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ArbG Wup­per­tal, Ur­teil vom 01.03.2012, 6 Ca 3382/11

   
Schlagworte: Betriebsrat, Diskriminierung: Weltanschauung, Persönlichkeitsrecht, Schadensersatz
   
Gericht: Arbeitsgericht Wuppertal
Aktenzeichen: 6 Ca 3382/11
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 01.03.2012
   
Leitsätze:
Vorinstanzen:
   

Ar­beits­ge­richt Wup­per­tal, 6 Ca 3386/11

Da­tum: 01.03.2012

Spruchkörper: 6. Kam­mer

Ent­schei­dungs­art: Ur­teil

Ak­ten­zei­chen: 6 Ca 3382/11

Te­nor:

1. Die Kla­ge wird ab­ge­wie­sen.

2. Die Kläge­rin trägt die Kos­ten des Rechts­streits.

3. Streit­wert: 448.511,46 €.

Tat­be­stand:

Die Par­tei­en strei­ten über ei­nen An­spruch der Kläge­rin auf Entschädi­gung, Schmer­zens­geld und ma­te­ri­el­len Scha­dens­er­satz we­gen be­haup­te­ten Mob­bings, Dis­kri­mi­nie­rung und Ver­let­zung des Persönlich­keits­rechts.

Die am 14.09.1973 ge­bo­re­ne, zwei Kin­dern zum Un­ter­halt ver­pflich­te­te Kläge­rin ist seit dem 01.06.2000 bei der Be­klag­ten als kaufmänni­sche An­ge­stell­te beschäftigt, zu­letzt in Teil­zeit in der Po­si­ti­on ei­nes „Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment Agent“ zu ei­nem Brut­to­mo­nats­ge­halt von 2.400,00 €. Bei der Be­klag­ten be­steht ein Be­triebs­rat, des­sen Vor­sit­zen­de die Kläge­rin seit Au­gust 2008 ist. In die­ser Funk­ti­on ist sie voll­umfäng­lich von der Ar­beits­leis­tung frei­ge­stellt.

Mit Schrei­ben vom 09.07.2010 er­teil­te die Be­klag­te der Kläge­rin ei­ne Ab­mah­nung we­gen ei­nes Ar­beits­zeit­ver­s­toßes. Ab Sep­tem­ber 2010 wur­den zahl­rei­che E-Mails und Schrei­ben zwi­schen den Par­tei­en ge­wech­selt. Mit Schrei­ben vom 01.10.2010 kri­ti­sier­te die Be­klag­te das Ver­hal­ten der Kläge­rin als Be­triebs­rats­vor­sit­zen­de und wies auf ei­ne mögli­che Straf­an­zei­ge und Un­ter­las­sungs­kla­ge hin. Am 01. und 15. Ok­to­ber 2010 er­teil­te die Be­klag­te der Kläge­rin wei­te­re Ab­mah­nun­gen, ge­gen die die Kläge­rin eben­so wie ge­gen die zu­vor er­teil­te Ab­mah­nung Kla­ge er­ho­ben hat. Die Be­klag­te wies die Kläge­rin mit Schrei­ben vom 21.10.2010 dar­auf hin, dass sie bei wei­te­ren Verstößen ge­gen ih­re Amts­pflich­ten mit ei­nem Amts­ent­he­bungs­ver­fah­ren rech­nen müsse. Am 08.10.2010 er­litt die Kläge­rin ei­nen Ner­ven­zu­sam­men­bruch und war vom 08.10.2010 bis zum 24.10.2010 ar­beits­unfähig. Mit Schrei­ben vom 02.11.2010 kündig­te die Be­klag­te das mit der Kläge­rin be­ste­hen­de Ar­beits­verhält­nis mit Zu­stim­mung des Be­triebs­rats frist­los we­gen des Vor­lie­gens gra­vie­ren­der Pflicht­ver­let­zun­gen und er­ließ ge­gen die Kläge­rin ein Haus­ver­bot für sämt­li­che Be­rei­che des Fir­men­geländes we­gen mas­si­ver Be­lei­di­gun­gen und Be­dro­hun­gen von Be­triebs­rats­mit­glie­dern. Mit Schrei­ben vom 12.11.2010, 16.12.2010 und 01.02.2011 kündig­te die Be­klag­te das Ar­beits­verhält­nis mit Zu­stim­mung des Be­triebs­rats hilfs­wei­se er­neut außer­or­dent­lich frist­los. Die in­so­weit von der Kläge­rin je­weils er­ho­be­nen Kündi­gungs­schutz­kla­gen vor dem Ar­beits­ge­richt Wup­per­tal sind noch nicht rechts­kräftig ent­schie­den. Meh­re­re Be­triebs­rats­mit­glie­der er­stat­te­ten am 04.11.2010 Straf­an­zei­ge ge­gen die Kläge­rin und stell­ten ei­nen Straf­an­trag.

Mit ih­rer am 22.11.2011 beim Ar­beits­ge­richt ein­ge­gan­ge­nen Kla­ge be­gehrt die Kläge­rin Entschädi­gung, Schmer­zens­geld und ma­te­ri­el­len Scha­dens­er­satz.

