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ARBEITSRECHT AKTUELL // 21/038

Kün­di­gung ei­nes schwer­be­hin­der­ten Ar­beit­neh­mers bei auf­ge­ho­be­ner Zu­stim­mung des In­te­gra­ti­ons­am­tes

Liegt ei­ne Zu­stim­mung des In­te­gra­ti­ons­amts zur Kün­di­gung vor, ha­ben die Ar­beits­ge­rich­te dies zu be­ach­ten: Bun­des­ar­beits­ge­richt, Ur­teil vom 22.07.2021, 2 AZR 193/21
Diskriminierungsverbote - Behinderung, Schutz vor Diskriminierung von Menschen mit Behinderung

11.08.2021. Möch­te ein Ar­beit­ge­ber ei­nen Ar­beit­neh­mer mit Schwer­be­hin­de­rung kün­di­gen, muss er vor­her die Zu­stim­mung des In­te­gra­ti­ons­am­tes ein­ho­len, § 168 Neun­tes So­zi­al­ge­setz­buch (SGB IX). An­sons­ten ist die Kün­di­gung un­wirk­sam.

Ei­ne Zu­stim­mung stellt ei­nen Ver­wal­tungs­akt dar, so­dass der schwer­be­hin­der­te Ar­beit­ge­ber ge­gen die­se mit ei­nem Wi­der­spruch bzw. ei­ner An­fech­tungs­kla­ge vor­ge­hen kann. Je­doch ha­ben Wi­der­spruch und An­fech­tungs­kla­ge kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung, so­dass die Zu­stim­mung wei­ter­hin wirk­sam bleibt.

Da­her ist ei­ne Kün­di­gung auch dann wirk­sam, wenn das In­te­gra­ti­ons­amt zu­nächst ei­ne Zu­stim­mung er­teilt hat bzw. die Zu­stim­mung auf­grund von Un­tä­tig­keit des Amts fin­giert wird, aber spä­ter auf­grund ei­nes Wi­der­spruchs wie­der auf­hebt, so­lan­ge der Wi­der­spruchs­be­scheid nicht be­stands­kräf­tig ist:

Bun­des­ar­beits­ge­richt, Ur­teil vom 22.07.2021, 2 AZR 193/21.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zu die­ser Ent­schei­dung fin­den Sie hier: Up­date Ar­beits­recht 16|2021 BAG: Nicht be­stands­kräf­ti­ge Zu­stim­mung des In­te­gra­ti­ons­amts zu ei­ner au­ßer­or­dent­li­chen Kün­di­gung.

Letzte Überarbeitung: 23. August 2021

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