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BAG, Ur­teil vom 12.10.2011, 10 AZR 649/10

   
Schlagworte: Bonus
   
Gericht: Bundesarbeitsgericht
Aktenzeichen: 10 AZR 649/10
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 12.10.2011
   
Leitsätze: Räumt eine Betriebsvereinbarung über zusätzliche Bonuszahlungen dem Arbeitgeber das Recht ein, das Bonusvolumen in Abhängigkeit von dem Geschäftsergebnis festzulegen, kann der Arbeitgeber die abschließend getroffene Leistungsbestimmung nicht einseitig ändern.
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Dortmund, Urteil vom 15.4.2010 - 6 Ca 4866/09
Landesarbeitsgericht Hamm, Urteil vom 6.10.2010 - 3 Sa 854/10
   


BUN­DES­AR­BEITS­GERICHT


10 AZR 649/10
3 Sa 854/10
Lan­des­ar­beits­ge­richt

Hamm

 

Im Na­men des Vol­kes!

Verkündet am

12. Ok­to­ber 2011

UR­TEIL


Jatz, Ur­kunds­be­am­tin

der Geschäfts­stel­le

In Sa­chen

Be­klag­te, Be­ru­fungskläge­rin und Re­vi­si­onskläge­rin,

pp.

Kläge­rin, Be­ru­fungs­be­klag­te und Re­vi­si­ons­be­klag­te,

hat der Zehn­te Se­nat des Bun­des­ar­beits­ge­richts auf­grund der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 12. Ok­to­ber 2011 durch den Vor­sit­zen­den Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Prof. Dr. Mi­kosch, die Rich­ter am Bun­des­ar­beits­ge­richt Dr. Ey­lert und Rein­fel­der so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Züfle und Flu­ri für Recht er­kannt:
 


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1. Die Re­vi­si­on der Be­klag­ten ge­gen das Ur­teil des Lan­des­ar­beits­ge­richts Hamm vom 6. Ok­to­ber 2010 - 3 Sa 854/10 - wird zurück­ge­wie­sen.

2. Die Be­klag­te hat die Kos­ten der Re­vi­si­on zu tra­gen.

Von Rechts we­gen!

Tat­be­stand

Die Par­tei­en strei­ten über ei­ne Bo­nus­zah­lung für das Jahr 2008. 


Die Kläge­rin war seit dem 1. Ju­li 1986 bei der D AG beschäftigt. Die Vergütung er­folg­te nach den Ta­rif­verträgen für das pri­va­te Bank­ge­wer­be (sog. Ta­rif­an­ge­stell­te). Im De­zem­ber 2008 be­trug ihr Ta­rif­ge­halt 4.194,00 Eu­ro brut­to.

Die Kläge­rin ist Vor­sit­zen­de des ört­li­chen Be­triebs­rats und seit 2002 von ih­rer be­ruf­li­chen Tätig­keit frei­ge­stellt.

Mit Wir­kung vom 11. Mai 2009 wur­de die D AG auf die Be­klag­te, die zu­vor Al­lein­ak­ti­onärin ge­wor­den war, ver­schmol­zen.

Im Fe­bru­ar 2008 schlos­sen die D AG und der bei ihr be­ste­hen­de Ge­samt­be­triebs­rat rück­wir­kend zum 1. Ja­nu­ar 2007 ei­ne „Be­triebs­ver­ein­ba­rung über das Bo­nus­sys­tem im Ta­rif­be­reich“ (BV Bo­nus im Ta­rif), durch die Vorgänger­re­ge­lun­gen ab­gelöst wur­den.


Die BV Bo­nus im Ta­rif sieht ua. fol­gen­de Re­ge­lun­gen vor: 


„3. Bo­nus­pool


Der Vor­stand legt den Bo­nus­pool für ta­rif­lich vergüte­te Mit­ar­bei­ter in Abhängig­keit von dem Geschäfts­er­geb­nis der Bank fest.

Bei ei­ner pla­nungs­gemäßen Per­for­mance der Bank be­inhal­tet der Bo­nus­pool min­des­tens die Sum­me der im De­zem­ber des je­wei­li­gen Geschäfts­jah­res ge­zahl­ten ta­rif­li­chen Mo­nats­gehälter al­ler gemäß Zif­fer 2 un­ter die­se Ver­ein­ba­rung fal­len­den Mit­ar­bei­ter. Im Fal­le ei­ner weit über der Pla­nung lie­gen­den Per­for­mance wer­den auf der glei­chen Be­rech­nungs­ba­sis

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bis zu 1,5 Gehälter pro Mit­ar­bei­ter, bei ei­ner weit un­ter der Pla­nung lie­gen­den Per­for­mance min­des­tens 0,5 Gehälter in den Pool ein­ge­stellt (Ge­samt­poolfak­tor). Die Per­for­man­ce­le­vels ori­en­tie­ren sich an dem je­weils am An­fang des Jah­res fest­ge­leg­ten EVA-Ziel. Der Vor­stand kann ei­ne wei­te­re Re­du­zie­rung der Pool­vo­lu­mi­na un­ter 0,5 Gehälter be­sch­ließen, wenn der EVA un­ter mi­nus 100 Mio. EU­RO oder das er­reich­te EVA-Ziel 75 % un­ter der Pla­nung liegt.


Der Bo­nus wird zusätz­lich zu dem ta­rif­li­chen Ar­beits­ent­gelt ein­sch­ließlich ta­rif­li­cher Son­der­zah­lun­gen gemäß § 10 MTV ge­zahlt.

4. Ver­tei­lung des Bo­nus

Der Bo­nus ei­nes Mit­ar­bei­ters ist grundsätz­lich von zwei Fak­to­ren abhängig: Von der Höhe des für sei­ne Ein­heit zur Verfügung ste­hen­den An­teils am Bo­nus­pool und von sei­ner in­di­vi­du­el­len Leis­tung.


a) Ver­tei­lung des Bo­nus­pools auf die Ein­hei­ten

Der Bo­nus­pool wird zunächst li­ne­ar, d. h. ent­spre­chend dem je­wei­li­gen An­teil an der Ge­halts­sum­me, auf die Di­vi­sio­nen und Funk­tio­nen ver­teilt.

...

Die Bo­nus­pools wer­den je­weils vollständig aus­geschüttet.

b) Be­stim­mung des in­di­vi­du­el­len Bo­nus

(1) Ver­tei­lung in­ner­halb der Ein­hei­ten

Die ver­ant­wort­li­che Führungs­kraft ver­teilt den ihr für ih­re Ein­heit zur Verfügung ste­hen­den An­teil am Bo­nus­pool (im Fol­gen­den Team­pool) wie nach­ste­hend be­schrie­ben:

Je­der Mit­ar­bei­ter erhält als Team­bo­nus 40 % sei­nes in­di­vi­du­el­len Mo­nats­ge­halts mul­ti­pli­ziert mit den Sprei­zungs­fak­to­ren der Ein­heit, der er zu­ge­ord­net ist. In je­dem Fal­le je­doch den Min­dest­bo­nus. Die Höhe des je­wei­li­gen Min­dest­bo­nus er­gibt sich aus An­la­ge 3. Die An­pas­sung des Min­dest­bo­nus er­folgt ent­spre­chend der pro­zen­tua­len Ent­wick­lung der Ta­rif­gehälter

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nach dem Ge­halts­ta­rif­ver­trag des pri­va­ten Bank­ge­wer­bes.

