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LAG Köln, Ur­teil vom 02.10.2015, 10 Sa 4/15

   
Schlagworte: Betriebliche Altersversorgung
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Köln
Aktenzeichen: 10 Sa 4/15
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 02.10.2015
   
Leitsätze: 1. Zum Versicherungsmissbrauch gemäß § 7 V BetrAVG bei rechtskräftigen Anpassungsentscheidungen nach § 16 BetrAVG.
2. Zur Auffüllverpflichtung des Arbeitgebers bei Leistungsherabsetzungen einer Pensionskasse und der Einstandspflicht des PSV.

Vorinstanzen: Arbeitsgericht Köln, Urteil vom 30.01.2014, 6 Ca 3482/13
nachgehend:
Bundesarbeitsgericht, Beschluss vom 20.02.2018, 3 AZR 142/16 (A)
   

Lan­des­ar­beits­ge­richt Köln, 10 Sa 4/15


Te­nor:

I. Auf die Be­ru­fung des Klägers wird das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Köln vom 30.01.2014 – 6 Ca3482/13 – ab­geändert und wie folgt neu ge­fasst:

1. Der Be­klag­te wird ver­ur­teilt, an den Kläger 1.432,21 € brut­to nebst Zin­sen in Höhe von 5 % über dem Ba­sis­zins­satz aus mo­nat­lich je­weils 45,91 € seit dem 01.01., 01.02., 01.03., 01.04., 01.05., 01.06., 01.07., 01.08., 01.09., 01.10., 01.11. und 01.12.2012 so­wie 01.01., 01.02., 01.03., 01.04., 01.05., 01.06., 01.07., 01.08., 01.09., 01.10., 01.11. und 01.12.2013 so­wie 01.01., 01.02., 01.03., 01.04., 01.05., 01.06. und 01.07.2014 zu zah­len.

2. Der Be­klag­te wird ver­ur­teilt, an den Kläger 243,39 € brut­to nebst Zin­sen in Höhe von 5 % über dem Ba­sis­zins aus je­weils 81,13 € seit 01.01.2012, 01.01.2013 und 01.01.2014 zu zah­len.

3. Der Be­klag­te wird ver­ur­teilt, an den 6.055,51 € brut­to nebst Zin­sen in Höhe von 5 % über dem Ba­sis­zins­satz aus mo­nat­lich je 183,85 € seit 01.01., 01.02., 01.03., 01.04., 01.05., 01.06. und 01.07.2012 und aus je­weils 193,78 € seit dem 01.08., 01.09., 01.10., 01.11. und 01.12.2012 so­wie 01.01., 01.02., 01.03., 01.04., 01.05., 01.06., 01.07.2013 und aus je­weils 203,60 € seit 01.08., 01.09., 01.10., 01.11., 01.12.2013 und 01.01., 01.02., 01.03., 01.04., 01.05., 01.06. und 01.07.2014 zu zah­len.

4. Der Be­klag­te wird ver­ur­teilt, dem Kläger ab Ju­li 2014 ei­ne zusätz­li­che Fir­men­ren­te in Höhe von 249,51 € brut­to zu zah­len.

5. Der Be­klag­te wird ver­ur­teilt, dem Kläger ab De­zem­ber 2014 je­weils im De­zem­ber ei­nes Jah­res ein Weih­nachts­geld für Pen­si­onäre in Höhe von ins­ge­samt 1.532,18 € brut­to – un­ter Berück­sich­ti­gung un­strei­ti­ger 1.451,05 € brut­to – zu zah­len.