Die Kläge­rin fühlt sich durch ver­schie­de­ne Mit­ar­bei­ter der Be­klag­ten, z.B. Herrn Q., Frau B. und Herrn B. sys­te­ma­tisch schi­ka­niert und sieht die­sen Vor­wurf durch zahl­rei­che E-Mails und Schrei­ben bestätigt.

Sie be­haup­tet, über Jah­re hin­weg von der Be­klag­ten we­gen ih­res Ge­schlechts und ih­rer Welt­an­schau­ung, die dar­in be­ste­he, dass sie sich ei­ne gleich­be­rech­tig­te Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­mer und ei­nen so­zia­len Aus­gleich zwi­schen Beschäftig­ten und Ar­beit­ge­bern vor­stel­le, dis­kri­mi­niert wor­den zu sein. Sie sei ei­nem Ver­hal­ten aus­ge­setzt ge­we­sen, das sie als Mob­bing be­zeich­net. Sie sei vor Kol­le­gen er­nied­rigt und in ih­rer Be­triebs­ratstätig­keit be­hin­dert wor­den. Die Be­klag­te ha­be das Ziel ver­folgt, sie aus dem Be­triebs­rat und dem Ar­beits­verhält­nis zu drängen. Sie sei von der Be­klag­ten un­ter Druck ge­setzt, falsch be­schul­digt, be­droht, persönlich und be­ruf­lich iso­liert wor­den. Ih­re An­fra­gen und Schrei­ben sei­en kom­plett igno­riert wor­den. Die Kläge­rin meint, auf­grund der mas­si­ven Dis­kri­mi­nie­rung und der an­hal­ten­den Mob­bing­hand­lun­gen sei sie in ih­rer Ge­sund­heit er­heb­lich ver­letzt wor­den. Die Be­klag­te ha­be ihr Persönlich­keits­recht ver­letzt und ih­re Men­schenwürde miss­ach­tet, um sie als Be­triebs­rats­vor­sit­zen­de gefügig zu ma­chen. Der Be­klag­ten sei es um die Ver­nich­tung miss­lie­bi­ger Be­triebsräte ge­gan­gen. Auf­grund der At­ta­cken der Be­klag­ten sei sie ge­sund­heit­lich schwer mit­ge­nom­men. Sie lei­de un­ter De­pres­sio­nen, ei­ner post­trau­ma­ti­schen Be­las­tungsstörung, Schwin­del, Sehstörun­gen, Wort­fin­dungsstörun­gen, Atem­not und Angst­zuständen. In­fol­ge der Er­kran­kun­gen ha­be sie auf zahl­rei­che pri­va­te Ak­ti­vitäten ver­zich­ten müssen und könne nicht mehr wie früher am ge­sell­schaft­li­chen Le­ben teil­neh­men. Sie ha­be jeg­li­che Le­bens­freu­de ver­lo­ren und ste­cke in ei­ner tie­fen De­pres­si­on. Auch ih­re Kin­der würden un­ter ih­rer Persönlich­keits­verände­rung lei­den.

Die Kläge­rin be­an­tragt,

1. die be­klag­te Par­tei zu ver­ur­tei­len, an die kläge­ri­sche Par­tei ei­nen an­ge­mes­se­nen Er­satz für den im­ma­te­ri­el­len Scha­den (Entschädi­gung und Schmer­zens­geld) in Höhe von 420.000,00 € nebst Zin­sen in Höhe von 5 Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz seit Rechtshängig­keit zu zah­len,

2. die be­klag­te Par­tei zu ver­ur­tei­len, an die kläge­ri­sche Par­tei ei­nen wei­te­ren Be­trag in Höhe von 10.276,66 € nebst Zin­sen in Höhe von 5 Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz seit Rechtshängig­keit zu zah­len,

3. fest­zu­stel­len, dass die be­klag­te Par­tei ver­pflich­tet ist, al­le wei­te­ren Ge­sund­heits-, Vermögens- und sons­ti­ge Schäden zu er­set­zen, die der kläge­ri­schen Par­tei auf­grund der in der Kla­ge be­schrie­be­nen Persönlich­keits­ver­let­zun­gen in Form von Be­nach­tei­li­gun­gen, Belästi­gun­gen und Dis­kri­mi­nie­run­gen durch die be­klag­te Par­tei und ih­re Mit­ar­bei­ter im Rah­men des zwi­schen den Par­tei­en be­ste­hen­den Ar­beits­verhält­nis­ses ent­stan­den sind und die zukünf­tig ent­ste­hen wer­den, so­weit die­se Ansprüche nicht auf So­zi­al­ver­si­che­rungs­träger oder sons­ti­ge Drit­te über­ge­gan­gen sind;

4. die be­klag­te Par­tei zu ver­ur­tei­len, die Kos­ten der außer­ge­richt­li­chen Rechts­ver­fol­gung in Höhe von 8.234,80 € nebst Zin­sen in Höhe von 5 Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz seit Rechtshängig­keit an die kläge­ri­sche Par­tei zu zah­len;

5. fest­zu­stel­len, dass die be­klag­te Par­tei ver­pflich­tet ist, die wei­te­ren Kos­ten der ge­richt­li­chen Rechts­ver­fol­gung an die kläge­ri­sche Par­tei zu zah­len.

