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BAG, Ur­teil vom 09.12.2009, 7 AZR 399/08

   
Schlagworte: Befristung: Vorübergehender Bedarf, Befristung: Sachgrund, Tarifvertrag
   
Gericht: Bundesarbeitsgericht
Aktenzeichen: 7 AZR 399/08
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 09.12.2009
   
Leitsätze: Die Aufzählung von Sachgründen für die Befristung von Arbeitsverträgen in § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 - 8 TzBfG ist nicht abschließend. Andere Sachgründe können die Befristung von Arbeitsverträgen jedoch nur rechtfertigen, wenn sie den in § 14 Abs. 1 TzBfG zum Ausdruck kommenden Wertungsmaßstäben entsprechen. Das gilt auch für tariflich geregelte Sachgründe.
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Bremen-Bremerhaven, Urteil vom 3.05.2007, 5 Ca 5343/06
Landesarbeitsgericht Bremen, Urteil vom 18.12.2007, 1 Sa 168/07
   

BUN­DES­AR­BEITS­GERICHT

7 AZR 399/08

1 Sa 168/07

Lan­des­ar­beits­ge­richt Bre­men

Im Na­men des Vol­kes!

Verkündet am

9. De­zem­ber 2009

UR­TEIL

Schie­ge, Ur­kunds­be­am­ter der Geschäfts­stel­le

In Sa­chen

Be­klag­te, Be­ru­fungskläge­rin und Re­vi­si­onskläge­rin,

pp.

Kläge­rin, Be­ru­fungs­be­klag­te und Re­vi­si­ons­be­klag­te,

hat der Sieb­te Se­nat des Bun­des­ar­beits­ge­richts auf­grund der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 9. De­zem­ber 2009 durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Lin­sen­mai­er, die Rich­te­rin am Bun­des­ar­beits­ge­richt Gräfl, den Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Kiel so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Kley und Busch für Recht er­kannt:


 

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Die Re­vi­si­on der Be­klag­ten ge­gen das Ur­teil des Lan­des­ar­beits­ge­richts Bre­men vom 18. De­zem­ber 2007 - 1 Sa 168/07 - wird zurück­ge­wie­sen.

Die Be­klag­te hat die Kos­ten der Re­vi­si­on zu tra­gen.

Von Rechts we­gen!

Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten darüber, ob ihr Ar­beits­verhält­nis auf­grund Be­fris­tung am 31. De­zem­ber 2006 ge­en­det hat.

Die Kläge­rin war vom 18. März 1999 bis zum 2. Fe­bru­ar 2001 - mit Un­ter­bre­chun­gen - bei R beschäftigt. Zum 1. März 2004 wur­de sie er­neut be­fris­tet bei R ein­ge­stellt und war seit dem 1. Au­gust 2004 als ers­te Sach­be­ar­bei­te­rin/ers­te Se­kretärin tätig. Nach der ar­beits­ver­trag­li­chen Ver­ein­ba­rung vom 23. Ju­li 2004 sind auf das Ar­beits­verhält­nis die Be­stim­mun­gen des Rund­funk­ta­rif­ver­trags in der je­weils gel­ten­den Fas­sung an­zu­wen­den. Un­ter dem 2. Mai 2005 ver­ein­bar­ten R und die Kläge­rin de­ren Wei­ter­beschäfti­gung bis zum 31. De­zem­ber 2006 nach § 1 Buchst. h des Ta­rif­ver­trags über be­fris­te­te Ar­beits­verhält­nis­se (TV Be­fris­tung) vom 19. Ju­ni 2003.

Seit dem Jahr 2000 be­stand bei R auf­grund er­heb­li­cher Ein­nah­me­ver­lus­te die Not­wen­dig­keit, Per­so­nal zu re­du­zie­ren. Zur Rea­li­sie­rung ei­nes so­zi­al­verträgli­chen Per­so­nal­ab­baus schlos­sen R und die Ge­werk­schaft ver.di am 19. No­vem­ber 2002 ei­nen Ta­rif­ver­trag über So­zi­al­plan­re­ge­lun­gen mit In­ter­es­sen­aus­gleich (TV So­zi­al­plan). Die­ser re­gelt ua. den Aus­schluss be­triebs­be­ding­ter Kündi­gun­gen und sieht Möglich­kei­ten des frei­wil­li­gen Aus­schei­dens durch Vor­ru­he­stands-, Al­ters­teil­zeit- und Ab­fin­dungs­re­ge­lun­gen so­wie Qua­li­fi­zie­rungs- und Um­set­zungs­maßnah­men vor. Frei­wer­den­de, nicht weg­fal­len­de Stel­len soll­ten nach Möglich­keit - ggf. nach Qua­li­fi­zie­rungs­maßnah­men - mit Ar­beit­neh­mern aus dem ent­ste­hen­den Per­so­nalüber­hang be­setzt


 

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wer­den. Auf der Grund­la­ge ei­ner von R und dem Per­so­nal­rat am 18. März 2003 ge­schlos­se­nen Dienst­ver­ein­ba­rung wur­de ein in­ter­ner Stel­len­markt ein­ge­rich­tet. Frei­wer­den­de Stel­len, die für die­sen Mit­ar­bei­ter­kreis vor­ge­se­hen wa­ren, soll­ten für die Um­struk­tu­rie­rungs- und Qua­li­fi­zie­rungs­pha­se be­fris­tet be­setzt wer­den. Da­zu schlos­sen R und die Ge­werk­schaft ver.di am 19. Ju­ni 2003 ei­nen Ta­rif­ver­trag über be­fris­te­te Ar­beits­verhält­nis­se (TV Be­fris­tung). Die­ser lau­tet aus­zugs­wei­se:

„Ziel

Im Rah­men der Um­struk­tu­rie­rung von R fin­det be­reits seit ei­ni­ger Zeit ein er­heb­li­cher Per­so­nal­ab­bau statt, der in den nächs­ten Jah­ren wei­ter­ge­hen muss. R hat sich in ver­schie­de­nen Ver­ein­ba­run­gen ver­pflich­tet, kei­ne be­triebs­be­ding­ten Kündi­gun­gen aus­zu­spre­chen; die vom Ar­beits­platz­weg­fall be­trof­fe­nen Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen wer­den möglichst im Rah­men ei­nes in­ter­nen Stel­len­markts so weit qua­li­fi­ziert, dass sie nach der Qua­li­fi­zie­rung ei­nen der ver­blei­ben­den Ar­beitsplätze ein­neh­men können. Jetzt schon frei­wer­den­de Ar­beitsplätze, die für die­sen Mit­ar­bei­ter­kreis vor­ge­se­hen sind, müssen da­her für die Um­struk­tu­rie­rungs­pha­se be­fris­tet be­setzt wer­den. Außer­dem sind jetzt noch Auf­ga­ben wahr­zu­neh­men, die nach Ab­schluss der Um­struk­tu­rie­rungs­pha­se vor­aus­sicht­lich weg­fal­len oder in an­de­rer Wei­se aus­geführt wer­den.