II. Die Kos­ten des Rechts­streits trägt der Be­klag­te.

III. Die Re­vi­si­on wird zu­ge­las­sen.


1 T a t b e s t a n d :
2 Die Par­tei­en strei­ten über die Ein­stands­pflicht des Be­klag­ten für die An­pas­sung der Be­triebs­ren­te zum 01.12.2003 und 01.12.2009 so­wie hin­sicht­lich des Aus­gleichs der Leis­tungs­her­ab­set­zung durch die Pen­si­ons­kas­se.
3 Der am 1950 ge­bo­re­ne Kläger war vom 01.10.1977 bis zum 30.11.2000 zunächst bei der T GmbH, ei­ner Toch­ter­ge­sell­schaft der N GmbH, beschäftigt. Bei­de Un­ter­neh­men gehörten dem D -Kon­zern an. Das Ein­stel­lungs­schrei­ben für den Kläger vom 05.09.1977 ent­hielt fol­gen­de Re­ge­lung:
4 „Nach sechs Mo­na­ten Fir­men­zu­gehörig­keit wer­den Sie mit dem ers­ten Tag des fol­gen­den Ka­len­der­vier­tel­jah­res Mit­glied der D -Pen­si­ons­kas­se.“
5 Mit Wir­kung zum 01.07.1980 trat die da­ma­li­ge N GmbH als so­ge­nann­te Kas­sen­fir­ma bei der Pen­si­ons­kas­se für die C I VVaG (heu­te P ) ein. Auf Grund­la­ge ei­ner Be­triebs­ver­ein­ba­rung vom 05.05.1980 wech­sel­ten al­le Ar­beit­neh­mer von der D -Pen­si­ons­kas­se zur heu­ti­gen P .
6 Zum 31.12.2002 stell­ten die ver­si­che­rungs­ma­the­ma­ti­schen Sach­verständi­gen der P ei­nen Fehl­be­trag in Höhe von 153,5 Mil­lio­nen Eu­ro fest. Die Mit­glie­der­ver­samm­lung der P fass­te un­ter dem 27.06.2003 den Be­schluss, die ei­ner Her­ab­set­zung un­ter­lie­gen­den Pen­sio­nen je­weils zum 01.07. ei­nes je­den Jah­res, be­gin­nend mit dem 01.07.2002, jähr­lich um 1,4 % her­ab­zu­set­zen, so­weit die Pen­si­on zu die­sem Zeit­punkt min­des­tens sechs Mo­na­te gewährt wor­den ist. Die Höhe der ver­si­cher­ten An­wart­schaf­ten blieb un­verändert. Ka­pi­tal­ab­fin­dun­gen wur­den wertmäßig ent­spre­chend an­ge­passt. Der Wert der Leis­tungs­her­ab­set­zung ist da­bei ins­ge­samt auf den Wert der in der Ver­gan­gen­heit gewähr­ten Ge­winn­an­tei­le be­schränkt. Ent­spre­chend die­sem Be­schluss wur­den die Ver­sor­gungs­ansprüche der Pen­si­onäre von der P je­weils zum 01.07. ei­nes Ka­len­der­jah­res um 1,4 % pro Jahr hin­sicht­lich der je­wei­li­gen Über­schussan­tei­le an der von der P gewähr­ten Al­ters­ver­sor­gung gekürzt. Die Ver­sor­gungs­leis­tung für den Kläger wur­den zunächst um 1,4 % ver­rin­gert; in den dar­auf­fol­gen­den Jah­ren wur­de der Kürzungs­fak­tor auf 1,34 % zum 01.07.2008, auf 1,31 % zum 01.07.2009, auf 1,26 % zum 01.07.2010 und auf 1,25 % zum 01.07.2013 ge­senkt. Im Jahr 1998 ging der Geschäfts­be­reich „Behälter­tech­nik“, in dem der Kläger ein­ge­setzt war, im We­ge des Be­triebsüber­gangs auf die späte­re In­sol­venz­schuld­ne­rin die Fir­ma LSD Um­welt- und Si­cher­heits­tech­no­lo­gie GmbH über.
7 Seit dem 30.11.2000 – dem Zeit­punkt der Be­en­di­gung sei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses – be­zog der Kläger ei­ne be­trieb­li­che In­va­li­ditäts­ver­sor­gung durch die L GmbH, die aus drei Tei­len be­stand:
8 1. Pen­si­ons­zu­la­ge in Höhe von mo­nat­lich 398,90 €
9 2. Weih­nachts­geld für Pen­si­onäre in Höhe von 451,05 € jähr­lich
10 3. Pen­si­ons­kas­sen­ren­te in Höhe von 877,81 € mo­nat­lich.
