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LAG Düs­sel­dorf, Ur­teil vom 09.04.2010, 9 Sa 690/09

   
Schlagworte: Betriebliche Altersversorgung: Altersgrenze
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Düsseldorf
Aktenzeichen: 9 Sa 690/09
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 09.04.2010
   
Leitsätze:
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Essen, Urteil vom 5.06.2009, 6 Ca 4009/08
   

9 Sa 690/09

6 Ca 4009/08 Ar­beits­ge­richt Es­sen 

Verkündet

am 09. April 2010

Brühl Re­gie­rungs­beschäftig­te als Ur­kunds­be­am­tin der Geschäfts­stel­le

 

LAN­DES­AR­BEITS­GERICHT DÜSSEL­DORF

IM NA­MEN DES VOL­KES

UR­TEIL

In dem Rechts­streit

des Herrn G. P., N. straße 33, F.,

- Kläger und Be­ru­fungs­be­klag­ter -

Pro­zess­be­vollmäch­tig­ter: Rechts­an­walt Q. M.,
L. straße 46, F.,

g e g e n

die H. M Im­mo­bi­li­en-Ma­nage­ment GmbH, vertr. d. d. Geschäftsführer X. A. u. a., I. Al­lee 36 - 38, F.,

- Be­klag­te und Be­ru­fungskläge­rin -

Pro­zess­be­vollmäch­tig­te: Rechts­anwälte I. u. a.,
L. Straße 119, E.,

hat die 9. Kam­mer des Lan­des­ar­beits­ge­richts Düssel­dorf auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 09.04.2010
durch die Vor­sit­zen­de Rich­te­rin am Lan­des­ar­beits­ge­richt Hein­lein als Vor­sit­zen­de so­wie den eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Kra­jin­ski und den eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Hel­sper

für R e c h t er­kannt:

Das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Es­sen vom 05.06.2009 – 6 Ca 4009/08 – wird ab­geändert.

Die Kla­ge wird ab­ge­wie­sen.

Die Kos­ten des Rechts­streits trägt der Kläger.

Die Re­vi­si­on wird zu­ge­las­sen.

 

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T a t b e s t a n d :

Die Par­tei­en strei­ten darüber, ob der Kläger nach ei­ner bei der Be­klag­ten be­ste­hen­den „Ver­sor­gungs­ord­nung 2002“ (im Fol­gen­den: VO 2002) in Zu­kunft Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung ver­lan­gen kann.

Der Kläger ist am 09.08.1946 ge­bo­ren. Er wur­de von der H. P GmbH, die im Jahr 2008 mit der Be­klag­ten ver­schmol­zen wur­de, zum 19.03.2001 ein­ge­stellt.

En­de 2001 schloss die Be­klag­te mit dem Kon­zern­be­triebs­rat die VO 2002 ab, durch die ei­ner­seits im Kon­zern für be­stimm­te Mit­ar­bei­ter­grup­pen be­ste­hen­de Re­ge­lun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung geändert und an­de­rer­seits Mit­ar­bei­tern und Mit­ar­bei­te­rin­nen, de­nen bis­lang kei­ne Ver­sor­gungs­zu­sa­ge er­teilt war, erst­mals Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung zu­ge­sagt wur­den. Der Kläger gehört zum Kreis der bei der H. P Beschäftig­ten, de­nen sol­che Leis­tun­gen nicht zu­ge­sagt wa­ren.

In der VO 2002 heißt es u. a.:

„I. Grund­la­gen

1. Präam­bel

1.1 Mit die­ser Ver­sor­gungs­ord­nung (VO 2002) sagt die

H. Im­mo­bi­li­en-Ma­nage­ment GmbH (nach­fol­gend „H. M“ ge­nannt)

und die

H. Pro­jekt­ent­wick­lungs- und Pro­jekt­steue­rungs­ge­sell­schaft mbH (nach­fol­gend „H. P“ ge­nannt)

 

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den nach 2. Begüns­tig­ten Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung zu.

...

2. Begüns­tig­te

2.1. ...

Eben­falls nach In­kraft­tre­ten der VO 2002 sind begüns­tigt Mit­ar­bei­ter der H. P, die in ei­nem Ar­beits- oder Be­rufs­aus­bil­dungs­verhält­nis zur H. P ste­hen und bis­her kei­ne Ver­sor­gungs­zu­sa­ge hat­ten.

2.2 Nicht begüns­tigt ist,

....

- wes­sen ver­sor­gungsfähi­ge Dienst­zeit frühes­tens mit der Voll­endung des 55. Le­bens­jah­res be­gin­nen würde,

...

- wer ei­ne Ein­zel­zu­sa­ge von der H. M/P er­hal­ten hat,

...

4. In­kraft­tre­ten und Kündi­gung

Die­se Be­triebs­ver­ein­ba­rung (VO 2002) tritt mit Wir­kung
vom 01.01.2002 in Kraft. ...