...

c) Ver­fah­ren zur Leis­tungs­be­wer­tung

Die Höhe des in­di­vi­du­el­len Bo­nus legt der je­wei­li­ge Vor­ge­setz­te auf der Ba­sis ei­ner in­di­vi­du­el­len Leis­tungs­be­wer­tung fest. Die Leis­tungs­be­wer­tung zur Be­stim­mung des in­di­vi­du­el­len Bo­nus er­folgt der­zeit nach den Re­ge­lun­gen über das Mit­ar­bei­ter­gespräch (MAG). Die in­di­vi­du­el­le Be­ur­tei­lung soll die Mit­ar­bei­ter­leis­tung ei­nes ge­sam­ten Jah­res ab­bil­den und zum Aus­zah­lungs­zeit­punkt nicht älter als drei Mo­na­te sein.


Die Par­tei­en wer­den auf der Ba­sis des bis­he­ri­gen Ver­hand­lungs­er­geb­nis­ses Gespräche über die Einführung ei­ner Leis­tungs­be­wer­tung nach dem Mo­dell ‚Führen mit Zie­len‘ auf­neh­men. Ziel ist es, hier­durch die Leis­tungs­be­wer­tung nach dem MAG ab­zulösen.

5. Son­der­grup­pen

Die vor­ste­hen­den Be­stim­mun­gen über die Er­mitt­lung ei­nes in­di­vi­du­el­len Bo­nus fin­den kei­ne An­wen­dung auf fol­gen­de Mit­ar­bei­ter­grup­pen:

a) ...


b) frei­ge­stell­te Be­triebsräte

c) Be­triebs­rats­mit­glie­der und Schwer­be­hin­der­ten­ver­tre­ter, so­fern die­se zur Wahr­neh­mung ih­rer Auf­ga­ben ins­be­son­de­re auf Ge­samt­ban­ke­be­ne zu min­des­tens 50 % von ih­rer be­ruf­li­chen Tätig­keit frei­ge­stellt sind

d) ...

Mit­ar­bei­ter die­ser Grup­pen er­hal­ten grundsätz­lich ei­nen Bo­nus von 100 % ih­res in­di­vi­du­el­len Mo­nats­ge­hal­tes. Enthält der Bo­nus­pool mehr oder we­ni­ger als ein Ge­halt pro Mit­ar­bei­ter, erhöht bzw. re­du­ziert sich der Bo­nus ent­spre­chend.


...

7. Aus­zah­lungs­zeit­punkt



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Der Bo­nus wird ein­mal jähr­lich, spätes­tens im April des dem maßgeb­li­chen Geschäfts­jahr fol­gen­den Jah­res, gewährt.“

Für das Geschäfts­jahr 2007 er­hielt die Kläge­rin ei­nen Bo­nus in Höhe von 4.338,00 Eu­ro brut­to (1,06 Gehälter).

Am 12. Au­gust 2008 wur­de auf ei­ner Vor­stands­sit­zung der D AG die Not­wen­dig­keit der Fest­le­gung ei­nes Mi­ni­mum-Bo­nus­pools in Höhe von 400 Mio. Eu­ro für das Geschäfts­jahr 2008 für den Be­reich DKIB Fron­tof­fice erörtert, um die Mit­ar­bei­ter­sta­bi­lität auf­recht­zu­er­hal­ten. Es wur­de ein ent­spre­chen­der Vor­stands­be­schluss ge­fasst und ge­genüber den ent­spre­chen­den Beschäftig­ten kom­mu­ni­ziert.

Am 28. Ok­to­ber 2008 veröffent­lich­te die D AG im In­tra­net ei­ne Mit­tei­lung an die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter mit fol­gen­dem Wort­laut:

„Bo­nus­vo­lu­men 2008


Lie­be Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter,

wir freu­en uns, Ih­nen mit­tei­len zu können, dass der Vor-stand für das Ka­len­der­jahr 2008 ein Bo­nus­vo­lu­men in Höhe von 100 % des Bo­nus­vo­lu­mens 2007 - an­ge­passt an den Mit­ar­bei­ter­be­stand 2008 - pro Funk­ti­on und Di­vi­si­on (ex­clu­si­ve DKIB Fron­tof­fice) zu­ge­sagt hat.


Mit die­ser Ent­schei­dung ver­bun­den ist der Dank für Ihr En­ga­ge­ment und Ih­ren Ein­satz für un­se­re Bank im lau­fen­den Jahr, auf den wir auch in Zu­kunft ver­trau­en.


Die Fest­set­zung der in­di­vi­du­el­len Bo­nus­beträge er­folgt wie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren leis­tungs­abhängig. Über die in­di­vi­du­el­le Bo­nus­fest­set­zung wer­den die Führungs­kräfte ih­re Mit­ar­bei­ter recht­zei­tig in ei­nem persönli­chen Gespräch in­for­mie­ren.

Die Aus­zah­lung des Bo­nus er­folgt im Frühjahr 2009.

Ihr

H W“

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Die­se Mit­tei­lung ba­sier­te auf ei­ner Vor­stands­ent­schei­dung vom 2. Ok­to­ber 2008 und ist mit den Na­men des da­ma­li­gen Vor­stands­vor­sit­zen­den und des da­ma­li­gen Per­so­nal­vor­stands un­ter­zeich­net.


In der Fol­ge­zeit wur­den die Leis­tungs­be­wer­tun­gen der Beschäftig­ten zur Be­stim­mung des in­di­vi­du­el­len Bo­nus nach den Re­ge­lun­gen über das Mit­ar­bei­ter­gespräch durch­geführt.


Die D AG hat im Geschäfts­jahr 2008 ein ne­ga­ti­ves ope­ra­ti­ves Er­geb­nis von 6,56 Mrd. Eu­ro er­reicht. Die Be­klag­te hat ihr zusätz­li­ches Ka­pi­tal im Um-fang von 4 Mrd. Eu­ro zu­geführt; selbst hat die Be­klag­te in zwei Tran­chen 18,2 Mrd. Eu­ro aus dem Son­der­fonds Fi­nanz­markt­sta­bi­li­sie­rung (SoFF­in) in An­spruch ge­nom­men.


Durch „Mit­ar­bei­ter­brief“ vom 18. Fe­bru­ar 2009 wur­de den Ar­beit­neh­mern der Be­klag­ten und der D AG durch den Vor­stand mit­ge­teilt, dass es auf­grund der Er­geb­nis­si­tua­ti­on für 2008 kei­ner­lei Bo­nus­zah­lun­gen ge­ben wer­de. Den Ta­rif­mit­ar­bei­tern wur­de ei­ne „ein­ma­li­ge frei­wil­li­ge An­er­ken­nungs­prämie“ von 1.000,00 Eu­ro ver­spro­chen. Auch die Kläge­rin er­hielt die­se Zah­lung. Mit Schrei­ben vom 6. April 2009 wies die Kläge­rin auf ei­nen aus ih­rer Sicht be­ste­hen­den höhe­ren Bo­nus­an­spruch hin.