11 Die Fir­ma L Um­welt- und Si­cher­heits­tech­no­lo­gie GmbH wur­de ab dem 30.01.2012 in­sol­vent. Zu­vor hat das Ar­beits­ge­richt Ha­nau die L Um­welt- und Si­cher­heits­tech­no­lo­gie GmbH zunächst durch Teil­ur­teil vom 14.11.2011 zur An­pas­sung der Be­triebs­ren­te des Klägers zum 01.12.2003 und zum Aus­gleich der Dif­fe­ren­zen aus der Leis­tungs­her­ab­set­zung der Pen­si­ons­kas­se ver­ur­teilt (Ak­ten­zei­chen: 2 Ca 463/10). Im sel­ben Ver­fah­ren wur­de die L Um­welt- und Si­cher­heits­tech­no­lo­gie GmbH durch Schlus­s­ur­teil vom 29.11.2011 zur An­pas­sung der Ren­te des Klägers zum 01.12.2009 ver­ur­teilt.
12 Gemäß Leis­tungs­be­scheid vom 12.09.2012 teil­te der Be­klag­te dem Kläger mit, dass er die Zah­lung der In­va­li­ditäts­ver­sor­gung in Höhe von 398,90 € und des Weih­nachts­gel­des für Pen­si­onäre in Höhe von 1.451,05 € pro Jahr über­neh­me.
13 Der Kläger hat erst­in­stanz­lich gel­tend ge­macht, der Be­klag­te sei da­zu ver­pflich­tet, den Aus­gleich der Leis­tungs­her­ab­set­zung durch die Pen­si­ons­kas­se vor­zu­neh­men, da die­se Auffüll­ver­pflich­tung in­sol­venz­geschützt sei. Darüber hin­aus sei der Be­klag­te auch ver­pflich­tet, hin­sicht­lich sei­ner Leis­tung die Ren­ten­an­pas­sung zum 01.12.2003 und 01.12.2009 gemäß den Ur­tei­len des Ar­beits­ge­richts Ha­nau zu berück­sich­ti­gen. Ein Aus­schluss der Ein­stands­pflicht gemäß § 7 Abs. 5 S. 3 Be­trAVG sei nicht ge­ge­ben. Die aus­ge­ur­teil­ten An­pas­sungs­ter­mi­ne lie­gen außer­halb des dor­ti­gen Aus­schluss­zeit­raums von zwei Jah­ren vor der In­sol­venz. Zu­dem sei bei ei­ner ge­richt­li­chen Ent­schei­dung hin­sicht­lich der An­pas­sung ein Ver­si­che­rungs­miss­brauch nicht ge­ge­ben.
14 Der Kläger hat be­an­tragt,
15 den Be­klag­ten zu ver­ur­tei­len, an ihn
16 1. für den Zeit­raum vom 01.12.2011 bis zum 30.04.2013 ei­ne rückständi­ge Pen­si­ons­zu­la­ge in Höhe von780,47 € brut­to nebst Zin­sen in Höhe von fünf Pro­zent­punk­ten ober­halb des Ba­sis­zins­sat­zes aus mo­nat­lich je 45,91 € seit dem 01.01., 01.02., 01.03., 01.04., 01.05., 01.06., 01.07., 01.08., 01.09., 01.10., 01.11. und 01.12.2012 und 01.01., 01.02., 01.03., 01.04. und 01.05.2013 zu zah­len;
17 2. ein rückständi­ges Weih­nachts­geld für Pen­si­onäre in Höhe von 162,26 € brut­to nebst Zin­sen in Höhe von fünf Pro­zent­punk­ten ober­halb des Ba­sis­zins­sat­zes aus je 81,13 € seit dem 01.01.2012 und 01.01.2013 zu zah­len;
18 3. für den Zeit­raum vom 01.12.2011 bis zum 30.04.2013 ei­ne rückständi­ge Fir­men­ren­te (Auffüllung der Pen­si­ons­kas­sen­ren­te) in Höhe von 3.244,75 € brut­to nebst Zin­sen in Höhe von fünf Pro­zent­punk­ten ober­halb des Ba­sis­zins­sat­zes aus mo­nat­lich je 183,85 € seit dem 01.01., 01.02., 01.03., 01.04., 01.05., 01.06., 01.07.2012 und aus je 193,78 € seit dem 01.08., 01.09., 01.10., 01.11. und 01.12.2012 und 01.01., 01.02., 01.03., 01.04. und 01.05.2013 zu zah­len;
19 4. ab Mai 2013 ei­ne zusätz­li­che Fir­men­ren­te in Höhe von 239,69 € brut­to mo­nat­lich zu zah­len;
20 5. ab De­zem­ber 2013 je­weils im De­zem­ber ei­nes Jah­res ein Weih­nachts­geld für Pen­si­onäre in Höhe von 1.532,18 € brut­to zu zah­len.
21 Der Be­klag­te hat be­an­tragt,
22 die Kla­ge ab­zu­wei­sen.
