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LAG Ber­lin-Bran­den­burg, Ur­teil vom 01.06.2011, 4 Sa 218/11

   
Schlagworte: Kündigung: Weiterbeschäftigungsmöglichkeit, Kündigung: Betriebsbedingt
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg
Aktenzeichen: 4 Sa 218/11
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 01.06.2011
   
Leitsätze: Betrieb im Sinne des § 1 Abs 2 S 2 Nr 1 Buchst b KSchG ist nur ein im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland gelegener Betrieb. Zur Begründung der Sozialwidrigkeit einer Kündigung kann sich ein Arbeitnehmer deswegen nicht auf einen freien Arbeitsplatz im Ausland berufen.(Rn.56)
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Berlin, Urteil vom 17.12.2010, 25 Ca 7689/10
   

Lan­des­ar­beits­ge­richt

Ber­lin-Bran­den­burg

 

Verkündet

am 1. Ju­ni 2011

Geschäfts­zei­chen (bit­te im­mer an­ge­ben)

4 Sa 218/11

25 Ca 7689/10
Ar­beits­ge­richt Ber­lin  

G.-K.,
Ge­richts­beschäftig­te
als Ur­kunds­be­am­ter/in
der Geschäfts­stel­le


Im Na­men des Vol­kes

Ur­teil

In Sa­chen

pp

hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg, 4. Kam­mer,
auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 1. Ju­ni 2011
durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Lan­des­ar­beits­ge­richt Dr. Sch. als Vor­sit­zen­den
so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Frau P. und Herr F.

für Recht er­kannt:

I. Die Be­ru­fung des Klägers ge­gen das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Ber­lin vom
17. De­zem­ber 2010 - 25 Ca 7689/10 - wird auf Kos­ten des Klägers zurück­ge­wie­sen.

II. Die Re­vi­si­on wird zu­ge­las­sen.

 

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Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten um den Be­stand des Ar­beits­verhält­nis­ses des Klägers.

Die Be­klag­te, ei­ne un­ga­ri­sche Flug­li­nie mit Haupt­sitz in Bu­da­pest, verfügte zu­letzt über vier Büros in Deutsch­land (München, Ber­lin-Stadt, Ber­lin Flug­ha­fen und Ham­burg Flug­ha­fen). Sie beschäftig­te in Deutsch­land ins­ge­samt 17 Ar­beit­neh­mer, von de­nen acht im Ber­li­ner Stadtbüro und zwei am Flug­ha­fen Te­gel tätig wa­ren. Bis zum Jah­re 2006 exis­tier­te in Deutsch­land ein Be­triebs­rat, der von den Mit­ar­bei­tern sämt­li­cher deut­scher Büros gewählt wor­den ist.

Der am ….. 1950 ge­bo­re­ne, ver­hei­ra­te­te Kläger war seit dem 15. März 1978 als Sta­ti­ons­lei­ter/Air­port Ma­na­ger am Flug­ha­fen Te­gel für die Be­klag­te tätig. Der Kläger ist gebürti­ger Un­gar und spricht fließend un­ga­risch. Der un­da­tier­te Ar­beits­ver­trag ent­hielt ua. fol­gen­de Re­ge­lung:

„§ 2 Tätig­keit

Der Mit­ar­bei­ter wird als Sta­ti­ons­lei­ter ein­ge­stellt.

… Der Mit­ar­bei­ter ist da­mit ein­ver­stan­den, nach Be­darf auch an­de­re Ar­bei­ten zu über­neh­men, die sei­ner Aus­bil­dung und sei­nen Fähig­kei­ten ent­spre­chen und sich ggf. in ei­ner an­de­re Ab­tei­lung oder an­de­re Be­triebstätte von M. ver­set­zen zu las­sen.
….“

Hin­sicht­lich der wei­te­ren Be­stim­mun­gen des Ar­beits­ver­trags wird auf Bl. 204 – 215 d. A. ver­wie­sen.

Der Kläger und sein eben­falls als Sta­ti­ons­lei­ter am Flug­ha­fen Te­gel täti­ger Kol­le­ge Herr M. hat­ten die Auf­ga­be, die Flüge und die Air­port Hand­ling Com­pa­nies, die die Ab­fer­ti­gung der Flüge durchführen, zu be­auf­sich­ti­gen und zu kon­trol­lie­ren so­wie sich auch um die or­ga­ni­sa­to­ri­sche Ab­wick­lung vor Ort, ins­be­son­de­re bei Kom­pli­ka­tio­nen wie Ver­spätun­gen, Über­bu­chun­gen und Stor­nie­run­gen zu kümmern. Der Kläger ver­sah sei­nen Dienst während der Ab­fer­ti­gung des mor­gend­li­chen Flugs, Herr M. wur­de für den Flug am Nach­mit­tag

 

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ein­ge­setzt. Herr M. ist seit dem 16. Fe­bru­ar 2010 durch­ge­hend ar­beits­unfähig krank.

Mit am 08. Sep­tem­ber 2009 no­ta­ri­ell be­glau­big­ten Be­schluss (Bl. 76 – 78 d. A., Über­set­zung Bl. 107 – 110 d. A.) ent­schied die Geschäfts­lei­tung der Be­klag­ten, sämt­li­che ausländi­schen Re­präsen­tan­zen in den dar­in na­ment­lich auf­geführ­ten Ländern zu schließen.

En­de April 2010 kündig­te die Be­klag­te sämt­li­che Ar­beits­verhält­nis­se in Deutsch­land un­ter Ein­hal­tung der je­wei­li­gen Kündi­gungs­fris­ten mit Aus­nah­me der Ar­beit­neh­mer, die sich in El­tern­zeit be­fan­den, und der Schwer­be­hin­der­ten. Eben­so erklärte sie die Kündi­gung der Miet­verhält­nis­se über die Büros (vgl. Ko­pi­en der Kündi­gungs­schrei­ben bezüglich der Büroräume in Ham­burg, Ber­lin Flug­ha­fen zum 31. Ju­li 2010 und Ber­lin Stadt, Bl. 37 – 39 d. A.), wo­bei das Miet­verhält­nis über das Ber­li­ner Stadtbüro in­fol­ge des Ab­schlus­ses ei­nes Zeit­miet­ver­trags erst mit Ab­lauf des 31. März 2011 be­en­det wer­den konn­te. Den Flug­be­trieb selbst von Frank­furt/Main, Ber­lin, Ham­burg und Stutt­gart nach Bu­da­pest führt die Be­klag­te fort.

Mit Schrei­ben vom 22. April 2010, dem Kläger zu­ge­gan­gen am 28. April 2010 kündig­te die Be­klag­ten das Ar­beits­verhält­nis des Klägers. Das Schrei­ben hat fol­gen­den Wort­laut:

„Herrn
I. R.
- im Hau­se -
22. April 2010
Ihr An­stel­lungs­verhält­nis

Sehr ge­ehr­ter Herr R.,

auf Grund der Sch­ließung des deut­schen Büros der M. sind wir lei­der ge­zwun­gen, das zwi­schen uns be­ste­hen­de An­stel­lungs­verhält­nis aus be­triebs­be­ding­ten Gründen frist­ge­recht zum nächst­zulässi­gen Ter­min zu be­en­den. Dies ist nach un­se­rer Be­rech­nung der 30. No­vem­ber 2010.

