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LSG Schles­wig-Hol­stein, Ur­teil vom 02.03.2010, L 3 AL 58/08

   
Schlagworte: Kündigungsfrist, Arbeitslosengeld, Entschädigung, Tarifvertrag
   
Gericht: Landessozialgericht Schleswig-Holstein
Aktenzeichen: L 3 AL 58/08
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 02.03.2010
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Sozialgericht Itzehoe, Gerichtsbescheid vom 26.09.2008, S 2 AL 217/06
   

L 3 AL 58/08
S 2 AL 217/06 SG It­ze­hoe

verkündet am 2. März 2010

Som­mer
Jus­tiz­an­ge­stell­te
als Ur­kunds­be­am­tin
der Geschäfts­stel­le

 

SCHLESWIG-HOLS­TEINISCHES LAN­DESSO­ZIAL­GERICHT

IM NA­MEN DES VOL­KES

UR­TEIL

 

In dem Rechts­streit

- Kläge­rin und Be­ru­fungskläge­rin -

Pro­zess­be­vollmäch­tig­te:

ge­gen

- Be­klag­te und Be­ru­fungs­be­klag­te -


hat der 3. Se­nat des Schles­wig-Hol­stei­ni­schen Lan­des­so­zi­al­ge­richts auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 2. März 2010 in Schles­wig durch

die Vor­sit­zen­de Rich­te­rin am Lan­des­so­zi­al­ge­richt ______,
den Rich­ter am Lan­des­so­zi­al­ge­richt ___,
die Rich­te­rin am Lan­des­so­zi­al­ge­richt ______,
den eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Herr _____,
den eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Herr ____

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für Recht er­kannt:


Auf die Be­ru­fung der Kläge­rin wer­den der Ge­richts­be­scheid des So­zi­al­ge­richts It­ze­hoe vom 26. Au­gust 2008 auf­ge­ho­ben und der Be­scheid der Be­klag­ten vom 5. Sep­tem­ber 2006 in der Ge­stalt des Wi­der­spruchs­be­schei­des vom 15. No­vem­ber 2006 geändert. Die Be­klag­te wird ver­ur­teilt, der Kläge­rin auf ih­ren An­trag vom 6. Ju­li 2006 Ar­beits­lo­sen­geld auch für die Zeit vom 1. Ok­to­ber 2006 bis zum 4. Fe­bru­ar 2007 zu gewähren.

Die Be­klag­te hat der Kläge­rin die not­wen­di­gen außer­ge­richt­li­chen Kos­ten des Rechts­streits zu er­stat­ten.

Die Re­vi­si­on wird nicht zu­ge­las­sen.

 

Tat­be­stand

Die Be­tei­lig­ten strei­ten darüber, ob der Leis­tungs­an­spruch der Kläge­rin in der Zeit vom 1. Ok­to­ber 2006 bis zum 4. Fe­bru­ar 2007 we­gen der Berück­sich­ti­gung ei­ner Ent­las­sungs­entschädi­gung ge­ruht hat.

Die ______________1945 ge­bo­re­ne Kläge­rin stand von 1974 bis zum 30. Sep­tem­ber 2006 in ei­nem Beschäfti­gungs­verhält­nis als Raum­pfle­ge­rin bei den zu­letzt in der Recht­form ei­ner gGmbH be­trie­be­nen Kli­ni­ken des Krei­ses P________ n W____. Nach dem mit dem Kreis P________ ab­ge­schlos­se­nen Ar­beits­ver­trag vom 13. Mai 1974 rich­te­te sich das Ar­beits­verhält­nis nach den Vor­schrif­ten des Bun­des­man­tel­ta­rif­ver­tra­ges für Ar­bei­ter ge­meind­li­cher Ver­wal­tun­gen und Be­trie­be (BMT-G II) vom 31. Ja­nu­ar 1962 und den die­sen ergänzen­den, ändern­den oder er­set­zen­den Ta­rif­verträgen. Außer­dem fan­den die für den Be­reich des Ar­beit­ge­bers je­weils gel­ten­den sons­ti­gen Ta­rif­verträge An­wen­dung. Am 30. De­zem­ber 2005 un­ter­zeich­ne­te

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die Kläge­rin ei­ne Auf­he­bungs­ver­ein­ba­rung mit ih­rem Ar­beit­ge­ber. Dar­in heißt es, die Par­tei­en sei­en sich ei­nig, dass das zwi­schen ih­nen be­ste­hen­de Ar­beits­verhält­nis auf Ver­an­las­sung der Ar­beit­ge­be­rin aus per­so­nen­be­ding­ten Gründen (Krank­heit) mit Ab­lauf des 30. Sep¬tem­ber 2006 en­den wer­de. Die Kläge­rin er­hal­te zum Aus­gleich für den Ver­lust des Ar­beits­plat­zes ei­ne Ab­fin­dung ent­spre­chend §§ 9, 10 Kündi­gungs­schutz­ge­setz in Höhe von brut­to 34.296,12 EUR, die am 30. Sep­tem­ber 2006 fällig wer­de.

Am 6. Ju­li 2006 mel­de­te die Kläge­rin sich mit Wir­kung zum 1. Ok­to­ber 2006 ar­beits­los und be­an­trag­te Ar­beits­lo­sen­geld (Alg). In der da­zu vor­ge­leg­ten Ar­beits­be­schei­ni­gung der R____ Kli­ni­ken gGmbH U_______ vom 24. Ju­li 2006 heißt es, das Ar­beits­verhält­nis sei am 30. De­zem­ber 2005 zum 30. Sep­tem­ber 2006 be­en­det wor­den. Zu der maßge­ben­den Kündi­gungs­frist des Ar­beit­ge­bers heißt es in der Ar­beits­be­schei­ni­gung, die Kläge­rin sei unkünd­bar ge­we­sen. Die Fra­ge, ob die or­dent­li­che Kündi­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses ge­setz­lich oder (ta­rif-) ver­trag­lich aus­ge­schlos­sen sei, wur­de in der Ar­beits­be­schei­ni­gung ver­neint.

Ergänzend leg­te die Kläge­rin ein ärzt­li­ches At­test des Prak­ti­schen Arz­tes Ra____, W____, vom 21. No­vem­ber 2005 vor, in dem es heißt, dass bei ihr seit Jah­ren ein schwe­res de­ge­ne­ra­ti­ves Wir­belsäulen­lei­den be­ste­he. Sie be­fin­de sich in ständi­ger or­thopädi­scher Mit­be­hand­lung. Ar­bei­ten mit ständi­gem Bücken und He­be­be­las­tun­gen über 5 kg soll­ten aus ärzt­li­cher Sicht we­gen der Ge­fahr er­heb­li­cher Ver­schlim­me­rung des Lei­dens ver­mie­den wer­den. Wei­ter­hin leg­te die Kläge­rin ein Schrei­ben der Geschäfts­lei­tung des Kran­ken­hau­ses W____ vom 29. No­vem­ber 2005 vor, wo­nach der Kläge­rin sei­ner­zeit kei­ne va­kan­ten Stel­len mit körper­lich leich­te­rer Ar­beit an­ge­bo­ten wer­den konn­ten.