Die Ta­rif­ver­trags­par­tei­en sind sich darüber ei­nig, dass die­ser not­wen­di­ge Per­so­nal­um­bau und -ab­bau bei R be­son­de­re Maßnah­men auch ta­rif­ver­trag­li­cher Art not­wen­dig macht, oh­ne dass Dau­er­ar­beits­verhält­nis­se durch wie­der­keh­rend be­fris­te­te Ar­beits­verhält­nis­se er­setzt wer­den sol­len.

Als Ergänzung zum Ta­rif­ver­trag So­zi­al­plan und in be­fris­te­ter Abände­rung der Ziff. 241.1 des MTV wird fol­gen­der Ta­rif­ver­trag ge­schlos­sen:

§ 1 Be­fris­te­te Ar­beits­verträge mit Sach­grund

Gemäß TZ 241.1 kann ein be­fris­te­tes Ar­beits­verhält­nis aus sach­li­chem Grund ver­ein­bart wer­den. Ein sach­li­cher Grund liegt vor, wenn:

...

h) über den in­ter­nen Stel­len­markt ei­ne in­ter­ne Be­set­zung vor­ge­se­hen ist, für die Ar­beit­neh­mer/in­nen von R qua­li­fi­ziert wer­den müssen,


 

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...“

Mit Wir­kung zum 1. Au­gust 2003 schlos­sen R und der Per­so­nal­rat ei­ne Dienst­ver­ein­ba­rung zum Ein­stel­lungs­ver­fah­ren. § 2 die­ser Dienst­ver­ein­ba­rung be­stimmt:

„Al­le zu be­set­zen­den Stel­len sind in­tern aus­zu­schrei­ben. In­ter­ne Be­wer­ber und Be­wer­be­rin­nen ha­ben auch dann Vor­rang, wenn sie nach zu­mut­ba­ren Qua­li­fi­zie­rungs­maßnah­men die An­for­de­run­gen des Ar­beits­plat­zes erfüllen können. ...

Langjährig beschäftig­te ar­beit­neh­merähn­li­che freie Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen gel­ten als in­ter­ne Be­wer­ber bzw. Be­wer­be­rin­nen, es sei denn, es wur­de mit ih­nen ein be­fris­te­ter Rah­men­ver­trag nach dem Ta­rif­ver­trag für be­fris­te­te Pro­gramm­mit­ar­beit ge­schlos­sen. Be­fris­tet beschäftig­te Mit­ar­bei­ter oder Mit­ar­bei­te­rin­nen gel­ten nicht als in­ter­ne Be­wer­ber.

...“

Am 29. No­vem­ber/15. De­zem­ber 2004 ver­ein­bar­ten R und die Ge­werk­schaft ver.di ei­ne „Pro­to­kollerklärung zu § 1 Ziff. h Ta­rif­ver­trag Be­fris­tung“. Dar­in heißt es ua.:

„Nach § 1 h) des Ta­rif­ver­trags Be­fris­tung liegt ein sach­li­cher Grund für ei­ne Be­fris­tung vor, ‚wenn über den in­ter­nen Stel­len­markt ei­ne in­ter­ne Be­set­zung vor­ge­se­hen ist, für die Ar­beit­neh­mer/In­nen von R qua­li­fi­ziert wer­den müssen.‘ Mit die­ser Pro­to­kollerklärung ver­ein­ba­ren die Ta­rif­ver­trags­par­tei­en ei­ne ver­bind­li­che In­ter­pre­ta­ti­on des Ta­rif­ver­trags Be­fris­tung.

Die Ta­rif­ver­trags­par­tei­en sind sich darüber ei­nig, dass die­se Vor­aus­set­zun­gen ge­ge­ben sind, wenn fol­gen­de Be­din­gun­gen erfüllt sind:

a. Die Stel­le muss in den in­ter­nen Stel­len­markt auf­ge­nom­men wor­den sein.

b. Sie muss an der dafür vor­ge­se­he­nen Stel­le aus­gehängt sein so­wie über die dafür übli­chen haus­in­ter­nen Me­di­en veröffent­licht wor­den sein.

c. Es muss nach dem ver­ab­schie­de­ten Ziel­stel­len­plan per­so­nel­le Überhänge ge­ben.

Fol­gen­de Be­din­gun­gen müssen je­doch nicht erfüllt sein:


 

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d. Es muss kei­ne kon­kre­te Be­wer­bung auf die im in­ter­nen Stel­len­markt aus­ge­schrie­be­ne Stel­le vor­lie­gen.

e. Es muss kei­ne Qua­li­fi­ka­ti­ons­maßnah­me für den be­trof­fe­nen Ar­beits­platz be­schlos­sen sein oder vor­lie­gen.

f. Bei der be­fris­te­ten Ein­stel­lung ei­ner/s ex­ter­nen Mit­ar­bei­te­rin/s ist die Be­nen­nung ei­ner/s in­ter­nen Mit­ar­bei­te­rin/s, für die der Ar­beits­platz frei­ge­hal­ten wer­den soll, nicht er­for­der­lich.“

Die Stel­le der Kläge­rin war seit Au­gust 2003 im in­ter­nen Stel­len­markt als wei­ter­be­ste­hen­de und zu be­set­zen­de Stel­le aus­ge­wie­sen. Ei­ne Be­wer­bung auf die­se Stel­le er­folg­te nicht.

Zum 1. April 2006 wur­de der Ar­beits­be­reich, in dem die Kläge­rin beschäftigt war, auf die von R und B neu ge­gründe­te Be­klag­te aus­ge­glie­dert. Das Ar­beits­verhält­nis der Kläge­rin ging auf die Be­klag­te über.