Die Kläge­rin hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, ein An­spruch sei aus dem Schrei­ben des Vor­stands der D AG vom 28. Ok­to­ber 2008 her­zu­lei­ten. Bei die­sem Schrei­ben hand­le es sich um ei­ne Ge­samt­zu­sa­ge, ei­ner aus­drück­li­chen An­nah­me­erklärung bedürfe es nicht. Die Zu­sa­ge sei be­din­gungs­los und oh­ne je­den Vor­be­halt ge­macht wor­den, ob­wohl be­reits En­de Ok­to­ber 2008 die wirt­schaft­li­che La­ge des Un­ter­neh­mens schlecht ge­we­sen sei. Zwar er­ge­be sich nicht, wel­che kon­kre­te Leis­tung dem ein­zel­nen Ar­beit­neh­mer zu­kom­men sol­le; der Um­fang des Bo­nus­vo­lu­mens sei aber ver­bind­lich fest­ge­legt. Le­dig­lich die kon­kre­te Bo­nushöhe sei in wei­te­ren Schrit­ten nach den Re­ge­lun­gen der BV Bo­nus im Ta­rif zu er­mit­teln. Ei­nem Ar­beit­ge­ber ste­he es frei, sich schon vor­zei­tig ver­bind­lich auf den Um­fang des zur Verfügung zu stel­len­den Bo­nus­pools fest­zu­le­gen und ei­ne ent­spre­chen­de Zu­sa­ge zu ma­chen. Für ei­ne Zu­sa­ge zu die­sem Zeit­punkt ha­be es durch­aus ei­nen Grund ge­ge­ben. Der Ge­samt­be-
 


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triebs­rat ha­be nach der Fest­le­gung des Bo­nustopfs für den In­vest­ment­bank­be­reich in Gesprächen mit dem Vor­stand dar­auf hin­ge­wie­sen, dass es an­ge­sichts die­ser Sach­la­ge und des ex­tre­men Ein­sat­zes der Beschäftig­ten im Jahr 2008 nicht hin­nehm­bar sei, nun beim „nor­ma­len Ar­beit­neh­mer“ zu spa­ren.


Die Kläge­rin hat be­an­tragt, 


die Be­klag­te zu ver­ur­tei­len, an sie 3.446,00 Eu­ro brut­to nebst Zin­sen in Höhe von fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz seit dem 1. Mai 2009 zu zah­len.


Die Be­klag­te hat be­an­tragt, die Kla­ge ab­zu­wei­sen. Sie hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, die Mit­tei­lung des Vor­stands vom 28. Ok­to­ber 2008 stel­le kei­ne Ge­samt­zu­sa­ge dar, da es schon an ei­nem an­nah­mefähi­gen An­ge­bot feh­le. Die D AG ha­be sich durch die Mit­tei­lung vom 28. Ok­to­ber 2008 auch nicht im Hin­blick auf das Bo­nus­vo­lu­men oder die zukünf­ti­ge in­di­vi­du­el­le Ent­schei­dung über den Bo­nus ge­bun­den. Der Vor­stand ha­be das ihm zu­ste­hen­de Er­mes­sen zur Fest­set­zung des Bo­nus­vo­lu­mens durch die­se Mit­tei­lung nicht aus­geübt. Der Bo­nus­pool sei in Abhängig­keit von dem Geschäfts­er­geb­nis fest­zu­le­gen. Da zum Zeit­punkt der Vor­stands­mit­tei­lung noch kei­ne be­last­ba­ren Er­geb­nis­se vor­ge­le­gen hätten, könne hier­in le­dig­lich ei­ne recht­lich un­ver­bind­li­che Ankündi­gung über das mögli­che Bo­nus­vo­lu­men ge­se­hen wer­den. Das ihr zu­ste­hen­de Er­mes­sen ha­be die D AG erst im Fe­bru­ar 2009 ord­nungs­gemäß aus­geübt.


Durch die Mit­tei­lung sei auch kein Ver­trau­en der Ar­beit­neh­mer der D AG be­gründet wor­den. Oh­ne­hin sei aus ei­nem enttäusch­ten Ver­trau­en kein Bo­nus­an­spruch her­zu­lei­ten, al­len­falls kämen in­so­weit Scha­dens­er­satz­ansprüche in Be­tracht.


Falls in der Mit­tei­lung ei­ne ver­bind­li­che Fest­le­gung des Bo­nus­vo­lu­mens für das Geschäfts­jahr 2008 lie­gen soll­te, sei die Ar­beit­ge­be­rin be­rech­tigt ge­we­sen, die­se Er­mes­sens­ent­schei­dung nachträglich ab­zuändern. Es sei an­er­kannt, dass ei­ne Ände­rung der Ent­schei­dung oder ei­ne Neu­be­stim­mung der Leis­tung ge­bo­ten sein könne, falls sich die tatsächli­chen oder recht­li­chen Verhält­nis­se für die ursprüng­lich der Bil­lig­keit ent­spre­chen­de Er­mes­sens­ausübung geändert hätten. Hier ha­be es ei­ne dra­ma­ti­sche Ände­rung der tatsächli­chen Umstände

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ge­ge­ben. Am 2. Ok­to­ber 2008 sei auf­grund ei­ner Pro­gno­se aus dem Mo­nat Au­gust 2008 da­von aus­zu­ge­hen ge­we­sen, dass es im Geschäfts­jahr 2008 für die D AG zu ei­nem ne­ga­ti­ven Er­geb­nis aus gewöhn­li­cher Geschäftstätig­keit in Höhe von et­wa 1,5 Mrd. Eu­ro kom­men wer­de. Vor dem Hin­ter­grund der an­ste­hen­den Fu­si­on mit der Be­klag­ten ha­be es der Vor­stand der D AG zum da­ma­li­gen Zeit­punkt für ver­tret­bar ge­hal­ten, ein Bo­nus­vo­lu­men in Aus­sicht zu stel­len, das dem des Vor­jah­res ent­spre­che.