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Mit Be­scheid vom 5. Sep­tem­ber 2006 be­wil­lig­te die Be­klag­te der Kläge­rin Alg für 540 Ka­len­der­ta­ge. Als An­spruchs­be­ginn gab sie den 1. Ok­to­ber 2006 an. Wei­ter heißt es in dem Be­scheid, dass für die Zeit vom 1. Ok­to­ber 2006 bis 4. Fe­bru­ar 2007 we­gen der Ent­las­sungs­entschädi­gung kei­ne Leis­tun­gen gewährt würden (§ 143a Drit­tes Buch So­zi­al­ge­setz­buch [SGB III]). Vom 5. Fe­bru­ar 2007 bis zum 6. Au­gust 2008 er­hal­te die Kläge­rin täglich 26,29 EUR.

Ge­gen die­sen Be­scheid er­hob die Kläge­rin am 2. Ok­to­ber 2006 Wi­der­spruch, so­weit die Be­klag­te da­mit das Ru­hen des Leis­tungs­an­spruchs bis 4. Fe­bru­ar 2007 fest­ge­stellt hat­te. Sie führ­te un­ter Be­zug­nah­me auf das be­reits vor­ge­leg­te At­test und das Schrei­ben des Ar­beit­ge­bers vom 29. No­vem­ber 2005 aus, dass kei­ne Möglich­keit be­stan­den ha­be, sie im Hin­blick auf ih­re Be­ein­träch­ti­gun­gen an­der­wei­tig ein­zu­set­zen. Ergänzend leg­te sie ein At­test des Arz­tes für Neu­ro­lo­gie und Psych­ia­trie Dr. O_______, W____, vom 15. Sep­tem­ber 2006 vor. Dar­in heißt es, die Kläge­rin sei dort seit Ok­to­ber 1987 in ner­venärzt­li­cher Be­hand­lung. Schon in den letz­ten Jah­ren sei im­mer deut­li­cher ge­wor­den, dass sie durch ih­re Be­rufstätig­keit als Rei­ni­gungs­kraft körper­lich und see­lisch über­for­dert ge­we­sen sei. Trotz me­di­ka­mentöser Be­hand­lung ha­be sich ei­ne be­frie­di­gen­de Bes­se­rung im Lau­fe der Zeit nicht er­rei­chen las­sen. Nun­mehr ha­be die Kläge­rin sich ent­schlos­sen, ih­re Be­rufstätig­keit zu be­en­den. Dies sei auf ärzt­li­chen Rat hin ge­sche­hen und aus ner­venärzt­li­cher Sicht er­for­der­lich ge­we­sen, um ei­ne gra­vie­ren­de Ver­schlech­te­rung der Er­kran­kung zu ver­mei­den.
Die Kläge­rin mach­te gel­tend, dass sie trotz der or­dent­li­chen Kündi­gungs­frist von 18 Mo­na­ten ge­sund­heit­lich über­haupt nicht mehr in der La­ge sei, die Be­rufstätig­keit als Rei­ni­gungs­kraft körper­lich und see­lisch durch­zuführen. Die An­wen­dung von

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§ 143a SGB III stel­le im kon­kre­ten Fall so­mit ei­ne un­zu­mut­ba­re Härte dar; von dem Ru­hen des Alg-An­spruchs bis 4. Fe­bru­ar 2007 sei ab­zu­se­hen.

Mit Wi­der­spruchs­be­scheid vom 15. No­vem­ber 2006 wies die Be­klag­te den Wi­der­spruch als un­be­gründet zurück. Sie stell­te im Ein­zel­nen die Re­ge­lung des § 143a SGB III dar und führ­te aus, dass die Kläge­rin auf­grund ih­rer langjähri­gen Beschäfti­gungs­dau­er unkünd­bar ge­we­sen sei. So­mit sei dem Grun­de nach ein Ru­hen des Alg-An­spruchs fest­zu­stel­len ge­we­sen. Auf­grund des Al­ters der Kläge­rin und der Beschäfti­gungs­dau­er sei nur der Min­dest­an­teil von 25% der Ab­fin­dung (8.574,03 EUR) zu berück­sich­ti­gen. Ge­teilt durch das zu­letzt ka­len­dertäglich ver­dien­te Ar­beits­ent­gelt von 67,24 EUR er­ge­be sich nach § 143a Abs. 2 Satz 2 Nr. 1 SGB III ein Ru­hens­zeit­raum für vol­le 127 Ka­len­der­ta­ge, al­so bis zum 4. Fe­bru­ar 2007. Das Ru­hen des Leis­tungs­an­spruchs auf­grund der Berück­sich­ti­gung ei­ner Ent­las­sungs­entschädi­gung tre­te kraft Ge­set­zes ein; ei­ne Härte­re­ge­lung ha­be der Ge­setz­ge­ber nicht vor­ge­se­hen. Die Tat­sa­che, dass ei­ne Fortführung der Beschäfti­gung aus ge­sund­heit­li­chen Gründen nicht in Be­tracht ge­kom­men sei und der Ar­beit­ge­ber kei­nen an­de­ren Ar­beits­platz ha­be an­bie­ten können, könne des­halb kei­ne Berück­sich­ti­gung fin­den.

Die Kläge­rin hat am 16. De­zem­ber 2006 bei dem So­zi­al­ge­richt It­ze­hoe Kla­ge er­ho­ben und zur Be­gründung un­ter Wie­der­ho­lung und Ver­tie­fung ih­res bis­he­ri­gen Vor­brin­gens aus­geführt: Die Be­gründung der an­ge­foch­te­nen Be­schei­de sei un­zu­tref­fend und berück­sich­ti­ge nicht hin­rei­chend ih­re ge­sund­heit­li­che Si­tua­ti­on. Sie be­strei­te, unkünd­bar ge­we­sen zu sein; die Ar­beits­be­schei­ni­gung sei in­so­weit falsch. Aus dem Auf­he­bungs­ver­trag ge­he ein­deu­tig her­vor, dass die Auf­he­bung des Ar­beits­verhält­nis­ses ar­beit­ge­ber­sei­tig ver­an­lasst wor­den sei. Ih­re Beschäfti­gungs­dau­er von 32 Jah­ren führe nicht zur

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Unkünd­bar­keit, son­dern be­wir­ke nach § 622 Abs. 2 Nr. 7 Bürger­li­ches Ge­setz­buch (BGB) ei­ne sie­ben­mo­na­ti­ge Kündi­gungs­frist des Ar­beit­ge­bers. Selbst wenn je­doch die or­dent­li­che Kündi­gung durch den Ar­beit­ge­ber aus­ge­schlos­sen ge­we­sen sei soll­te, sei hier nach § 143a Abs. 1 Satz 3 Nr. 2 SGB III die Kündi­gungs­frist maßgeb­lich, die oh­ne Aus­schluss der or­dent­li­chen Kündi­gung maßge­bend ge­we­sen wäre. Das sei hier nach § 622 Abs. 2 Nr. 7 BGB ei­ne Frist von sie­ben Mo­na­ten zum En­de des Ka­len­der­mo­nats. Im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des Auf­he­bungs­ver­tra­ges hätte so­mit ei­ne Kündi­gungs­frist von sie­ben Mo­na­ten ein­ge­hal­ten wer­den müssen, so dass zum 31. Ju­li 2006 ei­ne Kündi­gung hätte er­fol­gen können. Tatsächlich sei die Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses je­doch für ei­nen späte­ren Zeit­punkt - nämlich zum 30.Sep­tem­ber 2006 - ver­ein­bart wor­den.

