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LAG Hamm, Ur­teil vom 15.12.2010, 6 Sa 1344/10

   
Schlagworte: Massenentlassung, Konsultationsverfahren
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Hamm
Aktenzeichen: 6 Sa 1344/10
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 15.12.2010
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Paderborn, Urteile vom 16.06.2010 und vom 02.07.2010, 4 Ca 88/10
Nachgehend Bundesarbeitsgericht, Urteil vom 20.09.2012, 6 AZR 155/11
   

6 Sa 1344/10

4 Ca 88/10 ArbG Pa­der­born

 

Verkündet am 15.12.2010

Wel­ler als Ur­kunds­be­am­tin der Geschäft­stel­le

 

Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm

Im Na­men des Vol­kes

Ur­teil

In dem Ver­fah­ren

hat die 6. Kam­mer des Lan­des­ar­beits­ge­richts Hamm auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 15.12.2010
durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Lan­des­ar­beits­ge­richt Zie­mann so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Prof. Dr. Rem­mel und Brüssow

f ü r Recht er­kannt :

Die Be­ru­fung der Kläge­rin ge­gen das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Pa­der­born vom 02.07.2010 - 4 Ca 88/10 - wird auf ih­re Kos­ten zurück­ge­wie­sen.

Die Re­vi­si­on wird zu­ge­las­sen.

 

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Tat­be­stand:

Die Par­tei­en strei­ten über die Wirk­sam­keit ei­ner Kündi­gung und über den kündi­gungs­abhängi­gen An­spruch auf Vergütung.

Von der Dar­stel­lung des Vor­brin­gens der Par­tei­en in der ers­ten In­stanz wird nach § 69 Abs. 2 ArbGG un­ter Be­zug­nah­me auf den Tat­be­stand des an­ge­foch­te­nen Ur­teils (Bl. 183 – 185 d.A.) ab­ge­se­hen.

Das Ar­beits­ge­richt Pa­der­born hat die Kla­ge mit Ur­teil vom 02.07..2010 – 4 Ca 88/10– ab­ge­wie­sen. We­gen der Ein­zel­hei­ten der Be­gründung wird auf die Ent­schei­dungs­gründe der an­ge­foch­te­nen Ent­schei­dung ver­wie­sen (Bl. 185 – 187 d.A.).

Das Ur­teil ist der Kläge­rin am 07.07.2010 zu­ge­stellt wor­den. Hier­ge­gen rich­tet sich die am 06.08.2010 ein­ge­leg­te und mit dem – nach Verlänge­rung der Be­ru­fungs­be­gründungs­frist bis zum 07.10.2010 - am 07.10.2010 bei dem Lan­des­ar­beits­ge­richt ein­ge­gan­ge­nen Schrift­satz be­gründe­te Be­ru­fung.

Die Kläge­rin meint, die Kündi­gung sei be­reits un­wirk­sam, weil der Be­triebs­rat nicht nach § 17 Abs. 2 S. 1 KSchG schrift­lich über die ge­plan­te Mas­sen­ent­las­sung un­ter­rich­tet wor­den sei.

Die Kläge­rin be­an­tragt,

1. das erst­in­stanz­li­che Ur­teil auf­zu­he­ben und fest­zu­stel­len, dass das Ar­beits­verhält­nis zwi­schen der Kläge­rin und dem be­klag­ten In­sol­venz­ver­wal­ter durch Kündi­gung vom 16.10.2009, zu­ge­gan­gen am 17.10.2009, noch nicht auf­gelöst ist,

2. fest­zu­stel­len, dass der Kläge­rin ei­ne Mas­se­ver­bind­lich­keit in Höhe von 5.927,06 EUR brut­to zu­steht, die gem. § 209 Abs. 1 Nr. 2 In­sO zu be­rich­ti­gen ist.

 

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Der Be­klag­te be­an­tragt,

die Be­ru­fung zurück­zu­wei­sen.

Der Be­klag­te ver­tei­digt das erst­in­stanz­li­che Ur­teil als zu­tref­fend.

We­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten des Vor­brin­gens der Par­tei­en wird auf den von ih­nen in Be­zug ge­nom­me­nen In­halt der in bei­den Rechtszügen zu den Ak­ten ge­reich­ten Schriftsätze nebst An­la­gen ver­wie­sen.