Die Be­klag­te be­an­tragt,

die Kla­ge ab­zu­wei­sen.

Sie ist der Auf­fas­sung, dass die ein­ge­klag­ten Ansprüche we­der dem Grun­de noch der Höhe nach ge­recht­fer­tigt sei­en. Die Tätig­keit der Kläge­rin als Be­triebsrätin sei we­der Aus­druck ei­ner Re­li­gi­on noch ei­ner Welt­an­schau­ung. Es han­de­le sich viel­mehr um ei­ne persönli­che Über­zeu­gung/Vor­stel­lung der Kläge­rin. Das von der Kläge­rin be­haup­te­te Ver­hal­ten der Mit­ar­bei­ter der Be­klag­ten dis­kri­mi­nie­re sie nicht in ih­rer Welt­an­schau­ung. Ei­ne Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Ge­schlechts lie­ge nicht vor. Die Kläge­rin ha­be kei­ne dis­kri­mi­nie­ren­den Hand­lun­gen dar­ge­legt. Sie be­schrei­be le­dig­lich Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten und Rechts­strei­tig­kei­ten zwi­schen dem Ar­beit­ge­ber und dem Be­triebs­rat, zwi­schen dem Ar­beit­ge­ber und ihr als Vor­sit­zen­der des Be­triebs­rats so­wie zwi­schen dem Ar­beit­ge­ber und ihr als Ar­beit­neh­me­rin. Sie ha­be we­der un­mit­tel­ba­re noch mit­tel­ba­re Be­nach­tei­li­gun­gen auf­ge­zeigt. Ei­ne Be­nach­tei­li­gung ge­genüber an­de­ren Kol­le­gen lie­ge ge­ra­de nicht vor, da je­der an­de­re Ar­beit­neh­mer, der nicht Mit­glied des Be­triebs­rats sei, auch Ab­mah­nun­gen und Kündi­gun­gen bei Vor­lie­gen der­art schwe­rer Pflicht­ver­let­zun­gen er­hal­ten hätte. Die Kläge­rin ha­be kei­ne Belästi­gun­gen auf­ge­zeigt, durch die ih­re Würde oder ihr Persönlich­keits­recht ver­letzt wor­den sein könn­ten. Die Be­klag­te be­strei­tet die be­haup­te­ten Er­kran­kun­gen und meint, der Vor­trag sei un­glaubwürdig. Es sei höchst zwei­fel­haft, ob die von der Kläge­rin be­haup­te­ten Dis­kri­mi­nie­run­gen ein Jahr nach Ab­schluss der Dis­kri­mi­nie­run­gen ei­ne sol­che Krank­heit auslösen könn­ten. Darüber hin­aus sei die Kläge­rin trotz ih­rer ver­meint­li­chen Er­kran­kun­gen äußerst ak­tiv und neh­me, wie ver­schie­de­ne Fern­seh­auf­trit­te zei­gen würden, durch­aus am ge­sell­schaft­li­chen Le­ben teil. Sie sei in ih­rem Ver­ein sehr ak­tiv und neh­me aufwühlen­de Ge­richts­ter­mi­ne, öffent­li­che Auf­trit­te und Rei­sen mit zu be­treu­en­den Kin­dern und Ju­gend­li­chen als ver­ant­wort­li­che Be­treue­rin wahr. Darüber hin­aus be­strei­tet die Be­klag­te, dass die an­geb­li­chen ge­sund­heit­li­chen Be­schwer­den durch das Ver­hal­ten der Be­klag­ten oder von Per­so­nen ver­ur­sacht sei­en, de­ren Ver­hal­ten der Be­klag­ten zu­zu­rech­nen sei.

We­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten des Sach- und Streit­stan­des wird auf die wech­sel­sei­ti­gen um­fas­sen­den Schriftsätze der Par­tei­en nebst An­la­gen so­wie den In­halt der münd­li­chen Ver­hand­lun­gen Be­zug ge­nom­men.

Ent­schei­dungs­gründe:

Die über­wie­gend zulässi­ge Kla­ge ist un­be­gründet.

A.

Die Kläge­rin hat ge­gen die Be­klag­te we­der ei­nen An­spruch auf Entschädi­gung und Schmer­zens­geld noch auf Er­satz ei­nes ma­te­ri­el­len Scha­dens. Ein An­spruch auf Er­stat­tung der Kos­ten für die außer­ge­richt­li­che und ge­richt­li­che Rechts­ver­fol­gung be­steht eben­falls nicht.

I.

Die Kläge­rin hat ge­gen die Be­klag­te un­ter kei­nem recht­li­chen Ge­sichts­punkt ei­nen An­spruch auf Entschädi­gung und Schmer­zens­geld in Höhe von 420.000,00 €.

1.