Ergänzend hat die Kläge­rin den im Ju­li 2004 anläss­lich der be­ab­sich­tig­ten Ein­brin­gung der Kli­ni­ken des Krei­ses P________ in die R____ Kli­ni­ken gGmbH ge­schlos­se­nen Per­so­nalüber­lei­tungs­ta­rif­ver­trag zur Ak­te ge­reicht und dar­auf hin­ge­wie­sen, dass nach § 12 die­ses Ver­tra­ges le­dig­lich be­triebs­be­ding­te Kündi­gun­gen für die Zeit bis zum 31. De­zem­ber 2008 aus­ge­schlos­sen sei­en. Ei­ne Kündi­gung aus per­so­nen­be­ding­ten Gründen - wie in ih­rem Fall - sei da­von nicht er­fasst; ei­ne sol­che Kündi­gung wäre möglich ge­we­sen. Ei­ne sol­che Kündi­gung wäre auch er­folgt, wenn sie in die Auf­he­bungs­ver­ein­ba­rung nicht ein­ge­wil­ligt hätte. Dies stel­le sie in das Zeug­nis des Herrn L___ T___ (Kaufmänni­scher Di­rek­tor des Kli­ni­kums W____).

Die Kläge­rin hat be­an­tragt,

1. den Be­scheid der Be­klag­ten vom 5. Sep­tem­ber 2006 in der Ge­stalt des Wi­der­spruchs­be­schei­des vom 15. No­vem­ber 2006 ab­zuändern,

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2. die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, ihr auf ih­ren An­trag vom 6. Ju­li 2006 Ar­beits­lo­sen­geld oh­ne Ru­hen­s­an­ord­nung zu gewähren.

Die Be­klag­te hat un­ter Be­zug­nah­me auf den In­halt der an­ge­foch­te­nen Be­schei­de be­an­tragt,

die Kla­ge ab­zu­wei­sen.

Ergänzend hat sie aus­geführt, dass die maßgeb­li­chen Kündi­gungs­fris­ten in der vor­ge­leg­ten Ar­beits­be­schei­ni­gung ur­kund­lich be­legt sei­en. Die dar­in ent­hal­te­nen An­ga­ben sei­en aus ih­rer Sicht zu­tref­fend. Sie ge­he auch da­von aus, dass die Kläge­rin be­reits vor dem Be­triebsüber­gang nach dem BAT den Sta­tus der Unkünd­bar­keit er­reicht ha­be. Nach § 52 i.V.m. § 53 BMT-G II sei die or­dent­li­che Kündi­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses durch den Ar­beit­ge­ber nach ei­ner Beschäfti­gungs­zeit von mehr als 15 Jah­ren ta­rif­ver­trag­lich aus­ge­schlos­sen ge­we­sen. Den Sta­tus der Unkünd­bar­keit ha­be die Kläge­rin durch die Per­so­nalüber­lei­tung nicht ver­lo­ren. An­ge­sichts des­sen sei bei Berück­sich­ti­gung der Ab­fin­dung zu Recht von ei­ner fik­ti­ven Kündi­gungs­frist von 18 Mo­na­ten aus­ge­gan­gen wor­den.

Das So­zi­al­ge­richt hat ei­ne Aus­kunft der R____ Kli­ni­ken gGmbH zum Kündi­gungs­sta­tus der Kläge­rin und zur Rich­tig­keit der Ar­beits­be­schei­ni­gung ein­ge­holt. In der Aus­kunft vom 18. April 2008 heißt es, die Ar­beits­be­schei­ni­gung sei kor­rekt aus­gefüllt wor­den. Die Kläge­rin hat die Rich­tig­keit die­ser Aus­kunft mit Schrift­satz vom 2. Mai 2008 in Zwei­fel ge­zo­gen. Hier­auf hat das So­zi­al­ge­richt ei­ne ergänzen­de Stel­lung­nah­me der R____ Kli­ni­ken gGmbH ein­ge­holt. In der er­neu­ten Aus­kunft vom 16. Mai 2008 heißt es, dass nach § 34 Abs. 1 und 2 des Ta­rif­ver­tra­ges für den öffent­li­chen Dienst (TVöD) Beschäftig­te nach ei­ner Beschäfti­gungs­zeit von mehr als 15 Jah­ren und nach Voll­endung

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des 40. Le­bens­jah­res unkünd­bar sei­en. Die Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses sei nur noch aus wich­ti­gem Grund zulässig. Dau­er­haf­te Ar­beits­unfähig­keit könne ei­nen wich­ti­gen Grund dar­stel­len. Die Kündi­gungs­frist bei ei­ner or­dent­li­chen Kündi­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses um­fas­se in die­sem Fall sechs Mo­na­te zum Quar­tals­en­de. So­mit sei die Ar­beits­be­schei­ni­gung vom 24. Ju­li 2006 kor­rekt er­stellt wor­den.

Durch die letzt­ge­nann­te Aus­kunft hat die Kläge­rin sich in ih­rer Auf­fas­sung bestätigt ge­se­hen, dass ei­ne ge­ne­rel­le Unkünd­bar­keit nicht vor­ge­le­gen ha­be. Die Be­klag­te hat hin­ge­gen aus­geführt, dass aus ih­rer Sicht kein wich­ti­ger Grund für ei­ne außer­or­dent­li­che Kündi­gung durch den Ar­beit­ge­ber er­sicht­lich sei. Dass die Kläge­rin aus ge­sund­heit­li­chen Gründen die ar­beits­ver­trag­lich ge­schul­de­te Tätig­keit nicht mehr ha­be ausüben können, sei ein wich­ti­ger Grund im Sin­ne der Sperr­zeit­re­ge­lung (§ 144 SGB III); für die Berück­sich­ti­gung ei­ner Ent­las­sungs­entschädi­gung kom­me es hin­ge­gen nach § 143a SGB III nicht auf das Vor­lie­gen ei­nes wich­ti­gen Grun­des an.