Da­nach ha­be sich die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung deut­lich ver­schlech­tert. Ei­ne Pro­gno­se mit Stand vom 26. No­vem­ber 2008 ha­be er­ge­ben, dass mit ei­nem ne­ga­ti­ven ope­ra­ti­ven Er­geb­nis in Höhe von et­wa 3,5 Mrd. Eu­ro zu rech­nen sei. Am 4. Fe­bru­ar 2009 ha­be sich dann ein ne­ga­ti­ves ope­ra­ti­ves Er­geb­nis in Höhe von 6,468 Mrd. Eu­ro und schließlich ein endgülti­ges ne­ga­ti­ves ope­ra­ti­ves Er­geb­nis in Höhe von 6,56 Mrd. Eu­ro er­ge­ben. Der Ver­lust im ope­ra­ti­ven Be­reich ha­be da­her mehr als das Vier­fa­che des ursprüng­lich pro­gnos­ti­zier­ten Be­trags er­reicht. Von dem er­heb­li­chen Rück­gang des Geschäfts­er­geb­nis­ses sei­en al­le Geschäfts­be­rei­che der D AG be­trof­fen ge­we­sen, wo­bei die In­vest­ments­par­te der Bank al­ler­dings die höchs­ten Ver­lus­te zu ver­ant­wor­ten ge­habt ha­be. Die­se dra­ma­ti­sche Ver­schlech­te­rung ge­genüber der Pro­gno­se von Au­gust 2008 sei nicht vor­her­seh­bar ge­we­sen. Ein we­sent­li­cher Grund für die späten und un­si­che­ren Er­geb­nis­pro­gno­sen so­wie die verzöger­te Fest­stel­lung des Jah­res­ab­schlus­ses sei­en il­li­qui­de Wert­pa­pier­po­si­tio­nen ge­we­sen, wel­che die D AG in ei­nem ganz er­heb­li­chen Um­fang ge­hal­ten ha­be.


Ne­ben der öffent­li­chen Dis­kus­si­on über Bo­nus­zah­lun­gen sei auch die Ent­wick­lung des ge­samt­wirt­schaft­li­chen Um­felds von er­heb­li­cher Be­deu­tung für die Ent­schei­dung ge­we­sen, kei­ne Bo­nus­zah­lun­gen zu leis­ten. Die glo­ba­le Fi­nanz­markt­kri­se ha­be zum En­de des Jah­res 2008 dra­ma­ti­sche Höhe­punk­te er­reicht. Oh­ne fi­nan­zi­el­le Un­terstützung Drit­ter wäre die D AG nicht le­bensfähig ge­we­sen. Ih­re Kern­ka­pi­tal­quo­te ha­be sich in ei­nem Be­reich be­wegt, der als kri­tisch an­zu­se­hen ge­we­sen sei. Durch die Zuführung des zusätz­li­chen Ka­pi­tals in Höhe von 4 Mrd. Eu­ro ha­be si­cher­ge­stellt wer­den sol­len, dass die Kern­ka­pi­tal­quo­te dau­er­haft die auf­sichts­recht­li­chen Min­dest­an­for­de­run­gen erfülle.

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Je­den­falls hätten da­mit die Vor­aus­set­zun­gen ei­ner An­pas­sung we­gen Störung der Geschäfts­grund­la­ge vor­ge­le­gen. Es sei ge­mein­sa­me Vor­stel­lung der Par­tei­en ge­we­sen, dass das Er­geb­nis der Bank di­rek­te Aus­wir­kun­gen auf die Höhe des Bo­nus ha­be. Für die Mit­ar­bei­ter sei schon aus der Be­triebs­ver­ein­ba­rung er­kenn­bar ge­we­sen, dass das Bo­nus­vo­lu­men auf Ba­sis des Er­geb­nis­ses der Bank fest­ge­legt wer­de. Letzt­end­lich ha­be den Mit­ar­bei­tern klar sein müssen, dass bei ei­nem der­art schlech­ten Er­geb­nis kei­ne Bo­nus­zah­lun­gen er­fol­gen könn­ten. § 313 BGB se­he als Rechts­fol­ge ei­ne An­pas­sung des Ver­trags vor. Da­mit sei die D AG zur Neu­be­stim­mung des Bo­nus­vo­lu­mens auf „Null“ be­rech­tigt ge­we­sen.


Ar­beits­ge­richt und Lan­des­ar­beits­ge­richt ha­ben der Kla­ge statt­ge­ge­ben. Mit der vom Lan­des­ar­beits­ge­richt zu­ge­las­se­nen Re­vi­si­on be­gehrt die Be­klag­te wei­ter­hin Kla­ge­ab­wei­sung.


Ent­schei­dungs­gründe

Die zulässi­ge Re­vi­si­on der Be­klag­ten ist un­be­gründet. Die Kläge­rin hat nach Ziff. 5 Abs. 1 Buchst. b, Abs. 2 iVm. Ziff. 3 BV Bo­nus im Ta­rif ei­nen An­spruch auf ei­nen Bo­nus für das Jahr 2008 in Höhe von 4.446,00 Eu­ro brut­to.


I. Mit dem Vor­stands­be­schluss vom 2. Ok­to­ber 2008 und des­sen Ver­laut­ba­rung durch Schrei­ben vom 28. Ok­to­ber 2008 hat die Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten den Bo­nus­pool gemäß Ziff. 3 BV Bo­nus im Ta­rif ver­bind­lich fest­ge­legt.


1. Gemäß Ziff. 3 BV Bo­nus im Ta­rif legt der Vor­stand den Bo­nus­pool für ta­rif­lich vergüte­te Mit­ar­bei­ter in Abhängig­keit von dem Geschäfts­er­geb­nis der Bank fest. Die Be­triebs­ver­ein­ba­rung überlässt da­mit der Ar­beit­ge­be­rin un­ter Be­ach­tung be­stimm­ter, am Geschäfts­er­geb­nis ori­en­tier­ter Kenn­zah­len und Rah­men­be­din­gun­gen ein ein­sei­ti­ges Leis­tungs­be­stim­mungs­recht iSv. § 315 BGB. Dies ist zulässig, die Be­triebs­par­tei­en müssen die Größen­ord­nung des zu
 


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ver­tei­len­den Bo­nus­vo­lu­mens nicht selbst fest­le­gen (vgl. BAG 28. No­vem­ber 1989 - 3 AZR 118/88 - BA­GE 63, 267; vgl. auch zur Fest­le­gung der Be­mes­sungs­grund­la­ge für die Tan­tie­me ei­nes Geschäftsführers durch die Ge­sell­schaft: BGH 9. Mai 1994 - II ZR 128/93 - DB 1994, 1351).

Die Leis­tungs­be­stim­mung gemäß Ziff. 3 BV Bo­nus im Ta­rif hat nach § 315 Abs. 1 BGB man­gels ab­wei­chen­der An­halts­punk­te nach bil­li­gem Er­mes­sen zu er­fol­gen, so­weit die Be­triebs­ver­ein­ba­rung nicht un­mit­tel­bar Vor­ga­ben macht. Ei­ne Leis­tungs­be­stim­mung ent­spricht bil­li­gem Er­mes­sen, wenn die we­sent­li­chen Umstände des Falls ab­ge­wo­gen und die bei­der­sei­ti­gen In­ter­es­sen an­ge­mes­sen berück­sich­tigt wor­den sind (vgl. BAG 25. Au­gust 2010 - 10 AZR 275/09 - Rn. 31, AP Ge­wO § 106 Nr. 11 = EzA BGB 2002 § 307 Nr. 49; 13. April 2010 - 9 AZR 36/09 - Rn. 40, AP BGB § 307 Nr. 45 = EzA BGB 2002 § 307 Nr. 47; 23. Sep­tem­ber 2004 - 6 AZR 567/03 - zu IV 2 a der Gründe, BA­GE 112, 80). Maßgeb­lich ist der Zeit­punkt, in dem der Ar­beit­ge­ber die Er­mes­sens­ent­schei­dung zu tref­fen hat (vgl. BAG 10. Mai 2005 - 9 AZR 294/04 - zu B II 3 b aa der Gründe, AP TVG § 1 Al­ters­teil­zeit Nr. 20 = EzA TVG § 4 Al­ters­teil­zeit Nr. 15). Die Dar­le­gungs- und Be­weis­last dafür, dass die Leis­tungs­be­stim­mung der Bil­lig­keit ent­spricht, hat der Be­stim­mungs­be­rech­tig­te zu tra­gen (vgl. BAG 14. Ju­li 2010 - 10 AZR 182/09 - Rn. 90, AP GG Art. 12 Nr. 143; BGH 5. Ju­li 2005 - X ZR 60/04 - zu II 2 c aa der Gründe mwN, BGHZ 163, 321).