23 Er hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, ein In­sol­venz­schutz grei­fe nicht für den mit­tel­ba­ren Durchführungs­weg der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung über ei­ne Pen­si­ons­kas­se. Bei die­sem Durchführungs­weg sei kei­ne Bei­trags­pflicht für den Be­klag­ten ge­ge­ben. Auch sei der Be­klag­te nicht ver­pflich­tet, die An­pas­sungs­ent­schei­dung des Ar­beits­ge­richts Ha­nau zu berück­sich­ti­gen, da die­se Ur­tei­le aus dem Jahr 2011 stamm­ten und da­mit in­ner­halb des Aus­schluss­zeit­raums von zwei Jah­ren vor In­sol­ven­zeröff­nung gemäß § 7 Abs. 5 S. 3 Be­trAVG lägen. § 7 Abs. 5 S. 3 Be­trAVG stel­le ei­ne un­wi­der­leg­ba­re ge­setz­li­che Ver­mu­tung dar.
24 Das Ar­beits­ge­richt Köln hat durch Ur­teil vom 30.01.2014 – 6 Ca3482/13 – die Kla­ge als un­be­gründet ab­ge­wie­sen, da ei­ne Ein­stands­pflicht des Be­klag­ten für die Auffüll­ver­pflich­tung we­gen der Leis­tungs­her­ab­set­zung der Pen­si­ons­kas­se nicht ge­ge­ben sei. Ei­ne Gleich­stel­lung von mit­tel­ba­rer und un­mit­tel­ba­rer Ver­sor­gungs­zu­sa­ge sei aus § 1 Be­trAVG nicht her­zu­lei­ten. Auch ei­ne An­pas­sungs­ver­pflich­tung für die An­pas­sungs­zeiträume ab 2003 bzw. 2009 sei nicht ge­ge­ben, da in­so­fern ei­ne ge­setz­li­che un­wi­der­leg­ba­re Ver­mu­tung nach § 7 Abs. 5 S. 3 Be­trAVG grei­fe.
25 Ge­gen das ihm am 14.04.2014 zu­ge­stell­te Ur­teil des Ar­beits­ge­richts hat der Kläger am 12.05.2014 Be­ru­fung ein­ge­legt und die­se nach Verlänge­rung der Be­ru­fungs­be­gründungs­frist bis 14.07.2014 am 10.07.2014 schrift­lich beim Lan­des­ar­beits­ge­richt be­gründet.
26 Er wen­det ge­genüber der erst­in­stanz­li­chen Ent­schei­dung ein, ei­ne Auffüll­ver­pflich­tung des Be­klag­ten hin­sicht­lich der Dif­fe­renz­beträge, die durch die Leis­tungs­her­ab­set­zung der Pen­si­ons­kas­se ent­stan­den sei­en, sei ge­ge­ben. Maßgeb­lich sei da­bei die grund­le­gen­de Ver­sor­gungs­zu­sa­ge der frühe­ren Ar­beit­ge­be­rin, die als un­mit­tel­ba­re Zu­sa­ge (Di­rekt­zu­sa­ge) zu gel­ten ha­be. Der mit­tel­ba­re Durchführungs­weg über die Pen­si­ons­kas­se sei nur so­lan­ge re­le­vant, so­weit und so­lan­ge der mit­tel­ba­re Träger Leis­tun­gen er­brin­ge. Auch ha­be der Be­klag­te für die An­pas­sun­gen gemäß § 16 Be­trAVG ab den Jah­ren 2003 bzw. 2009 ein­zu­ste­hen. Es lie­ge hier kei­ne Ver­bes­se­rung der Zu­sa­ge im Sin­ne des§ 7 Abs. 5 S. 3 Be­trAVG durch die An­pas­sung gemäß § 16 Be­trAVG vor, da die­se An­pas­sung be­reits dem Ren­ten­stamm­recht in­ne­woh­ne. Die An­pas­sung sei ge­setz­lich vor­ge­schrie­ben und nicht ab­ding­bar. Ei­ne Ver­bes­se­rung sei je­den­falls nicht in­ner­halb des Aus­schluss­zeit­raums nach § 7 Abs. 5 Be­trAVG ein­ge­tre­ten. Die An­pas­sungs­stich­ta­ge aus den Jah­ren 2003 und 2009 lägen weit vor dem Be­ginn die­ses Zwei­jah­res­zeit­raums vor der In­sol­ven­zeröff­nung. Hier­bei sei nicht auf das Da­tum der ge­richt­li­chen Ent­schei­dung über die An­pas­sung aus dem Jahr 2011 ab­zu­stel­len. Ein Ver­si­che­rungs­miss­brauch im Sin­ne des § 7 Abs. 5 Be­trAVG sei bei dem hier maßgeb­li­chen strei­ti­gen Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Ha­nau aus­zu­sch­ließen.
27 Der Kläger be­an­tragt,