Nach Anhörung der Be­tei­lig­ten zum be­ab­sich­tig­ten Ver­fah­ren hat das So­zi­al­ge­richt die Kla­ge mit Ge­richts­be­scheid vom 26. Au­gust 2008 ab­ge­wie­sen und zur Be­gründung im We­sent­li­chen aus­geführt: Die Kla­ge sei zulässig, aber nicht be­gründet. Der an­ge­foch­te­ne Be­scheid sei nicht zu be­an­stan­den. Die Be­klag­te ha­be zu Recht Leis­tun­gen un­ter Berück­sich­ti­gung ei­ner Ru­hen­s­an­ord­nung gewährt. Die Vor­aus­set­zun­gen von § 143a Abs. 1 SGB III sei­en erfüllt. Nach der Mit­tei­lung des Ar­beit­ge­bers vom 16. Mai 2008, an de­ren Rich­tig­keit das Ge­richt kei­nen An­lass zu Zwei­feln se­he, sei die or­dent­li­che Kündi­gung der Kläge­rin nach § 34 Abs. 1 und 2 TVöD auf­grund ih­res Le­bens­al­ters und der Beschäfti­gungs­zeit aus­ge­schlos­sen ge­we­sen. An­ge­sichts des­sen gel­te nach § 143a Abs. 1 Satz 3

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Zif­fer 1 SGB III ei­ne Kündi­gungs­frist von 18 Mo­na­ten. Die­se Frist sei hier nicht ein­ge­hal­ten wor­den. Un­er­heb­lich sei in die­sem Zu­sam­men­hang, dass die außer­or­dent­li­che Kündi­gung aus wel­chen Gründen auch im­mer (et­wa ge­sund­heit­li­chen) möglich ge­we­sen wäre, wor­auf die Kläge­rin ab­stel­le. Nach der ge­nann­ten Vor­schrift kom­me es viel­mehr aus­sch­ließlich auf den Aus­schluss der or­dent­li­chen Kündi­gung an. Dar­an ha­be die Be­klag­te ih­re Ru­hens­ent­schei­dung ori­en­tiert. Die­se sei da­her nicht zu be­an­stan­den.
Eben­falls un­er­heb­lich sei­en die von der Kläge­rin gel­tend ge­mach­ten hy­po­the­ti­schen Ge­sche­hens­abläufe. Für die Rechtmäßig­keit der Ru­hen­s­an­ord­nung sei viel­mehr al­lein ent­schei­dend, dass die Kläge­rin im Zu­sam­men­hang mit ih­rem Aus­schei­den ei­ne Ab­fin­dung er­hal­ten ha­be und die nach dem Ge­setz zu­grun­de zu le­gen­de fik­ti­ve Kündi­gungs­frist nicht ein­ge­hal­ten wor­den sei.

Ge­gen die­se ih­ren Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten am 2. Sep­tem­ber 2008 zu­ge­stell­te Ent­schei­dung rich­tet sich die am 1. Ok­to­ber 2008 bei dem So­zi­al­ge­richt It­ze­hoe ein­ge­leg­te Be­ru­fung der Kläge­rin.

Zur Be­gründung wie­der­holt die Kläge­rin sinn­gemäß ihr bis­he­ri­ges Vor­brin­gen und macht gel­tend: Das So­zi­al­ge­richt ha­be nicht berück­sich­tigt, dass nach dem In­halt der Ar­beits­be­schei­ni­gung (Zif­fer 9b) die or­dent­li­che Kündi­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses durch den Ar­beit­ge­ber we­der ge­setz­lich noch (ta­rif-) ver­trag­lich aus­ge­schlos­sen ge­we­sen sei. Dies ste­he im Wi­der­spruch zu dem In­halt der Ar­beit­ge­be­r­aus­kunft vom 16. Mai 2008. In­so­fern könne es auch nicht über­zeu­gen, dass das So­zi­al­ge­richt aus­geführt ha­be, es ha­be kei­ne Zwei­fel an der Rich­tig­keit der Stel­lung­nah­me vom 16. Mai 2008. Ggf. hätte hier­zu der Geschäftsführer T___ gehört wer­den müssen. Im Übri­gen ha­be das So­zi­al­ge­richt nicht berück­sich­tigt, dass nach

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ar­beits­ge­richt­li­cher Recht­spre­chung bei dau­er­haf­ter Er­kran­kung ei­ne ar­beit­ge­ber­sei­ti­ge Kündi­gung selbst bei or­dent­li­cher Unkünd­bar­keit er­fol­gen könne. Nach dem In­halt der zur Ak­te ge­reich­ten ärzt­li­chen Be­schei­ni­gun­gen ha­be nicht da­mit ge­rech­net wer­den können, dass sie ih­rer Be­rufstätig­keit je­mals wie­der würde nach­kom­men können.

Die Kläge­rin be­an­tragt,

den Ge­richts­be­scheid des So­zi­al­ge­richts It­ze­hoe vom 26. Au­gust 2008 auf­zu­he­ben, den Be­scheid der Be­klag­ten vom 5. Sep­tem­ber 2006 in der Ge­stalt des Wi­der­spruchs­be­schei­des vom 15. No­vem­ber 2006 ab­zuändern und die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, ihr auf ih­ren An­trag vom 6. Ju­li 2006 Ar­beits­lo­sen­geld auch für die Zeit vom 1. Ok­to­ber 2006 bis zum 4. Fe­bru­ar 2007 zu gewähren.

Die Be­klag­te be­an­tragt,

die Be­ru­fung zurück­zu­wei­sen.


Sie stützt den an­ge­foch­te­nen Ge­richts­be­scheid und er­wi­dert: Dass die Kläge­rin im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses des Auf­he­bungs­ver­tra­ges nicht mehr or­dent­lich künd­bar ge­we­sen sei, fol­ge aus der Re­ge­lung über die Be­sitz­stands­wah­rung in § 4 des Per­so­nalüber­lei­tungs­ver­tra­ges i.V.m. der Unkünd­bar­keits­re­ge­lung in § 52 BMT-G II. Die­ser Kündi­gungs­schutz ent­spre­che der ak­tu­el­len Re­ge­lung in § 34 Abs. 2 TVöD. Der Kläge­rin sei al­ler­dings zu­zu­ge­ste­hen, dass § 143a Abs. 1 Satz 3 Nr. 2 SGB III bei Vor­lie­gen der Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne frist­ge­bun­de­ne Kündi­gung aus wich­ti­gem Grund ei­ne Rück­aus­nah­me zu § 143a Abs. 1 Satz 3 SGB III vor­se­he und für die­sen Fall die Kündi­gungs­frist für maßge­bend erkläre, die oh­ne den Aus­schluss ge­gol­ten hätte. Ei­ne per­so­nen­be­ding­te außer­or­dent­li­che Kündi­gung bei lang­fris­tig er­krank­ten Ar­beit­neh­mern sei zwar nicht