 

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Wir be­dau­ern, zum Aus­spruch der Kündi­gung ge­zwun­gen ge­we­sen zu sein und wünschen Ih­nen für Ih­ren wei­te­ren be­ruf­li­chen und pri­va­ten Le­bens­weg al­les Gu­te.

Mit freund­li­chen Grüßen

Chief Exe­cu­ti­ve Of­fi­cer M.G.

Chief Com­mer­ci­al Of­fi­cer K. M.”

Der Chief Exe­cu­ti­ve Of­fi­cer (im Fol­gen­den: CEO) M. G. ist al­lein ver­tre­tungs­be­rech­tigt für die Be­klag­te.

Nach Ein­ho­lung der er­for­der­li­chen behörd­li­chen Zu­stim­mun­gen kündig­te die Be­klag­te mit Schrei­ben vom 21. Ju­ni 2010 die Ar­beits­verhält­nis­se der Schwer­be­hin­der­ten und in El­tern­zeit be­find­li­chen Ar­bei­ter­neh­mer in Deutsch­land.

Den Kläger stell­te die Be­klag­te ab 09. Au­gust 2010 von der Er­brin­gung der Ar­beits­leis­tung frei. Le­dig­lich die Ar­beit­neh­mer L.-H. und B., die in dem Ber­li­ner Stadtbüro tätig sind und lan­ge Kündi­gungs­fris­ten ha­ben, beschäftig­te die Be­klag­te zunächst noch wei­ter.

Mit der am 17. Mai 2010 bei Ge­richt ein­ge­gan­ge­nen und der Be­klag­ten am 25. Mai 2010 zu­ge­stell­ten Kla­ge hat sich der Kläger ge­gen die Kündi­gung der Be­klag­ten vom 22. April 2010 ge­wandt.

Der Kläger hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, die Kündi­gung sei schon des­halb un­wirk­sam, weil das Kündi­gungs­schrei­ben den Aus­stel­ler nicht hin­rei­chend er­ken­nen las­se. Die Be­klag­te wer­de in dem Schrei­ben nicht aus­drück­lich erwähnt und es sei nicht kennt­lich ge­macht, dass die Un­ter­zeich­ner im Na­men der Be­klag­ten – und nicht et­wa für ei­ne Toch­ter­ge­sell­schaft der Be­klag­ten – ge­han­delt hätten. Der Kläger hat be­haup­tet, sei­ne Tätig­keit fal­le nicht weg, es sei nicht möglich bzw. in­ef­fek­tiv sei­ne Tätig­kei­ten vom Geschäfts­sitz der Be­klag­ten in Bu­da­pest aus durch­zuführen. Ei­ne un­an­gekündig­te Kon­trol­le der Air­port Hand­ling Com­pa­ny durch Mit­ar­bei­ter aus Bu­da­pest schei­te­re schon dar­an, dass die Mit­ar­bei­ter kei­ne all­ge­mei­ne Zu­tritts­be­rech­ti­gung für den Si­cher­heits­be­reich des Flug­ha­fens besäßen. Ein Ein­wir­ken auf den Ent­schei­dungs­vor­gang vor Ort und ei­ne Prüfung, ob die Leis­tun­gen der Air­port Hand­ling Com­pa­ny tatsächlich er­bracht würden, sei von Bu­da­pest aus nicht möglich. Die Be­sat­zung der

 

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Flug­zeu­ge sei nicht in der La­ge, Be­rich­te über die Ar­beit der Air­port Hand­ling Com­pa­nies zu fer­ti­gen. In In­ter­views im un­ga­ri­schen Ra­dio und Fern­se­hen sei fer­ner geäußert wor­den, dass ei­ne er­wo­ge­ne Sch­ließung der Aus­landsbüros über­prüft wer­de.

Der Kläger hat be­an­tragt,

fest­zu­stel­len, dass das zwi­schen den Par­tei­en be­ste­hen­de Ar­beits­verhält­nis durch die Kündi­gung der Be­klag­ten vom 22. April 2010 nicht auf­gelöst wird.

Die Be­klag­te hat be­an­tragt,

die Kla­ge ab­zu­wei­sen.

Die Be­klag­te hat be­haup­tet, sie ge­be ih­re Präsenz in Deutsch­land vollständig auf. Die Po­si­tio­nen der Sta­ti­ons­lei­ter sei­en auf Grund des Be­schlus­ses vom 08. Sep­tem­ber 2009 deutsch­land­weit ge­stri­chen wor­den. Die Ab­fer­ti­gung der Flüge aus Deutsch­land er­fol­ge vollständig durch die A. H. C., ei­ge­nes Per­so­nal in Deutsch­land sei nicht er­for­der­lich. Die Kon­trol­le der A. H. C. er­fol­ge vom Haupt­sitz der Be­klag­ten in Bu­da­pest aus, die Or­ga­ni­sa­ti­on der Ab­wick­lung bei Flug­kom­pli­ka­tio­nen er­fol­ge durch ein Call­cen­ter in Bu­da­pest und die A.H. C. G.. We­gen der Ein­zel­hei­ten der von Be­klag­ten be­haup­te­ten Ver­tei­lung der bis­he­ri­gen Auf­ga­ben des Klägers wird auf den Schrift­satz vom 29. Ok­to­ber 2010, S. 2 – 5 (Bl. 100 – 103 d. A.) ver­wie­sen.

Das Ar­beits­ge­richt hat die Kla­ge mit Ur­teil vom 17. De­zem­ber 2010 ab­ge­wie­sen. Zur Be­gründung hat es – kurz ge­fasst – aus­geführt, die Kündi­gung sei zum ei­nen nicht aus for­mel­len Gründen nich­tig, da das Kündi­gungs­schrei­ben von ei­nem be­vollmäch­tig­ten Ver­tre­ter un­ter­schrie­ben sei und sich aus dem Schrei­ben ob­jek­tiv er­kenn­bar er­ge­be, dass der Ver­tre­ter für die Be­klag­ten han­del­te. Die Kündi­gung sei auch so­zi­al ge­recht­fer­tigt. Der Ar­beits­platz des Klägers sei auf­grund der am 8. Sep­tem­ber 2009 no­ta­ri­ell be­ur­kun­de­ten un­ter­neh­me­ri­schen Ent­schei­dung ent­fal­len; die Um­set­zung der un­ter­neh­me­ri­schen Ent­schei­dung ha­be zum Zeit­punkt des Aus­spruchs der Kündi­gung be­reits greif­ba­re For­men an­ge­nom­men.