Die Kläge­rin kann ih­ren An­spruch nicht mit Er­folg auf § 15 Abs. 1, 2 AGG stützen.

a)

Vor­aus­set­zung für ei­nen An­spruch nach § 15 AGG ist ein Ver­s­toß des Ar­beit­ge­bers ge­gen das Be­nach­tei­li­gungs­ver­bot des § 7 AGG. Gem. § 15 Abs. 1 AGG hat der Ar­beit­ge­ber Vermögensschäden, die aus der Ver­let­zung des Be­nach­tei­li­gungs­ver­bo­tes ent­stan­den sind, ver­schul­dens­abhängig zu er­set­zen. Ent­spre­chend § 280 Abs. 1 S. 2 BGB wird das Ver­schul­den des Ar­beit­ge­bers wie­der­leg­bar ver­mu­tet (§ 15 Abs. 1 S. 2 AGG). Nach § 15 Abs. 2 AGG haf­tet der Ar­beit­ge­ber auch für Nicht­vermögensschäden. An­ders als Abs. 1 setzt der Entschädi­gungs­an­spruch nach Abs. 2 kei­nen schuld­haf­ten Ver­s­toß des Ar­beit­ge­bers ge­gen das Be­nach­tei­li­gungs­ver­bot vor­aus; auch ein dem Ar­beit­ge­ber bloß zu­re­chen­ba­res Ver­hal­ten wird sank­tio­niert (BAG, Ur­teil vom 22.01.2009 - 8 AZR 906/07, NZA 09, 945). Tat­be­stands­vor­aus­set­zung ist ein Ver­s­toß ge­gen das Be­nach­tei­li­gungs­ver­bot gem. § 7 Abs. 1 i.V.m. § 1 AGG. § 1 AGG er­fasst Be­nach­tei­li­gun­gen aus Gründen der Ras­se oder we­gen der eth­ni­schen Her­kunft, des Ge­schlechts, der Re­li­gi­on oder Welt­an­schau­ung, ei­ner Be­hin­de­rung, des Al­ters oder der se­xu­el­len Iden­tität. Bei der Fest­set­zung der an­ge­mes­se­nen Entschädi­gung sind al­le Umstände des Ein­zel­falls zu berück­sich­ti­gen, z.B. Art und Schwe­re, Dau­er und Fol­gen, An­lass und Be­weg­grund der Be­nach­tei­li­gung, der Grad der Ver­ant­wort­lich­keit des Ar­beit­ge­bers, et­wa ge­leis­te­te Wie­der­gut­ma­chung, das Vor­lie­gen ei­nes Wie­der­ho­lungs­falls und das Er­zie­len ei­ner ab­schre­cken­den Wir­kung un­ter Berück­sich­ti­gung des Sank­ti­ons­zweck der Norm (BAG, Ur­teil vom 22.01.2009, a.a.O.).

b)

Aus­ge­hend von die­sen Rechts­grundsätzen liegt auch nach dem Vor­brin­gen der Kläge­rin ein Ver­s­toß ge­gen das Be­nach­tei­li­gungs­ver­bot des § 7 AGG nicht vor.

aa)

Ei­ne zunächst be­haup­te­te Dis­kri­mi­nie­rung we­gen ih­rer eth­ni­schen Her­kunft hat die Kläge­rin nicht wei­ter auf­recht er­hal­ten. Viel­mehr hat sie im Kam­mer­ter­min ein­geräumt, dass es sich in­so­weit um ei­nen Tipp­feh­ler han­de­le.

bb)

So­weit die Kläge­rin ih­ren An­spruch auf ei­ne Dis­kri­mi­nie­rung we­gen ih­res Ge­schlechts stützt, hat sie hier­zu trotz des Hin­wei­ses der Be­klag­ten kei­ne kon­kre­ten Tat­sa­chen vor­ge­tra­gen. Dem Vor­brin­gen der Kläge­rin kann ei­ne Dis­kri­mi­nie­rung we­gen ih­res Ge­schlechts nicht ent­nom­men wer­den.

cc)

Die Kläge­rin kann ih­ren An­spruch auch nicht mit Er­folg auf ei­ne Dis­kri­mi­nie­rung we­gen ih­rer Welt­an­schau­ung stützen.

Als Welt­an­schau­ung wird ein sub­jek­tiv ver­bind­li­ches Ge­dan­ken­sys­tem, das sich mit Fra­gen nach dem Sinn­gan­zen der Welt und ins­be­son­de­re des Le­bens der Men­schen in die­ser Welt be­fasst und das zu sinn­ent­spre­chen­den Wert­ur­tei­len führt, ver­stan­den. In An­leh­nung an Ar­ti­kel 4 Abs. 2 GG dürf­ten nur Fun­da­men­tal­kon­zep­te über die Ord­nung des ge­sell­schaft­li­chen Zu­sam­men­le­bens, die in Ge­schlos­sen­heit und Sinn­ge­bungs­kraft ei­ner Re­li­gi­on ver­gleich­bar sind, vom AGG er­fasst sein. Über­zeu­gun­gen zu ein­zel­nen Teil­as­pek­ten des Le­bens genügen nicht (BVerwG, Ur­teil vom 19.02.1992 - 6 C 5/91, NVwZ 92, 1192). Al­ler­dings muss der Welt­an­schau­ung ei­ne Ge­wis­sens­ent­schei­dung zu­grun­de lie­gen. Ei­ne bloße (z.B. po­li­ti­sche) Über­zeu­gung dürf­te eher nicht aus­rei­chen (ErfK/Schlach­ter, 11. Aufl. 2011, § 1 AGG, Rn. 8; Thüsing, Dis­kri­mi­nie­rungs­schutz, Rn. 199).