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grundsätz­lich aus­ge­schlos­sen, aber auf we­ni­ge Aus­nah­mefälle be­schränkt. Die­se Aus­nah­mefälle könn­ten nur ar­beit­ge­ber­sei­ti­ge Kündi­gun­gen be­tref­fen; ob der Kläge­rin ei­ne Fort­set­zung des Ar­beits­verhält­nis­ses zu­zu­mu­ten ge­we­sen wäre, sei in­so­weit un­er­heb­lich. Aus der Ar­beits­be­schei­ni­gung vom 24. Ju­li 2006 fol­ge, dass die Kläge­rin bis zur Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses durch­ge­hend Ar­beits­ent­gelt be­zo­gen ha­be. Über den Ent­gelt­fort­zah-lungs­zeit­raum hin­aus­ge­hen­de Zei­ten der Ar­beits­unfähig­keit sei­en des­halb nicht do­ku­men­tiert. Die Un­zu­mut­bar­keit der Fort­set­zung des Ar­beits­verhält­nis­ses set­ze vor­aus, dass ein auf Dau­er sinn­ent­leer­tes Ar­beits­verhält­nis vor­lie­ge. Ob die Kläge­rin länge­re Zeit kei­ne Ar­beits­leis­tun­gen er­bracht ha­be, sei nicht er­kenn­bar. Es sei auch kein Kran­ken­geld­be­zug do­ku­men­tiert. Al­lein die Möglich­keit, dass die Kläge­rin ei­nen ta­rif­ver­trag­li­chen Ent­gelt­fort­zah­lungs­an­spruch und ggf. ei­nen An­spruch auf Kran­ken­geld­zu­schuss ge­habt hätte, recht­fer­ti­ge ei­ne ar­beit­ge­ber­sei­ti­ge Kündi­gung nicht.

Dem tritt die Kläge­rin ent­ge­gen und über­reicht ei­ne Be­schei­ni­gung der AOK vom 6. Ja­nu­ar 2009 über zahl­rei­che Ar­beits­unfähig­keits­zei­ten. Ab 2004 sind dar­in fol­gen­de Ar­beits­unfähig­keits­zei­ten auf­geführt:

26. Au­gust 2004 bis 1. Ok­to­ber 2004
27. De­zem­ber 2004 bis 9. Ja­nu­ar 2005
8. März 2005 bis 20. März 2005
12. Au­gust 2005 bis 18. Sep­tem­ber 2005
24. Ok­to­ber 2005 bis 02. No­vem­ber 2005
5. De­zem­ber 2005 bis 11. De­zem­ber 2005
12. De­zem­ber 2005 bis 23. Ja­nu­ar 2006

Da­zu führt die Kläge­rin aus, dass die­se lang­fris­ti­gen Er­kran­kun­gen an­statt des Ab­schlus­ses des Auf­he­bungs­ver­tra­ges sehr wohl auch ei­ne per­so­nen­be­ding­te außer­or­dent­li­che Kündi­gung ge­recht­fer­tigt hätten.

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Die Be­klag­te er­wi­dert hier­auf, dass die nun­mehr nach­ge­wie­se­nen Krank­heits­zei­ten aus ih­rer Sicht für ei­ne per­so­nen­be­ding­te außer­or­dent­li­che Kündi­gung bei wei­tem nicht aus­reich­ten.

Dem Se­nat ha­ben die die Kläge­rin be­tref­fen­den Ver­wal­tungs­vorgänge der Be­klag­ten und die Ge­richts­ak­ten vor­ge­le­gen. We­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten des Sach- und Streit­stan­des und des Vor­brin­gens der Be­tei­lig­ten wird hier­auf Be­zug ge­nom­men.

 

Ent­schei­dungs­gründe

Die form- und frist­ge­recht ein­ge­leg­te Be­ru­fung der Kläge­rin ist zulässig und be­gründet. Die Kläge­rin hat An­spruch auf Alg be­reits ab 1. Ok­to­ber 2006. Ein Ru­hen des An­spruchs ist für die Zeit vom 1. Ok­to­ber 2006 bis zum 4. Fe­bru­ar 2007 nicht ein­ge­tre­ten. Ent­ge­gen der vom So­zi­al­ge­richt ver­tre­te­nen Auf­fas­sung ist hier nämlich nicht § 143a Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 SGB III, son­dern § 143a Abs. 1 Satz 3 Nr. 2 SGB III ein­schlägig. Trotz or­dent­li­cher Unkünd­bar­keit der Kläge­rin la­gen zur Über­zeu­gung des Se­nats die Vor­aus­set­zun­gen ei­ner frist­ge­bun­de­nen Kündi­gung aus wich­ti­gem Grund vor, so dass hier nicht die (fik­ti­ve) Kündi­gungs­frist von 18 Mo­na­ten galt, son­dern ei­ne Kündi­gungs­frist von (nur) 6 Mo­na­ten. Die­se Frist war am 1. Ok­to­ber 2006 be­reits ab­ge­lau­fen, so dass sich im Sin­ne von § 143a SGB III kei­ne Aus­wir­kun­gen auf den Leis­tungs­an­spruch der Kläge­rin mehr er­ga­ben.

Hat der Ar­beits­lo­se we­gen der Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses ei­ne Ab­fin­dung, Entschädi­gung oder

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ähn­li­che Leis­tung (Ent­las­sungs­entschädi­gung) er­hal­ten oder zu be­an­spru­chen und ist das Ar­beits­verhält­nis oh­ne Ein­hal­tung ei­ner der or­dent­li­chen Kündi­gungs­frist des Ar­beit­ge­bers ent­spre­chen­den Frist be­en­det wor­den, so ruht der An­spruch auf Alg von dem En­de des Ar­beits­verhält­nis­ses an bis zu dem Ta­ge, an dem das Ar­beits­verhält­nis bei Ein­hal­tung die­ser Frist ge­en­det hätte (§ 143a Abs. 1 Satz 1 SGB III). Die­se Frist be­ginnt mit der Kündi­gung, die der Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses vor­aus­ge­gan­gen ist, bei Feh­len ei­ner sol­chen Kündi­gung mit dem Ta­ge der Ver­ein­ba­rung über die Be­en­di­gung (§ 143a Abs. 1 Satz 2 SGB III). Ist die or­dent­li­che Kündi­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses durch den Ar­beit­ge­ber aus­ge­schlos­sen, so gilt bei

1. Zeit­lich un­be­grenz­tem Aus­schluss ei­ne Kündi­gungs­frist von 18 Mo­na­ten,
2. zeit­lich be­grenz­tem Aus­schluss oder bei Vor­lie­gen der Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne frist­ge­bun­de­ne Kündi­gung aus wich­ti­gem Grund die Kündi­gungs­frist, die oh­ne den Aus­schluss der or­dent­li­chen Kündi­gung maßge­bend ge­we­sen wäre (§ 143a Abs. 1 Satz 3 SGB III).