28 den Be­klag­ten zu ver­ur­tei­len
29 1. für den Zeit­raum vom 01.12.2011 bis zum 30.06.2014 ei­ne rückständi­ge Pen­si­ons­zu­la­ge in Höhe von1.423,21 € brut­to nebst Zin­sen in Höhe von fünf Pro­zent­punk­ten ober­halb des Ba­sis­zins­sat­zes aus mo­nat­lich je 45,91 € seit dem 01.01., 01.02., 01.03., 01.04., 01.05., 01.06., 01.07., 01.08., 01.09., 01.10., 01.11. und 01.12.2012 und 01.01., 01.02., 01.03., 01.04. und 01.05., 01.06., 01.07., 01.08., 01.09., 01.10., 01.11., 01.12.2013 und 01.01., 01.02., 01.03., 01.04., 01.05., 01.06. und 01.07.2014 zu zah­len;
30 2. ein rückständi­ges Weih­nachts­geld für Pen­si­onäre in Höhe von 243,39 € brut­to nebst Zin­sen in Höhe von fünf Pro­zent­punk­ten ober­halb des Ba­sis­zins­sat­zes aus je 81,13 € seit dem 01.01.2012, 01.01.2013 und 01.01.2014 zu zah­len;
31 3. für den Zeit­raum vom 01.12.2011 bis zum 30.06.2014 ei­ne rückständi­ge Fir­men­ren­te (Auffüllung der Pen­si­ons­kas­sen­ren­te) in Höhe von 6.055,51 € brut­to nebst Zin­sen in Höhe von fünf Pro­zent­punk­ten ober­halb des Ba­sis­zins­sat­zes aus mo­nat­lich je 183,85 € seit dem 01.01., 01.02., 01.03., 01.04., 01.05., 01.06., 01.07.2012 und aus je 193,78 € seit dem 01.08., 01.09., 01.10., 01.11. und 01.12.2012 und 01.01., 01.02., 01.03., 01.04., 01.05., 01.06., 01.07.2013 und aus je 203,60 € seit dem 01.08., 01.09., 01.10., 01.11., 01.12.2013 und 01.01., 01.02., 01.03., 01.04., 01.05., 01.06. und 01.07.2014 zu zah­len;
32 4. ab Ju­li 2014 ei­ne zusätz­li­che Fir­men­ren­te in Höhe von 249,51 € brut­to mo­nat­lich zu zah­len;
33 5. ab De­zem­ber 2014 je­weils im De­zem­ber ei­nes Jah­res ein Weih­nachts­geld für Pen­si­onäre in Höhe von 1.532,18 € brut­to zu zah­len.
34 Der Be­klag­te be­an­tragt,
35 die Be­ru­fung zurück­zu­wei­sen.
36 Der Be­klag­te ver­tei­digt die erst­in­stanz­li­che Ent­schei­dung un­ter Ver­tie­fung sei­nes Vor­trags. Für die Auffüll­ver­pflich­tung von Dif­fe­renz­beträgen we­gen der Leis­tungs­her­ab­set­zung durch die Pen­si­ons­kas­se be­ste­he kei­ne Ein­stands­pflicht des Be­klag­ten. Die Auffüll­ver­pflich­tung sei ein bloßes Sur­ro­gat für die Pen­si­ons­kas­sen­ren­te. Auch hin­sicht­lich der An­pas­sun­gen gemäß § 16 Be­trAVG sei der Be­klag­te nicht ein­stands­pflich­tig. Der Be­klag­te sei an das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Ha­nau nicht ge­bun­den. Die Rechts­kraft­wir­kung er­stre­cke sich nicht auf den Be­klag­ten, da da­mals kei­ne Streit­verkündung er­folgt sei. Zu­dem sei we­gen der Berück­sich­ti­gung der Zwei­jah­res­frist, in der die Ur­tei­le des Ar­beits­ge­richts Ha­nau verkündet wor­den sei­en, die un­wi­der­leg­li­che Ver­mu­tung des Ver­si­che­rungs­miss­brauchs nach § 7 Abs. 5 Be­trAVG ge­ge­ben. Zu­dem sei die Gel­tend­ma­chung ver­fris­tet, da der Kläger als Be­triebs­rent­ner die An­pas­sung in­ner­halb des An­pas­sungs­prüfungs­zeit­raums zu­min­dest außer­ge­richt­lich hätte gel­tend ma­chen müssen.
37 We­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten des Sach- und Streit­stan­des wird auf die Schriftsätze der Par­tei­en nebst den zu den Ak­ten ge­reich­ten An­la­gen, wel­che Ge­gen­stand der münd­li­chen Ver­hand­lung wa­ren, ergänzend ver­wie­sen.
38