2. Das ein­sei­ti­ge Leis­tungs­be­stim­mungs­recht der Ar­beit­ge­be­rin be­zieht sich nur auf den Bo­nus­pool nach Ziff. 3 BV Bo­nus im Ta­rif. Hin­sicht­lich der Ver­tei­lung des Pools auf die ein­zel­nen Mit­ar­bei­ter ha­ben die Be­triebs­par­tei­en selbst um­fang­rei­che Re­ge­lun­gen ge­trof­fen. Ziff. 4 Buchst. a BV Bo­nus im Ta­rif legt zunächst fest, wie der Bo­nus­pool auf die ver­schie­de­nen Ein­hei­ten („Di­vi­sio­nen und Funk­tio­nen“) zu ver­tei­len ist. Da­bei gilt der Grund­satz der li­nea­ren Ver­tei­lung, so­weit kei­ne per­for­man­ce­abhängi­ge Sprei­zung nach den Re­ge­lun­gen der Be­triebs­ver­ein­ba­rung möglich ist. Aber auch für die­sen Fall be­inhal­tet die Be­triebs­ver­ein­ba­rung um­fang­rei­che Vor­ga­ben. Die Be­stim­mung des in­di­vi­du­el­len Bo­nus er­folgt dann gemäß Ziff. 4 Buchst. b und Buchst. c BV Bo­nus im
 


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Ta­rif, in­dem der sog. Team­pool nach be­stimm­ten Grundsätzen und un­ter Berück­sich­ti­gung der in­di­vi­du­el­len Leis­tungs­be­wer­tung, die wie­der­um nach fes­ten Re­geln zu er­fol­gen hat („Re­ge­lun­gen über das Mit­ar­bei­ter­gespräch“), ver­teilt wird. Die Bo­nus­pools müssen da­bei je­weils vollständig aus­geschüttet wer­den (Ziff. 4 Buchst. a letz­ter Abs. BV Bo­nus im Ta­rif). Die­se Re­ge­lun­gen wer­den durch Ziff. 5 BV Bo­nus im Ta­rif für be­son­de­re Mit­ar­bei­ter­grup­pen, wie zB frei­ge­stell­te Be­triebsräte, noch da­hin­ge­hend mo­di­fi­ziert, dass Maßstab - aus­ge­hend vom Um­fang des Bo­nus­pools - aus­sch­ließlich das in­di­vi­du­el­le Mo­nats­ge­halt ist.


Da­mit un­ter­schei­det sich das Re­ge­lungs­sys­tem die­ser Be­triebs­ver­ein­ba­rung maßgeb­lich von den ver­trag­li­chen Re­ge­lun­gen, die ei­ne ein­heit­li­che Er­mes­sens­ent­schei­dung über den je­wei­li­gen in­di­vi­du­el­len Bo­nus vor­se­hen (BAG 12. Ok­to­ber 2011 - 10 AZR 746/10 -), oder den Re­ge­lun­gen der Ge­samt­be­triebs­ver­ein­ba­rung über die „Grundsätze der außer­ta­rif­li­chen Grund­vergütung“ vom 1. De­zem­ber 1999 (BAG 12. Ok­to­ber 2011 - 10 AZR 165/11 -).


3. Die Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten hat be­reits im Ok­to­ber 2008 ihr Er­mes­sen nach Ziff. 3 BV Bo­nus im Ta­rif aus­geübt und den Bo­nus­pool für die Ta­rif­beschäftig­ten auf 100 % des Bo­nus­pools 2007, an­ge­passt an Verände­run­gen im Mit­ar­bei­ter­be­stand, fest­ge­legt.

a) Die Leis­tungs­be­stim­mung nach § 315 BGB kon­kre­ti­siert den Leis­tungs­in­halt, der vor­her auf­grund des ei­ner Par­tei zu­ste­hen­den Be­stim­mungs­rechts noch of­fen ist. Er­for­der­lich für die An­nah­me ei­ner Leis­tungs­be­stim­mung ist da­her, dass die Be­stim­mung kon­kret die dem Ver­trags­part­ner zu­ste­hen­de Leis­tung fest­legt. Durch sie muss das Er­mes­sen hin­sicht­lich der Leis­tung ab­sch­ließend aus­geübt wer­den. Noch kei­ne Leis­tungs­be­stim­mung liegt hin­ge­gen vor, wenn der Be­stim­mungs­be­rech­tig­te le­dig­lich ein­zel­ne in die Abwägung ein­zu­stel­len­de Fak­to­ren fest­legt oder die Vor­aus­set­zun­gen für die endgülti­ge Leis­tungs­be­stim­mung schafft.


b) Nach der BV Bo­nus im Ta­rif ist der Bo­nus­pool in Abhängig­keit vom Geschäfts­er­geb­nis der Bank vom Vor­stand fest­zu­le­gen. Das Geschäfts­er­geb­nis


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steht re­gelmäßig erst nach Ab­lauf des Geschäfts­jah­res fest; erst dann ist klar, ob das am Jah­res­an­fang fest­ge­leg­te EVA-Ziel (Eco­no­mic Va­lue Ad­ded) er­reicht oder über-/un­ter­schrit­ten wur­de. Dies war im Ok­to­ber 2008 noch nicht der Fall. Ziff. 3 BV Bo­nus im Ta­rif schließt aber we­der aus, dass der Vor­stand be­reits vor­zei­tig - ins­be­son­de­re vor Vor­lie­gen der ver­bind­li­chen Un­ter­neh­mens­kenn­zif­fern - ei­ne Ent­schei­dung über ei­nen (Min­dest-)Bo­nus­pool trifft, noch, dass er ei­nen Bo­nus­pool fest­legt, auf den gemäß Ziff. 3 Abs. 2 BV Bo­nus im Ta­rif der Höhe nach kein Rechts­an­spruch be­steht. Ei­ne sol­che Möglich­keit er­gibt sich schon aus dem Güns­tig­keits­prin­zip (vgl. da­zu Fit­ting 25. Aufl. § 77 Rn. 196 mwN).


c) Da­nach hat die Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten den Bo­nus­pool ab­sch­ließend fest­ge­legt.