Nach Auf­fas­sung der Kam­mer ist die Tätig­keit als Be­triebsrätin we­der Aus­druck ei­ner Re­li­gi­on noch ei­ner Welt­an­schau­ung. Die Kläge­rin meint, ih­re Welt­an­schau­ung be­ste­he dar­in, dass sie ei­ne gleich­be­rech­tig­te Ver­tre­tung der Ar­beit­neh­mer und ei­nen so­zia­len Aus­gleich zwi­schen Beschäftig­ten und Ar­beit­ge­ber für er­for­der­lich hält. Es sei ih­re fes­te Über­zeu­gung, ei­nen ge­rech­ten Aus­gleich zwi­schen dem In­ter­es­se des Ar­beit­ge­bers auf freie Ausübung sei­nes Wol­lens und dem In­ter­es­se des Ar­beit­neh­mers auf Schutz vor Ein­grif­fen in das Ar­beits­verhält­nis si­cher­zu­stel­len. In­so­weit han­delt es sich eher um ei­ne in­di­vi­du­el­le Wer­te­hal­tung bzw. um ein in­di­vi­du­el­les Ver­hal­tens­mus­ter der Kläge­rin. Ihr be­son­de­res En­ga­ge­ment als Be­triebsrätin stellt kei­ne Welt­an­schau­ung dar. Wie die Be­klag­te zu Recht ausführt, ist der Be­griff der Welt­an­schau­ung um­fas­send zu ver­ste­hen und nicht auf den Teil­as­pekt Ar­beits­recht/Be­triebs­ratstätig­keit be­schränkt.

Im Übri­gen ist die Kam­mer der Auf­fas­sung, dass die Kläge­rin kei­ne dis­kri­mi­nie­ren­den Hand­lun­gen dar­ge­legt hat. Sie be­schreibt viel­mehr Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten und Rechts­strei­tig­kei­ten zwi­schen der Be­klag­ten und dem Be­triebs­rat, zwi­schen der Be­klag­ten und ihr als Vor­sit­zen­der des Be­triebs­rats so­wie der Be­klag­ten und ihr als Ar­beit­neh­me­rin. Zwi­schen der Kläge­rin und der Be­klag­ten bzw. ein­zel­nen Mit­ar­bei­tern der Be­klag­ten lag ei­ne noch hin­zu­neh­men­de, nor­ma­le Kon­flikt­si­tua­ti­on am Ar­beits­platz vor, in der die Persönlich­keits­rech­te der Kläge­rin nicht ver­letzt wor­den sind. Die Ge­samtwürdi­gung al­ler Umstände lässt kei­ne durch Or­ga­ne oder Erfüllungs­ge­hil­fen der Be­klag­ten be­gan­ge­nen, ihr gem. § 31 bzw. § 278 BGB zu­zu­rech­nen­den Pflicht­ver­let­zun­gen er­ken­nen. Selbst wenn die Kam­mer das Vor­brin­gen der Kläge­rin hin­sicht­lich der Äußerun­gen des Geschäfts­be­reichs­lei­ters Q., der zunächst ex­ter­nen Un­ter­neh­mens­be­ra­te­rin und späte­ren Mit­ar­bei­te­rin Frau B. so­wie des Geschäftsführers B. als wahr un­ter­stellt, han­delt es sich in­so­weit we­der um ein dis­kri­mi­nie­ren­des Ver­hal­ten noch um Mob­bing. Selbst wenn ei­ni­ge As­pek­te im Ver­hal­ten der Mit­ar­bei­ter Q., B. und des Geschäftsführers B. ge­genüber der Kläge­rin Zwei­fel an ei­nem vernünf­ti­gen Führungs­ver­hal­ten und an der Fähig­keit, auch in an­ge­spann­ter La­ge höfli­chen Um­gang zu pfle­gen, be­gründen, war die Kläge­rin ob­jek­tiv letzt­lich kei­nem Ver­hal­ten aus­ge­setzt, das be­zweck­te oder be­wirk­te, dass ih­re Würde ver­letzt und ein von Einschüchte­run­gen, An­fein­dun­gen, Er­nied­ri­gun­gen, Entwürdi­gun­gen und Be­lei­di­gun­gen ge­kenn­zeich­ne­tes Um­feld ge­schaf­fen wur­de. Im Übri­gen hat die Be­klag­te von den ihr ar­beits­recht­lich und be­triebs­ver­fas­sungs­recht­lich zur Verfügung ste­hen­den In­stru­men­ta­ri­en Ge­brauch ge­macht. Mit der An­dro­hung be­stimm­ter Maßnah­men, der Er­tei­lung von Ab­mah­nun­gen und dem Aus­spruch frist­lo­ser Kündi­gun­gen hat die Be­klag­te le­dig­lich ar­beit­ge­ber­sei­ti­ge Be­fug­nis­se aus­geübt. Auf die Rechtmäßig­keit die­ser Maßnah­men kommt es an die­ser Stel­le nicht an. Entwürdi­gen­des oder Be­lei­di­gen­des steht in­so­weit je­den­falls nicht in Re­de. Es ist nicht er­kenn­bar, dass es sich hier­bei um Maßnah­men han­delt, die völlig ab­we­gig sind, nur um die Kläge­rin aus dem Be­triebs­rat bzw. dem Ar­beits­verhält­nis zu drängen. Es liegt we­der ei­ne un­mit­tel­ba­re noch ei­ne mit­tel­ba­re Be­nach­tei­li­gung vor. Je­der an­de­re Ar­beit­neh­mer, der nicht Mit­glied des Be­triebs­rats ist, hätte bei ent­spre­chen­dem Ver­hal­ten auch Ab­mah­nun­gen bzw. Kündi­gun­gen er­hal­ten.

