­bot mit Er­laub­nis­vor­halt. Die Be­stim­mung kann nicht da­hin ver­stan­den wer­den, Satz 1 ent­hal­te ei­ne Be­triebs­norm iSd. § 3 Abs. 2 TVG, während sich in Satz 2 ein se­pa­ra­tes Zu­stim­mungs­er­for­der­nis als schuld­recht­li­che Ver­pflich­tung der Ta­rif­ver­trags­par­tei­en fin­de. Der Zu­stim­mungs­vor­be­halt in Satz 2 ist oh­ne das Ver­bot nach
 


- 11 -

Satz 1 in­halts­leer und kann nicht oh­ne des­sen In­halt an­ge­wen­det wer­den. In der Fol­ge kann die Vor­schrift nur ein­heit­lich und als Gan­zes aus­ge­legt wer­den.

(b) Die Aus­le­gung als schuld­recht­li­che Ver­pflich­tung der Ta­rif­ver­trags­par­tei­en folgt zu­dem aus der Sys­te­ma­tik der Re­ge­lun­gen in § 2 TV PÜ. § 2 TV PÜ han­delt von „Ver­pflich­tun­gen“; hier­mit wer­den re­gelmäßig schuld­recht­li­che Ver­pflich­tun­gen ge­kenn­zeich­net. Die Wort­wahl ent­spricht der Un­ter­schei­dung in § 1 Abs. 1 TVG zwi­schen „Pflich­ten der Ta­rif­ver­trags­par­tei­en“ und „Rechts­nor­men“. Eben­so han­delt es sich bei den wei­te­ren Re­ge­lun­gen in § 2 Nr. 2 und Nr. 3 TV PÜ, die den Nach­weis der Mit­glied­schaft im Kom­mu­na­len Ar­beit­ge­ber­ver­band Bay­ern und in der Kom­mu­na­len Zu­satz­ver­sor­gungs­kas­se durch Vor­la­ge der Auf­nah­me­be­schlüsse be­tref­fen, um schuld­recht­li­che Ver­pflich­tun­gen der Be­klag­ten ge­genüber der ta­rif­sch­ließen­den Ge­werk­schaft, nicht um die nor­ma­ti­ve Ge­stal­tung ei­nes be­trieb­li­chen Rechts­verhält­nis­ses. Rechts­nor­men sind gleich­falls nicht In­halt von § 2 Nr. 4 TV PÜ, der von der Ein­rich­tung ei­nes Auf­sichts­ra­tes „nach Maßga­be der ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen“ und vom „Ver­zicht“ auf „die Ein­re­de des Ten­denz­schut­zes“ durch die Be­klag­te als ta­rif­sch­ließen­de Ar­beit­ge­be­rin han­delt.

(c) Für die An­nah­me ei­ner schuld­recht­li­chen Un­ter­las­sungs­ver­pflich­tung der Be­klag­ten ge­genüber der Kläge­rin spricht wei­ter­hin, dass durch die Zu­stim­mungs­be­rech­ti­gung in § 2 Nr. 5 Satz 2 TV PÜ die Ge­werk­schaft selbst die Un­ter­las­sungs­ver­pflich­tung in Satz 1 un­ter den Vor­be­halt ih­rer Zu­stim­mung stel­len und sich so zu­gleich das Recht ver­schaf­fen konn­te, während des Be­ste­hens des TV PÜ die Ver­pflich­tung auf der Grund­la­ge ei­nes ei­ge­nen Un­ter­las­sungs­an­spruchs kla­ge­wei­se durch­zu­set­zen.


Hier­bei ist zu berück­sich­ti­gen, dass der TV PÜ anläss­lich ei­ner Pri­va­ti­sie­rung ge­schlos­sen wur­de, in der der un­un­ter­bro­che­ne Fort­be­stand des bei der Rechts­vorgänge­rin be­ste­hen­den Per­so­nal­rats als nun­mehr be­trieb­li­che In­ter­es­sen­ver­tre­tung durch ei­nen „In­te­rims­be­triebs­rat“ „gemäß § 3 Abs. 1 Nr. 3“ Be­trVG, be­ste­hend aus den Mit­glie­dern des Per­so­nal­rats, durch § 3 TV PÜ ab­ge­si­chert wer­den soll­te. Be­gründen Be­triebs­nor­men kei­ne in­di­vi­du­el­len Ansprüche der Ar­beit­neh­mer (BAG 17. Ju­ni 1997 - 1 ABR 3/97 - zu B 1 c der



- 12 -

Gründe, BA­GE 86, 126) und ist ein Über­g­angs­man­dat des Per­so­nal­rats oder ei­ne Re­ge­lungsmöglich­keit nach § 3 Be­trVG recht­lich zu­min­dest nicht geklärt (abl. et­wa LAG Köln 10. März 2000 - 13 TaBV 9/00 - NZA-RR 2001, 423; vgl. auch Paw­lak/Ley­de­cker ZTR 2008, 74 mwN), kann je­den­falls die Ge­werk­schaft die Un­ter­las­sungs­ver­pflich­tung kla­ge­wei­se durch­set­zen, wenn sie selbst aus der ent­spre­chen­den Ab­re­de an­spruchs­be­rech­tigt ist. Ei­ne sol­che ei­ge­ne, ori­ginäre An­spruchs­be­rech­ti­gung ei­ner Ta­rif­ver­trags­par­tei ge­genüber ei­ner an­de­ren iSd. § 1 Abs. 1 Alt. 1 TVG ist Teil ei­ner schuld­recht­li­chen Rechts­be­zie­hung. De­ren Be­gründung ist et­was grundsätz­lich an­de­res als ei­ne das be­trieb­li­che Rechts­verhält­nis un­mit­tel­bar und zwin­gend re­geln­de Be­triebs­norm iSd. § 3 Abs. 2 TVG.


II. Der Kla­ge­an­trag zu 2) ist in­fol­ge der Un­be­gründet­heit des An­tra­ges zu 1) gleich­falls oh­ne Er­folg.


III. Die nur für den Fall der Statt­ga­be der Kla­ge ge­stell­ten (Even­tu­al-)-Wi­der­anträge der Be­klag­ten sind nicht zur Ent­schei­dung an­ge­fal­len.


IV. Die Kläge­rin hat die Kos­ten der er­folg­lo­sen Re­vi­si­on zu tra­gen, § 97 Abs. 1 ZPO.

Be­p­ler 

Creutz­feldt 

Tre­ber

von Das­sel 

J. Rat­a­ycz­ak

Weitere Auskünfte erteilen Ihnen gern:

Dr. Martin Hensche
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hensche@hensche.de
Christoph Hildebrandt
Rechtsanwalt
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Kontakt:
030 / 26 39 620
hildebrandt@hensche.de
Nina Wesemann
Rechtsanwältin
Fachanwältin für Arbeitsrecht

Kontakt:
040 / 69 20 68 04
wesemann@hensche.de

Auf Facebook teilen Auf Google+ teilen Ihren XING-Kontakten zeigen Beitrag twittern

 


zur Übersicht 4 AZR 159/09