 

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Ge­gen das ihm am 27. De­zem­ber 2010 zu­ge­stell­te Ur­teil hat der Kläger mit beim Lan­des­ar­beits­ge­richt am 27. Ja­nu­ar 2011 ein­ge­gan­ge­nen Schrift­satz Be­ru­fung ein­ge­legt und die­se nach Verlänge­rung der Be­ru­fungs­be­gründungs­frist bis zum 21. März 2011 mit beim Lan­des­ar­beits­ge­richt am 21. März 2011 ein­ge­gan­ge­nen Schrift­satz be­gründet. Der Kläger ver­tieft sei­nen erst­in­stanz­li­chen Vor­trag. Er ver­tritt in der Be­ru­fungs­in­stanz zusätz­lich die Auf­fas­sung, ei­ne Be­triebs­still­le­gung sei des­we­gen nicht ge­ge­ben, weil die Be­klag­te die deut­schen Gren­zen über­schrei­tend auf­ge­stellt sei. Er ver­weist dar­auf, dass die Be­klag­te zum Kündi­gungs­zeit­punkt nicht al­le ih­re Sta­tio­nen in Eu­ro­pa ge­schlos­sen hat­te. Die Be­klag­te be­trei­be die Sta­tio­nen in Athen, Ams­ter­dam, Brüssel, Ma­drid und Tel Aviv auch ge­genwärtig noch wei­ter. In die­sen Sta­tio­nen wer­den auch je­weils noch Sta­ti­ons­lei­ter mit ei­nem dem Auf­ga­ben­kreis des Klägers iden­ti­schen Ar­beits­auf­ga­ben beschäftigt. Es han­de­le sich auch um ei­nen Be­trieb, da al­le Sta­ti­ons­lei­ter eben­so wie der Kläger fach­lich und dis­zi­pli­na­risch der in Bu­da­pest ansässi­gen Ver­kehrs­di­rek­to­rin der Be­klag­ten un­ter­stellt sei­en. In­so­weit sei die Be­klag­te ver­pflich­tet ge­we­sen, ei­ne So­zi­al­aus­wahl un­ter Ein­be­zie­hung der übri­gen Stand­or­te durch­zuführen. Auch han­de­le es sich nicht um ei­ne Be­triebs­still­le­gung, son­dern um ei­ne Ver­la­ge­rung nach Un­garn. Die Ar­bei­ten soll­ten in Zu­kunft von dem Haupt­sitz der Be­klag­ten in Bu­da­pest wahr­ge­nom­men wer­den; in­so­weit hätte die Be­klag­te vor­tra­gen müssen, wie ihr Stamm­per­so­nal im Head Of­fice in Bu­da­pest in der La­ge sein soll, die Tätig­keit der bis­he­ri­gen 17 Mit­ar­bei­ter in Deutsch­land oh­ne über­ob­li­ga­to­ri­sche Leis­tung zu über­neh­men. Die Be­klag­te verfüge auch über die Möglich­keit, den Kläger in­ner­halb des Un­ter­neh­mens auf ei­nem an­de­ren frei­en Ar­beits­platz wei­ter­zu­beschäfti­gen. Zum Zeit­punkt des Zu­gangs der Kündi­gung ha­be bei der Be­klag­ten ein Ar­beits­platz in der Ab­tei­lung Sta­ti­on Sup­port in Bu­da­pest ab­seh­bar zur Be­set­zung of­fen ge­stan­den. Die­sen Ar­beits­platz hätte der Kläger ausfüllen können. Zu­dem be­ste­he in der Ver­kehrs­ab­tei­lung der Be­klag­ten in Bu­da­pest auf den Ar­beitsplätzen als Ver­kehrs­of­fi­cer und Ram­pof­fi­cer stets ei­ne ho­he Fluk­tua­ti­on, was für die Be­klag­te be­reits bei Aus­spruch der Kündi­gung ab­seh­bar ge­we­sen sei.

Der Kläger und Be­ru­fungskläger be­an­tragt,

1. auf die Be­ru­fung des Klägers das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Ber­lin vom 17. De­zem­ber 2010 - 25 Ca 7698/10 – ab­zuändern,

 

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2. fest­zu­stel­len, dass das zwi­schen den Par­tei­en be­ste­hen­de Ar­beits­verhält­nis durch die Kündi­gung vom 22. April 2010 nicht auf­gelöst wor­den ist.

Die Be­klag­te und Be­ru­fungs­be­klag­te be­an­tragt,

die Be­ru­fung zurück­zu­wei­sen.

Sie ver­tei­digt das erst­in­stanz­li­che Ur­teil un­ter Ver­tie­fung ih­res Rechts­vor­brin­gens. Sie be­haup­tet, es ha­be zum Zeit­punkt der Kündi­gung kei­ne frei­en Ar­beitsplätze in Bu­da­pest ge­ge­ben. Die an­der­wei­ti­ge Be­haup­tung des Klägers sei aber be­reits aus Rechts­gründen un­er­heb­lich, da ein „frei­er Ar­beits­platz“ im Recht­sin­ne nur ein sol­cher im Ge­biet der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land sein könne.

We­gen des wei­te­ren Vor­brin­gens der Par­tei­en wird auf den In­halt der zwi­schen ih­nen ge­wech­sel­ten Schriftsätze nebst An­la­gen so­wie ih­ren Vor­trag in der münd­li­chen Ver­hand­lung Be­zug ge­nom­men.


Ent­schei­dungs­gründe

Die Be­ru­fung hat kei­nen Er­folg.

A. Die gemäß §§ 8 Abs. 2, 64 Abs. 1 und Abs. 2 Ziff. c. statt­haf­te Be­ru­fung des Klägers ist von ihm frist­gemäß und form­ge­recht ein­ge­legt und be­gründet wor­den (§§ 519, 520 Abs. 1 und 3 ZPO, § 66 Abs. 1 Satz 1 und 2 ArbGG). Sie ist da­mit zulässig.

B. Die Be­ru­fung ist je­doch un­be­gründet. Das Ar­beits­ge­richt hat die Kla­ge zu Recht ab­ge­wie­sen.

Das Ar­beits­verhält­nis der Par­tei­en ist durch die Kündi­gung der Be­klag­ten vom 22. April 2010 auf­gelöst wor­den. Die Kündi­gung er­weist sich als rechts­wirk­sam.

 

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I. Auf das Ver­trags­verhält­nis ist deut­sches Rechts an­wend­bar. Dies er­gibt sich nach Auf­fas­sung der Kam­mer al­ler­dings nicht erst aus der An­wen­dung der am 17. De­zem­ber 2009 in Kraft ge­tre­te­nen Ver­ord­nung (EG) Nr. 593/ 2008 (im Fol­gen­den: Rom I) iVm. Art. 3 Nr. 1. b) EGBGB (so al­ler­dings wohl in ei­nem gleich ge­la­ger­ten Fall LAG Ham­burg 22. März 2011 - 1 Sa 2/11 - nv.). Die­se Ver­ord­nung gilt nach de­ren Art. 1 Abs. 1 für ver­trag­li­che Schuld­verhält­nis­se in Zi­vil- und Han­dels­sa­chen, die ei­ne Ver­bin­dung zum Recht ver­schie­de­ner Staa­ten auf­wei­sen, wo­bei es genügt, dass über­haupt in Fra­ge steht, wel­che Rechts­ord­nung an­zu­wen­den ist (vgl. MüKo-BGB/ Mar­ti­ny 5. Aufl. Rom I – VO Rn. 15 mwN). Vor­lie­gend geht in­des nicht um die Fra­ge, ob deut­sches Recht oder ei­ne an­de­re Rechts­ord­nung an­zu­wen­den sind, son­dern wel­cher In­halt der an­zu­wen­den­den deut­schen Norm, ins­be­son­de­re § 1 KSchG, zu­kommt (vgl. un­ten IV.).