Da die Tat­be­stands­vor­aus­set­zun­gen des § 15 AGG nicht ge­ge­ben sind, war ei­ne Ent­schei­dung über die nach Auf­fas­sung der Kam­mer un­an­ge­mes­se­ne Höhe des An­spruchs und die Ein­hal­tung der Gel­tend­ma­chungs­frist nicht er­for­der­lich.

2.

Ein An­spruch auf Entschädi­gung und Schmer­zens­geld in der gel­tend ge­mach­ten Höhe er­gibt sich auch nicht aus § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. §§ 7 Abs. 1, 12 AGG.

Ein Ver­s­toß ge­gen § 12 Abs. 1 AGG liegt nicht vor.

Vor­lie­gend kann da­hin­ste­hen, ob § 12 Abs. 1 AGG über­haupt ei­nen An­spruch auf Entschädi­gung auslöst, da die Vor­aus­set­zun­gen nicht vor­lie­gen. Nach § 12 Abs. 1 AGG ist der Ar­beit­ge­ber ver­pflich­tet, die er­for­der­li­chen Maßnah­men zum Schutz vor Dis­kri­mi­nie­run­gen zu tref­fen. Dem Vor­brin­gen der Kläge­rin, weil kei­ne AGG-Schu­lun­gen durch­geführt wor­den sei­en, sei da­von aus­zu­ge­hen, dass die Be­klag­te Dis­kri­mi­nie­run­gen un­terstütze, kann die Kam­mer nicht fol­gen. Es ist nicht nach­voll­zieh­bar, war­um zum Schutz der Mit­ar­bei­ter vor Dis­kri­mi­nie­run­gen ent­spre­chen­de Schu­lun­gen für Mit­ar­bei­ter durch­geführt wer­den soll­ten. Die Kläge­rin hat nicht be­haup­tet, dass in ir­gend­wel­chen Ab­tei­lun­gen der Be­klag­ten Dis­kri­mi­nie­run­gen statt­fin­den würden. Sie hat le­dig­lich vor­ge­tra­gen, sie sei von der Geschäfts­lei­tung, der Per­so­nal­ab­tei­lung und Frau B. als Be­ra­te­rin dis­kri­mi­niert wor­den. Wie be­reits oben dar­ge­legt, konn­te ei­ne Dis­kri­mi­nie­rung der Kläge­rin nicht fest­ge­stellt wer­den.

3.

Die Kläge­rin hat ge­gen die Be­klag­te auch kei­nen An­spruch auf Schmer­zens­geld und Entschädi­gung we­gen ei­ner Ver­let­zung des all­ge­mei­nen Persönlich­keits­rechts und der Ge­sund­heit durch Mob­bing gem. § 280 Abs. 1 S. 1 BGB.

Es kann da­hin­ste­hen, ob auf­grund der Spe­zia­lität des § 3 AGG ein An­spruch aus § 280 BGB aus­ge­schlos­sen ist, da nach Auf­fas­sung der Kam­mer we­der ei­ne Ver­let­zung des all­ge­mei­nen Persönlich­keits­rechts noch der Ge­sund­heit durch Mob­bing fest­ge­stellt wer­den kann.

a)

Nicht al­les, was als Mob­bing be­zeich­net wird, ist von recht­li­cher, ins­be­son­de­re ar­beits­recht­li­cher und scha­dens­recht­li­cher Re­le­vanz (vgl. BAG, Ur­teil vom 16.05.2007 - 8 AZR 709/06, ju­ris). Da der Be­griff des „Mob­bing“ als sol­cher nicht trenn­scharf ist, kommt es bei der Prüfung ei­nes An­spruchs aus § 280 Abs. 1 BGB nach all­ge­mei­nen recht­li­chen Ge­sichts­punk­ten dar­auf an, ob durch tatsächli­ches Ver­hal­ten ver­trag­li­che Pflich­ten ver­letzt wor­den sind (vgl. BAG, Ur­teil vom 24.04.2008 - 8 AZR 347/07, ju­ris; LAG Düssel­dorf, Ur­teil vom 16.09.2010 - 11 Sa 346/10). Die Fürsor­ge- und Schutz­pflich­ten des Ar­beit­ge­bers ver­bie­ten auch die Her­abwürdi­gung und Miss­ach­tung ei­nes Ar­beit­neh­mers durch den Ar­beit­ge­ber. Der Ar­beit­neh­mer hat da­her An­spruch dar­auf, dass auf sein Wohl und sei­ne be­rech­tig­ten In­ter­es­sen Rück­sicht ge­nom­men und er vor Ge­sund­heits­ge­fah­ren, auch psy­chi­scher Art, geschützt wird (BAG, Ur­teil vom 24.04.2008, a.a.O.). Ent­schei­dend für die Be­ur­tei­lung ei­ner Ver­let­zung der Fürsor­ge- und Schutz­pflich­ten ist, ob der Ar­beit­neh­mer ei­nem Ver­hal­ten aus­ge­setzt ist, das be­zweckt oder be­wirkt, dass sei­ne Würde ver­letzt und ein von Einschüchte­run­gen, An­fein­dun­gen, Er­nied­ri­gun­gen, Entwürdi­gun­gen und Be­lei­di­gun­gen ge­kenn­zeich­ne­tes Um­feld ge­schaf­fen wird (BAG, Ur­teil vom 24.04.2008, a.a.O.). Da­bei kommt es nicht auf den je­wei­li­gen Ein­zel­akt an. Maßgeb­lich ist die Zu­sam­men­fas­sung meh­re­rer Ein­zel­ak­te in ei­nem Pro­zess zu ei­ner Ver­let­zung des Persönlich­keits­rechts oder der Ge­sund­heit des be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­mers.

