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ARBEITSRECHT AKTUELL // 08/074

Mit 31 Jah­ren zu alt für die Feu­er­wehr?

Die ge­setz­li­chen Höchst­al­ters­gren­zen für die Ein­stel­lung bei der Feu­er­wehr sind auf dem Prüf­stand des Eu­ro­pa­rechts: Ver­wal­tungs­ge­richt Frank­furt am Main, Be­schluss vom 21.04.2008, 9 E 3856/07
Feuerwehrauto mit Leiter Mit 31 schon zu alt für die Brand­be­kämp­fung?

14.07.2008. In vie­len Bun­des­län­dern gibt es Höchst­al­ters­gren­zen für die Ein­stel­lung als Feu­er­wehr­be­am­ter. Sol­che Al­ters­gren­zen wer­den von äl­te­ren In­ter­es­sen­ten bzw. Be­wer­ber als ver­bo­te­ne Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters be­wer­tet.

Und da ver­schie­de­ne Richt­li­ni­en der Eu­ro­päi­schen Uni­on (EU) je­de sach­lich nicht ge­recht­fer­tig­te Be­nach­tei­li­gung von Er­werbs­per­so­nen auf­grund ih­res Al­ters ver­bie­ten, stellt sich die Fra­ge, ob sol­che Höchst­al­ters­gren­zen sach­lich be­grün­det sind.

In Hes­sen ist man für die Ein­stel­lung als Feu­er­wehr­be­am­ter be­reits mit 31 Jah­ren zu alt. Das ist ei­ne ziem­lich nied­ri­ge Al­ters­gren­ze. Das Ver­wal­tungs­ge­richt Frank­furt am Main hat­te da­her Zwei­fel, ob sie mit dem Eu­ro­pa­recht ver­ein­bar ist und leg­te den Fall da­her vor kur­zem dem Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hof (EuGH) vor: Ver­wal­tungs­ge­richt Frank­furt am Main, Be­schluss vom 21.04.2008, 9 E 3856/07.

Ist ein Ein­stel­lungshöchst­al­ter von 30 Jah­ren für Feu­er­wehr­be­am­te sach­lich ge­recht­fer­tigt?

In ver­schie­de­nen EU-Richt­li­ni­en ist das Ver­bot der Dis­kri­mi­nie­rung von Er­werbs­per­so­nen auf­grund ih­res Al­ters fest­ge­schrie­ben, un­ter an­de­rem in der Richt­li­nie 2000/78/EG des Ra­tes vom 27.11.2000 zur Fest­le­gung ei­nes all­ge­mei­nen Rah­mens für die Ver­wirk­li­chung der Gleich­be­hand­lung in Beschäfti­gung und Be­ruf.

De­ren Art.6 Abs.1 lässt al­ler­dings Un­gleich­be­hand­lun­gen mit Rück­sicht auf das Al­ter zu, wenn sie „ob­jek­tiv und an­ge­mes­sen“ und durch ein „le­gi­ti­mes Ziel“ aus den Be­rei­chen Beschäfti­gungs­po­li­tik, Ar­beits­markt und be­ruf­li­che Bil­dung ge­recht­fer­tigt sind; außer­dem müssen die Mit­tel zur Er­rei­chung die­ses Ziels „an­ge­mes­sen und er­for­der­lich“ sein.

Nach­dem es zunächst den An­schein hat­te, als würden der EuGH und die deut­schen Ge­rich­te das Ver­bot der Al­ters­dis­kri­mi­nie­rung mögli­cher­wei­se über­be­wer­ten (für die­se Ten­denz steht ins­be­son­de­re das berühmt­berüch­tig­te Man­gold-Ur­teil des EuGH vom 22.11.2005, C-144/04), sind der EuGH und sei­ne Ge­ne­ral­anwälte in Re­ak­ti­on auf die brei­te Kri­tik an der Man­gold-Ent­schei­dung bemüht, de­ren Be­deu­tung und da­mit die ju­ris­ti­sche Reich­wei­te des Ver­bots der Al­ters­dis­kri­mi­nie­rung her­ab­zu­spie­len.

