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LAG Mün­chen, Ur­teil vom 29.08.2006, 8 Sa 362/06

   
Schlagworte: Altersbefristung, Befristung: Alter, Tarifvertrag
   
Gericht: Landesarbeitsgericht München
Aktenzeichen: 8 Sa 362/06
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 29.08.2006
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Arbeitsgericht München
   

Ori­en­tie­rungs­satz

  1. Der am 19.03.2004 für all­ge­mein­ver­bind­lich erklärte Rah­men­ta­rif­ver­trag (RTV) für die ge­werb­li­chen Beschäftig­ten in der Gebäuderei­ni­gung vom 04.10.2003 er­fasst gemäß § 5 Abs 4 TVG al­le Ar­beit­ge­ber und Ar­beit­neh­mer in sei­nem Gel­tungs­be­reich, dh auch die nicht Ta­rif­ge­bun­de­nen. (Rn.74)
  2. Ei­ne ta­rif­ver­trag­li­che Re­ge­lung über die Be­en­di­gung ei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses auf­grund ei­ner al­ters­be­zo­ge­nen Be­fris­tung (hier: § 19 Nr 8 RTV) ist auch dann wirk­sam, wenn sie im Ein­zel­fall zu ei­ner feh­len­den wirt­schaft­li­chen Ab­si­che­rung führt. (Rn.78)
  3. Auf die kon­kre­te wirt­schaft­li­che Ab­si­che­rung von Ar­beit­neh­mern bei Er­rei­chen der Al­ters­gren­ze kann bei der Über­prüfung ei­ner ta­rif­li­chen Be­fris­tungs­re­gel nicht ab­ge­stellt wer­den, denn für die Wirk­sam­keit ei­ner Be­fris­tung kommt es nur dar­auf an, ob der Ar­beit­ge­ber beim Ver­trags­ab­schluss ei­nen von der Rechts­ord­nung an­zu­er­ken­nen­den Grund für ei­nen nicht auf Dau­er an­ge­leg­ten Ar­beits­ver­trag hat­te oder nicht. (Rn.78)
  4. Bei der Be­ur­tei­lung ei­ner ta­rif­ver­trag­li­chen Re­ge­lung über die Be­en­di­gung ei­nes Ar­beits­verhält­nis­ses auf­grund ei­ner al­ters­be­zo­ge­nen Be­fris­tung kommt es auf die Höhe der sich aus der ge­setz­li­chen Ren­ten­ver­si­che­rung er­ge­ben­den Ansprüche nicht an, denn die sich aus der Bei­trags­zah­lung er­ge­ben­de Ver­sor­gung ist vor­her­seh­bar und der Zeit­punkt des Ein­tritts in den Ru­he­stand steht fest. Der Ar­beit­neh­mer ist des­halb ge­hal­ten, sei­ne Le­bens­pla­nung auf die zu er­war­ten­den Ver­sor­gungs­bezüge ein­zu­stel­len. (Rn.78)
  5. Verlängert der Ar­beit­ge­ber ein Ar­beits­verhält­nis über ei­nen Zeit­punkt hin­aus, weil der Ar­beit­neh­mer mögli­cher­wei­se erst zu ei­nem späte­ren Zeit­punkt ge­bo­ren wur­de, liegt in der Wei­ter­beschäfti­gung kei­ne still­schwei­gen­den Verlänge­rung auf un­be­stimm­te Zeit im Sin­ne des § 625 BGB. (Rn.73)

    (Re­vi­si­on ein­ge­legt un­ter dem Ak­ten­zei­chen 7 AZR 116/07)

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