Die Dar­le­gungs- und Be­weis­last für das Vor­lie­gen von als Mob­bing ein­zu­stu­fen­den Ver­hal­tens­wei­sen des Ar­beit­ge­bers trägt der Ar­beit­neh­mer. Er hat kon­kret die Tat­sa­chen an­zu­ge­ben, aus de­nen er das Vor­lie­gen von Mob­bing ab­lei­tet (BAG, Ur­teil vom 24.04.2008, a.a.O.).

b)

Aus­ge­hend von die­sen Grundsätzen liegt nach Auf­fas­sung der Kam­mer, die Be­haup­tun­gen der Kläge­rin als wahr un­ter­stellt, ei­ne Ver­let­zung des all­ge­mei­nen Persönlich­keits­rechts und der Ge­sund­heit durch Mob­bing­hand­lun­gen der Be­klag­ten nicht vor. Selbst wenn das Ver­hal­ten der Be­klag­ten nicht im­mer vor­bild­lich war, stellt nicht je­des pro­ble­ma­ti­sche Ar­beit­ge­ber­han­deln Mob­bing dar. Ins­be­son­de­re kann nicht da­von aus­ge­gan­gen wer­den, dass je­des die Kläge­rin be­las­ten­de Ver­hal­ten der Be­klag­ten Ein­griffs­qua­lität hat und schon ei­ne Ver­let­zung der ver­trag­li­chen Pflicht zur Rück­sicht­nah­me dar­stellt. Selbst un­be­rech­tig­te Kri­tik, über­zo­ge­ne Ab­mah­nun­gen oder un­wirk­sa­me Kündi­gun­gen stel­len nicht gleich­zei­tig auch ei­ne Persönlich­keits­ver­let­zung dar und führen zu ei­ner Ver­let­zung der ver­trag­li­chen Pflicht zur Rück­sicht­nah­me. Den Äußerun­gen und Wei­sun­gen der Be­klag­ten kann nicht ein­deu­tig ei­ne schi­kanöse Ten­denz ent­nom­men wer­den. Selbst wenn sich im Rah­men der ge­richt­li­chen Aus­ein­an­der­set­zun­gen hin­sicht­lich der er­teil­ten Ab­mah­nun­gen und aus­ge­spro­che­nen frist­lo­sen Kündi­gun­gen ei­ne Maßnah­me nachträglich als rechts­un­wirk­sam her­aus­stellt, liegt nicht zwangsläufig ei­ne Pflicht­ver­let­zung vor, die ei­nen Schmer­zens­geld­an­spruch be­gründen könn­te. In­so­weit darf nämlich nicht über­se­hen wer­den, dass der Um­gang von Ar­beit­neh­mern un­ter­ein­an­der, mit Vor­ge­setz­ten oder dem Ar­beit­ge­ber selbst im Ar­beits­le­ben zu­wei­len von Kon­flik­ten ge­prägt ist. Dies ins­be­son­de­re auch zwi­schen Be­triebs­rats­mit­glie­dern und dem Ar­beit­ge­ber. Bei den von der Kläge­rin ge­schil­der­ten Vorfällen han­delt es sich um übli­che Aus­ein­an­der­set­zun­gen, die als Tat­be­stand ei­ner Pflicht­ver­let­zung aus­schei­den. Es genügt in­so­weit nicht, dass die Kläge­rin die Ver­hal­tens­wei­sen der Be­klag­ten sub­jek­tiv als Einschüchte­run­gen, An­fein­dun­gen, Er­nied­ri­gun­gen, Entwürdi­gun­gen oder Be­lei­di­gun­gen ver­stan­den hat. Ent­schei­dend ist nicht das sub­jek­ti­ve Emp­fin­den des Ar­beit­neh­mers, son­dern ei­ne ob­jek­ti­ve Be­wer­tung der Umstände. Da­bei ist ins­be­son­de­re auch zu berück­sich­ti­gen, ob und in­wie­weit der Ar­beit­neh­mer zur ent­stan­de­nen Si­tua­ti­on bei­ge­tra­gen hat (LAG Düssel­dorf, Ur­teil vom 16.09.2010, a.a.O.). Nach dem Vor­brin­gen der Kläge­rin han­delt es sich nach Auf­fas­sung der Kam­mer um ei­ne noch hin­zu­neh­men­de, nor­ma­le Kon­flikt­si­tua­ti­on am Ar­beits­platz.