Vor­lie­gend war die Kläge­rin nach den maßgeb­li­chen ta­rif­li­chen Re­ge­lun­gen in Ver­bin­dung mit der Be­sitz­stands­wah­rungs­re­ge­lung in § 4 des Per­so­nalüber­lei­tungs­ta­rif­ver­tra­ges vom Ju­li 2004 or­dent­lich unkünd­bar. So­weit zu den für die Kläge­rin gel­ten­den Kündi­gungs­fris­ten ins­be­son­de­re im erst­in­stanz­li­chen Ver­fah­ren von ih­rem Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten auf Vor­schrif­ten des BGB ab­ge­stellt wor­den ist, sind die­se Be­stim­mun­gen hier nicht maßgeb­lich. Nach dem Ar­beits­ver­trag vom 13. Mai 1974 (§ 2) rich­te­te sich das Ar­beits­verhält­nis nach den Vor­schrif­ten des Bun­des­man­tel­ta­rif­ver­tra­ges für Ar­bei­ter ge­meind­li­cher Ver­wal­tun­gen und Be­trie­be (BMT-G II) vom 31. Ja­nu­ar 1962 und den die­sen ergänzen­den, ändern­den oder er­set­zen­den Ta­rif­verträgen. Nach ei­ner Beschäfti­gungs­zeit von mehr als 15 Jah­ren war ei­ne or­dent­li­che Kündi­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses durch den Ar­beit­ge­ber nach die­sem Ta­rif­ver­trag aus­ge­schlos­sen

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(§ 52 i.V.m. § 53 BMT-G II). Dies ent­spricht den Be­stim­mun­gen des von dem ehe­ma­li­gen Ar­beit­ge­ber der Kläge­rin im ge­richt­lich­ten Ver­fah­ren be­nann­ten § 34 Abs. 1 und 2 TVöD, so dass kei­ner Ver­tie­fung be­darf, ob und in­wie­weit der BMT-G II durch den TVöD ergänzt bzw. er­setzt wor­den ist.

Die fik­ti­ve Kündi­gungs­frist von 18 Mo­na­ten gilt nach § 143a Abs. 1 Satz 3 Nr. 1 SGB III aber nicht, weil hier zur Über­zeu­gung des Se­nats die Vor­aus­set­zun­gen von § 143a Abs. 1 Satz 3 Nr. 2 SGB III vor­lie­gen und an­stel­le der fik­ti­ven Kündi­gungs­frist von 18 Mo­na­ten die Kündi­gungs­frist zu­grun­de zu le­gen ist, die oh­ne den Aus­schluss der or­dent­li­chen Kündi­gung maßge­bend ge­we­sen wäre. Das ist hier nach § 50 BMT-G II bzw. nach § 34 Abs. 1 TVöD je­weils die Frist von sechs Mo­na­ten zum Schluss ei­nes Ka­len­der­vier­tel­jah­res. Da der Auf­he­bungs­ver­trag vom 30. De­zem­ber 2005 da­tiert und die Ru­hens­frist nach § 143a Abs. 1 Satz 2 SGB III mit dem Zeit­punkt der Auf­he­bungs­ver­ein­ba­rung be­ginnt, war die Ru­hens­frist bei Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses mit Ab­lauf des 30. Sep­tem­ber 2006 be­reits ab­ge­lau­fen mit der Fol­ge, dass ein Ru­hen des Alg-An­spruchs ab 1. Ok­to­ber 2006 nicht ein­ge­tre­ten ist.

Nach Auf­fas­sung des Se­nats ha­ben hier die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne frist­ge­bun­de­ne Kündi­gung aus wich­ti­gem Grund vor­ge­le­gen. Nach der Recht­spre­chung des Bun­des­ar­beits-ge­richts (BAG) kommt bei Aus­schluss der or­dent­li­chen Kündi­gung die Krank­heit ei­nes Ar­beit­neh­mers als wich­ti­ger Grund für ei­ne außer­or­dent­li­che Kündi­gung in Be­tracht. Dies gilt ins­be­son­de­re dann, wenn dem Ar­beit­ge­ber bei zu er­war­ten­den wei­te­ren er­heb­li­chen krank­heits­be­ding­ten Störun­gen die Fort­set­zung des Ar­beits­verhält­nis­ses un­zu­mut­bar ist (vgl. BAG, Ur­tei­le vom 18. Ok­to­ber 2000, 2 AZR 627/99; vom 27. März 2003, 2 AZR 601/02; vom 12. Ja­nu­ar 2006, 2 AZR 242/05 [sämt­lich veröffent­licht in

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ju­ris]). Da­bei ist grundsätz­lich ei­ne der or­dent­li­chen Kündi­gungs­frist ent-spre­chen­de Aus­lauf­frist ein­zu­hal­ten (Ur­teil vom 18. Ok­to­ber 2000, a.a.O.). Dass die Kläge­rin bei Ab­schluss des Auf­he­bungs­ver­tra­ges weit­ge­hend leis­tungs­unfähig war und dass mit ei­ner Ver­bes­se­rung ih­res Leis­tungs­vermögens nicht zu rech­nen war, er­gibt sich ins­be­son­de­re aus den im Ver­wal­tungs­ver­fah­ren und im ge­richt­li­chen Ver­fah­ren vor­ge­leg­ten At­tes­ten und den bis zum Ab­schluss der Auf­he­bungs­ver­ein­ba­rung im­mer wei­ter zu­ge­nom­me­nen Ar­beits­unfähig­keits­zei­ten. Dem At­test des Prak­ti­schen Arz­tes Ra____ vom 21. No­vem­ber 2005 ist zu ent­neh­men, dass bei der Kläge­rin seit Jah­ren ein schwe­res de­ge­ne­ra­ti­ves Wir­belsäulen­lei­den vor­lag. Herr Ra____ emp­fahl des­halb, be­stimm­te Tätig­kei­ten (Ar­bei­ten mit ständi­gem Bücken und He­be­be­las­tun­gen über 5 kg) zu ver­mei­den. Der Se­nat hat kei­nen An­lass, die Rich­tig­keit die­ses nur we­ni­ge Wo­chen vor Ab­schluss der Auf­he­bungs­ver­ein­ba­rung aus­ge­stell­ten At­tes­tes in Zwei­fel zu zie­hen. Aus ei­ge­ner langjähri­ger Tätig­keit in Streit­ver­fah­ren aus dem Ren­ten­recht (ins­be­son­de­re Er­werbs­min­de­rungs­ren­ten) ist dem Se­nat be­kannt, dass ein schwe­res de­ge­ne­ra­ti­ves Wir­belsäulen­lei­den in der Re­gel ei­ne wei­te­re Be­rufstätig­keit als Raum­pfle­ge­rin we­gen der mit die­ser Tätig­keit übli­cher­wei­se ver­bun­de­nen körper­li­chen Be­las­tung aus­sch­ließt und dass we­sent­li­che Bes­se­run­gen bei die­sem Krank­heits­bild übli­cher­wei­se nicht zu er­war­ten sind. Un­ter zusätz­li­cher Berück­sich­ti­gung des In­halts des von dem Ner­ven­arzt Dr. O_______ aus­ge­stell­ten At­tes­tes vom 15. Sep­tem­ber 2006 er­ge­ben sich wei­te­re Gründe für die er­heb­li­chen Ein­schränkun­gen des Leis­tungs­vermögens der Kläge­rin, die für Dr. O_______ so­gar An­lass für den ärzt­li­chen Rat zur Be­en­di­gung der Be­rufstätig­keit der Kläge­rin wa­ren. Die im­mer wei­ter zu­neh­men­den Zei­ten der Ar­beits­unfähig­keit der Kläge­rin sind auch in der im Be­ru­fungs­ver­fah­ren zur Ak­te ge­reich­te Bestäti­gung der AOK do­ku­men­tiert, wo­bei der Se­nat