Ent­schei­dungs­gründe:

Die Be­ru­fung ist an sich statt­haft (§ 64 Abs. 1 ArbGG), we­gen des Streit­ge­gen­stands zulässig (§ 64 Abs. 2 Buchst. c ArbGG) so­wie in ge­setz­li­cher Form und Frist ein­ge­legt (§ 519 ZPO i.V.m. § 64 Abs. 6 S. 1 ArbGG, § 66 Abs. 1 S. 1 ArbGG) und in­ner­halb der Frist (§ 66 Abs. 1 S. 1 ArbGG) und auch ord­nungs­gemäß (§ 520 Abs. 3 i.V.m. § 64 Abs. 6 S. 1 ArbGG) be­gründet wor­den. Sie hat in der Sa­che kei­nen Er­folg. Zu Recht und mit zu­tref­fen­der Be­gründung hat das Ar­beits­ge­richt die Kla­ge als un­be­gründet ab­ge­wie­sen. Die Kam­mer folgt den Ausführun­gen des Ar­beits­ge­richts zur Un­be­gründet­heit der Kla­ge und sieht in­so­weit von der Dar­stel­lung der Ent­schei­dungs­gründe ab (§ 69 Abs. 2 ArbGG). Die Be­ru­fungs­be­gründung gibt zu den fol­gen­den Ergänzun­gen An­lass.

1. Die Kündi­gung ist nicht we­gen Ver­s­toßes ge­gen die Pflicht aus § 17 Abs. 2 S.1 KSchG zur schrift­li­chen Un­ter­rich­tung des Be­triebs­rats über die Mas­sen­ent­las­sung un­wirk­sam.

1.1. Nach § 17 Abs. 2 KSchG hat der Ar­beit­ge­ber bei ei­ner nach § 17 Abs. 1 KSchG an­zei­gen­pflich­ti­gen Ent­las­sung (Mas­sen­ent­las­sung) das Kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­ren durch­zuführen. Nach § 17 Abs. 2 S. 1 KSchG hat er den Be­triebs­rat ins­be­son­de­re über die in § 17 Abs. 2 S. 1 Nrn. 1 – 6 KSchG an­geführ­ten Punk­te schrift­lich zu un­ter­rich­ten und nach § 17 Abs. 3 S. 1 KSchG der Bun­des­agen­tur für Ar­beit ei­ne Ab­schrift der Mit­tei­lung an den Be­triebs­rat zu­zu­lei­ten. Nach § 17 Abs. 2 S. 2 KSchG ha­ben Ar­beit­ge­ber und Be­triebs­rat ins­be­son­de­re die Möglich­kei­ten zu be­ra­ten, Ent­las­sun­gen zu ver­mei­den oder ein­zu­schränken und ih­re Fol­gen zu mil­dern. Nach Ab­schluss der Be­ra­tun­gen hat der Ar­beit­ge­ber die

 

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Mas­sen­ent­las­sungs­an­zei­ge nach § 17 Abs. 1 S. 1 KSchG ge­genüber der Bun­des­agen­tur für Ar­beit zu er­stat­ten, und zwar nach § 17 Abs. 3 S. 2 KSchG schrift­lich un­ter Beifügung der Stel­lung­nah­me des Be­triebs­rats. Ein In­ter­es­sen­aus­gleich nach § 1 Abs. 5 S. 1 KSchG er­setzt nach § 1 Abs. 5 S. 4 KSchG die Stel­lung­nah­me des Be­triebs­rats nach § 17 Abs. 3 S.2 KSchG.

1.2. Das Kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­ren wur­de von dem Be­klag­ten ord­nungs­gemäß durch­geführt.

1.2.1. Im Streit­fall konn­te das Kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­ren ge­genüber dem Ge­samt­be­triebs­rat durch­geführt wer­den. Bei be­ab­sich­tig­ten Mas­sen­ent­las­sun­gen ist zwar re­gelmäßig der Be­triebs­rat zu be­tei­li­gen. Die­ser hat hier aber un­strei­tig (vgl. auch Präam­bel des In­ter­es­sen­aus­gleichs, dort Abs. 4 – Bl. 41 d.A.) den Ge­samt­be­triebs­rat nach § 50 Abs. 2 S. 1 Be­trVG be­auf­tragt, was zulässig ist (Rein­hard, RdA 2007, 212).