Aber auch un­ter Zu­grund­le­gung der Ver­ord­nung (EG) Nr. 593/ 2008 ist vor­lie­gend deut­sches Recht an­wend­bar. Nach Art. 8 Abs. 2 Satz 1 Rom I un­ter­liegt der Ar­beits­ver­trag dem Recht des Staa­tes, in dem oder an­dern­falls von dem aus der Ar­beit­neh­mer in Erfüllung des Ver­trags gewöhn­lich sei­ne Ar­beit ver­rich­tet, so­weit das auf den Ar­beits­ver­trag an­zu­wen­den­de Recht nicht durch Rechts­wahl be­stimmt ist. Die Par­tei­en ha­ben in ih­rem Ar­beits­ver­trag ei­ne Rechts­wahl nicht ge­trof­fen. Der Kläger ver­rich­te­te sei­ne Ar­beit gewöhn­lich in Deutsch­land. Dem­nach ist auch nach Rom I das deut­sche Ar­beits­recht auf das Ar­beits­verhält­nis der Par­tei­en an­zu­wen­den

II. Die Kündi­gung vom 22. April 2010 wirkt nach § 164 BGB für und ge­gen die Be­klag­te. Die Kündi­gung ist im Sin­ne von § 164 Satz 1 BGB „im Na­men“ der Be­klag­ten ab­ge­ge­ben wor­den.

1. Für die Fra­ge, ob je­mand ei­ne Erklärung auch in frem­dem Na­men ab­gibt, kommt es auf de­ren ob­jek­ti­ven Erklärungs­wert an. Maßgeb­lich ist gemäß § 157 BGB wie sich die Erklärung nach Treu und Glau­ben un­ter Berück­sich­ti­gung der Ver­kehrs­sit­te für den Empfänger dar­stellt (BAG 28. No­vem­ber 2007 - 6 AZR 1108/06 - AP Nr. 36 zu § 620 BGB Auf­he­bungs­ver­trag = EzA § 123 BGB 2002 Nr. 7, zu II. 1. b. der Gründe).

2. Un­ter Berück­sich­ti­gung von Treu und Glau­ben un­ter Berück­sich­ti­gung der Ver­kehrs­sit­te und un­ter An­le­gung ei­nes ob­jek­ti­ven Empfänger­ho­ri­zonts ist die

 

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Kündi­gung vom 22. April 2010 für die Be­klag­te aus­ge­spro­chen wor­den. Das Schrei­ben ist vom CEO der Be­klag­ten, der zum Aus­spruch der Kündi­gung auch al­lein ver­tre­tungs­be­rech­tigt war, aus­ge­spro­chen wor­den. Das Schrei­ben nimmt Be­zug auf die Sch­ließung der deut­schen Büros der Be­klag­ten und es wird das An­stel­lungs­verhält­nis mit dem Kläger gekündigt. Nach Treu und Glau­ben konn­te der Kläger die­se Erklärung nur als Kündi­gung des zwi­schen ihm und der Be­klag­ten tatsächlich be­ste­hen­den Ar­beits­verhält­nis­ses, nicht je­doch als Kündi­gung ei­nes nicht exis­tie­ren­den Ar­beits­verhält­nis­ses zu ei­ner Toch­ter­ge­sell­schaft oder dem CEO der Be­klag­ten selbst ver­ste­hen.

III. Die Kündi­gung der Be­klag­ten vom 22. April 2010 ist nicht nach § 623 BGB iVm. § 126 BGB un­wirk­sam.

Nach § 623 BGB be­darf die Be­en­di­gung ei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses durch Kündi­gung der Schrift­form. Die durch Ge­setz vor­ge­schrie­be­ne Schrift­form wird nach § 126 Abs. 1 BGB da­durch erfüllt, dass die Ur­kun­de von dem Aus­stel­ler ei­genhändig durch Na­mens­un­ter­schrift oder mit­tels no­ta­ri­ell be­glau­big­ten Hand­zei­chens un­ter­zeich­net wird. Un­ter­zeich­net für ei­ne Ver­trags­par­tei ein Ver­tre­ter die Erklärung, muss das Ver­tre­tungs­verhält­nis in der Ur­kun­de deut­lich zum Aus­druck kom­men (BAG 28. No­vem­ber 2007 - 6 AZR 1108/06 - AP Nr. 36 zu § 620 BGB Auf­he­bungs­ver­trag = EzA § 123 BGB 2002 Nr. 7, zu II. 1. b. der Gründe). Die Schrift­form des § 126 BGB ist nur ge­wahrt, wenn der rechts­geschäft­li­che Ver­tre­tungs­wil­le in der Ur­kun­de, wenn auch nur un­voll­kom­men, Aus­druck ge­fun­den hat (BAG 28. No­vem­ber 2007 - 6 AZR 1108/06 - AP Nr. 36 zu § 620 BGB Auf­he­bungs­ver­trag = EzA § 123 BGB 2002 Nr. 7, zu II. 1. b. der Gründe; BAG 21. April 2005 – 2 AZR 162/04 - AP BGB § 623 Nr. 4 = EzA BGB 2002 § 623 Nr. 4, zu II 2 der Gründe).

Der recht­geschäft­li­che Ver­tre­tungs­wil­le für die Be­klag­te ist in dem Kündi­gungs­schrei­ben vom 22. April 2010 – wie oben un­ter B II. dar­ge­legt – aus­rei­chend zum Aus­druck ge­kom­men. Die Schrift­form der §§ 126 BGB iVm. 623 BGB wur­de da­mit durch die ei­genhändi­ge Un­ter­schrift des CEO na­mens und in Voll­macht für die Be­klag­te ge­wahrt.

IV. Die Kündi­gung der Be­klag­ten ist nicht nach § 1 Abs. 1 KSchG un­wirk­sam.

 

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1. § 1 KSchG fin­det auf das Ar­beits­verhält­nis der Par­tei­en, das länger als sechs Mo­na­te be­stand, An­wen­dung. Die Gel­tung des 1. Ab­schnitts des Kündi­gungs­schutz­ge­set­zes für das Ar­beits­verhält­nis der Par­tei­en ist auch nicht nach § 23 Abs. 1 Satz 2 bis 4 KSchG aus­ge­schlos­sen. Zwi­schen den Par­tei­en ist un­strei­tig, dass die Be­klag­te zum Kündi­gungs­zeit­punkt mehr als 5 bzw. mehr als 10 Ar­beit­neh­mer iSd. § 23 Abs. 1 Satz 2 bis 4 KSchG beschäftig­te, oh­ne dass es ei­ner Ent­schei­dung bedürf­te, ob die Vor­aus­set­zun­gen des § 23 Abs. 1 KSchG im In­land erfüllt wer­den müssen.