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letzt­lich da­hin­ste­hen las­sen kann, ob es für ein­zel­ne Zei­ten der Ar­beits­unfähig­keit auch an­de­re Gründe als die aus den vor­ge­leg­ten At­tes­ten be­leg­ten Er­kran­kun­gen ge­ge­ben hat. In die­sem Zu­sam­men­hang spricht es auch für sich, dass der da­ma­li­ge Ar­beit­ge­ber der Kläge­rin aus­weis­lich der in Zif­fer 1 des Auf­he­bungs­ver­tra­ges ent­hal­te­nen For­mu­lie­rung die Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses der Kläge­rin „aus per­so­nen­be­ding­ten Gründen (Krank­heit)“ ver­an­lasst hat.

Zur Über­zeu­gung des Se­nats hat die Krank­heit der Kläge­rin für ih­ren da­ma­li­gen Ar­beit­ge­ber die Un­zu­mut­bar­keit ei­ner Fort­set­zung des Ar­beits­verhält­nis­ses be­gründet. Da­bei er­gibt sich die Un­zu­mut­bar­keit nicht nur aus der von der Be­klag­ten als nicht aus­rei­chend be­schrie­be­nen Möglich­keit, dass der Ar­beit­ge­ber bis an die Gren­ze der ta­rif­ver­trag­li­chen Re­ge­lun­gen in An­spruch ge­nom­men wer­den könn­te. Nach der Recht­spre­chung des BAG (Ur­teil vom 12. Ja­nu­ar 2006, a.a.O. [ju­ris: Rz 27]) fal­len bei ei­ner krank­heits­be­ding­ten Kündi­gung die be­trieb­li­chen Be­las­tun­gen durch Ent­gelt­fort­zah­lungs­kos­ten bei der Prüfung, ob ein wich­ti­ger Grund vor­liegt, ein sinn­ent­leer­tes Ar­beits­verhält­nis zu be­en­den, ent­schei­dend ins Ge­wicht. Darüber hin­aus sind aber auch be­trieb­li­che Schwie­rig­kei­ten zu berück­sich­ti­gen, die mit der Auf­recht­er­hal­tung ei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses bei zu er­war­ten­der dau­er­haf­ter Nich­ter­brin­gung von Ar­beits­leis­tun­gen zu er­war­ten sind. Ins­be­son­de­re muss ein Ar­beit­ge­ber in der La­ge sein, den Ar­beits­platz ei­nes dau­ernd ganz oder über­wie­gend Leis­tungs­unfähi­gen neu zu be­set­zen (Ur­teil vom 12. Ja­nu­ar 2006, a.a.O. [ju­ris: Rz 29]. Zwar lag dem vom BAG ent­schie­de­nen Fall ein an­de­rer Sach­ver­halt zu­grun­de (Flug­be­ra­ter mit noch ca. 20 jähri­ger Dienst­zeit mit Son­der­re­ge­lun­gen zur Ent­gelt­fort­zah­lung). Die be­schrie­be­nen Maßstäbe müssen nach Auf­fas­sung des Se­nats je­doch auch in ei­nem Fall wie dem vor­lie­gen­den gel­ten. Zwar weist die

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Be­klag­te zu Recht dar­auf hin, dass nach der Recht­spre­chung des BAG auch bei Aus­schluss der or­dent­li­chen Kündi­gung auf Grund ta­rif­ver­trag­li­cher Vor­schrif­ten ei­ne krank­heits­be­ding­te außer­or­dent­li­che Kündi­gung nur im Aus­nah­me­fall in Be­tracht kommt (Ur­teil vom 12. Ja­nu­ar 2006, a.a.O. [ju­ris: Rz 25]). Ein sol­cher Aus­nah­me­fall ist nach Auf­fas­sung des Se­nats al­ler­dings in Ab­gren­zung zu kurz­fris­ti­gen Er­kran­kun­gen dann ge­ge­ben, wenn - wie hier - ei­ne Lang­zeit­er­kran­kung oh­ne Aus­sicht auf Bes­se­rung vor­liegt. Denn bei krank­heits­be­ding­ter dau­er­haf­ter Leis­tungs­unfähig­keit ist in al­ler Re­gel von ei­ner er­heb­li­chen Be­ein­träch­ti­gung be­trieb­li­cher In­ter­es­sen aus­zu­ge­hen (BAG, Ur­teil vom 12. April 2002, 2 AZR 148/01 [ju­ris]).

Nach al­lem muss­te die Be­ru­fung der Kläge­rin Er­folg ha­ben.

Die Fra­ge, ob und in­wie­weit die zunächst vor­ge­leg­te Ar­beits­be­schei­ni­gung zu­tref­fend aus­gefüllt war, be­durf­te da­bei kei­ner Ver­tie­fung. Denn je­den­falls nach den ergänzen­den Erläute­run­gen des Ar­beit­ge­bers und der Ein­be­zie­hung der ta­rif­li­chen Re­ge­lun­gen sind die maßge­ben­den Fra­gen der Künd­bar­keit der Kläge­rin bzw. der maßge­ben­den Kündi­gungs­frist geklärt.

Die Kos­ten­ent­schei­dung be­ruht auf § 193 Abs. 1 und 4 So­zi­al­ge­richts­ge­setz (SGG).

Der Se­nat hat kei­nen An­lass ge­se­hen, nach § 160 Abs. 2 SGG die Re­vi­si­on zu­zu­las­sen.


Rechts­mit­tel­be­leh­rung

Die­ses Ur­teil kann nur dann mit der Re­vi­si­on an­ge­foch­ten wer­den, wenn sie nachträglich vom Bun­des­so­zi­al­ge­richt zu­ge­las­sen wird. Zu die­sem Zweck kann die Nicht­zu­las­sung der Re­vi­si­on durch das Lan­des­so­zi­al­ge­richt mit der Be­schwer­de an­ge­foch­ten wer­den.

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Die Be­schwer­de ist von ei­nem bei dem Bun­des­so­zi­al­ge­richt zu­ge­las­se­nen Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Zu­stel­lung des Ur­teils schrift­lich beim

Bun­des­so­zi­al­ge­richt
Graf-Ber­na­dot­te-Platz 5
34119 Kas­sel

ein­zu­le­gen. Die Be­schwer­de­schrift muss bis zum Ab­lauf der Mo­nats­frist bei dem Bun­des­so­zi­al­ge­richt ein­ge­gan­gen sein.