Dür die­se Ge­gen­ten­denz lässt sich das EuGH-Ur­teil vom 16.10.2007 (C-411/05 - Pa­la­ci­os de la Vil­la) anführen (wir be­rich­te­ten in: Ar­beits­recht ak­tu­ell 07/77). Dem Pa­la­ci­os-Ur­teil zu­fol­ge ha­ben die Mit­glied­staa­ten weit­ge­hend freie Hand bei der Fest­le­gung ar­beits­markt­po­li­ti­scher Zie­le, die als Recht­fer­ti­gung für al­ters­be­ding­te Un­gleich­be­hand­lun­gen an­geführt wer­den können.

Auf die­ser Li­nie liegt auch das Ur­teil des Hes­si­schen Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) vom 15.10.2007 (17 Sa 809/07), über das wir be­rich­te­ten (Ar­beits­recht ak­tu­ell 07/79 Al­ters­gren­ze von 60 Jah­ren bei Luft­hans­a­pi­lo­ten ist rech­tens). Mit die­sem Ur­teil erklärte das Hes­si­sche LAG die ta­rif­ver­trag­li­che Al­ters­gren­ze von 60 Jah­ren für Luft­hans­a­pi­lo­ten für rechtmäßig.

Auch die Schluss­anträge der Ge­ne­ral­anwältin E. Sharps­ton vom 22.05.2008 (C-427/06 - Bartsch gg. Bosch und Sie­mens Haus­geräte Al­ters­vor­sor­ge) wer­ten das eu­ro­pa­recht­li­che Ver­bot der Al­ters­dis­kri­mi­nie­rung eher ab (wir be­rich­te­ten in: Ar­beits­recht ak­tu­ell 08/059 Ver­s­toß ge­gen EU-Recht durch Schlech­ter­stel­lung jun­ger Hin­ter­blie­be­ner beim Be­triebs­ren­ten­be­zug?).

Nun­mehr hat­te das Ver­wal­tungs­ge­richt Frank­furt am Main über die recht­li­che Zulässig­keit des Ein­stel­lungshöchst­al­ters für Feu­er­wehr­be­am­te zu ent­schei­den. Grund­la­ge der Ent­schei­dung ist Art.6 Abs.1 Satz 2 Buchst. c) der Richt­li­nie 2000/78/EG, wo­nach al­ters­be­ding­te Be­nach­tei­li­gun­gen zulässig sein können, wenn sie Fol­ge des Höchst­al­ters für die Ein­stel­lung sind, falls die­ses Höchst­al­ter wie­der­um „auf­grund der Not­wen­dig­keit ei­ner an­ge­mes­se­nen Beschäfti­gungs­zeit vor dem Ein­tritt in den Ru­he­stand“ fest­ge­legt wird.

Die Recht­fer­ti­gung von Al­ters­be­nach­tei­li­gun­gen in­fol­ge ei­nes Ein­stel­lungshöchst­al­ters fin­det sich auch im All­ge­mei­nen Gleich­be­hand­lungs­ge­setz (AGG), das ne­ben dem ge­ne­rel­len Ver­bot der Al­ters­dis­kri­mi­nie­rung (§ 1 AGG in Verb. mit § 3 AGG) ei­ne aus­drück­li­che Er­laub­nis zu sach­lich be­gründe­ten Un­gleich­be­hand­lun­gen we­gen des Al­ters - u.a. bei der Ein­stel­lung auf­grund ei­nes Ein­stel­lungshöchst­al­ters - enthält (§ 10 AGG). Da­her ist der Aus­gang die­ses Ver­fah­rens auch für die Aus­le­gung bzw. An­wen­dung des AGG von Be­deu­tung.