Mit der am 11. Sep­tem­ber 2006 beim Ar­beits­ge­richt ein­ge­gan­ge­nen Kla­ge hat sich die Kläge­rin ge­gen die Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses auf­grund der Be­fris­tung zum 31. De­zem­ber 2006 ge­wandt und ih­re vorläufi­ge Wei­ter­beschäfti­gung für die Dau­er des Rechts­streits ver­langt. Sie hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, die Be­fris­tung sei man­gels ei­nes sie recht­fer­ti­gen­den Sach­grunds un­wirk­sam. Die Re­ge­lung in § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung in Ge­stalt der „ver­bind­li­chen In­ter­pre­ta­ti­on“ nach der Pro­to­kollerklärung vom 29. No­vem­ber/15. De­zem­ber 2004 genüge den an ei­nen Sach­grund für die Be­fris­tung zu stel­len­den An­for­de­run­gen nicht. Im Übri­gen sei­en die Vor­aus­set­zun­gen der Be­stim­mung nicht erfüllt. Nach Buchst. f der Pro­to­kollerklärung zu § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung sei bei der be­fris­te­ten Ein­stel­lung ei­nes ex­ter­nen Mit­ar­bei­ters die Be­nen­nung ei­nes in­ter­nen Mit­ar­bei­ters, für den der Ar­beits­platz frei­ge­hal­ten wer­den sol­le, nicht er­for­der­lich. Dar­aus er­ge­be sich im Um­kehr­schluss, dass bei der be­fris­te­ten Ein­stel­lung ei­nes in­ter­nen Mit­ar­bei­ters ein an­de­rer in­ter­ner Mit­ar­bei­ter be­nannt wer­den müsse, für den der Ar­beits­platz frei­ge­hal­ten wer­den sol­le. Da sie bei Ab­schluss des letz­ten be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags bei R be­fris­tet beschäftigt ge­we­sen sei, gel­te sie nicht als ex­ter­ne Mit­ar­bei­te­rin iSv. Buchst. f


 

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der Pro­to­kollerklärung. Es hätte da­her ein in­ter­ner Mit­ar­bei­ter be­nannt wer­den müssen, für den der Ar­beits­platz ha­be frei­ge­hal­ten wer­den sol­len. Dies sei nicht ge­sche­hen.

Die Kläge­rin hat be­an­tragt,

1. fest­zu­stel­len, dass das Ar­beits­verhält­nis zwi­schen den Par­tei­en nicht auf­grund der Be­fris­tung im Ver­trag vom 2. Mai 2005 mit dem 31. De­zem­ber 2006 be­en­det wur­de;

2. die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, die Kläge­rin zu un­veränder­ten Ar­beits­be­din­gun­gen bis zum rechts­kräfti­gen Ab­schluss des Kla­ge­ver­fah­rens als ers­te Sach­be­ar­bei­te­rin/ers­te Se­kretärin wei­ter­zu­beschäfti­gen.

Die Be­klag­te hat Kla­ge­ab­wei­sung be­an­tragt und ge­meint, die Be­fris­tung sei nach § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung in Ver­bin­dung mit der Pro­to­kollerklärung sach­lich ge­recht­fer­tigt. Die Vor­aus­set­zun­gen der Ta­rif­be­stim­mung sei­en erfüllt. Die Kläge­rin sei ei­ne ex­ter­ne Mit­ar­bei­te­rin iSv. Buchst. f der Pro­to­kollerklärung, da sie bei Ab­schluss des letz­ten be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags le­dig­lich be­fris­tet beschäftigt ge­we­sen sei. Be­fris­tet Beschäftig­te sei­en ex­ter­ne Mit­ar­bei­ter iSd. Ta­rif­norm. Die Re­ge­lung in § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung iVm. der Pro­to­kollerklärung sei von der Einschätzungs­präro­ga­ti­ve der Ta­rif­ver­trags­par­tei­en ge­deckt und re­ge­le ei­nen zulässi­gen Sach­grund für die Be­fris­tung von Ar­beits­verträgen. Da­mit ha­be den be­son­de­ren Bedürf­nis­sen von R im Zu­sam­men­hang mit dem so­zi­al­verträgli­chen Ab­bau von Ar­beitsplätzen Rech­nung ge­tra­gen wer­den sol­len.

Die Vor­in­stan­zen ha­ben der Kla­ge statt­ge­ge­ben. Mit der Re­vi­si­on ver­folgt die Be­klag­te ih­ren Kla­ge­ab­wei­sungs­an­trag wei­ter. Die Kläge­rin be­an­tragt die Zurück­wei­sung der Re­vi­si­on.


 

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Ent­schei­dungs­gründe

Die Re­vi­si­on ist un­be­gründet. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt hat dem Kla­ge­an­trag zu 1) zu Recht statt­ge­ge­ben. Das Ar­beits­verhält­nis der Par­tei­en hat nicht auf­grund der am 2. Mai 2005 ver­ein­bar­ten Be­fris­tung am 31. De­zem­ber 2006 ge­en­det. Der Kla­ge­an­trag zu 2), mit dem die Kläge­rin ih­re vorläufi­ge Wei­ter­beschäfti­gung für die Dau­er des Rechts­streits ver­langt hat, ist dem Se­nat nicht zur Ent­schei­dung an­ge­fal­len.

A. Der Kla­ge­an­trag zu 1) ist be­gründet. Die am 2. Mai 2005 ver­ein­bar­te Be­fris­tung zum 31. De­zem­ber 2006 ist man­gels ei­nes sie recht­fer­ti­gen­den sach­li­chen Grun­des iSv. § 14 Abs. 1 Tz­B­fG un­wirk­sam. Die Be­fris­tung ist we­der durch ei­nen im Sach­grund­ka­ta­log des § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 bis 8 Tz­B­fG ge­nann­ten noch durch ei­nen sons­ti­gen Sach­grund ge­recht­fer­tigt. Zwar ent­spricht die Be­fris­tung den An­for­de­run­gen des § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung iVm. der hier­zu ver­ein­bar­ten Pro­to­kollerklärung vom 29. No­vem­ber/15. De­zem­ber 2004. Die­se Ta­rif­be­stim­mung nor­miert aber kei­nen den Wer­tungs­maßstäben des § 14 Abs. 1 Tz­B­fG genügen­den Sach­grund für die Be­fris­tung von Ar­beits­verträgen.

I. Die Be­fris­tung ist nicht we­gen der ge­plan­ten an­der­wei­ti­gen Be­set­zung des Ar­beits­plat­zes der Kläge­rin ge­recht­fer­tigt. Die ge­plan­te an­der­wei­ti­ge Be­set­zung ei­nes Ar­beits­plat­zes kann zwar ei­nen sons­ti­gen, in § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 bis 8 Tz­B­fG nicht ge­nann­ten Sach­grund für die Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­trags dar­stel­len. Die hierfür nach der Recht­spre­chung des Se­nats er­for­der­li­chen Vor­aus­set­zun­gen lie­gen aber nicht vor.