II. Leis­tungsfälle und Aus­schei­den oh­ne Leis­tungs­fall

1. Ver­sor­gungs­leis­tun­gen

H. zahlt
- Al­ters­ren­ten - Wit­wen­ren­ten
- vor­zei­ti­ge Al­ters­ren­ten - Wit­wer­ren­ten
- In­va­li­den­ren­ten - Wai­sen­ren­ten

Ein Leis­tungs­fall tritt ein, wenn die all­ge­mei­nen und die spe­zi­el­len Leis­tungs­vor­aus­set­zun­gen erfüllt sind. Wer ei­ne Ver­sor­gungs­leis­tung erhält, wird Leis­tungs­empfänger ge­nannt.

 

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2. All­ge­mei­ne Leis­tungs­vor­aus­set­zun­gen

All­ge­mei­ne Vor­aus­set­zun­gen für die Zah­lung von Ver­sor­gungs­leis­tun­gen sind, dass der Begüns­tig­te bei Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses die War­te­zeit erfüllt hat. Die War­te­zeit ent­spricht der ge­setz­li­chen Un­ver­fall­bar­keits­frist.

III. Leis­tungshöhe

1. Al­ters­ren­te und vor­zei­ti­ge Al­ters­ren­te

1.1 Die Al­ters­ren­te und die vor­zei­ti­ge Al­ters­ren­te wer­den be­rech­net als Sum­me der zu­ge­teil­ten Ver­sor­gungs­bau­stei­ne.

...

4. Ver­sor­gungs­bau­stei­ne

4.1 Ein Ver­sor­gungs­bau­stein wird zu je­dem 30. Sep­tem­ber
während der ver­sor­gungsfähi­gen Dienst­zeit zu­ge­teilt, frühes­tens je­doch zum 30.09.1991. ...

4.2 a) Ein Ver­sor­gungs­bau­stein beträgt 0,6 % des ver­sor­gungsfähi­gen Ar­beits­ver­diens­tes, und zwar je­weils im Sep­tem­ber (Fest­stel­lungs­mo­nat).

...

5. Ver­sor­gungsfähi­ge Dienst­zei­ten

5.1 Die ver­sor­gungsfähi­ge Dienst­zeit ist die Zeit, während der bis zum Ein­tritt des Leis­tungs­falls das Ar­beits- oder Be­rufs­aus­bil­dungs­verhält­nis un­un­ter­bro­chen be­stan­den hat. Ge­setz­li­che und ta­rif­ver­trag­li­che Be­stim­mun­gen über die An­rech­nung von Dienst­zei­ten bei der be­trieb­li­chen Al­ters-ver­sor­gung sind zu be­ach­ten.

5.2 Als ver­sor­gungsfähi­ge Dienst­zeit gel­ten nicht

- Zei­ten vor der Voll­endung des 25. Le­bens­jah­res,

- Zei­ten nach dem Mo­nat der Voll­endung des 65. Le­bens­jah­res.

5.3 Als ver­sor­gungsfähi­ge Dienst­zeit können für die War­te­zeit und/oder die Höhe der Ver­sor­gungs­leis­tun­gen wei­te­re Zei­ten (Vor­dienst­zei­ten) ver­trag­lich an­er­kannt wer­den. Dies muss schrift­lich er­fol­gen.“

 

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We­gen des wei­te­ren In­halts der VO 2002 wird auf die­se Be­zug ge­nom­men (Bl. 6 – 32 d. A.).

Mit Schrei­ben vom 08.01.2002 wand­te sich die H. P an den Kläger. Dar­in heißt es:

„Geschäftsführung und Kon­zern­be­triebs­rat ha­ben mit Da­tum vom 17./22.12.2001 die Ver­sor­gungs­ord­nung 2002 (VO 2002) un­ter­schrie­ben und da­mit zum 01.01.2002 in Kraft ge­setzt. Mit­ar­bei­ter/in­nen der H. P, die nach dem 01.05.2000 ein­ge­stellt wur­den, sind eben­falls begüns­tigt.

Ih­rem Ar­beits­verhält­nis lag bis­her kei­ne Ver­ein­ba­rung über be­trieb­li­che Al­ters­ver­sor­gung zu­grun­de. Gemäß der neu­en VO 2002 be­steht nun mit Stich­tag 01.01.2002 auch für Sie die Zu­sa­ge auf ei­ne Ru­he­geld­leis­tung.

Wir freu­en uns, dass wir Ih­nen die­se po­si­ti­ve Mit­tei­lung ma­chen konn­ten. ...“

Ein gleich­lau­ten­des Schrei­ben er­hiel­ten al­le Beschäftig­ten der H. P, de­nen vor In­kraft­tre­ten der VO 2002 kei­ne Ver­sor­gungs­zu­sa­ge er­teilt war.

Nach Auf­fas­sung des Klägers hat er bei Ein­tritt des Leis­tungs­falls An­spruch auf die Leis­tun­gen nach der VO 2002. Denn zum Ei­nen lie­ge in dem Schrei­ben vom 08.01.2002 ei­ne Ver­sor­gungs­zu­sa­ge und zum An­de­ren sei er auch nach der VO 2002 begüns­tigt, weil er zur Zeit sei­ner Ein­stel­lung noch kei­ne 55 Jah­re alt ge­we­sen sei. Die­ser Zeit­punkt sei maßgeb­lich für den Be­ginn sei­ner ver­sor­gungsfähi­gen Dienst­zeit.