1.2.2. Das Kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­ren wur­de ord­nungs­gemäß schrift­lich ge­genüber dem Ge­samt­be­triebs­rat ein­ge­lei­tet. Zu­min­dest dann, wenn wie hier in ei­nem In­ter­es­sen­aus­gleich die Pflicht­an­ga­ben nach § 17 Abs. 2 S. 1 Nrn. 1 – 5 KSchG ent­hal­ten sind, genügt der Ar­beit­ge­ber mit der Vor­la­ge des In­ter­es­sen­aus­gleichs beim Be­triebs­rat zur Be­fas­sung und Un­ter­zeich­nung zu­gleich der Pflicht zur schrift­li­chen Un­ter­rich­tung nach § 17 Abs. 2 S. 1 KSchG. Der Be­triebs­rat kann dann ei­ne (Erst-) Be­ra­tung oder ei­ne Fortführung der ggf. zu­vor er­folg­ten Be­ra­tun­gen auf der Ba­sis ei­ner münd­li­chen Un­ter­rich­tung ver­lan­gen oder aber die nun auch schrift­li­che Un­ter­rich­tung un­ter Be­zug­nah­me auf die be­reits er­folg­te Be­ra­tung zum An­lass der ab­sch­ließen­den Un­ter­zeich­nung des In­ter­es­sen­aus­gleichs neh­men.

1.2.3. Selbst wenn die „Un­ter­rich­tung" erst durch Vor­la­ge des In­ter­es­sen­aus­gleichs nicht der ge­bo­te­nen schrift­li­chen Un­ter­rich­tung nach § 17 Abs. 2 S. 1 KSchG genügte, führ­te ei­ne le­dig­lich münd­li­che, je­doch mit den hier un­strei­tig er­folg­ten Pflicht­an­ga­ben nach § 17 Abs. 2 S. 1 Nrn. 1 – 5 KSchG ver­se­he­ne Un­ter­rich­tung nicht zur Un­wirk­sam­keit ei­ner im Zu­sam­men­hang mit der Mas­sen­ent­las­sung erklärten Kündi­gung (im Er­geb­nis eben­so Münch­Komm-Her­genröder, 5.A., § 17 KSchG Rn. 44 m.w.N.).

1.2.3.1. In den ge­setz­li­chen Re­ge­lun­gen zum Kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­ren fin­det sich kei­ne dem § 102 Abs. 1 S. 3 Be­trVG ent­spre­chen­de Nich­tig­keits­an­ord­nung für den Fall der Nicht­durchführung oder nicht ord­nungs­gemäßen Durchführung des Kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­rens.

 

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1.2.3.2. Ei­ne ana­lo­ge An­wen­dung des § 102 Abs. 1 S. 3 Be­trVG auf den Fall der nicht form­ge­rech­ten Ein­lei­tung des Kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­rens ist ab­zu­leh­nen. Die ent­spre­chen­de An­wen­dung ei­ner Ge­set­zes­norm kommt re­gelmäßig nur in Be­tracht, wenn die ge­setz­li­che Re­ge­lung plan­wid­rig lücken­haft er­scheint und zur Ausfüllung der Lücke die Über­tra­gung der Rechts­fol­ge ei­nes ge­setz­li­chen Tat­be­stands auf ei­nen ver­gleich­ba­ren, aber im Ge­setz nicht ge­re­gel­ten Tat­be­stand er­for­der­lich ist. Da­bei muss ei­ne dem Plan des Ge­setz­ge­bers wi­der­spre­chen­de Lücke be­ste­hen oder sich je­den­falls später durch ei­ne Verände­rung der Le­bens­verhält­nis­se er­ge­ben ha­ben. Der dem Ge­setz zu­grun­de lie­gen­de Re­ge­lungs­plan ist aus ihm selbst im We­ge der his­to­ri­schen und te­leo­lo­gi­schen Aus­le­gung zu schließen und es ist zu fra­gen, ob das Ge­setz, ge­mes­sen an sei­ner ei­ge­nen Re­ge­lungs­ab­sicht, un­vollständig ist (BAG 18.12.2008 – 8 AZR 660/07).