1. Nach § 14 Abs. 1 Satz 1 Tz­B­fG be­darf die Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­trags zu ih­rer Wirk­sam­keit ei­nes sie recht­fer­ti­gen­den sach­li­chen Grun­des. § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 bis 8 Tz­B­fG enthält ei­ne Aufzählung sach­li­cher Gründe, die die Be­fris­tung von Ar­beits­verträgen recht­fer­ti­gen können. Die­se Aufzählung ist, wie sich aus dem Wort „ins­be­son­de­re“ er­gibt, nicht ab­sch­ließend. Da­durch wer­den we­der an­de­re von der Recht­spre­chung vor In­kraft-


 

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tre­ten des Tz­B­fG an­er­kann­te noch wei­te­re Sach­gründe für die Be­fris­tung aus­ge­schlos­sen (BT-Drucks. 14/4374 S. 18). Al­ler­dings können sons­ti­ge, in § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 bis 8 Tz­B­fG nicht ge­nann­te Sach­gründe die Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­trags nur recht­fer­ti­gen, wenn sie den in § 14 Abs. 1 Tz­B­fG zum Aus­druck kom­men­den Wer­tungs­maßstäben ent­spre­chen und den in dem Sach­grund­ka­ta­log des § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 bis 8 Tz­B­fG ge­nann­ten Sach­gründen von ih­rem Ge­wicht her gleich­wer­tig sind (BAG 16. März 2005 - 7 AZR 289/04 - Rn. 27, BA­GE 114, 146).

2. Nach der Recht­spre­chung des Se­nats kann die für ei­nen späte­ren Zeit­punkt ge­plan­te an­der­wei­ti­ge Be­set­zung des Ar­beits­plat­zes als sons­ti­ger in § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 bis 8 Tz­B­fG nicht erwähn­ter Sach­grund ge­eig­net sein, die be­fris­te­te Ein­stel­lung ei­nes Ar­beit­neh­mers bis zu die­sem Zeit­punkt zu recht­fer­ti­gen. Dies setzt je­doch vor­aus, dass der Ar­beit­ge­ber bei Ab­schluss des be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags mit dem an­de­ren als Dau­er­be­set­zung vor­ge­se­he­nen Ar­beit­neh­mer be­reits ver­trag­lich ge­bun­den ist (6. No­vem­ber 1996 - 7 AZR 909/95 - zu 5 b der Gründe, AP BGB § 620 Be­fris­te­ter Ar­beits­ver­trag Nr. 188 = EzA BGB § 620 Nr. 146; 13. Ok­to­ber 2004 - 7 AZR 218/04 - zu III 2 b aa der Gründe, BA­GE 112, 187).

3. Die­sen An­for­de­run­gen genügt die Be­fris­tung zum 31. De­zem­ber 2006 nicht. Die Be­klag­te hat nicht dar­ge­legt, dass bei Ab­schluss des be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags am 2. Mai 2005 be­ab­sich­tigt war, den Ar­beits­platz künf­tig mit ei­nem be­stimm­ten be­reits bei R beschäftig­ten Mit­ar­bei­ter oder mit ei­ner an­de­ren Per­son, mit der be­reits ei­ne ver­trag­li­che Bin­dung be­stand, zu be­set­zen. Nach den Fest­stel­lun­gen des Lan­des­ar­beits­ge­richts lag zu die­sem Zeit­punkt nicht ein­mal ei­ne Be­wer­bung für die seit Au­gust 2003 im in­ter­nen Stel­len­markt aus­ge­wie­se­ne Stel­le der Kläge­rin vor.

II. Ent­ge­gen der Auf­fas­sung der Be­klag­ten ist die Be­fris­tung nicht durch § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung iVm. der hier­zu ver­ein­bar­ten Pro­to­kollerklärung ge­recht­fer­tigt. Die Be­fris­tung erfüllt zwar die Vor­aus­set­zun­gen die­ser Ta­rif­be­stim­mung. Die­se re­gelt je­doch kei­nen der Be­fris­tungs­kon­trol­le genügen­den Sach­grund für die Be­fris­tung von Ar­beits­verträgen.


 

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1. Die Be­fris­tung zum 31. De­zem­ber 2006 erfüllt die Vor­aus­set­zun­gen des § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung iVm. der Pro­to­kollerklärung vom 29. No­vem­ber/15. De­zem­ber 2004.

a) Nach § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung liegt ein sach­li­cher Grund für die Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­trags vor, wenn über den in­ter­nen Stel­len­markt ei­ne in­ter­ne Be­set­zung vor­ge­se­hen ist, für die Ar­beit­neh­mer/In­nen von R qua­li­fi­ziert wer­den müssen. Die Vor­aus­set­zun­gen, un­ter de­nen ei­ne Be­fris­tung nach § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung zulässig sein soll, sind in der Pro­to­kollerklärung vom 29. No­vem­ber/15. De­zem­ber 2004 fest­ge­legt. Die Pro­to­kollerklärung enthält nicht nur Aus­le­gungs­hin­wei­se zu § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung, son­dern ei­ne ei­genständi­ge, den TV Be­fris­tung kon­kre­ti­sie­ren­de ta­rif­li­che Re­ge­lung. Dies er­gibt sich be­reits aus der Ein­gangs­be­mer­kung, wo­nach die Ta­rif­ver­trags­par­tei­en mit der Pro­to­kollerklärung ei­ne „ver­bind­li­che In­ter­pre­ta­ti­on“ des TV Be­fris­tung ver­ein­bart ha­ben. Nach dem erklärten Wil­len der Ta­rif­ver­trags­par­tei­en soll da­her ein sach­li­cher Grund für die Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­trags vor­lie­gen, wenn die in der Pro­to­kollerklärung ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen ge­ge­ben sind.

b) Die am 2. Mai 2005 ver­ein­bar­te Be­fris­tung genügt den An­for­de­run­gen der Buchst. a - c der Pro­to­kollerklärung. Die Stel­le der Kläge­rin war in dem in­ter­nen Stel­len­markt seit Au­gust 2003 als wei­ter­be­ste­hen­de und zu be­set­zen­de Stel­le aus­ge­wie­sen. Im Zeit­punkt der Ver­ein­ba­rung der Be­fris­tung am 2. Mai 2005 be­stan­den per­so­nel­le Überhänge. Wei­te­re Vor­aus­set­zun­gen sind für ei­ne Be­fris­tung nach der Ta­rif­be­stim­mung nicht er­for­der­lich. Ins­be­son­de­re be­durf­te es ent­ge­gen der Auf­fas­sung der Kläge­rin nicht der Be­nen­nung ei­nes in­ter­nen Mit­ar­bei­ters, für den der Ar­beits­platz frei­ge­hal­ten wer­den soll­te. Da­bei kann da­hin­ste­hen, ob Buchst. f der Pro­to­kollerklärung ge­eig­net ist, den Um­kehr­schluss zu recht­fer­ti­gen, bei der be­fris­te­ten Ein­stel­lung ei­nes „in­ter­nen“ Mit­ar­bei­ters sei die Be­nen­nung ei­nes an­de­ren in­ter­nen Mit­ar­bei­ters er­for­der­lich, für den der Ar­beits­platz frei­ge­hal­ten wer­den soll. Denn die Kläge­rin war als be­fris­tet bei R beschäftig­te Ar­beit­neh­me­rin ei­ne im Sin­ne der Pro­to­kollerklärung „ex­ter­ne“ Mit­ar­bei­te­rin. Dies er­gibt die Aus­le­gung der Pro­to­kollerklärung.