Nach ei­nem rich­ter­li­chen Hin­weis im Be­ru­fungs­ver­fah­ren macht der Kläger auch gel­tend, dass die Höchst­al­ters­gren­ze mit den Be­stim­mun­gen des AGG und der Richt­li­nie 2000/78/EG un­ver­ein­bar sei.

 

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Der Kläger hat be­an­tragt,

fest­zu­stel­len, dass dem Kläger bei Ein­tritt der je­wei­li­gen Vor­aus­set­zun­gen Leis­tun­gen aus der Be­triebs­ver­ein­ba­rung zur be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung 2002 der Be­klag­ten zu­ste­hen.

Die Be­klag­te hat be­an­tragt,

die Kla­ge ab­zu­wei­sen.

Sie hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, der Kläger sei durch die VO 2002 we­gen der in ihr ent­hal­te­nen Höchst­al­ters­gren­ze nicht begüns­tigt. Das Schrei­ben vom 08.01.2002 ent­hal­te kei­ne Ver­sor­gungs­zu­sa­ge. Es sei dem Kläger irrtümlich zu­ge­sandt wor­den, weil über­se­hen wor­den sei, dass der Kläger zur Zeit des In­kraft­tre­tens der VO 2002 das 55. Le­bens­jahr be­reits voll­endet hat­te.

Das Ar­beits­ge­richt Es­sen hat durch Ur­teil vom 05.06.2009, auf des­sen In­halt Be­zug ge­nom­men wird, fest­ge­stellt, dass dem Kläger bei Ein­tritt der je­wei­li­gen Vor­aus­set­zun­gen Leis­tun­gen aus der Be­triebs­ver­ein­ba­rung zur be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung 2002 der Be­klag­ten zu­ste­hen.

Ge­gen das ihr am 12.06.2009 zu­ge­stell­te Ur­teil hat die Be­klag­te mit ei­nem am 07.07.2009 bei dem Lan­des­ar­beits­ge­richt ein­ge­gan­ge­nen Schrift­satz Be­ru­fung ein­ge­legt und die­se – nach Verlänge­rung der Be­ru­fungs­be­gründungs­frist bis zum 14.09.2009 – mit ei­nem am 11.09.2009 bei dem Lan­des­ar­beits­ge­richt ein­ge­gan­ge­nen Schrift­satz be­gründet.

 

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Sie ist der An­sicht, die Höchst­al­ters­gren­ze in der VO 2002 be­inhal­te kei­ne un­zulässi­ge Al­ters­dis­kri­mi­nie­rung, da durch sie si­cher­ge­stellt wer­de, dass bis zum Er­rei­chen der Al­ters­gren­ze ein aus­rei­chen­der Fi­nan­zie­rungs­zeit­raum ver­blei­be und auch berück­sich­tigt wer­den dürfe, dass Un­ter­neh­men das ge­stei­ger­te In­va­li­ditäts- und To­des­fall­ri­si­ko älte­rer Ar­beit­neh­mer nicht tra­gen woll­ten. Der Kläger könne aber auch des­halb von ihr kei­ne be­trieb­li­che Al­ters­ver­sor­gung ver­lan­gen, weil er frühes­tens ei­ne An­wart­schaft ab In­kraft­tre­ten des AGG er­wer­ben könne und die War­te­zeit dann erst ab­lau­fe, wenn er das 65. Le­bens­jahr voll­endet ha­be.

Die Be­klag­te be­an­tragt,

1. das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Es­sen vom 05.06.2009 – 6 Ca 4009/08 – ab­zuändern und die Kla­ge ab­zu­wei­sen;

2. hilfs­wei­se für den Fall, dass dem Kläger bei Ein­tritt der je­wei­li­gen Vor­aus­set­zun­gen Leis­tun­gen aus der Be­triebs­ver­ein­ba­rung zur be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung 2002 der Be­klag­ten zu­ste­hen soll­ten, fest­zu­stel­len, dass An­wart­schaf­ten auf die Leis­tun­gen aus der Be­triebs­ver­ein­ba­rung zur be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung 2002 erst mit dem 18. Au­gust 2006 be­gründet wur­den;

3. äußerst hilfs­wei­se für den Fall, dass dem Kläger bei Ein­tritt der je­wei­li­gen Vor­aus­set­zun­gen Leis­tun­gen aus der Be­triebs­ver­ein­ba­rung zur be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung 2002 der Be­klag­ten zu­ste­hen soll­ten, fest­zu­stel­len, dass die Ver­sor­gungsfähi­ge Dienst­zeit des Klägers im Sin­ne der Zif­fer V. der Be­triebs­ver­ein­ba­rung zur be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung 2002 erst mit dem 01. Ja­nu­ar 2002 be­gon­nen hat.

Der Kläger be­an­tragt,

 

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die Be­ru­fung zurück­zu­wei­sen und die Hilfs­wi­der­kla­ge ab­zu­wei­sen.