Für den Fall der nicht form­ge­rech­ten Ein­lei­tung des Kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­rens fehlt es an ei­nem ver­gleich­ba­ren, in § 17 Abs. 2 KSchG aber nicht ge­re­gel­ten, Tat­be­stand in § 102 Abs. 1 Be­trVG. Zwar se­hen die Re­ge­lun­gen zur Kon­sul­ta­ti­on bei Mas­sen­ent­las­sun­gen kei­ne Rechts­fol­gen für den Fall der Ver­let­zung von Hand­lungs­pflich­ten vor. In § 102 Abs. 1 Be­trVG fehlt es aber an ei­ner Form­vor­schrift für die Ein­lei­tung des in­di­vi­du­el­le Kündi­gun­gen be­tref­fen­den Kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­rens, wes­halb die Nich­tig­keits­an­ord­nung des § 102 Abs. 1 S. 3 Be­trVG den Fall der form­wid­ri­gen Ein­lei­tung ei­nes Kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­rens ge­ra­de nicht er­fasst. Im Verhält­nis zum Be­triebs­rat be­darf es auch kei­ner Nich­tig­keits­an­ord­nung für Kündi­gun­gen. In­so­weit genügt ein Verständ­nis des § 17 Abs. 2 und 3 KSchG da­hin, dass der Be­triebs­rat ent­we­der die form­lo­se Ein­lei­tung des Kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­rens durch ei­ne ab­sch­ließen­de Stel­lung­nah­me oder Ei­ni­gung heilt oder be­en­den­de Erklärun­gen ver­wei­gert und da­mit den die Mas­sen­ent­las­sun­gen ermögli­chen­den Ab­schluss des Kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­rens ver­hin­dert.

1.2.3.3. Sch­ließlich ist auch kei­ne die Richt­li­nie 98/59/EG des Ra­tes zur An­glei­chung der Rechts­vor­schrif­ten der Mit­glieds­staa­ten über Mas­sen­ent­las­sun­gen (MERL) be­tref­fen­de richt­li­ni­en­kon­for­me Aus­le­gung von § 17 Abs. 2 S. 1 KSchG da­hin ge­bo­ten, dass die nichtförm­li­che Ein­lei­tung des Kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­rens die Nich­tig­keit der fol­gen­den Kündi­gun­gen nach sich zieht. Die MERL sieht zwar un­ter Art. 2 Abs. 3 die schrift­li­che Mit­tei­lung der in § 17 Abs. 2 S. 1 Nrn. 1 – 6 KSchG ge­nann­ten Punk­te vor, je­doch kei­ne be­stimm­te Sank­ti­on. Die Mit­glieds­staa­ten ha­ben nach Art. 6 MERL le­dig­lich Ver­fah­ren zur Durch­set­zung der Ver­pflich­tun­gen aus der Richt­li­nie vor­zu­se­hen. In­so­weit kommt zum ei­nen das Be­schluss­ver­fah­ren in Be­tracht. Zum an­de­ren genügt auch in­so­weit ein Verständ­nis des § 17 Abs. 2 und 3 KSchG da­hin, dass der Be­triebs­rat ent­we­der die form­lo­se Ein­lei­tung des Kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­rens durch ei­ne ab­sch­ließen­de Stel­lung­nah­me oder Ei­ni­gung heilt oder be­en­den­de Erklärun­gen ver­wei­gert und da­mit den die

 

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Mas­sen­ent­las­sun­gen ermögli­chen­den Ab­schluss des Kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­rens ver­hin­dert.

1.2.4. Zwi­schen den Par­tei­en hat ord­nungs­gemäß ei­ne Be­ra­tung nach § 17 Abs. 2 S. 2 KSchG statt­ge­fun­den, die durch Ei­ni­gung auf den In­ter­es­sen­aus­gleich und durch Un­ter­zeich­nung des In­ter­es­sen­aus­gleichs ih­ren Ab­schluss ge­fun­den hat. Dies ist zwi­schen den Par­tei­en nicht strei­tig.