 

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aa) Be­reits der Wort­laut der Pro­to­koll­no­tiz, von dem bei der Ta­rif­aus­le­gung aus­zu­ge­hen ist, spricht für die An­nah­me, dass be­fris­tet Beschäftig­te als „ex­ter­ne“ Mit­ar­bei­ter an­zu­se­hen sind. Zwar ließe der all­ge­mei­ne Sprach­ge­brauch auch ei­ne an­de­re Aus­le­gung zu. Nach dem vor­lie­gend maßgeb­li­chen be­triebs­in­ter­nen Sprach­ge­brauch der im Zu­sam­men­hang mit dem Per­so­nal­ab­bau ab­ge­schlos­se­nen kol­lek­tiv­recht­li­chen Ver­ein­ba­run­gen bei R sind aber be­fris­tet beschäftig­te Ar­beit­neh­mer „ex­ter­ne“ Mit­ar­bei­ter. Dies er­gibt sich aus § 2 der von R und dem Per­so­nal­rat ge­schlos­se­nen Dienst­ver­ein­ba­rung zum Ein­stel­lungs­ver­fah­ren vom 1. Au­gust 2003. Da­nach gel­ten be­fris­tet beschäftig­te Mit­ar­bei­ter nicht als in­ter­ne Be­wer­ber. Die Dienst­ver­ein­ba­rung zum Ein­stel­lungs­ver­fah­ren wur­de zwar nicht von den­sel­ben Ver­trags­part­nern ab­ge­schlos­sen wie der TV Be­fris­tung und hat auch nicht den­sel­ben Re­ge­lungs­ge­gen­stand. Sie ist je­doch Be­stand­teil des ge­sam­ten Re­ge­lungs­gefüges der zwi­schen R ei­ner­seits und der Ge­werk­schaft ver.di so­wie dem Per­so­nal­rat an­de­rer­seits aus An­lass des er­for­der­li­chen Per­so­nal­ab­baus ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen. Es ist des­halb da­von aus­zu­ge­hen, dass die Ta­rif­ver­trags­par­tei­en des TV Be­fris­tung und der hier­zu ver­ein­bar­ten Pro­to­kollerklärung die Be­grif­fe ex­tern und in­tern mit dem glei­chen In­halt ver­wen­det ha­ben wie R und der Per­so­nal­rat in der Dienst­ver­ein­ba­rung.

bb) Sinn und Zweck der ta­rif­li­chen Re­ge­lun­gen bestäti­gen die­se Aus­le­gung. Die aus An­lass des er­for­der­li­chen Per­so­nal­ab­baus bei R ver­ein­bar­ten kol­lek­tiv­recht­li­chen Be­stim­mun­gen ver­fol­gen den Zweck, die durch den Per­so­nal­ab­bau frei wer­den­den Ar­beitsplätze für die vom Ar­beits­platz­ab­bau be­trof­fe­nen un­be­fris­tet beschäftig­ten Ar­beit­neh­mer während der Um­struk­tu­rie­rung und der Dau­er er­for­der­li­cher Qua­li­fi­zie­rungs­maßnah­men frei zu hal­ten. Da­durch soll ei­ne „in­ter­ne“ Be­set­zung der Ar­beitsplätze iSv. § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung ermöglicht wer­den. „In­ter­ne“ Mit­ar­bei­ter oder Be­wer­ber im Sin­ne der kol­lek­tiv­recht­li­chen Be­stim­mun­gen sind da­her die­je­ni­gen Ar­beit­neh­mer, die in un­be­fris­te­ten Ar­beits­verhält­nis­sen ste­hen und von dem Per­so­nal­ab­bau be­trof­fen sind. Dar­un­ter fal­len be­fris­tet beschäftig­te Ar­beit­neh­mer nicht.


 

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cc) Auch der ta­rif­li­che Ge­samt­zu­sam­men­hang recht­fer­tigt kei­ne an­de­re Aus­le­gung. Ins­be­son­de­re be­sagt die Re­ge­lung in Buchst. f der Pro­to­kollerklärung, wo­nach bei der be­fris­te­ten Ein­stel­lung ei­nes ex­ter­nen Mit­ar­bei­ters die Be­nen­nung ei­nes in­ter­nen Mit­ar­bei­ters nicht er­for­der­lich ist, nichts darüber, ob ein be­fris­tet Beschäftig­ter als „ex­tern“ oder „in­tern“ an­zu­se­hen ist.

2. § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung iVm. der Pro­to­kollerklärung vom 29. No­vem­ber/15. De­zem­ber 2004 recht­fer­tigt je­doch die Be­fris­tung zum 31. De­zem­ber 2006 des­halb nicht, weil die Ta­rif­vor­schrift kei­nen den Wer­tungs­maßstäben des § 14 Abs. 1 Tz­B­fG genügen­den sach­li­chen Grund für die Be­fris­tung von Ar­beits­verträgen nor­miert.

a) Ta­rif­li­che Re­ge­lun­gen über die Be­en­di­gung von Ar­beits­verhält­nis­sen auf­grund von Be­fris­tun­gen un­ter­lie­gen nach ständi­ger Recht­spre­chung des Se­nats der ar­beits­ge­richt­li­chen Be­fris­tungs­kon­trol­le und bedürfen zu ih­rer Wirk­sam­keit ei­nes sie recht­fer­ti­gen­den Sach­grunds iSv. § 14 Abs. 1 Tz­B­fG (vgl. zu­letzt 17. Ju­ni 2009 - 7 AZR 112/08 (A) - Rn. 14). Auch ein ta­rif­lich ge­re­gel­ter Sach­grund muss den Wer­tungs­maßstäben des § 14 Abs. 1 Tz­B­fG genügen, da von die­ser Vor­schrift nach § 22 Abs. 1 Tz­B­fG auch durch Ta­rif­ver­trag nicht zu Un­guns­ten des Ar­beit­neh­mers ab­ge­wi­chen wer­den darf. Die be­fris­tungs­recht­li­chen Be­stim­mun­gen in § 14 Abs. 1 Tz­B­fG sind - eben­so wie die von der Recht­spre­chung vor In­kraft­tre­ten des Tz­B­fG ent­wi­ckel­ten Grundsätze zur Be­fris­tungs­kon­trol­le - nicht ta­rif­dis­po­si­tiv (vgl. zu der vor In­kraft­tre­ten des Tz­B­fG be­ste­hen­den Rechts­la­ge: BAG 31. Ju­li 2002 - 7 AZR 140/01 - zu B I 3 b bb der Gründe mwN, BA­GE 102, 65). Dem ste­hen we­der die durch Art. 9 Abs. 3 GG gewähr­leis­te­te Ta­rif­au­to­no­mie ent­ge­gen (vgl. et­wa BAG 21. Ju­li 2004 - 7 AZR 589/03 - zu II 1 der Gründe, EzA BGB 2002 § 620 Al­ters­gren­ze Nr. 5) noch die ge­mein­schafts­recht­li­chen Vor­ga­ben der Richt­li­nie 1999/70/EG des Ra­tes vom 28. Ju­ni 1999 zu der EGB-UN­ICE-CEEP-Rah­men­ver­ein­ba­rung über be­fris­te­te Ar­beits­verträge.