Als Pro­zess­be­vollmäch­tig­te sind zu­ge­las­sen

• Ge­werk­schaf­ten und Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­ge­bern so­wie Zu­sam­men­schlüsse sol­cher Verbände für ih­re Mit­glie­der oder für an­de­re Verbände und Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der. Sie müssen durch Per­so­nen mit Befähi­gung zum Rich­ter­amt han­deln,

• selbständi­ge Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­neh­mern mit so­zi­al- oder be­rufs­po­li­ti­scher Zweck­set­zung, be­rufsständi­sche Ver­ei­ni­gun­gen der Land­wirt­schaft, Ver­ei­ni­gun­gen, de­ren sat­zungs­gemäße Auf­ga­ben die ge­mein­schaft­li­che In­ter­es­sen­ver­tre­tung, die Be­ra­tung und Ver­tre­tung der Leis­tungs­empfänger nach dem so­zia­len Entschädi­gungs­recht oder der be­hin­der­ten Men­schen we­sent­lich um­fas­sen und die un­ter Berück­sich­ti­gung von Art und Um­fang ih­rer Tätig­keit so­wie ih­res Mit­glie­der­krei­ses die Gewähr für ei­ne sach­kun­di­ge Pro­zess­ver­tre­tung bie­ten. Die ge­nann­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen dürfen nur ih­re je­wei­li­gen Mit­glie­der ver­tre­ten und müssen durch Per­so­nen mit Befähi­gung zum Rich­ter­amt han­deln,

• ju­ris­ti­sche Per­so­nen, de­ren An­tei­le sämt­lich im wirt­schaft­li­chen Ei­gen­tum ei­ner der vor­ste­hend be­zeich­ne­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen, wenn die ju­ris­ti­sche Per­son aus­sch­ließlich die Rechts­be­ra­tung und Pro­zess­ver­tre­tung die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on und ih­rer Mit­glie­der oder an­de­rer Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der ent­spre­chend de­ren Sat­zung durchführt, und wenn die Or­ga­ni­sa­ti­on für die Tätig­keit der Be­vollmäch­tig­ten haf­tet. Sie müssen durch Per­so­nen mit Befähi­gung zum Rich­ter­amt han­deln,

• je­der Rechts­an­walt,

• je­der Rechts­leh­rer an ei­ner deut­schen Hoch­schu­le im Sin­ne des Hoch­schul­rah­men­ge­set­zes mit Befähi­gung zum Rich­ter­amt.

Ein Be­tei­lig­ter, der da­nach zur Ver­tre­tung be­rech­tigt ist, kann sich selbst ver­tre­ten.

Behörden und ju­ris­ti­sche Per­so­nen des öffent­li­chen Rechts ein­sch­ließlich der von ih­nen zur Erfüllung ih­rer öffent­li­chen Auf­ga­ben ge­bil­de­ten Zu­sam­men­schlüsse so­wie pri­va­te Pfle­ge­ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men können sich durch ei­ge­ne Beschäftig­te mit Befähi­gung zum Rich­ter­amt oder durch Beschäftig­te mit Befähi­gung zum Rich­ter­amt an­de­rer Behörden oder ju­ris­ti­scher Per­so­nen des öffent­li­chen Rechts ein­sch­ließlich der von ih­nen zur Erfüllung ih­rer öffent­li­chen Auf­ga­ben ge­bil­de­ten Zu­sam­men­schlüsse ver­tre­ten las­sen.

Die Be­schwer­de ist in­ner­halb von zwei Mo­na­ten nach Zu­stel­lung des Ur­teils schrift­lich zu be­gründen.

In der Be­gründung muss

• die grundsätz­li­che Be­deu­tung der Rechts­sa­che dar­ge­legt oder

• die Ent­schei­dung des Bun­des­so­zi­al­ge­richts, des Ge­mein­sa­men Se­nats der obers­ten Ge­richtshöfe des Bun­des oder des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts, von der das Ur­teil ab­weicht, oder

• ein Ver­fah­rens­man­gel, auf dem die an­ge­foch­te­ne Ent­schei­dung be­ru­hen kann, be­zeich­net wer­den. Als Ver­fah­rens­man­gel kann ei­ne Ver­let­zung der §§ 109 und 128 I Satz 1 So­zi­al­ge­richts­ge­setz nicht und ei­ne Ver­let­zung des § 103 So­zi­al­ge­richts­ge­setz nur gerügt wer­den, so­weit das Lan­des­so­zi­al­ge­richt ei­nem Be­weis­an­trag oh­ne hin­rei­chen­de Be­gründung nicht ge­folgt ist.

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Für die Be­schwer­de ge­gen die Nicht­zu­las­sung der Re­vi­si­on kann ein Be­tei­lig­ter, der nicht schon durch ei­nen Be­vollmäch­tig­ten aus dem Kreis der oben ge­nann­ten Ge­werk­schaf­ten oder Ver­ei­ni­gun­gen ver­tre­ten ist, Pro­zess­kos­ten­hil­fe zum Zwe­cke der Bei­ord­nung ei­nes Rechts­an­wal­tes be­an­tra­gen.

Der Be­tei­lig­te kann die Pro­zess­kos­ten­hil­fe selbst be­an­tra­gen. Der An­trag ist beim Bun­des­so­zi­al­ge­richt ent­we­der schrift­lich oder münd­lich vor des­sen Geschäfts­stel­le zu Pro­to­koll zu erklären.

Dem An­trag sind ei­ne Erklärung des Be­tei­lig­ten über sei­ne persönli­chen und wirt­schaft­li­chen Verhält­nis­se so­wie ent­spre­chen­de Be­le­ge bei­zufügen. Hier­zu ist der für die Ab­ga­be der Erklärung vor­ge­schrie­be­ne Vor­druck zu be­nut­zen. Der Vor­druck kann von al­len Ge­rich­ten oder durch den Schreib­wa­ren­han­del be­zo­gen wer­den.

Wird Pro­zess­kos­ten­hil­fe be­reits für die Ein­le­gung der Be­schwer­de be­gehrt, so müssen der An­trag und die Erklärung über die persönli­chen und wirt­schaft­li­chen Verhält­nis­se - ge­ge­be­nen­falls nebst ent­spre­chen­den Be­le­gen - bis zum Ab­lauf der Frist für die Ein­le­gung der Be­schwer­de beim Bun­des­so­zi­al­ge­richt ein­ge­gan­gen sein.

Mit dem An­trag auf Pro­zess­kos­ten­hil­fe kann ein zur Ver­tre­tung be­rei­ter Rechts­an­walt be­nannt wer­den.

Ist dem Be­tei­lig­ten Pro­zess­kos­ten­hil­fe be­wil­ligt wor­den und macht er von sei­nem Recht, ei­nen An­walt zu wählen, kei­nen Ge­brauch, wird auf sei­nen An­trag der bei­zu­ord­nen­de Rechts­an­walt vom Bun­des­so­zi­al­ge­richt aus­gewählt.

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