2. Nach § 1 Abs. 1 KSchG ist ei­ne Kündi­gung un­wirk­sam, wenn sie so­zi­al un­ge­recht­fer­tigt ist.

a. Vor­lie­gend ist die Kündi­gung iSd. § 1 Abs. 2 Satz 1 KSchG aus drin­gen­den be­trieb­li­chen Er­for­der­nis­sen, die ei­ner Wei­ter­beschäfti­gung des Klägers in dem Be­trieb ent­ge­gen­ste­hen, ge­recht­fer­tigt.

aa. Zu den drin­gen­den be­trieb­li­chen Er­for­der­nis­sen, die nach § 1 Abs. 2 Satz 1 KSchG ei­nen Grund zur so­zia­len Recht­fer­ti­gung ei­ner Kündi­gung ab­ge­ben können, gehört die Still­le­gung des ge­sam­ten Be­trie­bes. Un­ter Be­triebs­still­le­gung ist die Auflösung der zwi­schen Ar­beit­ge­ber und Ar­beit­neh­mer be­ste­hen­den Be­triebs- und Pro­duk­ti­ons­ge­mein­schaft zu ver­ste­hen, die ih­re Ver­an­las­sung und ih­ren un­mit­tel­ba­ren Aus­druck dar­in fin­det, dass der Un­ter­neh­mer die bis­he­ri­ge wirt­schaft­li­che Betäti­gung in der ernst­li­chen Ab­sicht ein­stellt, die Ver­fol­gung des bis­he­ri­gen Be­triebs­zwe­ckes dau­ernd oder für ei­ne ih­rer Dau­er nach un­be­stimm­te, wirt­schaft­lich nicht un­er­heb­li­che Zeit­span­ne nicht wei­ter zu ver­fol­gen. Mit der Still­le­gung des ge­sam­ten Be­trie­bes ent­fal­len al­le Beschäfti­gungsmöglich­kei­ten. Der Ar­beit­ge­ber muss endgültig ent­schlos­sen sein, den Be­trieb still­zu­le­gen. Dem­gemäß ist von ei­ner Still­le­gung aus­zu­ge­hen, wenn der Ar­beit­ge­ber sei­ne Still­le­gungs­ab­sicht un­miss­verständ­lich äußert, al­len Ar­beit­neh­mern kündigt, et­wai­ge Miet­verträge zum nächstmögli­chen Zeit­punkt auflöst, die Be­triebs­mit­tel, über die er verfügen kann, veräußert und die Be­triebstätig­keit vollständig ein­stellt. Die be­tref­fen­den be­trieb­li­chen Umstände müssen greif­ba­re For­men an­ge­nom­men ha­ben. Die­se lie­gen vor, wenn im Zeit­punkt des Aus­spru­ches der Kündi­gung auf­grund ei­ner vernünf­ti­gen, be­triebs­wirt­schaft­li­chen Be­trach­tung da­von aus­zu­ge­hen ist, zum Zeit­punkt des Kündi­gungs­ter­mins sei mit ei­ni­ger Si­cher­heit der Ein­tritt ei­nes die Ent­las­sung er­for­der­lich ma­chen­den be­trieb­li­chen Grun­des ge­ge­ben (BAG 28. Mai 2009 – 8

 

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AZR 273/08 - AP Nr. 370 zu § 613a BGB = EzA § 17 KSchG Nr. 20, zu B. I. 1. a. der Gründe).

bb. Vor­lie­gend hat die Be­klag­te die am 8. Sep­tem­ber 2009 do­ku­men­tier­te un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung ge­trof­fen, sämt­li­che Büros in Deutsch­land zu schließen und da­mit ih­ren Be­trieb in Deutsch­land still­zu­le­gen. In­so­weit schließt sich das Be­ru­fungs­ge­richt den über­zeu­gen­den Ausführun­gen des Ar­beits­ge­richt an (S. 8 – 9 des Ur­teils = Bl. 147 – 148 d. A.) und sieht von ei­ner rein wie­der­ho­len­den Dar­stel­lung ab (§ 69 Abs. 2 ArbGG).

cc. Das Vor­brin­gen des Klägers in der Be­ru­fungs­in­stanz recht­fer­tigt kei­ne an­de­re Be­wer­tung. Der Kläger be­ruft sich in­so­weit dar­auf, dass die Be­klag­te die deut­schen Gren­zen über­schrei­tend auf­ge­stellt ist und zum Kündi­gungs­zeit­punkt nicht al­le ih­re Sta­tio­nen in Eu­ro­pa ge­schlos­sen wa­ren und im Übri­gen die Auf­ga­ben des Klägers in Bu­da­pest wei­ter wahr­ge­nom­men wer­den.

Die­ses Vor­brin­gen des Klägers stellt das Vor­lie­gen ei­ner Be­triebs­still­le­gung nicht in Zwei­fel. Nach § 1 Abs. 2 Satz 1 KSchG müssen die drin­gen­den be­trieb­li­chen Gründe ei­ne Wei­ter­beschäfti­gung des Ar­beit­neh­mers „in die­sem Be­trieb“ ent­ge­gen­ste­hen. Die Auf­recht­er­hal­tung von an­de­ren Be­triebsstätten außer­halb Deutsch­lands stellt ei­ne Be­triebs­still­le­gung in Deutsch­land aber nicht in Zwei­fel. Ei­ne Wei­ter­beschäfti­gungsmöglich­keit „in die­sem Be­trieb“ iSd. § 1 Abs. 2 Satz 1 KSchG setzt das Vor­lie­gen ei­ner Be­triebsstätte in Deutsch­land vor­aus. Der Be­griff des Be­trie­bes wird – in Er­man­ge­lung von Hin­wei­sen für ei­ne un­ter­schied­li­che Be­deu­tung – im Kündi­gungs­schutz­ge­setz ein­heit­lich ge­braucht (BAG 17. Ja­nu­ar 2008 – 2 AZR 902/06 - AP Nr. 40 zu § 23 KSchG 1969 = EzA § 23 KSchG Nr. 31, zu B. II. 1. b. der Gründe; Be­p­ler AuR 1997, 54 (57); Fal­der NZA 1998, 1254 (1257); M. Schmidt NZA 1998, 169 (172)). Das Bun­des­ar­beits­ge­richt ver­tritt im Hin­blick auf § 23 KSchG in ständi­ger Recht­spre­chung die Auf­fas­sung, dass das Kündi­gungs­schutz­ge­setz nur auf im Ge­biet der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ge­le­ge­ne Be­trie­be an­zu­wen­den ist (BAG 26. März 2009 - 2 AZR 883/07- AP Nr. 45 zu § 23 KSchG 1969; zu B. I. der Gründe; BAG 17. Ja­nu­ar 2008 – 2 AZR 902/06 - AP Nr. 40 zu § 23 KSchG 1969 = EzA § 23 KSchG Nr. 31, zu B II. 2. der Gründe; BAG 3. Ju­ni 2004 - 2 AZR 386/03 - AP KSchG 1969 § 23 Nr. 33 = EzA KSchG § 23 Nr. 27, zu B I 4 der Gründe; BAG 9. Ok­to­ber 1997 – 2 AZR 64/97- AP Nr. 16 zu § 23 KSchG 1969 = EzA § 23 KSchG Nr. 16, zu II 2 a der Gründe).