Der Kläger ist der An­sicht, es tref­fe nicht zu, dass das In­va­li­ditäts- und To­des­fall­ri­si­ko bei älte­ren Ar­beit­neh­mern größer als bei jünge­ren sei. Auch sei­en die Auf­wen­dun­gen für älte­re Ar­beit­neh­mer nicht höher. Zu berück­sich­ti­gen sei, dass selbst langjährig bei der Be­klag­ten Beschäftig­te von der Höchst­al­ters­gren­ze er­fasst sein könn­ten. Es dürfe auch nicht außer Acht ge­las­sen wer­den, dass die Richt­li­nie 2000/78/EG be­reits vor Schaf­fung der VO 2002 exis­tiert ha­be.

We­gen des wei­te­ren Vor­brin­gens der Par­tei­en wird auf die Schriftsätze und den sons­ti­gen Ak­ten­in­halt Be­zug ge­nom­men.

E n t s c h e i d u n g s g r ü n d e :

Die Be­ru­fung ist zulässig (§§ 64 Abs. 1, Abs. 2 b, 66 Abs. 1, 64 Abs. 6 ArbGG, 519, 520 Abs. 3 ZPO) und be­gründet.

Die Be­klag­te ist nicht ver­pflich­tet, dem Kläger Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung nach der VO 2002 zu gewähren. Da­mit ist über die von der Be­klag­ten in der Be­ru­fungs­in­stanz er­ho­be­ne Hilfs­wi­der­kla­ge nicht zu ent­schei­den.

1. Der Fest­stel­lungs­an­trag ist zulässig.

Er be­darf al­ler­dings der Aus­le­gung. Der Kläger be­gehrt da­mit die rich­ter­li­che Fest­stel­lung, dass die Be­klag­te ver­pflich­tet ist, ihm die in der VO 2002 ge­re­gel­ten Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung zu gewähren, wenn bei ihm

 

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ein Leis­tungs­fall im Sin­ne von Zif­fer II.1 VO 2002 ein­tritt und er die je­wei­li­gen Leis­tungs­vor­aus­set­zun­gen erfüllt. Mit die­sem In­halt ist der An­trag hin­rei­chend be­stimmt (§ 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO).

Nach § 256 Abs. 1 ZPO kann Kla­ge auf Fest­stel­lung des Be­ste­hens oder Nicht­be­ste­hens ei­nes Rechts­verhält­nis­ses er­ho­ben wer­den, wenn der Kläger ein recht­li­ches In­ter­es­se dar­an hat, dass das Rechts­verhält­nis durch rich­ter­li­che Ent­schei­dung als­bald fest­ge­stellt wird. Ei­ne Fest­stel­lungs­kla­ge muss sich nicht not­wen­dig auf ein Rechts­verhält­nis als Gan­zes er­stre­cken; sie kann sich auch auf ein­zel­ne Be­stim­mun­gen oder Fol­gen aus ei­nem Rechts­verhält­nis, auf be­stimm­te Ansprüche oder Ver­pflich­tun­gen oder auf den Um­fang ei­ner Leis­tungs­pflicht be­schränken (BAG vom 19.08.2006, 2008, NZA 2009, Sei­te 1275). Auch das Be­ste­hen ei­nes be­triebs­ren­ten­recht­li­chen Rechts­verhält­nis­ses, das be­reits mit Ent­ste­hen ei­ner Ver­sor­gungs­an­wart­schaft be­gründet wird, kann Ge­gen­stand ei­ner Fest­stel­lungs­kla­ge sein (BAG vom 09.12.2008, AP Nr. 22 zu § 9 Be­trAVG). Hierüber strei­ten die Par­tei­en im vor­lie­gen­den Ver­fah­ren. Da die Be­klag­te die Auf­fas­sung ver­tritt, dass der Kläger nicht zu den von der VO 2002 begüns­ti­gen Per­so­nen gehört, ist das nach § 256 Abs. 1 ZPO er­for­der­li­che Fest­stel­lungs­in­ter­es­se zu be­ja­hen (BAG vom 09.12.2008, a. a. O.).

2. Die Kla­ge ist je­doch un­be­gründet.

Der Kläger kann nach der VO 2002 Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung nicht ver­lan­gen. Er hat auch kei­ne Ansprüche auf­grund ei­ner Ge­samt­zu­sa­ge oder Ein­zel­zu­sa­ge. Sein Aus­schluss von Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung verstößt nicht ge­gen den be­triebs­ver­fas­sungs­recht­li­chen Gleich­be­hand­lungs­grund­satz. Da­hin­ge­stellt blei­ben kann, ob die Re­ge­lung mit §§ 10 AGG, 75 Abs. 1 Be­trVG in Ein­klang steht, da der Kläger auch dann, wenn dies nicht der Fall ist, kei­ne Leis­tun­gen nach der VO 2002 ver­lan­gen kann. Das Eu­ropäische Recht führt zu kei­nem an­de­ren Er­geb­nis.

