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ARBEITSRECHT AKTUELL // 19/244

Bes­se­re Löh­ne in der Pfle­ge

Der Bun­des­tag hat am 24.10.2019 den Ge­setz­ent­wurf der Bun­des­re­gie­rung für bes­se­re Löh­ne in der Pfle­ge an­ge­nom­men.
Altenpfleger, Pflegeberuf, Mann in Frauenberuf

30.10.2019. In der Pfle­ge­bran­che feh­len nach wie vor vie­le Fach­kräf­te, und es ent­schei­den sich zu we­ni­ge jun­ge Leu­te da­für, in der Pfle­ge zu ar­bei­ten.

Ei­ne der Ur­sa­chen für die­sen sog. Pfle­ge­not­stand liegt, weit­ge­hend un­be­strit­ten, in den im Ver­gleich zu an­de­ren Bran­chen ge­rin­gen Löh­nen, den Pfle­ge­fach- und Pfle­ge­hilfs­kräf­te für ih­re Ar­beit be­kom­men. Ein wei­te­res Pro­blem liegt dar­in, dass vie­le Pfle­ge­ein­rich­tun­gen per­so­nell un­ter­be­setzt sind, so dass zu der ge­rin­gen Be­zah­lung ei­ne stän­di­ge Über­las­tung der (zu we­ni­gen) Pfle­ge­kräf­te hin­zu­kommt.

Der ak­tu­ell gül­ti­ge Pfle­ge-Min­dest­lohn, der auf der Grund­la­ge des Ar­beit­neh­mer-Ent­sen­de­ge­set­zes (AEntG) für die Pfle­ge­bran­che ver­bind­lich ist, be­trägt der­zeit (nur) 10,55 EUR brut­to pro St­un­de und ab An­fang 2020 (nur) 10,85 EUR.

Vor die­sem Hin­ter­grund hat sich die gro­ße Ko­ali­ti­on im Sep­tem­ber dar­auf ver­stän­digt, das AEntG um ei­ne Re­ge­lung zu er­gän­zen, die die Ver­ab­schie­dung von bran­chen­weit gel­ten­den Pfle­ge­ta­rif­ver­trä­gen er­leich­tert, und zwar durch die stär­ke­re Ein­bin­dung der Ge­werk­schaf­ten (prak­tisch ge­se­hen der Dienst­leis­tungs­ge­werk­schaft Ver­di) so­wie der kirch­li­chen Ar­beit­ge­ber, die ei­nen er­heb­li­chen Teil der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer der Pfle­ge­bran­che be­schäf­ti­gen.

Kern der Neu­re­ge­lung ist ei­ne Er­gän­zung von § 7a AEntG um ei­nen neu­en Ab­satz 1a), der den kirch­li­chen Ar­beit­ge­bern (Dia­ko­nie und Ca­ri­tas) bzw. den bei ih­nen be­ste­hen­den Ar­beits­ver­trags­kom­mis­sio­nen das Recht gibt, in den lau­fen­den Ta­rif­ver­hand­lun­gen ge­hört zu wer­den. Die Stel­lung­nah­men der kirch­li­chen Ar­beit­ge­ber im Rah­men die­ser ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­nen An­hö­rung müs­sen die Ta­rif­par­tei­en ernst neh­men.

Denn ein An­trag der Ta­rif­par­tei­en auf An­wen­dungs­er­stre­ckung des Ta­rif­ver­trags auf die ge­sam­te Pfle­ge­bran­che durch ei­ne Rechts­ver­ord­nung des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Ar­beit und So­zia­les (BMAS) ist nach der Neu­re­ge­lung nur mög­lich, wenn die kirch­li­chen Ar­beits­ver­trags­kom­mis­sio­nen ei­nem sol­chen An­trag vor­her zu­ge­stimmt ha­ben.

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Letzte Überarbeitung: 28. September 2021

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