Der Fall Co­lin Wolf: 30jähri­ger be­wirbt sich bei der Frank­fur­ter Feu­er­wehr, wird aber ab­ge­lehnt, weil er bei der Ein­stel­lung schon über 31 Jah­re alt wäre

Der im Jah­re 1976 ge­bo­re­ne Kläger, Herr Co­lin Wolf, be­warb sich En­de 2006 bei der Stadt Frank­furt am Main um ei­nen Aus­bil­dungs­platz bei der Feu­er­wehr für den mitt­le­ren feu­er­wehr­tech­ni­schen Dienst. Auf­grund von Zeit­verzöge­run­gen bei der Be­wer­be­r­aus­wahl kam es zu Verzöge­run­gen bei den an­be­raum­ten Ein­stel­lungs­ter­mi­nen, so dass der Kläger letzt­lich erst zum 01.02.2008 hätte ein­ge­stellt wer­den können.

Mit Blick auf die­sen Ein­stel­lungs­ter­min teil­te die Be­klag­te dem Kläger mit, er könne nicht mehr berück­sich­tigt wer­den, da er das Ein­stel­lungshöchst­al­ter von 30 Jah­ren über­schrit­ten ha­be. Da­bei ver­wies die Be­klag­te auf § 3 Abs.1 Nr.1 der Hes­si­schen Ver­ord­nung über die Lauf­bah­nen der Be­am­tin­nen und Be­am­ten des Ein­satz­diens­tes der Be­rufs­feu­er­weh­ren (Feu­er­wehr­lauf­bahn­ver­ord­nung - Feu­erwL­VO), dem zu­fol­ge in die Lauf­bahn des mitt­le­ren Diens­tes nur ein­ge­stellt wer­den kann, wer höchs­tens 30 Jah­re alt ist.

Der Kläger klag­te dar­auf­hin zunächst vor dem Ar­beits­ge­richt und später - nach Kla­gerück­nah­me und er­folg­los durch­geführ­tem ver­wal­tungs­ge­richt­li­chen Vor­ver­fah­ren - vor dem sach­lich zuständi­gen Ver­wal­tungs­ge­richt (VG) Frank­furt am Main auf Zah­lung von Scha­dens­er­satz in ei­ner dem Er­mes­sen des Ge­richts über­las­se­nen Höhe, min­des­tens je­doch in Höhe von 6.650,73 EUR. Zur Be­gründung ver­wies er auf das im AGG ent­hal­te­ne Ver­bot der Al­ters­dis­kri­mi­nie­rung.

Die Be­klag­te hielt da­ge­gen, ein An­spruch nach dem AGG be­ste­he nicht, da so­wohl die in § 3 Abs.1 Nr.1 Feu­erwL­VO ent­hal­te­ne Al­ters­gren­ze als auch die dar­auf be­ru­hen­de Ab­leh­nung des Klägers kei­ne Dis­kri­mi­nie­rung dar­stell­ten. Viel­mehr lie­ge ei­ne gemäß § 10 AGG ge­recht­fer­tig­te un­ter­schied­li­che Be­hand­lung vor. Die Höchst­al­ters­re­ge­lung ver­fol­ge ein le­gi­ti­mes Ziel aus dem Be­reich der Beschäfti­gungs­po­li­tik bzw. des Ar­beits­mark­tes, in­dem sie ein an­ge­mes­se­nes Verhält­nis zwi­schen der Beschäfti­gungs­zeit als Be­am­ter und dem An­spruch des Be­am­ten auf Ver­sor­gung im Ru­he­stand gewähr­leis­te. In­so­weit sei das Ein­stel­lungshöchst­al­ter er­for­der­lich, um die Funk­ti­onsfähig­keit der be­am­ten­recht­li­chen Ver­sor­gung zu gewähr­leis­ten.

Bei der Fra­ge der An­ge­mes­sen­heit ste­he dem Ver­ord­nungs­ge­ber auch ein wei­ter Ge­stal­tungs­spiel­raum zu. Sch­ließlich er­lau­be § 10 Satz 3 Nr.3 AGG so­gar aus­drück­lich, ein Höchst­al­ter für die Ein­stel­lung fest­zu­le­gen.