 

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Dem schließt sich die er­ken­nen­de Kam­mer an. Zwar ist der räum­li­che Gel­tungs­be­reich des Kündi­gungs­schutz­ge­set­zes nicht des­halb zwin­gend auf das Ge­biet der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land be­grenzt, weil die räum­li­che Gel­tung ei­nes Ge­set­zes sich ma­xi­mal auf den ört­li­chen Zuständig­keits­be­reich des rechts­set­zen­den Or­gans er­stre­cken würde (so noch BAG 9. Ok­to­ber 1997 – 2 AZR 64/97- AP Nr. 16 zu § 23 KSchG 1969 = EzA § 23 KSchG Nr. 16, zu II 2 a der Gründe); ob pri­vat­recht­li­che Nor­men des deut­schen Rechts An­wen­dung fin­den, be­stimmt sich viel­mehr in je­dem Ein­zel­fall nach Maßga­be des In­ter­na­tio­na­len Pri­vat­rechts (in­struk­tiv Jun­ker, FS Kon­zen, S. 367 ff.; Gra­ven­horst, RdA 2007, 283), dh. bei In­di­vi­dual­ar­beits­verträgen seit dem 17. De­zem­ber 2009 nach Art. 8 Rom I.

In­so­weit lässt sich ei­ne Be­gren­zung des An­wen­dungs­be­reichs des KSchG nicht be­reits aus dem Ter­ri­to­ri­al­prin­zip her­lei­ten. Eben­so­we­nig de­ter­mi­niert aber der räum­li­che An­wen­dungs­be­reich ei­ner Norm de­ren ma­te­ri­el­len In­halt. Die Tat­sa­che, dass die Gel­tung des KSchG ggf. im Rah­men des Art. 8 Rom I auch für Ar­beit­neh­mer ver­ein­bart wer­den kann, die außer­halb Deutsch­lands ar­bei­ten, be­deu­tet da­mit nicht au­to­ma­tisch, dass Be­trieb iSd. KSchG auch ein außer­halb Deutsch­lands ge­le­ge­ner Be­trieb sein muss. Viel­mehr ist der In­halt des Be­triebs­be­griffs durch Aus­le­gung zu er­mit­teln (so auch Jun­ker FS Kon­zen, 367 (377)).

Das BAG hat be­reits in sei­ner Ent­schei­dung vom 17. Ja­nu­ar 2008 (2 AZR 902/06 - AP Nr. 40 zu § 23 KSchG 1969 = EzA § 23 KSchG Nr. 31, zu B. II. 2. a. der Gründe) im Ein­zel­nen be­gründet, dass bei ei­ner Aus­le­gung der Norm § 23 KSchG nur Be­trie­be er­fasst, die in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land lie­gen (zu­stim­mend Mückl EWiR 2009, 585; Ot­to/Mückl BB 2009, 1926; Ot­to/Mückl BB 2008, 1231; kri­tisch Strau­be DB 2009, 1406; Dei­nert, Ar­buR 2008, 300; Pom­berg EWiR 2008, 667; zu­sam­men­fas­send Bo­em­ke, JuS 2008, 751). Dem schließt sich die er­ken­nen­de Kam­mer an. Das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt hat in sei­nem Be­schluss vom 12.03.2009, mit dem es die ge­gen die­se Ent­schei­dung ge­rich­te­te Ver­fas­sungs­be­schwer­de nicht an­ge­nom­men hat (- 1 BvR 1250/08 nv. – zi­tiert nach ju­ris), aus­drück­lich erklärt, dass die Auf­fas­sung des Bun­des­ar­beits­ge­richts, das Kündi­gungs­schutz­ge­setz gel­te grundsätz­lich nur für Be­trie­be in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, ver­fas­sungs­recht­lich nicht zu be­an­stan­den sei. Das

 

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BAG hat sei­ne Recht­spre­chung in sei­ner Ent­schei­dung vom 26. März 2009 (- 2 AZR 883/07- AP Nr. 45 zu § 23 KSchG 1969; zu B. I. der Gründe) bestätigt.

Ist ein Be­trieb iSd. § 23 KSchG nur ein im Ge­biet der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ge­le­ge­ner Be­trieb und wird der Be­triebs­be­griff im Kündi­gungs­schutz­ge­setz ein­heit­lich ge­braucht, so kann auch ein Be­trieb iSd. § 1 Abs. 2 Satz 1 KSchG nur ein im Ge­biet der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ge­le­ge­ner Be­trieb sein. Hat die Be­klag­te ih­ren im Ge­biet der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ge­le­ge­ner Be­trieb still­ge­legt, so ste­hen drin­gen­den be­trieb­li­chen Gründe ei­ne Wei­ter­beschäfti­gung Klägers „in die­sem Be­trieb“ ent­ge­gen, auch wenn die Be­klag­te an­de­re Be­triebsstätten außer­halb des Ge­biets der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land auf­recht­erhält.

Et­was an­de­res lässt sich auch nicht aus der Ent­schei­dung des BAG vom 26. Mai 2011 (- 8 AZR 37/10 –) her­lei­ten. In dem dor­ti­gen Fall hat das BAG bei ei­nem in Deutsch­land ge­le­ge­nen Be­trieb ei­ne Kündi­gung we­gen Ver­s­toßes ge­gen § 613a Abs. 4 BGB für un­wirk­sam er­ach­tet, weil ein Be­triebs­teil an ein Schweit­zer Un­ter­neh­men über­tra­gen wur­de. Dies stellt ei­nen nach deut­schem Recht zu be­ur­tei­len­den Be­triebsüber­gang dar, der ei­ne Recht­fer­ti­gung der aus­ge­spro­che­nen Kündi­gun­gen durch drin­gen­de be­trieb­li­che Gründe aus­sch­ließt. Wel­cher Na­tio­na­lität der Er­wer­ber des Be­triebs­teils ist, ist da­bei un­er­heb­lich. Dies hat aber für die hier zu be­ur­tei­len­de Fra­ge, ob ein Be­trieb i.S.d. Kündi­gungs­schutz­ge­set­zes auch ei­ne Be­triebsstätte im Aus­land sein kann, kei­ne recht­li­che Re­le­vanz.

b. Die Kündi­gung ist auch nicht des­we­gen un­wirk­sam, weil nach der Be­haup­tung des Klägers, bei der Be­klag­ten freie Ar­beitsplätze außer­halb Deutsch­lands bestünden. Die von dem Kläger be­nann­ten Ar­beitsplätze außer­halb des Ge­biets der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land sind kei­ne „frei­en Ar­beitsplätze“, de­ren Nicht­berück­sich­ti­gung zu ei­ner So­zi­al­wid­rig­keit der Kündi­gung führ­te.