 

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a) Die VO 2002 gilt nicht für den Kläger, weil er nach Zif­fer I.2.2 vom An­wen­dungs­be­reich der Be­triebs­ver­ein­ba­rung aus­ge­nom­men ist. Er gehört zu dem Per­so­nen­kreis, des­sen ver­sor­gungsfähi­ge Dienst­zeit frühes­tens mit der Voll­endung des 55. Le­bens­jah­res be­gin­nen würde. Zwar be­stimmt Zif­fer III.5.1 VO 2002, dass die ver­sor­gungsfähi­ge Dienst­zeit die Zeit ist, während der bis zum Ein­tritt des Leis­tungs­falls das Ar­beits- oder Be­rufs­aus­bil­dungs­verhält­nis un­un­ter­bro­chen be­stan­den hat. Die­se Be­stim­mung re­gelt aber nicht den zeit­li­chen An­wen­dungs­be­reich der Be­triebs­ver­ein­ba­rung. Nach Zif­fer I.4 ist sie am 01.01.2002 in Kraft ge­tre­ten. Für ei­ne Rück­wir­kung enthält der Wort­laut der VO 2002 kei­ne An­halts­punk­te. Da­mit kommt es für die Be­ur­tei­lung, ob die Höchst­al­ters­gren­ze An­wen­dung fin­det, auf den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens an. Da der Kläger am 01.01.2002 be­reits das 55. Le­bens­jahr voll­endet hat­te, ist dies zu be­ja­hen.

b) Dem Kläger wur­de auch nicht auf­grund ei­ner Ge­samt­zu­sa­ge der Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten ei­ne Ver­sor­gungs­zu­sa­ge er­teilt. Ei­ne Ge­samt­zu­sa­ge liegt vor, wenn der Ar­beit­ge­ber ein­sei­tig be­kannt gibt, dass er je­dem Ar­beit­neh­mer, der die von ihm abs­trakt fest­ge­leg­ten Vor­aus­set­zun­gen erfüllt, ei­ne be­stimm­te Leis­tung gewährt. Der Ar­beit­neh­mer er­wirbt ei­nen ein­zel­ver­trag­li­chen An­spruch auf die­se Leis­tung, wenn er die vom Ar­beit­ge­ber ge­nann­ten An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen erfüllt, oh­ne dass es ei­ner ge­son­der­ten Erklärung der An­nah­me des in der Zu­sa­ge ent­hal­te­nen An­ge­bots be­darf. Ob ei­ne Ge­samt­zu­sa­ge vor­liegt und wel­chen In­halt sie hat, rich­tet sich gemäß §§ 133, 157 BGB nach den für Wil­lens­erklärun­gen gel­ten­den Re­ge­lun­gen. Ge­samt­zu­sa­gen sind als „ty­pi­sier­te Wil­lens­erklärun­gen“ nach ob­jek­ti­ven, vom Ein­zel­fall un­ab-hängi­gen Kri­te­ri­en aus­zu­le­gen. Maßgeb­lich ist der ob­jek­ti­ve Erklärungs­in­halt aus der Sicht des Empfängers (BAG vom 04.06.2008, AP Nr. 4 zu § 151 BGB; BAG vom 16.10.2007, AP Nr. 34 zu § 670 BGB).

 

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Nach die­sen Grundsätzen hat die Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten dem Kläger und den wei­te­ren Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern, de­nen sie ein gleich­lau­ten­des Schrei­ben zu­kom­men ließ, kei­ne Ge­samt­zu­sa­ge er­teilt. Sie hat­te nicht den Wil­len, ih­nen Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung zu ver­spre­chen, denn nach Zif­fer I.1 VO 2002 wer­den den begüns­tig­ten Ar­beit­neh­mern die von der VO 2002 vor­ge­se­he­nen Leis­tun­gen be­reits „mit die­ser Ver­sor­gungs­ord­nung“ zu­ge­sagt. Ei­ner ge­son­der­ten Zu­sa­ge be­durf­te es da­her nicht. In dem Wort­laut des Schrei­bens vom 08.01.2002 kommt dies auch ein­deu­tig zum Aus­druck, da dar­in aus­drück­lich erklärt wird, dass „gemäß der neu­en VO 2002“ die Zu­sa­ge auf ei­ne Ru­he­geld­leis­tung be­steht und un­ter Hin­weis dar­auf, dass die VO 2002 zum 01.01.2002 in Kraft ge­setzt wur­de, mit­ge­teilt wird, dass Mit­ar­bei­ter/in­nen der H. P, die nach dem 01.05.2000 ein­ge­stellt wur­den, eben­falls begüns­tigt sind. Auch aus der Sicht des Klägers und der wei­te­ren Empfänger des Schrei­bens war da­mit deut­lich er­kenn­bar, dass das Schrei­ben selbst kei­ne Ver­sor­gungs­zu­sa­ge enthält.

Ein an­de­res Er­geb­nis folgt nicht aus den Grundsätzen über die Aus­le­gung All­ge­mei­ner Geschäfts­be­din­gun­gen. Nach § 305 Abs. 1 Satz 1 BGB sind All­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gun­gen für ei­ne Viel­zahl von Verträgen vor­for­mu­lier­te Ver­trags­be­din­gun­gen. Im Schrei­ben vom 08.01.2002 wer­den kei­ner­lei Ver­sor­gungs­be­din­gun­gen mit­ge­teilt. Schon des­halb sind die Grundsätze über die Aus­le­gung All­ge­mei­ner Geschäfts­be­din­gun­gen nicht her­an­zu­zie­hen.