Den Beschäftig­ten - mit Aus­nah­me des Be­reichs DKIB Fron­tof­fice - wur­de durch das Schrei­ben vom 28. Ok­to­ber 2008 un­ter Be­zug­nah­me auf die ent­spre­chen­de Vor­stands­ent­schei­dung durch den da­ma­li­gen Vor­stands­vor­sit­zen­den und den da­ma­li­gen Per­so­nal­vor­stand je­weils be­zo­gen auf Funk­ti­on und Di­vi­si­on ein Bo­nus­vo­lu­men in Höhe von 100 % des Vo­lu­mens des Jah­res 2007 „zu­ge­sagt“. Die Größe des Bo­nus­vo­lu­mens war zwar nicht als Eu­ro-Sum­me be­nannt, aber durch die Fest­le­gung auf 100 % des Bo­nus­vo­lu­mens 2007 kon­kret be­stimmt. Eben­so wur­de die Ziel­grup­pe, für die die­ses Bo­nus­vo­lu­men zu­ge­sagt wer­den soll­te, fest­ge­legt. In dem Schrei­ben fehlt jeg­li­cher Hin­weis (wie zB vorläufig, nach jet­zi­gem Sach­stand, vor­be­halt­lich der wei­te­ren Ent­wick­lun­gen etc.), der auf ei­ne bloße In­aus­sicht­stel­lung, auf ih­ren vorläufi­gen Cha­rak­ter oder auf die Wie­der­ga­be ei­nes zeit­ge­bun­de­nen Sach­stands schließen las­sen könn­te. Die Mit­tei­lung vom 28. Ok­to­ber 2008 hat auch kei­ner­lei aus­drück­li­chen oder zu­min­dest an­ge­deu­te­ten Be­zug zur Er­rei­chung des EVA-Ziels.


Hin­sicht­lich der Grup­pe der Ta­rif­an­ge­stell­ten kann die­se Erklärung nur so ver­stan­den wer­den, dass das gemäß Ziff. 3 BV Bo­nus im Ta­rif aus­zuschütten­de Bo­nus­vo­lu­men ver­bind­lich fest­ge­legt ist. Dem steht nicht ent­ge­gen, dass Ziff. 3 BV Bo­nus im Ta­rif von ei­nem Bo­nus­pool und die Mit­tei­lung vom 28. Ok­to­ber 2008 von ei­nem Bo­nus­vo­lu­men spricht. Hier­bei han­delt es sich um

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syn­ony­me Be­grif­fe, die je­weils (be­zo­gen auf die Grup­pe der Ta­rif­beschäftig­ten) die Ge­samt­sum­me der zu ver­tei­len­den Bo­ni be­schrei­ben. Für ei­ne ab­sch­ließen­de Fest­le­gung des Bo­nus­pools spricht im Übri­gen ge­ra­de der Um­stand, dass die Be­klag­te nach ih­rem ei­ge­nen Vor­trag zum Zeit­punkt des Be­schlus­ses und der Ab­ga­be der Erklärung da­von aus­ging, dass ein ne­ga­ti­ves Be­triebs­er­geb­nis von et­wa 1,5 Mrd. Eu­ro im Jahr 2008 zu er­war­ten sei. Da­mit lag schon zu die­sem Zeit­punkt ei­ne Si­tua­ti­on vor, die nach den Re­ge­lun­gen der Be­triebs­ver­ein­ba­rung ei­ne deut­li­che Re­du­zie­rung des Bo­nus­pools un­ter 0,5 Gehälter pro Mit­ar­bei­ter, ggf. so­gar bis auf „Null“, er­laubt hätte.


Der Ver­bind­lich­keit der Fest­le­gung steht nicht ent­ge­gen, dass es bei der Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten un­ter­schied­li­che Ar­beit­neh­mer­grup­pen gab, für die ar­beits­ver­trag­lich und/oder be­triebs­ver­fas­sungs­recht­lich un­ter-schied­li­che Re­ge­lun­gen über Bo­ni be­stan­den. Für je­de Beschäftig­ten­grup­pe ist ge­son­dert zu be­stim­men, wel­che recht­li­che Be­deu­tung dem Vor­stands­be­schluss und sei­ner Ver­laut­ba­rung zu­zu­mes­sen ist.

So­weit die Be­klag­te vor­ge­tra­gen hat, der Vor­stand ha­be am 2. Ok­to­ber 2008 be­schlos­sen, ein Bo­nus­vo­lu­men „in Aus­sicht zu stel­len“, han­delt es sich um ei­ne recht­li­che Wer­tung, der der Se­nat nicht folgt. Die Be­klag­te hat we­der ei­nen kon­kre­ten an­de­ren In­halt des Vor­stands­be­schlus­ses vom 2. Ok­to­ber 2008 vor­ge­tra­gen, noch be­haup­tet, die Erklärung vom 28. Ok­to­ber 2008 ge­be den Vor­stands­be­schluss feh­ler­haft wie­der.

d) Der An­nah­me ei­ner vor­zei­ti­gen Ausübung des Leis­tungs­be­stim­mungs­rechts steht § 315 Abs. 2 BGB nicht ent­ge­gen. Da­nach ist die Leis­tungs­be­stim­mung des Schuld­ners grundsätz­lich durch Erklärung ge­genüber dem Gläubi­ger vor­zu­neh­men. § 315 Abs. 2 BGB ist aber dis­po­si­tiv. Es ist zulässig, an­stel­le ei­ner emp­fangs­bedürf­ti­gen Erklärung die in­ter­ne Be­stim­mung durch ei­nen Ver­trags­part­ner zu ver­ein­ba­ren (vgl. BAG 9. No­vem­ber 1999 - 3 AZR 432/98 - zu B III 3 a der Gründe, BA­GE 92, 358; BGH 6. März 1985 - IVa ZR 171/83 - zu III der Gründe, NJW-RR 1986, 164). Dies ist hier ge­sche­hen.


Die BV Bo­nus im Ta­rif be­stimmt nicht, dass der Bo­nus­pool durch Erklärung ge­genüber dem Ge­samt­be­triebs­rat oder durch Erklärung ge­genüber den
 


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an­spruchs­be­rech­tig­ten Ta­rif­mit­ar­bei­tern fest­zu­le­gen ist. Viel­mehr überlässt sie die Fest­le­gung der in­ter­nen Be­stim­mung durch den Vor­stand der Ar­beit­ge­be­rin. Die Re­ge­lung will da­mit ein vom je­wei­li­gen Zu­gang abhängi­ges, un­ter­schied­li­ches Wirk­sam­wer­den der ge­trof­fe­nen Ent­schei­dung ver­mei­den. Es ist da­her un­er­heb­lich, ob die Erklärung auch ge­genüber dem Ge­samt­be­triebs­rat bzw. des­sen Vor­sit­zen­den (§ 51 Abs. 1 iVm. § 26 Abs. 2 Satz 2 Be­trVG) er­folg­te. Sie ist hier­von un­abhängig wirk­sam ge­wor­den.