E n t s c h e i d u n g s g r ü n d e :

39 I. Die Be­ru­fung des Klägers ist zulässig, weil sie frist­ge­recht ein­ge­legt und be­gründet wor­den ist (vgl. §§ 64, 66 ArbGG, 519, 520 ZPO).
40 II. Die Be­ru­fung ist auch be­gründet, da der Kläger so­wohl die Leis­tung der of­fen­ste­hen­den Dif­fe­renz­beträge we­gen der Leis­tungs­her­ab­set­zung durch die Pen­si­ons­kas­se wie auch den Aus­gleich für die An­pas­sun­gen der Pen­si­ons­zu­la­ge gemäß den Ur­tei­len des Ar­beits­ge­richts Ha­nau vom 14.06. und 29.11.2011 gel­tend ma­chen kann.
41 1. Der Kläger hat ei­nen An­spruch auf die Zah­lung der rückständi­gen Pen­si­ons­zu­la­ge für den Zeit­raum vom 01.12.2011 bis zum 30.06.2014 in Höhe des von dem Kläger in der Be­ru­fungs­in­stanz nun­mehr gel­tend ge­mach­ten Be­tra­ges von 1.423,21 € brut­to nebst den ent­spre­chen­den Zin­sen. Dies be­ruht auf den An­pas­sungs­ent­schei­dun­gen hin­sicht­lich der Pen­si­ons­zu­la­ge gemäß den Ur­tei­len des Ar­beits­ge­richts Ha­nau vom 14.06.2011 und 29.11.2011.
42 a) Da der Be­klag­te in dem vor­ge­nann­ten Kla­ge­ver­fah­ren vor dem Ar­beits­ge­richt Ha­nau nicht sel­ber Pro­zess­be­tei­lig­ter war, er­folgt ei­ne Rechts­kraf­ter­stre­ckung die­ser Ur­tei­le auf den Be­klag­ten. Hier­bei ist zu berück­sich­ti­gen die Rechts­kraf­ter­stre­ckung auf Drit­te im Sin­ne des § 325 ZPO we­gen der streng ak­zes­s­o­ri­schen Haf­tung des Pe (vgl. hier­zu BAG, Ur­teil vom 23.03.1999 – 3 AZR 625/97, zi­tiert nach ju­ris; Ur­teil vom 18.03.2003 – 3 AZR 120/02, zi­tiert nach ju­ris).
43 b) Der Ein­stands­pflicht des Be­klag­ten steht das Hin­der­nis aus § 7 Abs. 5S. 3 Be­trAVG nicht ent­ge­gen. Zum ei­nen ist da­von aus­zu­ge­hen, dass ein strei­ti­ges Ur­teil – wie hier die des Ar­beits­ge­richts Ha­nau vom 14.06. und 29.11.2011 –, mit des­sen Rechts­kraft die An­pas­sungs­ent­schei­dung des Ar­beit­ge­bers nach § 16 Be­trAVG er­setzt wird, kei­nen Ver­si­che­rungs­miss­brauch im Sin­ne des § 7 Abs. 5 Be­trAVG dar­stellt, auch wenn die­se Ur­tei­le in den bei­den letz­ten Jah­ren vor Ein­tritt des Si­che­rungs­fal­les er­folgt sind. Denn hier er­folgt ei­ne Prüfung des An­pas­sungs­an­spruchs durch ein un­abhängi­ges und neu­tra­les Ge­richt. Mit der Ver­ur­tei­lung zur An­pas­sung steht fest, wel­che An­pas­sungs­ent­schei­dung der Ver­sor­gungs­schuld­ner nach § 16 Be­trAVG hätte tref­fen müssen, die Ver­wei­ge­rung der An­pas­sung wird als rechts­wid­rig be­fun­den. Nach dem Bun­des­ar­beits­ge­richt (Ur­teil vom 18.03.2003 – 3 AZR 120/02, zi­tiert nach ju­ris) gilt dies je­den­falls dann un­ein­ge­schränkt, wenn der An­pas­sungs­zeit­punkt außer­halb des Zwei­jah­res­zeit­raums des § 7 Abs. 5 S. 3 Be­trAVG liegt. Ein rechts­kon­for­mes Ver­hal­ten des Ar­beit­ge­bers hätte außer­halb des Zwei­jah­res­zeit­rau­mes ge­le­gen und dem Be­klag­ten ein­stands­pflich­tig ge­macht. Der Ver­sor­gungs­empfänger kann ge­gen In­sol­venz nicht des­we­gen schlech­ter geschützt sein, weil sich der Ar­beit­ge­ber als frühe­rer Ver­sor­gungs­schuld­ner rechts­wid­rig ver­hal­ten und sei­ne Rechts­pflich­ten nicht ein­ge­hal­ten hat. Zu­dem ist zu berück­sich­ti­gen, dass sich der An­spruch auf Erhöhung der Ver­sor­gung nach § 16 Be­trAVG aus dem Ren­ten­stamm­recht her­lei­tet und die­sem in­ne­wohnt, so­dass hier­aus auf den Zeit­punkt der An­pas­sungs­ent­schei­dung rück­wir­kend ab­zu­stel­len ist und nicht auf den Zeit­punkt, in dem dies ge­richt­lich fest­ge­stellt wor­den ist.
44 2. Aus dem vor­her Ge­sag­ten folgt auch der An­spruch des Klägers auf Erhöhung des ihm zu leis­ten­den jähr­li­chen Weih­nachts­gel­des.
45 3. Der Be­klag­te hat auch für den Dif­fe­renz­be­trag, der durch die Leis­tungs­her­ab­set­zung der Pen­si­ons­kas­se hin­sicht­lich der ge­leis­te­ten Pen­si­ons­kas­sen­ren­te ein­zu­ste­hen, so­dass der Kläger zu Recht die von ihm gel­tend ge­mach­ten Dif­fe­renz­ansprüche für den Zeit­raum vom 01.12.2011 bis zum 30.06.2014 in Höhe von insgesamt6.055,51 € brut­to gel­tend macht.
46 a) Hier­bei ist von ei­ner Auffüll­ver­pflich­tung hin­sicht­lich der Leis­tungs­her­ab­set­zungs­beträge aus­zu­ge­hen. Die Auffüll­ver­pflich­tung des Ar­beit­ge­bers folgt grundsätz­lich aus § 1 Abs. 1 S. 3 Be­trAVG. Nach die­ser Vor­schrift hat der Ar­beit­ge­ber für die Erfüllung der von ihm zu­ge­sag­ten Leis­tun­gen auch dann ein­zu­ste­hen, wenn die Durchführung der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung nicht un­mit­tel­bar über ihm er­folgt (vgl. hier­zu BAG, Ur­teil vom 30.09.2014 – 3 AZR 613/12, zi­tiert nach ju­ris).