Der Kläger konn­te auch nicht an­neh­men, dass ihm mit dem Schrei­ben vom 08.01.2002 ei­ne Ein­zel­zu­sa­ge er­teilt wur­de, falls ihm nicht be­kannt war, dass al­le nach Zif­fer I.2.1 Abs. 2 VO 2002 begüns­tig­ten Per­so­nen ein gleich­lau­ten­des Schrei­ben er­hal­ten ha­ben. Zusätz­li­che Umstände, die gemäß §§ 133, 157 BGB zu ei­ner vom Wort­laut ab­wei­chen­den Aus­le­gung führen könn­ten, sind nicht er­sicht­lich und vom Kläger auch nicht vor­ge­tra­gen. Wei­ter­hin ist zu berück­sich­ti­gen, dass nach Zif­fer I.2.2 VO 2002 nicht begüns­tigt ist, wer ei­ne Ein­zel­zu­sa­ge er­hal­ten hat. Auch hier­aus konn­te der Kläger ent­neh­men, dass die

 

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Be­klag­te ihm mit der Mit­tei­lung, auch für ihn be­ste­he nun gemäß der neu­en VO 2002 die Zu­sa­ge auf ei­ne Ru­he­geld­leis­tung, kei­ne Ein­zel­zu­sa­ge er­tei­len woll­te.

c) Der Aus­schluss des Klägers von Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung durch die VO 2002 verstößt nicht ge­gen den be­triebs­ver­fas­sungs­recht­li­chen Gleich­be­hand­lungs­grund­satz. Die Be­triebs­par­tei­en ha­ben bei Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen, in de­nen sie die Ver­tei­lung von Leis­tun­gen re­geln, gemäß § 75 Abs. 1 Satz 1 Be­trVG die Grundsätze von Recht und Bil­lig­keit zu be­ach­ten. Da­zu gehört ins­be­son­de­re der be­triebs­ver­fas­sungs­recht­li­che Gleich­be­hand­lungs­grund­satz, dem wie­der­um der all­ge­mei­ne Gleich­heits­satz des Ar­ti­kel 3 Abs. 1 GG zu­grun­de liegt. Er zielt dar­auf ab, ei­ne Gleich­be­hand­lung von Per­so­nen in ver­gleich­ba­ren Sach­ver­hal­ten si­cher zu stel­len und ei­ne gleich­heits­wid­ri­ge Re­gel­bil­dung aus­zu­sch­ließen. Er kommt ins­be­son­de­re zur An­wen­dung, wenn die Be­triebs­par­tei­en bei ei­ner Re­ge­lung un­ter­schied­li­che Grup­pen bil­den. Ist dies der Fall, ver­langt der Gleich­heits­satz, dass die Un­ter­schied­lich­keit sach­lich ge­recht­fer­tigt ist. Da­bei verstößt ei­ne sach­ver­halts­be­zo­ge­ne Un­gleich­be­hand­lung erst dann ge­gen den all­ge­mei­nen Gleich­heits­satz, wenn sie willkürlich ist, weil sich ein vernünf­ti­ger Grund für die Dif­fe­ren­zie­rung nicht fin­den lässt. Da­ge­gen ist bei ei­ner per­so­nen­be­zo­ge­nen Un­gleich­be­hand­lung der Gleich­heits­satz be­reits dann ver­letzt, wenn ei­ne Grup­pe von Nor­madres­sa­ten im Ver­gleich zu an­de­ren Nor­madres­sa­ten an­ders be­han­delt wird, ob­wohl zwi­schen bei­den Grup­pen kei­ne Un­ter­schie­de von sol­cher Art und sol­chem Ge­wicht be­ste­hen, dass sie die un­glei­che Be­hand­lung recht­fer­ti­gen könn­ten (BAG vom 18.09.2007, AP Nr. 33 zu § 77 Be­trVG 1972 Be­triebs­ver­ein­ba­rung; BAG vom 22.03.2005, NZA 2005, Sei­te 773, 774).

Im vor­lie­gen­den Streit­fall liegt ei­ne per­so­nen­be­zo­ge­ne Un­gleich­be­hand­lung vor, da die VO 2002 älte­re Ar­beit­neh­mer we­gen Über­schrei­tens ei­ner be­stimm­ten Al­ters­gren­ze von Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung aus­nimmt. Dies ist nach der Recht­spre­chung des BAG ge­recht­fer­tigt, da die Ver­sor­gungs­ri­si­ken älte­rer Ar­beit­neh­mer höher sind. Da der Ar­beit­ge­ber frei dar­in ist, ob er

 