II. An die durch Be­schluss vom 2. Ok­to­ber 2008 er­folg­te Fest­le­gung ei­nes be­stimm­ten Bo­nus­pools ist die Be­klag­te ge­bun­den. Die Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten konn­te die­se we­der durch ein­sei­ti­ge Erklärung wirk­sam wi­der­ru­fen noch durch die am 18. Fe­bru­ar 2009 er­folg­te neue Leis­tungs­be­stim­mung wirk­sam er­set­zen.


1. Ei­ne nach § 315 BGB ge­trof­fe­ne ein­sei­ti­ge Leis­tungs­be­stim­mung hat rechts­ge­stal­ten­de Wir­kung und ist des­halb grundsätz­lich un­wi­der­ruf­lich (BAG 8. Mai 2003 - 6 AZR 43/02 - zu II 3 a der Gründe, BA­GE 106, 151; 9. No­vem­ber 1999 - 3 AZR 432/98 - zu B III 3 a der Gründe, BA­GE 92, 358; 11. März 1981 - 4 AZR 1070/79 - BA­GE 35, 141; 21. Ju­ni 1971 - 3 AZR 24/71 - AP BGB § 315 Nr. 13 = EzA BGB § 242 Ru­he­geld Nr. 7; 10. Mai 1960 - 3 AZR 571/57 - AP BGB § 315 Nr. 1; BGH 19. Ja­nu­ar 2005 - VIII ZR 139/04 - zu II B 2 der Gründe, NJW-RR 2005, 762; 24. Ja­nu­ar 2002 - IX ZR 228/00 - zu III der Gründe, NJW 2002, 1421). Die Un­wi­der­ruf­lich­keit dient der Rechts­si­cher­heit und dem Schutz der nicht be­stim­mungs­be­rech­tig­ten Ver­trags­par­tei, die sich auf die Ver­bind­lich­keit der ein­mal ge­trof­fe­nen Be­stim­mung ver­las­sen und ihr Ver­hal­ten dar­auf ein­rich­ten darf (zu Letzt­ge­nann­tem: BAG 21. Ju­ni 1971 - 3 AZR 24/71 - aaO).


Et­was an­de­res kann aus­nahms­wei­se bei Dau­er­schuld­verhält­nis­sen und ih­nen ver­gleich­ba­ren, auf Dau­er an­ge­leg­ten sons­ti­gen Rechts­verhält­nis­sen gel­ten, wenn sich durch Ände­rung der tatsächli­chen oder recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen ursprüng­lich der Bil­lig­keit ent­spre­chen­de Leis­tungs­be­stim­mun­gen nachträglich als un­bil­lig und un­brauch­bar er­wei­sen. In sol­chen Fällen kann ei­ne Ände­rung der Leis­tungs­be­stim­mung oder ei­ne Neu­be­stim­mung der Leis­tung



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aus Gründen der Bil­lig­keit we­gen Verände­run­gen der tatsächli­chen oder recht­li­chen Vor­aus­set­zun­gen ge­stat­tet oder so­gar ge­bo­ten sein (BAG 8. Mai 2003 - 6 AZR 43/02 - zu II 3 a der Gründe, BA­GE 106, 151; 11. März 1981 - 4 AZR 1070/79 - BA­GE 35, 141; 21. Ju­ni 1971 - 3 AZR 24/71 - AP BGB § 315 Nr. 13 = EzA BGB § 242 Ru­he­geld Nr. 7; 10. Mai 1960 - 3 AZR 571/57 - AP BGB § 315 Nr. 1). Die vom Bun­des­ar­beits­ge­richt ent­schie­de­nen Fälle be­tra­fen da­bei al­ler­dings nie die nachträgli­che Ände­rung ei­ner von ei­ner Ver­trags­par­tei (oder dem Ge­richt) be­stimm­ten ein­ma­li­gen Leis­tung. Viel­mehr ging es stets um Fall­kon­stel­la­tio­nen, bei de­nen die Leis­tungs­be­stim­mung für zukünf­tig zu er­brin­gen­de Leis­tun­gen von Be­deu­tung war. Auch im Dau­er­schuld­verhält­nis ist der Be­stim­mungs­be­rech­tig­te grundsätz­lich an sei­ne Ein­zel­ausübung ge­bun­den (Münch­KommBGB/Gott­wald 5. Aufl. § 315 Rn. 35). Ob im Streit­fall in­di­vi­du­al­recht­lich ei­ne Ände­rung der Leis­tungs­be­stim­mung zulässig ge­we­sen wäre, kann aber da­hin­ste­hen.


2. Die BV Bo­nus im Ta­rif schließt ei­ne ein­sei­ti­ge Ände­rung der Leis­tungs­be­stim­mung oder ei­ne ein­sei­ti­ge Neu­be­stim­mung der Leis­tung durch die Ar­beit­ge­be­rin nach Fest­set­zung des Bo­nus­pools aus. Ei­ne ein­ver­nehm­li­che An­pas­sung der Be­triebs­ver­ein­ba­rung durch Ar­beit­ge­be­rin und Ge­samt­be­triebs­rat ist eben­so we­nig er­folgt wie ei­ne be­triebs­ver­fas­sungs­recht­lich wirk­sa­me Be­sei­ti­gung der an­spruchs­be­gründen­den Re­ge­lun­gen für den in­di­vi­du­el­len Bo­nus in der BV Bo­nus im Ta­rif.


a) Gemäß § 77 Abs. 4 Satz 1 Be­trVG gel­ten Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen un­mit­tel­bar und zwin­gend (grund­le­gend da­zu BAG 16. Sep­tem­ber 1986 - GS 1/82 - zu C II und III der Gründe, BA­GE 53, 42). Während der Lauf­zeit der Be­triebs­ver­ein­ba­rung sind Be­triebs­rat und Ar­beit­ge­ber an sie ge­bun­den und können nicht ein­sei­tig von den ge­trof­fe­nen Re­ge­lun­gen ab­wei­chen. Wer­den Ar­beit­neh­mern durch ei­ne Be­triebs­ver­ein­ba­rung Rech­te ein­geräumt, so ist ein Ver­zicht hier­auf nur dann wirk­sam, wenn der Be­triebs­rat dem zu­stimmt (vgl. da­zu zB BAG 27. Ja­nu­ar 2004 - 1 AZR 148/03 - zu III 4 der Gründe, BA­GE 109, 244).