aa) Die durch Art. 9 Abs. 3 GG gewähr­leis­te­te Ta­rif­au­to­no­mie eröff­net den Ta­rif­ver­trags­par­tei­en nicht die Möglich­keit, un­abhängig von den Vor­ga­ben in


 

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§ 14 Abs. 1 Tz­B­fG sach­li­che Gründe für die Be­fris­tung von Ar­beits­verträgen fest­zu­le­gen.

(1) Art. 9 Abs. 3 GG schützt die Ko­ali­tio­nen in ih­ren Betäti­gun­gen zur Förde­rung der Ar­beits- und Wirt­schafts­be­din­gun­gen. Da­zu gehört ins­be­son­de­re das Aus­han­deln von Ta­rif­verträgen (BVerfG 3. April 2001 - 1 BvL 32/97 - zu B 1 der Gründe, BVerfGE 103, 293; 24. April 1996 - 1 BvR 712/86 - zu C I 1 der Gründe, BVerfGE 94, 268, je­weils mwN). Die Ko­ali­tio­nen sind bei ih­rer Norm­set­zung nach dem Wil­len des Grund­ge­set­zes frei. Der Staat enthält sich in de­ren Betäti­gungs­feld grundsätz­lich ei­ner Ein­fluss­nah­me und überlässt die er­for­der­li­chen Re­ge­lun­gen der Ar­beits- und Wirt­schafts­be­din­gun­gen zum großen Teil den Ko­ali­tio­nen, die sie au­to­nom durch Ver­ein­ba­run­gen tref­fen (BVerfG 3. April 2001 - 1 BvL 32/97 - aaO; 24. April 1996 - 1 BvR 712/86 - aaO, je­weils mwN). Da­zu gehören auch Re­ge­lun­gen zur Be­fris­tung von Ar­beits­verträgen. Die­se bil­den seit je­her ei­nen Ge­gen­stand ta­rif­li­cher Norm­set­zung (BVerfG 24. April 1996 - 1 BvR 712/86 - aaO).

(2) Die Ko­ali­ti­ons­frei­heit ist durch Art. 9 Abs. 3 GG vor­be­halt­los gewähr­leis­tet. Das be­deu­tet al­ler­dings nicht, dass da­mit je­des staat­li­che Han­deln im Schutz­be­reich die­ses Grund­rechts un­zulässig wäre. Art. 9 Abs. 3 GG gewährt den Ta­rif­ver­trags­par­tei­en zwar ein Norm­set­zungs­recht, aber kein Norm-set­zungs­mo­no­pol. Nach Art. 74 Abs. 1 Nr. 12 GG bleibt der Ge­setz­ge­ber be­fugt, das Ar­beits­recht zu re­geln. Da­mit ver­bun­de­ne Be­ein­träch­ti­gun­gen der Ta­rif­au­to­no­mie sind hin­zu­neh­men, wenn der Ge­setz­ge­ber mit ih­nen den Schutz der Grund­rech­te Drit­ter oder an­de­rer mit Ver­fas­sungs­rang aus­ge­stat­te­ter Be­lan­ge be­zweckt und wenn sie den Grund­satz der Verhält­nismäßig­keit wah­ren (BVerfG 3. April 2001 - 1 BvL 32/97 - zu B 3 der Gründe, BVerfGE 103, 293; 24. April 1996 - 1 BvR 712/86 - zu C II 1 der Gründe, BVerfGE 94, 268).

(3) Im Be­reich des ar­beits­ver­trag­li­chen Be­stands­schut­zes ist im In­ter­es­se der Gewähr­leis­tung der durch Art. 12 Abs. 1 GG ga­ran­tier­ten Be­rufs­frei­heit der Ar­beit­neh­mer ein staat­li­cher Min­dest­schutz un­ver­zicht­bar. Das folgt aus der Schutz­pflicht­funk­ti­on der Grund­rech­te, die staat­li­che Grund­rechts­adres­sa­ten da­zu ver­pflich­ten, ein­zel­ne Grund­recht­sträger vor ei­ner un­an­ge­mes­se­nen


 

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Be­schränkung ih­rer Grund­rech­te zu be­wah­ren (BAG 11. März 1998 - 7 AZR 700/96 - zu III 2 b der Gründe mwN, BA­GE 88, 162).