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ei­ne von ihm selbst fi­nan­zier­te Ver­sor­gung zu­sagt, darf ihm, so­weit es um die Gel­tung des all­ge­mei­nen Gleich­heits­sat­zes nach Ar­ti­kel 3 Abs. 1 GG geht, auch nicht ver­wehrt wer­den, die höhe­ren Ri­si­ken älte­rer Ar­beit­neh­mer ab ei­ner be­stimm­ten Al­ters­gren­ze aus­zu­sch­ließen. Mit die­sem Grund­satz ist es nach der Recht­spre­chung des BAG so­mit ver­ein­bar, wenn der Ar­beit­ge­ber nach dem Um­fang der noch mögli­chen Be­triebs­treue ab dem Zeit­punkt der Ver­sor­gungs­zu­sa­ge dif­fe­ren­ziert. Für die Be­triebs­par­tei­en gilt nichts an­de­res (BAG vom 19.04.2005, AP Nr. 19 zu § 1 Be­trAVG Be­triebs­veräußerung; BAG vom 14.01.1986, NZA 1987, Sei­te 23). Ein Ver­s­toß ge­gen den be­triebs­ver­fas­sungs­recht­li­chen Gleich­be­hand­lungs­grund­satz liegt mit­hin auch nicht dar­in, dass von den Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung auch sol­che Beschäftig­te aus­ge­nom­men wer­den, die schon vor In­kraft­tre­ten der VO 2002 von der Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten ein­ge­stellt wur­den, wenn sie am Tag des In­kraft­tre­tens 55 Jah­re oder älter wa­ren.

d) Der Kläger kann von der Be­klag­ten auch nicht des­halb Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung nach der VO 2002 ver­lan­gen, weil sein Aus­schluss aus de­ren An­wen­dungs­be­reich ihn un­zulässig we­gen sei­nes Al­ters be­nach­tei­ligt. Nach § 10 Satz 1 AGG ist ei­ne un­ter­schied­li­che Be­hand­lung we­gen des Al­ters zulässig, wenn sie ob­jek­tiv und an­ge­mes­sen und durch ein le­gi­ti­mes Ziel ge­recht­fer­tigt ist. Nach § 10 Satz 2 AGG müssen die Mit­tel zur Er­rei­chung die­ses Ziels an­ge­mes­sen und er­for­der­lich sein. Der­ar­ti­ge un­ter­schied­li­che Be­hand­lun­gen können nach § 10 Satz 3 Nr. 4 AGG die Fest­set­zung von Al­ters­gren­zen bei den be­trieb­li­chen Sys­te­men der so­zia­len Si­cher­heit als Vor­aus­set­zung für die Mit­glied­schaft oder den Be­zug von Al­ters­ren­te oder von Leis­tun­gen bei In­va­li­dität ein­sch­ließen. Dar­aus folgt, dass die in der VO 2002 ent­hal­te­ne Al­ters­gren­ze we­der oh­ne wei­te­res zulässig noch oh­ne wei­te­res un­zulässig ist, son­dern dies da­von abhängt, ob die Kri­te­ri­en des § 10 Satz 1 und 2 AGG erfüllt sind. Son­der­re­ge­lun­gen, die zur An­wen­dung des Be­triebs­ren­ten­ge­set­zes an­stel­le des AGG führen würden (vgl. BAG vom 11.12.2007, AP Nr. 1 zu § 2 AGG), enthält das Be­triebs­ren­ten­ge­setz nicht. Ist da­mit in sach­li­cher Hin­sicht nach den Be­stim­mun­gen des AGG zu be­ur­tei­len, ob ei­ne Höchst­al­ters­gren­ze

 

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als Vor­aus­set­zung für die Gewährung von Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung zulässig ist, er­gibt sich da­mit aber noch nicht oh­ne wei­te­res, dass der Kläger sol­che Leis­tun­gen ver­lan­gen kann, wenn die in Zif­fer I.2.2 VO 2002 ent­hal­te­ne Höchst­al­ters­gren­ze den An­for­de­run­gen des § 10 AGG nicht standhält.

Das AGG ist als Ar­ti­kel 1 des Ge­set­zes zur Um­set­zung eu­ropäischer Richt­li­ni­en zur Ver­wirk­li­chung des Grund­sat­zes der Gleich­be­hand­lung vom 14.08.2006 am 18.08.2006 in Kraft ge­tre­ten. Über­g­angs­re­ge­lun­gen fin­den sich in § 33 AGG. Nach § 33 Abs. 1 AGG ist bei Be­nach­tei­li­gun­gen nach den §§ 611 a, 611 b und 612 Abs. 3 BGB oder se­xu­el­len Belästi­gun­gen nach dem Beschäftig­ten­schutz­ge­setz das vor dem 18.08.2006 maßgeb­li­che Recht an­zu­wen­den. Da­bei ist auf die Be­nach­tei­li­gungs­hand­lung ab­zu­stel­len. Die in § 33 Abs. 1 AGG ent­hal­te­ne Re­ge­lung kann nach der Recht­spre­chung des BAG auch an­ge­wen­det wer­den, so­weit es nicht um Be­nach­tei­li­gun­gen we­gen des Ge­schlechts oder se­xu­el­le Belästi­gun­gen geht (BAG vom 14.01.2009, AP Nr. 315 zu Ar­ti­kel 3 GG; BAG vom 14.10.2008, AP Nr. 41 zu § 1 TVG Al­ters­teil­zeit). Dies be­deu­tet, dass Be­nach­tei­li­gun­gen we­gen ei­nes der in § 1 AGG ge­nann­ten Merk­ma­le, die vor In­kraft­tre­ten des AGG statt­ge­fun­den ha­ben, dem zeit­li­chen An­wen­dungs­be­reich des AGG nicht un­ter­fal­len. Auch die Wirk­sam­keit ei­ner ver­trag­li­chen Ver­ein­ba­rung rich­tet sich grundsätz­lich nach dem im Zeit­punkt des Ver­trags­schlus­ses gel­ten­den Recht.