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b) Nach dem Re­ge­lungs­sys­tem der BV Bo­nus im Ta­rif (vgl. da­zu oben un­ter I 2) übt die Ar­beit­ge­be­rin mit der Fest­le­gung ei­nes Bo­nus­pools das ihr nach der Ver­ein­ba­rung der Be­triebs­par­tei­en zu­ste­hen­de Er­mes­sen aus. Hat sie ihr Ge­stal­tungs­recht nach Ziff. 3 BV Bo­nus im Ta­rif ge­nutzt, so folgt der im Ein­zel­nen fest­ge­leg­te Ver­tei­lungs­me­cha­nis­mus nach Ziff. 4 ff. BV Bo­nus im Ta­rif. Ein Er­mes­sen über das zu ver­tei­len­de Vo­lu­men steht der Ar­beit­ge­be­rin da­bei nicht mehr zu, viel­mehr ha­ben die Be­triebs­par­tei­en um­fang­rei­che Re­gu­la-ri­en für die Ver­tei­lung fest­ge­legt. So­weit da­bei über­haupt noch Spielräume be­ste­hen, be­tref­fen die­se nur die Ver­tei­lung in­ner­halb der klei­ne­ren Ein­hei­ten, oh­ne am Vo­lu­men et­was zu ändern. Dem­ent­spre­chend re­gelt Ziff. 4 Buchst. a letz­ter Abs. BV Bo­nus im Ta­rif aus­drück­lich, dass die je­wei­li­gen Bo­nus­pools der Ein­hei­ten vollständig aus­geschüttet wer­den. Be­son­ders deut­lich zeigt sich die Ver­bind­lich­keit ei­ner gemäß Ziff. 3 BV Bo­nus im Ta­rif ein­mal er­folg­ten Fest­le­gung beim Ver­tei­lungs­me­cha­nis­mus für be­son­de­re Per­so­nen­grup­pen nach Ziff. 5 BV Bo­nus im Ta­rif. Bei die­sen wird der Bo­nus nicht in­di­vi­du­ell nach Ziff. 4 BV Bo­nus im Ta­rif er­mit­telt, son­dern sei­ne Höhe hängt aus­sch­ließlich vom fest­ge­leg­ten Bo­nus­pool und vom in­di­vi­du­el­len Ge­halt ab. Ist der Bo­nus­pool ein­mal fest­ge­legt, steht un­mit­tel­bar die in­di­vi­du­el­le Bo­nushöhe fest.


Nach der Fest­le­gung des Bo­nus­pools räumt die Be­triebs­ver­ein­ba­rung der Ar­beit­ge­be­rin da­mit kein ein­sei­ti­ges Recht mehr ein, des­sen Vo­lu­men zu ändern. Es be­steht in­so­weit kein Un­ter­schied zu der Si­tua­ti­on, dass Be­triebs­rat und Ar­beit­ge­ber je­des Jahr ein­ver­nehm­lich die Höhe des Bo­nus­pools fest­le­gen. Ist die­ses ge­sche­hen, so schei­det ei­ne ein­sei­ti­ge Ände­rung aus. Et­was an­de­res er­gibt sich auch nicht dar­aus, dass die Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten - oh­ne hier­zu ver­pflich­tet ge­we­sen zu sein - den Bo­nus­pool be­reits vor­zei­tig fest­ge­setzt hat. Es sind kei­ne An­halts­punk­te dafür er­sicht­lich, dass die zwin­gen­de Wir­kung der BV Bo­nus im Ta­rif in ei­nem sol­chen Fall ein­ge­schränkt und ei­ne ein­sei­ti­ge Ände­rung durch die Ar­beit­ge­be­rin zu­ge­las­sen wer­den soll­te. Ei­ne ein­ver­nehm­li­che Ände­rung der BV Bo­nus im Ta­rif oder ei­ne Zu­stim­mung des Ge­samt­be­triebs­rats zu der Neu­fest­set­zung hat die Be­klag­te nicht be­haup­tet.
 


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c) Es kann da­hin­ste­hen, ob in An­wen­dung der Re­geln über die Störung der Geschäfts­grund­la­ge (§ 313 BGB) ein An­spruch der Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten ge­genüber dem Ge­samt­be­triebs­rat auf Ver­hand­lun­gen über die An­pas­sung der BV Bo­nus im Ta­rif be­stan­den hätte (skep­tisch ge­genüber ei­ner sol­chen Möglich­keit: BAG 29. Sep­tem­ber 2004 - 1 AZR 445/03 - zu II 4 d der Gründe, AP Be­trVG 1972 § 77 Nach­wir­kung Nr. 16). Die Be­klag­te hat nicht be­haup­tet, dass ei­ne sol­che An­pas­sung er­folgt ist oder auch nur Ver­hand­lun­gen hierüber auf­ge­nom­men wur­den.


d) Ei­ne Kündi­gung der BV Bo­nus im Ta­rif ist nicht er­folgt; die­se war so­wohl im Ok­to­ber 2008 als auch im Fe­bru­ar 2009 eben­so wie zum Fällig­keits­zeit­punkt des Bo­nus gemäß Ziff. 7 BV Bo­nus im Ta­rif in Kraft.

III. Auf die von der Be­klag­ten er­ho­be­nen Ver­fah­rensrügen kommt es nicht ent­schei­dungs­er­heb­lich an.

Die Be­klag­te rügt, das Lan­des­ar­beits­ge­richt ha­be der Ent­schei­dung Tat­sa­chen zu­grun­de ge­legt, die nicht von den Par­tei­en in den Pro­zess ein­geführt wur­den. Es ha­be ihr darüber hin­aus kei­ne Ge­le­gen­heit ge­ge­ben, sich vor ei­ner Ver­wer­tung zu die­sen Tat­sa­chen zu äußern. Die Rüge be­trifft die Fra­ge, ob es im Zeit­raum zwi­schen dem 28. Ok­to­ber 2008 und Fe­bru­ar 2009 zu re­le­van­ten Verände­run­gen in der wirt­schaft­li­chen Si­tua­ti­on ge­kom­men ist und ob die Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten zum Zeit­punkt der Ent­schei­dung im Ok­to­ber 2008 mit sol­chen Verände­run­gen rech­nen konn­te oder rech­nen muss­te.

Da die Be­klag­te an die Leis­tungs­be­stim­mung vom Ok­to­ber 2008 ge­bun­den ist, kommt es auf Ent­wick­lun­gen nach dem 28. Ok­to­ber 2008 und de­ren Vor­aus­seh­bar­keit nicht ent­schei­dungs­er­heb­lich an.


IV. Gemäß Ziff. 5 BV Bo­nus im Ta­rif hat die Kläge­rin als frei­ge­stell­tes Be­triebs­rats­mit­glied ei­nen An­spruch iHv. so viel Pro­zent ei­nes Mo­nats­ge­halts, wie pro Mit­ar­bei­ter in den Bo­nus­pool ein­ge­stellt ist. Die Höhe des so er­mit­tel­ten Bo­nus­an­spruchs von 4.446,00 Eu­ro brut­to steht zwi­schen den Par­tei­en nicht im
 


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Streit. Die von der Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten ge­zahl­te An­er­ken­nungs­prämie von 1.000,00 Eu­ro lässt sich die Kläge­rin hier­auf an­rech­nen.

Der Zins­an­spruch folgt aus § 288 Abs. 1, § 286 Abs. 2 Nr. 1 BGB iVm. Ziff. 7 BV Bo­nus im Ta­rif.

V. Die Be­klag­te hat die Kos­ten ih­rer er­folg­lo­sen Re­vi­si­on zu tra­gen (§ 97 Abs. 1 ZPO).

Mi­kosch 

Ey­lert 

W. Rein­fel­der

Züfle 

Ste­fan Flu­ri

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