47 Es liegt ei­ne ei­ge­ne Leis­tungs­ver­pflich­tung der Fir­ma vor. Hier­zu hat das Bun­des­ar­beits­ge­richt in ei­nem in­so­weit ver­gleich­bar lie­gen­den Fall durch Ur­teil vom 30.09.2014 (3 AZR 613/12, zi­tiert nach ju­ris) aus­ge­ur­teilt, dass die Par­tei­en im Ar­beits­ver­trag zwar kei­ne aus­drück­li­che Ver­ein­ba­rung darüber ge­trof­fen ha­ben, un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen, in wel­cher Höhe und zu wel­chem Zeit­punkt der Kläger Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung zu be­an­spru­chen ha­be. Ent­schei­dend sei je­doch die Ver­ein­ba­rung, dass die dor­ti­ge Be­klag­te den be­tref­fen­den Kläger nach er­folg­rei­chem Ab­lauf sei­ner Pro­be­dienst­zeit bei der Pen­si­ons­kas­se der C I Deutsch­lands (nun­mehr P ) als Mit­glied an­mel­de und an die Pen­si­ons­kas­se be­stimm­te Beiträge abführe, da­mit der Kläger ge­gen die­se ei­nen Ver­sor­gungs­an­spruch er­wer­be. In die­ser Ver­ein­ba­rung liegt nach dem BAG zu­gleich die – kon­klu­den­te – Ab­re­de, dass für den An­spruch des Klägers auf Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung die je­weils gülti­ge Sat­zung und die je­weils gülti­gen Leis­tungs­be­din­gun­gen der Pen­si­ons­kas­se maßgeb­lich sein sol­len. Bei dem in­so­weit gleich­lie­gen­den Fall des Klägers sind die­se Ausführun­gen des Bun­des­ar­beits­ge­richts für die ent­schei­den­de Kam­mer eben­falls maßgeb­lich. Ei­ne Her­aus­nah­me aus der An­wen­dung des § 1 Abs. 1 S. 3 Be­trAVG ist nicht ge­bo­ten, weil die Leis­tungs­her­ab­set­zun­gen der P ih­rem Um­fang nach auf den Wert der in der Ver­gan­gen­heit gewähr­ten Ge­winn­an­tei­le be­schränkt wa­ren, die Ga­ran­tie­ren­te mit­hin un­an­ge­tas­tet ge­blie­ben ist. So­weit ist da­von aus­zu­ge­hen, dass nicht nur ei­ne Ga­ran­tie­ren­te zu­ge­sagt wor­den ist, son­dern auch ei­ne Über­schuss­be­tei­li­gung, für die ei­ne Ein­stands­pflicht nach § 1 Abs. 1 S. 3 Be­trAVG grundsätz­lich ge­ge­ben ist.
48 Der Auffüll­ver­pflich­tung des Ar­beit­ge­bers steht auch nicht die Be­stim­mung in der Sat­zung der Pen­si­ons­kas­se ent­ge­gen, Leis­tungskürzun­gen un­ter be­stimm­ten wirt­schaft­li­chen Vor­aus­set­zun­gen vor­neh­men zu dürfen. In­so­weit er­streckt sich die Wei­sung auf den Durchführungs­weg nicht auf Sat­zungs­be­stim­mun­gen, die aus­sch­ließlich die Durchführung der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung be­tref­fen und re­geln, un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen ein sich aus der Sat­zung und den Ver­sor­gungs­richt­li­ni­en der Ver­sor­gungs­ein­rich­tung er­ge­ben­der An­spruch auf lau­fen­de Ver­sor­gungs­leis­tun­gen durch den ex­ter­nen Ver­sor­gungs­träger ein­ge­schränkt wer­den kann – wie et­wa § 22 Abs. 4 der Sat­zung 2002 der P (vgl. hier­zu BAG, Ur­teil vom 30.09.2014 – 3 AZR 613/12, zi­tiert nach ju­ris).
49 b) Für die­se Auffüll­ver­pflich­tung des Ar­beit­ge­bers ist der Be­klag­te auch im Fall der In­sol­venz des Ar­beit­ge­bers ein­stands­pflich­tig.
50 Die Ein­stands­pflicht des Ar­beit­ge­bers gemäß § 1 Abs. 1 S. 3 Be­trAVG ist ei­ne ori­ginäre Ver­pflich­tung des Ar­beit­ge­bers aus der Grund­zu­sa­ge hin­sicht­lich der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung ge­genüber dem Mit­ar­bei­ter.
51 Bei ei­ner Leis­tungs­her­ab­set­zung durch die Pen­si­ons­kas­se und der Vor­nah­me des Aus­gleichs durch die Auffüll­ver­pflich­tung nach § 1 Abs. 1 S. 3 Be­trAVG wird der gewähl­te Durchführungs­weg – mit­tel­ba­re Ver­sor­gung über ei­ne Pen­si­ons­kas­se – wie­der ver­las­sen, so­dass nicht auf die Verhält­nis­se bei der Pen­si­ons­kas­se ab­zu­stel­len ist, son­dern auf die Verhält­nis­se beim Ar­beit­ge­ber und des­sen In­sol­venz. Da­her ste­hen die Re­ge­lun­gen in § 7 Be­trAVG, die bei der Pen­si­ons­kas­sen­ren­te kei­ne Haf­tung des Be­klag­ten vor­se­hen, sei­ner Ein­tritts­pflicht im vor­lie­gen­den Fall, in dem es um die Erfüllung der Auffüll­ver­pflich­tung durch den Ar­beit­ge­ber sel­ber und des­sen In­sol­venz geht, nicht ent­ge­gen.