2. Die Kündi­gung ist nicht we­gen Ver­s­toßes ge­gen die Pflicht aus § 17 Abs. 3 S.1 KSchG zur Über­mitt­lung ei­ner Ab­schrift der Mit­tei­lung an den Be­triebs­rat an die Bun­des­agen­tur für Ar­beit un­wirk­sam. In­so­weit fehlt es an ei­ner aus­drück­li­chen Rüge in der ers­ten In­stanz (§ 6 S. 1 KSchG). Selbst wenn die Rüge ei­nes Ver­s­toßes ge­gen § 17 Abs. 2 S. 1 KSchG die ei­nes Ver­s­toßes ge­gen § 17 Abs. 3 S. 1 KSchG um­fass­te, führ­te der letzt­ge­nann­te Ver­s­toß nicht zur Un­wirk­sam­keit der Kündi­gung. Die Pflicht nach § 17 Abs. 3 S. 1 KSchG dient nur der Vorab­in­for­ma­ti­on der Bun­des­agen­tur für Ar­beit. Ent­schei­dend ist die An­zei­ge nach § 17 Abs. 1 KSchG, an die § 18 KSchG an­knüpft. Die Nich­tig­keits­fol­ge we­gen Ver­let­zung ei­ner Pflicht zur Vorab­in­for­ma­ti­on wäre un­verhält­nismäßig und auch durch die MERL nicht ge­bo­ten.

3. Der gel­tend ge­mach­te An­spruch auf Ar­beits­vergütung steht der Kläge­rin nicht zu, weil das Ar­beits­verhält­nis wirk­sam auf­gelöst wur­de.

II. Die Kos­ten­ent­schei­dung be­ruht auf § 91 Abs.1 S.1 ZPO i.V.m. § 97 ZPO.

III. Die Re­vi­si­on ist we­gen der höchst­rich­ter­lich un­geklärten Fol­gen von Pflicht­ver­let­zun­gen im Zu­sam­men­hang mit Mas­sen­ent­las­sun­gen zu­ge­las­sen wor­den.

RECH­TSMIT­TEL­BE­LEH­RUNG

Ge­gen die­ses Ur­teil kann von der kla­gen­den Par­tei

RE­VISION

ein­ge­legt wer­den.

 

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Für die be­klag­te Par­tei ist ge­gen die­ses Ur­teil kein Rechts­mit­tel ge­ge­ben.

Die Re­vi­si­on muss in­ner­halb ei­ner Not­frist* von ei­nem Mo­nat schrift­lich beim

Bun­des­ar­beits­ge­richt

Hu­go-Preuß-Platz 1

99084 Er­furt

Fax: 0361 2636 2000

ein­ge­legt wer­den.

Die Not­frist be­ginnt mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­fass­ten Ur­teils, spätes­tens mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung.

Die Re­vi­si­ons­schrift muss von ei­nem Be­vollmäch­tig­ten un­ter­zeich­net sein. Als Be­vollmäch­tig­te sind nur zu­ge­las­sen:

1. Rechts­anwälte,
2. Ge­werk­schaf­ten und Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­ge­bern so­wie
Zu­sam­men­schlüsse sol­cher Verbände für ih­re Mit­glie­der oder für an­de­re Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der,
3. Ju­ris­ti­sche Per­so­nen, de­ren An­tei­le sämt­lich im wirt­schaft­li­chen Ei­gen­tum ei­ner der in Num­mer 2 be­zeich­ne­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen, wenn die ju­ris­ti­sche Per­son aus­sch­ließlich die Rechts­be­ra­tung und Pro­zess­ver­tre­tung die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on und ih­rer Mit­glie­der oder an­de­rer Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der ent­spre­chend de­ren Sat­zung durchführt und wenn die Or­ga­ni­sa­ti­on für die Tätig­keit der Be­vollmäch­tig­ten haf­tet.

In den Fällen der Zif­fern 2 und 3 müssen die Per­so­nen, die die Re­vi­si­ons­schrift un­ter­zeich­nen, die Befähi­gung zum Rich­ter­amt ha­ben.

Ei­ne Par­tei, die als Be­vollmäch­tig­ter zu­ge­las­sen ist, kann sich selbst ver­tre­ten.

* ei­ne Not­frist ist un­abänder­lich und kann nicht verlängert wer­den.

 

Zie­mann 

Prof. Dr. Rem­mel 

Brüssow

/Wey.

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