Ver­wal­tungs­ge­richt Frank­furt: Es be­ste­hen Zwei­fel, ob ein Ein­stel­lungshöchst­al­ter von 30 Jah­ren für Feu­er­wehr­be­am­te mit dem Eu­ro­pa­recht ver­ein­bar ist

Das VG hat das Ver­fah­ren aus­ge­setzt und dem Eu­ropäischen Ge­richts­hof (EuGH) gemäß Art.234 Ver­trag zur Gründung der Eu­ropäischen Ge­mein­schaft (EGV) im We­ge des Er­su­chens um Vor­ab­ent­schei­dung ei­ne Rei­he von Fra­gen vor­ge­legt (ins­ge­samt 20 an der Zahl!), die um die Fra­ge der Ver­ein­bar­keit von Ein­stel­lungshöchst­gren­zen mit dem in der Richt­li­nie 2000/78/EG ent­hal­te­nen Ver­bot der Al­ters­dis­kri­mi­nie­rung krei­sen.

Da­bei stell­te das VG im Aus­gangs­punkt klar, dass es ei­ne Ein­stel­lungshöchst­gren­ze von 30 Jah­ren für die Auf­nah­me in den mitt­le­ren Feu­er­wehr­dienst als Ver­let­zung die­ses Ver­bots be­trach­te, so dass es dem Kläger ei­nen Entschädi­gungs­an­spruch aus § 15 Abs.2 AGG in der be­an­trag­ten Höhe zu­spre­chen wer­de, falls sich aus der be­gehr­ten Stel­lung­nah­me des EuGH nichts an­de­res er­ge­be. Zur Be­gründung sei­ner Auf­fas­sung führt das VG aus:

Das Ein­stel­lungshöchst­al­ter gemäß § 3 Abs.1 Nr.1 Feu­erwL­VO stel­le kei­ne be­rufs­be­zo­ge­nen An­for­de­run­gen gemäß § 8 Abs.1 AGG dar, so dass es dar­auf an­kom­me, ob die­se Gren­ze gemäß § 10 AGG bzw. gemäß Art.6 Abs.1 der RL 2000/78/EG ge­recht­fer­tigt sei. Die­se Fra­ge ver­neint das Ge­richt.

Zwar stel­le die von der Be­klag­ten ins Feld geführ­te Ab­sicht, ein aus­ge­wo­ge­nes Verhält­nis zwi­schen der ak­ti­ven Beschäfti­gungs­zeit und dem nach­fol­gen­den Ren­ten­an­spruch her­zu­stel­len, ein le­gi­ti­mes und mit der Richt­li­nie ver­ein­ba­res Dif­fe­ren­zie­rungs­ziel dar. Die­se Ziel­set­zung wer­de dem­ent­spre­chend in Art.6 Abs.1 Buchst. c) der RL 2000/78/ EG aus­drück­lich an­er­kannt.

Al­ler­dings sei ein Ein­stel­lungshöchst­al­ter von 30 Jah­ren kein an­ge­mes­se­nes und er­for­der­li­ches Mit­tel zur Er­rei­chung die­ses Ziels. Die­se Gren­ze führe nämlich un­ter Berück­sich­ti­gung der Ru­he­stands­al­ters­gren­ze für Be­am­ten im feu­er­wehr­tech­ni­schen Dienst von 60 Jah­ren zu ei­ner Beschäfti­gungs­zeit von min­des­tens 30 Jah­ren. Ei­ne so lan­ge Beschäfti­gungs­zeit sei nicht not­wen­dig für ei­ne an­ge­mes­se­ne Beschäfti­gungs­zeit vor Ein­tritt in den Ru­he­stand.

Die be­am­ten­recht­li­che Ver­sor­gung in Deutsch­land sei nämlich so aus­ge­stal­tet, dass ein Be­am­ter ei­nen An­spruch auf Ru­he­ge­halt erst­mals nach fünf Jah­ren in Höhe von 35 % der letz­ten Dienst­bezüge er­wer­be (§ 4 Abs.1 Nr.1 in Verb. mit § 14 Abs.4 Be­am­ten­ver­sor­gungs­ge­setz - Be­amt­VG).