52 Der Ein­stands­pflicht des Be­klag­ten steht auch nicht das Ar­gu­ment ent­ge­gen, dass gemäß § 10 Be­trAVG für die Beträge, die auf die Auffüll­ver­pflich­tung des Ar­beit­ge­bers ent­fal­len, kei­ne Bei­trags­pflicht ge­genüber dem Be­klag­ten be­steht. Aus die­ser feh­len­den Bei­trags­pflicht ist nicht auf ei­ne feh­len­de In­sol­venz­ab­si­che­rung zu schließen. Bei der Bei­trags­pflicht des Ar­beit­ge­bers ge­genüber dem Be­klag­ten gemäß § 10 Be­trAVG und der Leis­tungs­pflicht des Be­klag­ten ge­genüber den Ver­sor­gungs­be­rech­tig­ten gemäß § 7 Be­trAVG han­delt es sich um un­ter­schied­li­che Rechts­verhält­nis­se. Die ge­setz­li­che Leis­tungs­pflicht des Be­klag­ten hat da­her ge­nau­so we­nig ei­ne tatsächlich er­folg­te Bei­trags­zah­lung durch den Ar­beit­ge­ber als Vor­aus­set­zung, wie sich al­lein aus ei­ner Bei­trags­zah­lung schon ein Leis­tungs­an­spruch ab­lei­ten ließe. Es han­delt sich nicht um ein Ver­si­che­rungs­verhält­nis, son­dern um ei­ne öffent­lich-recht­li­che Bei­trags­pflicht auf der ei­nen Sei­te und ei­ne un­mit­tel­ba­re ge­setz­li­che Leis­tungs­pflicht des Be­klag­ten auf der an­de­ren Sei­te. Die Bei­trags­pflicht ist das Aus­maß der je­wei­li­gen abs­trak­ten Ge­fahr ei­ner durch die In­sol­venz des Ar­beit­ge­bers be­ding­ten Nich­terfüllung des Ver­sor­gungs­an­spruchs. Dem Ge­setz­ge­ber steht hier grundsätz­lich zu, die­je­ni­gen Sach­ver­hal­te aus­zuwählen, die er als ver­gleich­bar an­sieht und an die er die­sel­be Rechts­fol­ge knüpfen will (vgl. BVerwG, Ur­teil vom 25.08.2010 – 8 C 23.09, zi­tiert nach ju­ris). Dass es für die Bei­trags­pflicht auf die abs­trak­te In­sol­venz­ge­fahr an­kommt und es dem Ge­setz­ge­ber un­be­nom­men bleibt, hin­sicht­lich des bei­trags­re­le­van­ten Ri­si­kos Fall­grup­pen zu bil­den, fin­det sei­ne Be­rech­ti­gung fer­ner in dem le­gi­ti­men Zweck, ei­ne so­li­da­ri­sche Ri­si­ko­ver­tei­lung mit ge­rin­gem Ver­wal­tungs­auf­wand zu rea­li­sie­ren (vgl. hier­zu Reich, in Fest­schrift für Höfer S. 187, 193 f.).
53 III. Die Kos­ten des Rechts­streits trägt der Be­klag­te gemäß § 91 ZPO.
54 Die Re­vi­si­on war mit Rück­sicht auf die Klärung der Fra­ge der Ein­stands­pflicht des Be­klag­ten nach § 7 Be­trAVG für die Auffüll­ver­pflich­tung nach § 1 Abs. 1 S. 3 Be­trAVG und auch hin­sicht­lich Ver­mu­tungs­wir­kung nach§ 7 Abs. 5 S. 3 Be­trAVG bei strei­ti­gen Ur­tei­len über die ge­bo­te­ne An­pas­sung der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung nach § 16 Be­trAVG im Sin­ne des § 72 ArbGG ge­bo­ten.
55 RECH­TSMIT­TEL­BE­LEH­RUNG
56 Ge­gen die­ses Ur­teil kann von­der be­klag­ten Par­tei
57 R E V I S I O N
58 ein­ge­legt wer­den.
59 Für die kla­gen­de Par­tei ist ge­gen die­ses Ur­teil kein Rechts­mit­tel ge­ge­ben.
60 Die Re­vi­si­on muss in­ner­halb ei­ner Not­frist* von ei­nem Mo­nat schrift­lich oder in elek­tro­ni­scher Form beim
61 Bun­des­ar­beits­ge­richt
62 Hu­go-Preuß-Platz 1
63 99084 Er­furt
64 Fax: 0361-2636 2000
65 ein­ge­legt wer­den.
66 Die Not­frist be­ginnt mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­fass­ten Ur­teils, spätes­tens mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung.
67 Die Re­vi­si­ons­schrift muss von ei­nem Be­vollmäch­tig­ten un­ter­zeich­net sein. Als Be­vollmäch­tig­te sind nur zu­ge­las­sen:
68
69 1. Rechts­anwälte,
70 2. Ge­werk­schaf­ten und Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­ge­bern so­wie Zu­sam­men­schlüsse sol­cher Verbände für ih­re Mit­glie­der oder für an­de­re Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der,
71 3. Ju­ris­ti­sche Per­so­nen, de­ren An­tei­le sämt­lich im wirt­schaft­li­chen Ei­gen­tum ei­ner der in Num­mer 2 be­zeich­ne­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen, wenn die ju­ris­ti­sche Per­son aus­sch­ließlich die Rechts­be­ra­tung und Pro­zess­ver­tre­tung die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on und ih­rer Mit­glie­der oder an­de­rer Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der ent­spre­chend de­ren Sat­zung durchführt, und wenn die Or­ga­ni­sa­ti­on für die Tätig­keit der Be­vollmäch­tig­ten haf­tet.
72 In den Fällen der Zif­fern 2 und 3 müssen die Per­so­nen, die die Re­vi­si­ons­schrift un­ter­zeich­nen, die Befähi­gung zum Rich­ter­amt ha­ben.
73 Ei­ne Par­tei, die als Be­vollmäch­tig­ter zu­ge­las­sen ist, kann sich selbst ver­tre­ten.
74 Bezüglich der Möglich­keit elek­tro­ni­scher Ein­le­gung der Re­vi­si­on wird auf die Ver­ord­nung über den elek­tro­ni­schen Rechts­ver­kehr beim Bun­des­ar­beits­ge­richt vom 09.03.2006 (BGBl. I Sei­te 519) ver­wie­sen.
75 * ei­ne Not­frist ist un­abänder­lich und kann nicht verlängert wer­den.

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