4.

Aus den oben dar­ge­leg­ten Gründen be­steht auch kein An­spruch aus § 823 Abs. 1 BGB.

5.

Ein An­spruch gem. § 826 BGB schei­det aus, da dem Ver­hal­ten der Be­klag­ten bzw. ih­rer Mit­ar­bei­ter ei­ne vorsätz­li­che sit­ten­wid­ri­ge Schädi­gung nicht ent­nom­men wer­den kann. Wie be­reits oben aus­geführt, kann we­der ein dis­kri­mi­nie­ren­des Ver­hal­ten der Be­klag­ten noch ei­ne Ver­let­zung des Persönlich­keits­rechts bzw. der Ge­sund­heit der Kläge­rin durch Mob­bing fest­ge­stellt wer­den.

II.

Die Kläge­rin hat ge­gen die Be­klag­te kei­nen An­spruch auf Scha­dens­er­satz in Höhe von 10.276,66 €, da über die von der Be­klag­ten aus­ge­spro­che­ne frist­lo­se Kündi­gung vom 02.11.2010 noch kei­ne rechts­kräfti­ge Ent­schei­dung er­gan­gen ist.

III.

Der Fest­stel­lungs­an­trag ist un­zulässig und un­be­gründet.

Der An­trag ist we­der hin­rei­chend be­stimmt noch hat die Kläge­rin ein be­son­de­res Fest­stel­lungs­in­ter­es­se dar­ge­legt.

Im Übri­gen ist der An­spruch auch un­be­gründet, da - wie oben dar­ge­legt - ein An­spruch auf Scha­dens­er­satz und/oder Entschädi­gung nicht be­steht.

IV.

Die Kläge­rin hat ge­gen die Be­klag­te kei­nen An­spruch auf Er­stat­tung der Kos­ten für die außer­ge­richt­li­che Rechts­ver­fol­gung in Höhe von 8.234,80 €.

Dem An­spruch steht § 12a ArbGG ent­ge­gen. Der Aus­schluss der Kos­ten­er­stat­tung er­fasst nach ständi­ger Recht­spre­chung des BAG auch ma­te­ri­ell-recht­li­che Kos­ten­er­stat­tungs­ansprüche im Rah­men des Scha­dens­er­sat­zes, gleichgültig, wor­auf der An­spruch gestützt wird (BAG, Be­schluss vom 11.03.2008 - 3 AZN 1311/07).

V.

Dem An­spruch der Kläge­rin auf Er­stat­tung der Kos­ten für die ge­richt­li­che Rechts­ver­fol­gung steht § 12a ArbGG ent­ge­gen.

B.

Die Kos­ten­ent­schei­dung folgt aus § 91 Abs. 1 S. 1 ZPO. Die Streit­wert­fest­set­zung be­ruht auf § 3 ZPO.

RECH­TSMIT­TEL­BE­LEH­RUNG

Ge­gen die­se Ur­teil kann von der kla­gen­den Par­tei Be­ru­fung ein­ge­legt wer­den. Für die be­klag­te Par­tei ist ge­gen die­ses Ur­teil kein Rechts­mit­tel ge­ge­ben.

Die Be­ru­fung muss in­ner­halb ei­ner Not­frist* von ei­nem Mo­nat schrift­lich beim

Lan­des­ar­beits­ge­richt Düssel­dorf

Lud­wig-Er­hard-Al­lee 21

40227 Düssel­dorf

Fax: 0211-77702199

ein­ge­gan­gen sein.

Die Not­frist be­ginnt mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­fass­ten Ur­teils, spätes­tens mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach des­sen Verkündung.

Die Be­ru­fungs­schrift muss von ei­nem Be­vollmäch­tig­ten un­ter­zeich­net sein. Als Be­vollmäch­tig­te sind nur zu­ge­las­sen:

1.Rechts­anwälte, 

2.Ge­werk­schaf­ten und Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­ge­bern so­wie Zu­sam­men­schlüsse sol­cher Verbände für ih­re Mit­glie­der oder für an­de­re Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der,

3.ju­ris­ti­sche Per­so­nen, de­ren An­tei­le sämt­lich im wirt­schaft­li­chen Ei­gen­tum ei­ner der in Num­mer 2 be­zeich­ne­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen, wenn die ju­ris­ti­sche Per­son aus­sch­ließlich die Rechts­be­ra­tung und Pro­zess­ver­tre­tung die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on und ih­rer Mit­glie­der oder an­de­rer Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der ent­spre­chend de­ren Sat­zung durchführt, und wenn die Or­ga­ni­sa­ti­on für die Tätig­keit der Be­vollmäch­tig­ten haf­tet.

Ei­ne Par­tei, die als Be­vollmäch­tig­te zu­ge­las­sen ist, kann sich selbst ver­tre­ten. 

* Ei­ne Not­frist ist un­abänder­lich und kann nicht verlängert wer­den.

S c h o n

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