Nach § 1 Abs. 2 Satz 2 Ziff. 1 b) KSchG ist ei­ne Kündi­gung auch so­zi­al un­ge­recht­fer­tigt, wenn in Be­trie­ben des pri­va­ten Rechts der Ar­beit­neh­mer an ei­nem an­de­ren Ar­beits­platz in dem­sel­ben Be­trieb oder in ei­nem an­de­ren Be­trieb des Un­ter­neh­mens wei­ter­beschäftigt wer­den kann. Vor­aus­ge­setzt ist da­mit stets ei­ne Wei­ter­beschäfti­gungsmöglich­keit in ei­nem Be­trieb i.S.d. § 1 Abs. 2 Satz 2

 

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Ziff. 1 b) KSchG. Da der Be­griff des Be­trie­bes – in Er­man­ge­lung von Hin­wei­sen für ei­ne un­ter­schied­li­che Be­deu­tung – im Kündi­gungs­schutz­ge­setz ein­heit­lich ge­braucht wird (BAG 17. Ja­nu­ar 2008 – 2 AZR 902/06 - AP Nr. 40 zu § 23 KSchG 1969 = EzA § 23 KSchG Nr. 31, zu B. II. 1. b. der Gründe; Be­p­ler AuR 1997, 54 (57); Fal­der NZA 1998, 1254 (1257); M. Schmidt NZA 1998, 169 (172)), ist Be­trieb auch iSd. § 1 Abs. 2 Satz 2 Ziff. 1 b) KSchG nur ein im Ge­biet der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ge­le­ge­ner Be­trieb. Der Ar­beit­neh­mer kann dem­ent­spre­chend nicht iSd. § 1 Abs. 2 Satz 2 Ziff. 1 b) KSchG in ei­nem an­de­ren Be­trieb des Un­ter­neh­mens wei­ter­beschäftigt wer­den, wenn der Ar­beit­ge­ber kei­nen an­de­ren Be­trieb in dem Ge­biet der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land un­terhält. Vor­lie­gend hat sich der Kläger nur auf freie Ar­beitsplätze im Aus­land be­ru­fen. Die­se sind kei­ne Ar­beitsplätze „in dem­sel­ben Be­trieb oder ei­nem an­de­ren Be­trieb des Un­ter­neh­mens“ iSd. § 1 Abs. 2 Satz 2 Ziff. 1 b) KSchG.

Die­se ein­heit­li­che auf das Ge­biet der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ab­stel­len­de Be­trach­tungs­wei­se hin­sicht­lich des Be­triebs­be­griffs im KSchG ist bei der Über­prüfung der So­zi­al­wid­rig­keit ei­ner Kündi­gung auch ge­bo­ten. Bei der Prüfung der So­zi­al­wid­rig­keit ist Vor­aus­set­zung, dass ge­genüber al­len et­wa an­ge­spro­che­nen Ar­beit­neh­mern und ge­genüber dem Ar­beit­ge­ber das­sel­be, nämlich deut­sches Ar­beits­recht und ins­be­son­de­re das Recht des Kündi­gungs­schutz­ge­set­zes an­ge­wen­det und auch durch­ge­setzt wer­den kann. Die­se Vor­aus­set­zung si­cher­zu­stel­len, ist ein ele­men­ta­res An­lie­gen bei der Aus­le­gung des Be­griffs „Be­trieb“, weil an­de­ren­falls die Kohären­zen und Kor­re­spon­den­zen des Kündi­gungs­schutz­rechts zer­ris­sen würden (BAG 26. März 2009 - 2 AZR 883/07- AP Nr. 45 zu § 23 KSchG 1969; zu B. I. 2. b. der Gründe). Dies zeigt sich im be­son­de­ren Maße auch bei der Wei­ter­beschäfti­gungsmöglich­kei­ten in an­de­ren Be­trie­ben des­sel­ben Un­ter­neh­mens (BAG 26. März 2009 - 2 AZR 883/07- AP Nr. 45 zu § 23 KSchG 1969; zu B. I. 2. a. der Gründe). Hier­zu hat das LAG Ber­lin Bran­den­burg be­reits aus­geführt (Ur­teil vom 5. Mai 2011 – 5 Sa 219/11 – und Ur­teil vom 5. Mai 2011 – 5 Sa 220/11-):

„Zum ei­nen würde dies die Frei­heit des ei­ner an­de­ren Rechts­ord­nung un­ter­lie­gen­den Un­ter­neh­mens bei der Aus­wahl ggfs. neu ein­zu­stel­len­der Ar­beit­neh­mer ein­schränken, oh­ne dass dies dem im ausländi­schen Be­trieb gel­ten­den Recht ent­spre­chen müss­te, zum an­de­ren würden die Be­wer­bungs­chan­cen der Mit­be­wer­ber im Aus­land be­ein­träch­tigt, oh­ne

 

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dass die­se ih­rer­seits ver­gleich­ba­re Rech­te er­wer­ben könn­ten, wie die­se den deut­schen Ar­beit­neh­mern zu­ste­hen. Hin­zu kommt, dass bei dau­er­haf­ter Ver­set­zung und Tätig­keits­auf­nah­me in ei­nem ausländi­schen Be­trieb in­ner­halb der Eu­ropäischen Uni­on bei feh­len­der Rechts­wahl im Ar­beits­ver­trag nach Art. 8 Abs. 2 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 593/2008 nun­mehr au­to­ma­tisch das dort gel­ten­de na­tio­na­le Recht auf das Ar­beits­verhält­nis zur An­wen­dung käme, was Aus­wir­kun­gen ins­be­son­de­re auf Vergütung, Kündi­gungs­schutz und sons­ti­ge Ar­beits­be­din­gun­gen hätte. Schon des­halb dürf­te hierfür re­gelmäßig ei­ne Ände­rungs­ver­ein­ba­rung bzw. im Fal­le der Nicht­ei­ni­gung ei­ne Ände­rungskündi­gung er­for­der­lich sein. Dies würde zusätz­li­che Fra­gen der Zu­mut­bar­keit auf­wer­fen, die in ih­rer Kom­ple­xität vom Sinn und Zweck des aus dem Verhält­nismäßig­keits­grund­satz ab­ge­lei­te­ten Beschäfti­gungs­an­spru­ches in an­de­ren Be­trie­ben ei­nes Un­ter­neh­mens zur Ver­mei­dung ei­ner Kündi­gung nicht mehr er­fasst würden.“

Die­sen über­zeu­gen­den Ausführun­gen schließt sich die er­ken­nen­de Kam­mer an.

c. Die Kündi­gung ist auch nicht nach § 1 Abs. 3 KSchG so­zi­al un­ge­recht­fer­tigt. Ei­ne So­zi­al­aus­wahl nach § 1 Abs. 3 KSchG hat­te die Be­klag­te nicht vor­zu­neh­men.