Bei der Be­fris­tung von Ar­beits­verhält­nis­sen schützen die Be­stim­mun­gen des Tz­B­fG vor ei­ner un­an­ge­mes­se­nen Be­ein­träch­ti­gung des Grund­rechts aus Art. 12 Abs. 1 GG. Die ver­fas­sungs­recht­li­che Schutz­pflicht, der die Ar­beits­ge­rich­te als Grund­rechts­adres­sa­ten zu genügen ha­ben, recht­fer­tigt und ge­bie­tet es, auch ta­rif­ver­trag­lich nor­mier­te Be­fris­tun­gen ei­ner ge­richt­li­chen Kon­trol­le zu un­ter­wer­fen. Des­halb bedürfen auch ta­rif­li­che Nor­men über Be­fris­tun­gen zu ih­rer Wirk­sam­keit ei­nes sie recht­fer­ti­gen­den Sach­grunds (BAG 31. Ju­li 2002 - 7 AZR 140/01 - zu B I 3 b bb der Gründe mwN, BA­GE 102, 65). Al­ler­dings steht den Ta­rif­ver­trags­par­tei­en bei ih­rer Norm­set­zung ei­ne Einschätzungs­präro­ga­ti­ve zu, so­weit es um die Be­ur­tei­lung der tatsächli­chen Ge­ge­ben­hei­ten, der be­trof­fe­nen In­ter­es­sen und der Re­ge­lungs­fol­gen geht. Fer­ner verfügen sie über ei­nen Be­ur­tei­lungs- und Er­mes­sens­spiel­raum hin­sicht­lich der in­halt­li­chen Ge­stal­tung der Re­ge­lung (BAG 29. No­vem­ber 2001 - 4 AZR 762/00 - zu II 5 a der Gründe, AP GG Art. 3 Nr. 296 = EzA GG Art. 3 Nr. 94; 27. Ja­nu­ar 2000 - 6 AZR 471/98 - zu II 1 c aa der Gründe, AP TVG § 1 Ta­rif­ver­träge: Rund­funk Nr. 33 = EzA TVG § 4 Ta­rif­verträge Rund­funk Nr. 22). Das Er­for­der­nis ei­nes die Be­fris­tung recht­fer­ti­gen­den Sach­grunds iSv. § 14 Abs. 1 Tz­B­fG entfällt da­durch je­doch nicht. Des­sen Be­ste­hen ha­ben die Ge­rich­te im Rah­men der Be­fris­tungs­kon­trol­le zu prüfen (BAG 31. Ju­li 2002 - 7 AZR 140/01 - zu B I 3 b bb der Gründe, aaO). Da­bei ha­ben sie die den Ta­rif­ver­trags­par­tei­en zu­ste­hen­de Einschätzungs­präro­ga­ti­ve zu re­spek­tie­ren (BAG 21. Ju­li 2004 - 7 AZR 589/03 - zu II 1 b der Gründe, EzA BGB 2002 § 620 Al­ters­gren­ze Nr. 5). Es kann vor­lie­gend da­hin­ste­hen, ob dies den Ta­rif­ver­trags­par­tei­en bei der Be­fris­tung von Ar­beits­verhält­nis­sen wei­ter­ge­hen­de Ge­stal­tungs­spielräume eröff­net als den Ar­beits­ver­trags­par­tei­en. Je­den­falls ha­ben sie sich bei ih­rer Norm­set­zung an den Wer­tungs­maßstäben des § 14 Abs. 1 Tz­B­fG zu ori­en­tie­ren und zu be­ach­ten, dass die Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­trags nur dann sach­lich ge­recht­fer­tigt sein kann, wenn ein recht­lich an­er­ken­nens­wer­tes In­ter­es­se des Ar­beit­ge­bers vor­liegt, statt ei­nes un­be­fris­te­ten nur ein be­fris­te­tes


 

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Ar­beits­verhält­nis zu be­gründen. Die­sen An­for­de­run­gen muss ein ta­rif­lich be­stimm­ter Sach­grund für die Be­fris­tung genügen.

bb) Die ge­mein­schafts­recht­li­chen Vor­ga­ben der Richt­li­nie 1999/70/EG und der in­kor­po­rier­ten EGB-UN­ICE-CEEP-Rah­men­ver­ein­ba­rung ge­bie­ten kei­ne an­de­re Be­ur­tei­lung. Die­se Be­stim­mun­gen ge­hen - eben­so wie die na­tio­na­len Vor­schrif­ten - von dem Grund­satz aus, dass un­be­fris­te­te Ar­beits­verhält­nis­se die übli­che Form der Beschäfti­gung und be­fris­te­te Ar­beits­verhält­nis­se die Aus­nah­me sind (BAG 18. Ju­ni 2008 - 7 AZR 116/07 - Rn. 45, AP Tz­B­fG § 14 Nr. 48 = EzA Tz­B­fG § 14 Nr. 49). Die Richt­li­nie und die Rah­men­ver­ein­ba­rung ver­lan­gen von den Mit­glied­staa­ten zur Ver­hin­de­rung des Miss­brauchs durch auf­ein­an­der fol­gen­de be­fris­te­te Ar­beits­verträge die Er­grei­fung ei­ner der drei in § 5 Nr. 1 Buchst. a - c der Rah­men­ver­ein­ba­rung ge­nann­ten Maßnah­men. Hier­zu zählt nach § 5 Nr. 1 Buchst. a der Rah­men­ver­ein­ba­rung das Er­for­der­nis sach­li­cher Gründe. Die­se Vor­ga­be hat der bun­des­deut­sche Ge­setz­ge­ber mit der Re­ge­lung in § 14 Abs. 1 Tz­B­fG in das na­tio­na­le Recht um­ge­setzt. Die Ver­pflich­tung aus § 5 der Rah­men­ver­ein­ba­rung trifft nicht nur den Ge­setz­ge­ber, son­dern eben­so die Ta­rif­ver­trags­par­tei­en. Zwar kommt ih­nen nach den Er­wägungs­gründen 10 und 12 so­wie § 8 Nr. 4 der Rah­men­ver­ein­ba­rung bei der Ver­fol­gung der Richt­li­ni­en­zie­le ei­ne be­son­de­re Rol­le zu. Nach § 8 Nr. 3 der Rah­men­ver­ein­ba­rung darf de­ren Um­set­zung aber nicht als Recht­fer­ti­gung für die Sen­kung des all­ge­mei­nen Ni­veaus des Ar­beit­neh­mer­schut­zes die­nen. Da­zu käme es, wenn nach In­kraft­tre­ten des Tz­B­fG Ta­rif­verträge sach­li­che Gründe für die Be­fris­tung von Ar­beits­verträgen fest­le­gen könn­ten, die von ih­rer Wer­tig­keit her nicht den in § 14 Abs. 1 Tz­B­fG nor­mier­ten Sach­gründen ent­spre­chen. Denn mit § 14 Abs. 1 Tz­B­fG hat der Ge­setz­ge­ber an die vor In­kraft­tre­ten des Tz­B­fG von der Recht­spre­chung ent­wi­ckel­ten Sach­gründe zur Recht­fer­ti­gung von Be­fris­tun­gen nach § 620 BGB an­ge­knüpft und die­se im We­sent­li­chen ko­di­fi­ziert.

b) Nach die­sen Grundsätzen re­gelt § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung in Ver bin­dung mit der Pro­to­kollerklärung kei­nen den An­for­de­run­gen des § 14 Abs. 1 Tz­B­fG genügen­den sach­li­chen Grund für die Be­fris­tung von Ar­beits­verträgen.


 

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aa) An­ders als die vom Se­nat als Sach­grund an­er­kann­te kon­kret ge­plan­te an­der­wei­ti­ge Be­set­zung des Ar­beits­plat­zes lässt § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung iVm. der Pro­to­kollerklärung als Sach­grund für die Be­fris­tung ei­nen Sach­ver­halt genügen, der mit den in § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 bis 8 Tz­B­fG nor­mier­ten Sach­gründen nicht ver­gleich­bar ist.