Da ein Be­am­ter wei­ter­hin für je­des ru­he­ge­haltsfähi­ge Dienst­jahr gemäß § 14 Abs.1 Be­amt­VG ei­nen Ver­sor­gungs­an­spruch in Höhe von 1,79375 % sei­ner ru­he­ge­haltsfähi­gen Dienst­bezüge er­wirbt, er­ge­be sich ei­ne Dienst­zeit von ca. 19,5 Jah­ren, um den Min­dest­ver­sor­gungs­an­spruch in Höhe von 35 % zu er­die­nen. Das VG meint, ei­ne durch Ein­stel­lungs­al­ters­gren­zen be­ding­te Min­dest­dienst­zeit, die die­se Dienst­zeit über­schrei­te, sei nicht als „an­ge­mes­sen“ und „not­wen­dig“ im Sin­ne von Art.6 Abs.1 Buchst. c) der RL 2000/78/EG an­zu­se­hen.

Im Hin­blick dar­auf, dass die­ses Verständ­nis des Ge­mein­schafts­rechts in der ver­wal­tungs­ge­richt­li­chen Recht­spre­chung nicht auf un­ge­teil­te Zu­stim­mung stößt, sah sich das VG da­zu ver­an­lasst, den Fall zum Ge­gen­stand ei­ner Vor­la­ge zum EuGH zu ma­chen. Dies­bezüglich ver­weist das VG auf ein Ur­teil des Ober­ver­wal­tungs­ge­richts (OVG) Nord­rhein-West­fa­len, das ei­ne Höchst­al­ters­gren­ze von 35 Jah­ren bei ei­ner Re­gel­al­ters­gren­ze von 65 Jah­ren als ver­ein­bar mit der Richt­li­nie 2000/78/EG erklärte (OVG NRW, Ur­teil vom 15.03.2007, 6 A 4625/04).

Die Ent­schei­dung des VG Frank­furt am Main be­trifft ei­nen ähn­li­chen Fall, wie er vom Ar­beits­ge­richt Frank­furt am Main im Mai 2007 ent­schie­den wor­den war (Ur­teil vom 29.05.2007, 11 Ca 8952/06), wir be­rich­te­ten in: Ar­beits­recht ak­tu­ell: 07/49 Jung ge­nug zu ar­bei­ten, aber zu alt für ei­ne un­be­fris­te­te Ein­stel­lung?).

Da­mals ging es um die Be­nach­tei­li­gung ei­ner 46 Jah­re al­ten Flug­be­glei­te­rin, der ein un­be­fris­te­tes Ar­beits­verhält­nis sei­tens der Flug­ge­sell­schaft mit der Be­gründung ver­wei­gert wor­den war, man befürch­te un­an­ge­mes­sen ho­he So­zi­al­las­ten auf­grund des al­ters­be­dingt erhöhten Ri­si­kos ei­ner dau­er­haf­ten Flug­dienst­un­taug­lich­keit; zu­dem hat­te sich die Flug­ge­sell­schaft auf den Recht­fer­ti­gungs­grund des § 10 Satz 3 Nr.3 Alt.2 AGG („Not­wen­dig­keit ei­ner an­ge­mes­se­nen Beschäfti­gungs­zeit vor dem Ein­tritt in den Ru­he­stand“) be­ru­fen.

Die­se Be­gründun­gen für die Schlech­ter­stel­lung der Be­wer­be­rin ließ das Ar­beits­ge­richt nicht gel­ten, wo­bei es be­reits ei­ne ak­ti­ve Beschäfti­gungs­zeit von neun Jah­ren vor der Be­ren­tung als „an­ge­mes­sen“ im Sin­ne des § 10 Satz 3 Nr.3 AGG an­sah.

Fa­zit: Das Ver­bot der Al­ters­dis­kri­mi­nie­rung ist noch lan­ge nicht tot. Der Vor­la­ge­be­schluss des VG Frank­furt wer­tet die­ses Ver­bot je­den­falls deut­lich auf. Kon­kret mit Blick auf Ein­stel­lungs­al­ters­gren­zen dürf­te der Recht­fer­ti­gungs­grund des § 10 Satz 3 Nr.3 Alt.2 AGG kei­nes­wegs al­le der weit ver­brei­te­ten, oft be­reits recht jun­ge Be­wer­ber aus­sch­ließen­den Al­ters­gren­zen ab­de­cken.

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Letzte Überarbeitung: 21. März 2020

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