aa. Ei­ne So­zi­al­aus­wahl er­folgt stets be­triebs­be­zo­gen (BAG 18. Ok­to­ber 2006 - 2 AZR 676/05 - EzA § 1 KSchG So­zia­le Aus­wahl Nr. 73 = AP Nr. 163 zu § 1 KSchG 1969 Be­triebs­be­ding­te Kündi­gung; BAG 2. Ju­ni 2005 – 2 AZR 158/04 - AP KSchG 1969 § 1 So­zia­le Aus­wahl Nr. 73 = EzA KSchG § So­zia­le Aus­wahl Nr. 61). In die So­zi­al­aus­wahl sind des­we­gen nur Ar­beit­neh­mer ein­zu­be­zie­hen, die in dem­sel­ben Be­trieb tätig sind. Auch im Hin­blick auf die durch­zuführen­de So­zi­al­aus­wahl kann Be­trieb nur ein in dem Ge­biet der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ge­le­ge­ner Be­trieb sein. Die Durchführung ei­ner So­zi­al­aus­wahl un­ter Ein­be­zie­hung al­ler Ar­beit­neh­mer der Be­klag­ten eu­ro­pa­weit wäre im Übri­gen we­der recht­lich noch tatsächlich möglich, da die Ar­beits­verhält­nis­se der Ar­beit­neh­mer ganz un­ter­schied­li­chen Rechts­ord­nun­gen un­ter­lie­gen. Er­streck­te man die So­zi­al­aus­wahl nach § 1 Abs. 3 KSchG auch auf Ar­beit­neh­mer, die an­de­ren Rechts­ord­nun­gen un­ter­lie­gen, würde man § 1 Abs. 3 KSchG mit­tel­bar auch auf Ar­beits­verhält­nis­se aus­deh­nen, die un­zwei­fel­haft § 1 Abs. 3 KSchG gar nicht un­ter­lie­gen, da man den Ar­beit­ge­ber zwänge, ggf. Kündi­gun­gen ge­genüber

 

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nicht in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land täti­gen Ar­beit­neh­mern an Stel­le der in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land täti­gen aus­zu­spre­chen. Des Wei­te­ren ist auch nicht er­sicht­lich, dass die mit­tel­ba­re Er­stre­ckung des § 1 Abs. 3 KSchG auf Ar­beits­verhält­nis­se, die dem deut­schen Recht nicht un­ter­lie­gen, und die da­mit ver­bun­de­ne Kündi­gung „so­zi­al stärke­rer“ Ar­beit­neh­mer im Aus­land über­haupt durch­setz­bar ist. Dem könn­ten die im Aus­land gel­ten­de Ver­trags­rech­te und die für die dort be­ste­hen­den Ar­beits­verhält­nis­se gel­ten­den ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen ent­ge­gen­ste­hen. Ei­ne So­zi­al­aus­wahl kann ent­spre­chend nur in dem­sel­ben, in dem Ge­biet der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land be­find­li­chen Be­trieb durch­geführt wer­den.

bb. Da im Zeit­punkt des Zu­gangs der Kündi­gung sämt­li­che Ar­beit­neh­mer des Beschäfti­gungs­be­trie­bes in Deutsch­land, mit Aus­nah­me der Schwer­be­hin­der­ten und in El­tern­zeit be­find­li­chen Ar­beit­neh­mer, de­ren Son­derkündi­gungs­schutz be­reits ei­ner So­zi­al­aus­wahl ent­ge­gen­stand, eben­falls gekündigt wur­den, und auch kei­ne etap­pen­wei­se Be­triebs­still­le­gung vor­lag, war ei­ne So­zi­al­aus­wahl nicht vor­zu­neh­men.

V. An­de­re Un­wirk­sam­keits­gründe sich nicht er­sicht­lich. Die Kündi­gung der Be­klag­ten vom 22. April 2010 hat da­mit das Ar­beits­verhält­nis in­ner­halb der Kündi­gungs­frist des § 622 Abs. 2 Nr. 7 BGB zum 30. No­vem­ber 2010 be­en­det.

C. Die Kos­ten­ent­schei­dung be­ruht auf § 97 Abs. 1 ZPO. Da­nach hat der Kläger die Kos­ten sei­nes er­folg­lo­sen Rechts­mit­tels zu tra­gen.

D. Die Ent­schei­dung über die Zu­las­sung der Re­vi­si­on be­ruht auf § 72 Abs. 2
Nr. 1 ArbGG.

 

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Rechts­mit­tel­be­leh­rung

Ge­gen die­ses Ur­teil kann von d. Kläger bei dem

Bun­des­ar­beits­ge­richt,

Hu­go-Preuß-Platz 1, 99084 Er­furt

(Post­adres­se: 99113 Er­furt),

Re­vi­si­on ein­ge­legt wer­den.

Die Re­vi­si­on muss in­ner­halb

ei­ner Not­frist von ei­nem Mo­nat

schrift­lich beim Bun­des­ar­beits­ge­richt ein­ge­legt wer­den.

Sie ist gleich­zei­tig oder in­ner­halb

ei­ner Frist von zwei Mo­na­ten

schrift­lich zu be­gründen.

Bei­de Fris­ten be­gin­nen mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­setz­ten Ur­teils, spätes­tens aber mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung.

Die Re­vi­si­ons­schrift muss die Be­zeich­nung des Ur­teils, ge­gen das die Re­vi­si­on ge­rich­tet wird und die Erklärung ent­hal­ten, dass ge­gen die­ses Ur­teil Re­vi­si­on ein­ge­legt wer­de.

Die Re­vi­si­ons­schrift und die Re­vi­si­ons­be­gründung müssen von ei­nem Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten un­ter­zeich­net sein. Als sol­che sind außer Rechts­anwälten nur fol­gen­de Stel­len zu­ge­las­sen, die zu­dem durch Per­so­nen mit Befähi­gung zum Rich­ter­amt han­deln müssen:

• Ge­werk­schaf­ten und Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­ge­bern so­wie Zu­sam­men­schlüsse sol­cher Verbände für ih­re Mit­glie­der oder für an­de­re Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der,
• ju­ris­ti­sche Per­so­nen, de­ren An­tei­le sämt­lich im wirt­schaft­li­chen Ei­gen­tum ei­ner der vor­ge­nann­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen, wenn die ju­ris­ti­sche Per­son aus­sch­ließlich die Rechts­be­ra­tung und Pro­zess­ver­tre­tung die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on und ih­rer Mit­glie­der oder an­de­rer Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der ent­spre­chend de­ren Sat­zung durchführt, und wenn die Or­ga­ni­sa­ti­on für die Tätig­keit der Be­vollmäch­tig­ten haf­tet.

Für d. Be­klag­te ist kein Rechts­mit­tel ge­ge­ben.


Der Schrift­form wird auch durch Ein­rei­chung ei­nes elek­tro­ni­schen Do­ku­ments i. S. d. § 46 c ArbGG genügt. Nähe­re In­for­ma­tio­nen da­zu fin­den sich auf der In­ter­net­sei­te des Bun­des­ar­beits­ge­richts un­ter www.bun­des­ar­beits­ge­richt.de.


Dr. Sch.

P.

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