(1) Die vom Se­nat als Sach­grund an­er­kann­te Fall­ge­stal­tung ent­spricht den in § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 bis 8 Tz­B­fG zum Aus­druck kom­men­den Wer­tungs­maßstäben. Nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 Tz­B­fG ist die Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­trags ge­recht­fer­tigt, wenn der be­trieb­li­che Be­darf an der Ar­beits­leis­tung nur vorüber­ge­hend be­steht. Ein Sach­grund für die Be­fris­tung liegt nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 3 Tz­B­fG auch dann vor, wenn der Ar­beit­neh­mer zur Ver­tre­tung ei­nes an­de­ren vorüber­ge­hend an der Ar­beits­leis­tung ver­hin­der­ten Ar­beit­neh­mers beschäftigt wird. Die­sen Be­fris­tungs­tat­beständen ist ge­mein­sam, dass der Ar­beit­ge­ber ein be­rech­tig­tes In­ter­es­se an ei­ner nur zeit­lich be­grenz­ten Beschäfti­gung hat, weil er im Zeit­punkt des Ver­trags­schlus­ses mit dem be­fris­tet ein­ge­stell­ten Ar­beit­neh­mer auf­grund kon­kre­ter Tat­sa­chen da­mit rech­nen muss, dass er die­sen nur für ei­ne vorüber­ge­hen­de Zeit beschäfti­gen kann. Glei­ches gilt, wenn der Ar­beit­ge­ber ei­nen Ar­beits­platz zu ei­nem späte­ren Zeit­punkt mit ei­nem an­de­ren Ar­beit­neh­mer be­set­zen will, mit dem er be­reits ei­ne ver­trag­li­che Bin­dung ein­ge­gan­gen ist. Auch dann be­steht ein nur zeit­lich be­grenz­tes Bedürf­nis an der Beschäfti­gung des be­fris­tet ein­ge­stell­ten Ar­beit­neh­mers. Ein be­rech­tig­tes In­ter­es­se an ei­ner nur vorüber­ge­hen­den Beschäfti­gung kann fer­ner dann vor­lie­gen, wenn der Ar­beit­ge­ber ei­ne Stel­le erst zu ei­nem späte­ren Zeit­punkt mit ei­nem be­reits beschäftig­ten Ar­beit­neh­mer be­set­zen will, des­sen Ar­beits­platz wegfällt und der sich vor der Um­set­zung ei­ner Qua­li­fi­zie­rungs­maßnah­me un­ter­zie­hen muss. Auch dann ist die Pro­gno­se ge­recht­fer­tigt, dass der für die Zwi­schen­zeit be­fris­tet ein­ge­stell­te Ar­beit­neh­mer nur für ei­ne be­grenz­te Zeit beschäftigt wer­den kann.

(2) Ei­ne da­mit ver­gleich­ba­re Fall­ge­stal­tung liegt da­ge­gen nicht vor, wenn es bei Ab­schluss des be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags kei­ne kon­kre­ten An­halts­punk­te dafür gibt, dass der Ar­beits­platz künf­tig über­haupt für ei­nen an­de­ren Ar­beit-


 

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neh­mer benötigt wird. Dann ist le­dig­lich un­ge­wiss, ob an der Ar­beits­leis­tung des be­fris­tet ein­ge­stell­ten Ar­beit­neh­mers nur ein vorüber­ge­hen­der Be­darf be­steht. Ei­ne sol­che Un­si­cher­heit über den künf­ti­gen Beschäfti­gungs­be­darf ist al­lein nicht ge­eig­net, die Be­fris­tung ei­nes Ar­beits­ver­trags zu recht­fer­ti­gen (vgl. da­zu BT-Drucks. 14/4374 S. 19). Eben dies ermöglicht je­doch § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung iVm. der Pro­to­kollerklärung. Die Re­ge­lung lässt den Ab­schluss ei­nes be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags be­reits dann zu, wenn ei­ne Stel­le in den in­ter­nen Stel­len­markt auf­ge­nom­men ist - sie al­so dau­er­haft wei­ter­be­ste­hen soll -, dies in­ner­be­trieb­lich be­kannt ge­macht ist und es nach dem ver­ab­schie­de­ten Ziel-stel­len­plan per­so­nel­le Überhänge gibt. Nach der Ta­rif­be­stim­mung sind kei­ne An­halts­punk­te für die An­nah­me er­for­der­lich, dass die Stel­le künf­tig über­haupt je­mals mit ei­nem be­reits beschäftig­ten und von dem Per­so­nalüber­hang be­trof­fe­nen Mit­ar­bei­ter be­setzt wer­den kann. § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung iVm. der Pro­to­kollerklärung ermöglicht es der Be­klag­ten da­her, für die - nicht ab­seh­ba­re - Dau­er be­ste­hen­der Per­so­nalüberhänge frei wer­den­de Dau­er­ar­beitsplätze ge­ne­rell nur be­fris­tet be­set­zen zu müssen. Ei­ne so weit­ge­hen­de Her­ab­set­zung der An­for­de­run­gen an ei­nen Sach­grund für die Be­fris­tung ent­spricht nicht den Wer­tungs­maßstäben des § 14 Abs. 1 Tz­B­fG.

bb) § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung iVm. der Pro­to­kollerklärung ent­spricht nicht et­wa des­halb den Wer­tungs­maßstäben des § 14 Abs. 1 Tz­B­fG, weil von der Be­fris­tungs­re­ge­lung pro­gramm­ge­stal­tend täti­ge Ar­beit­neh­mer be­trof­fen sein können. Die Be­fris­tung von Ar­beits­verträgen mit die­sen Ar­beit­neh­mern kann zwar auf­grund der durch Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG ga­ran­tier­ten Rund­funk­frei­heit nach § 14 Abs. 1 Satz 2 Nr. 4 Tz­B­fG ge­recht­fer­tigt sein (BAG 26. Ju­li 2006 - 7 AZR 495/05 - Rn. 11, BA­GE 119, 138). § 1 Buchst. h TV Be­fris­tung er­fasst aber nicht nur pro­gramm­ge­stal­tend täti­ge Mit­ar­bei­ter, son­dern al­le bei R beschäftig­ten Ar­beit­neh­mer. Die Re­ge­lung dient auch nicht der Gewähr­leis­tung der Pro­gramm­viel­falt, son­dern der Si­che­rung des er­for­der­li­chen Per­so­nal­ab­baus.

B. Der auf vorläufi­ge Wei­ter­beschäfti­gung für die Dau­er des Rechts­streits ge­rich­te­te Kla­ge­an­trag zu 2) ist dem Se­nat nicht zur Ent­schei­dung an­ge­fal­len.


 

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Die Ent­schei­dung des Se­nats über die Be­fris­tungs­kon­troll­kla­ge ist mit der Verkündung rechts­kräftig ge­wor­den (BAG 16. No­vem­ber 2005 - 7 AZR 86/05 - Rn. 35, AP ATG § 8 Nr. 2 = EzA ATG § 8 Nr. 1).

C. Die Kos­ten­ent­schei­dung be­ruht auf § 97 Abs. 1 ZPO.

Lin­sen­mai­er Gräfl Kiel

Busch Kley

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