Et­was an­de­res kann nach der Recht­spre­chung des BAG je­doch bei Dau­er­schuld­verhält­nis­sen gel­ten, in de­nen ei­ne Ver­ein­ba­rung oder Maßnah­me zu ei­ner dau­er­haf­ten Be­nach­tei­li­gung we­gen ei­nes der in § 1 AGG ge­nann­ten Merk­ma­le führt, die Dis­kri­mi­nie­rung al­so nicht vor dem Tag des In­kraft­tre­tens des AGG ab­ge­schlos­sen ist. Ver­bots­ge­set­ze können wirk­sam be­gründe­te Dau­er­schuld­verhält­nis­se in der Wei­se er­fas­sen, dass die­se für die Zu­kunft (ex nunc) nich­tig wer­den, wenn Sinn und Zweck des Ver­bots­ge­set­zes die für die Zu­kunft ein­tre­ten­de Nich­tig­keit er­for­dern. Gilt ein Ver­bots­ge­setz oh­ne Über-

 

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gangs­re­ge­lung, er­streckt sich das Ver­bot auf al­le Sach­ver­hal­te, die sich seit sei­nem In­kraft­tre­ten in sei­nem Gel­tungs­be­reich ver­wirk­li­chen (BAG vom 16.12.2008, AP Nr. 33 zu § 1 TVG Vor­ru­he­stand; BAG vom 14.10.2008, a. a. O.). Da­nach ist die Höchst­al­ters­gren­ze in Zif­fer I.2.2 VO 2002 nach den Be­stim­mun­gen des AGG zu be­ur­tei­len, denn die Leis­tungs­zu­sa­ge in Zif­fer I.1.1 VO 2002 be­gründet ein Dau­er­schuld­verhält­nis zwi­schen der Be­klag­ten und den begüns­ti­gen Ar­beit­neh­mern. Ist der Aus­schluss des Klägers we­gen sei­nes Le­bens­al­ters nach § 7 Abs. 1 AGG un­wirk­sam, tritt die Un­wirk­sam­keit aber nicht rück­wir­kend, son­dern erst mit dem Tag des In­kraft­tre­tens des AGG ein.

Da­mit kann da­hin­ge­stellt blei­ben, ob die Höchst­al­ters­gren­ze den An­for­de­run­gen des § 10 AGG standhält. Denn auch wenn zu­guns­ten des Klägers an­ge­nom­men wird, dass sie ab dem 18.08.2006 un­wirk­sam ist, kann der Kläger von der Be­klag­ten kei­ne Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung ver­lan­gen. Dies er­gibt sich aus den Grundsätzen der ergänzen­den Ver­trags­aus­le­gung, die da­zu die­nen, den im Zu­sam­men­hang mit dem Ab­schluss von Verträgen von den Ver­trags­par­tei­en ent­wi­ckel­ten und fest­ge­leg­ten Re­ge­lungs­plan zu ergänzen, wenn ei­ne Re­ge­lungslücke im Sin­ne ei­ner plan­wid­ri­gen Un­vollständig­keit des Ver­tra­ges vor­liegt. Es geht hier­bei um ei­ne Ergänzung für sol­che Lücken, für die ein Re­ge­lungs­be­darf be­steht, den die Par­tei­en zwar nicht er­kannt ha­ben, dem sie aber genügt hätten, wenn ih­nen die Re­ge­lungs­bedürf­tig­keit be­kannt ge­we­sen wäre. Ver­trags­aus­le­gung be­deu­tet nicht nur Er­mitt­lung des Sinn­ge­halts der im Ver­trags­text selbst nie­der­ge­leg­ten Par­tei­erklärun­gen. Sie be­zweckt viel­mehr die Fest­stel­lung des Ver­trags­in­halts auch in sol­chen Punk­ten, zu de­nen die Par­tei­en kei­ne Ver­ein­ba­rung ge­trof­fen ha­ben, de­ren Re­ge­lung aber gleich­wohl zur Er­rei­chung des Ver­trags­zwecks er­for­der­lich ist. Es geht um ei­ne an ob­jek­ti­ven Maßstäben ori­en­tier­te Be­wer­tung des In­halts der ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen und der aus ih­nen ab­ge­lei­te­ten Rechts­fol­gen mit dem Ziel zu er­mit­teln, was die Par­tei­en im Fall des Er­ken­nens der Re­ge­lungslücke bei ei­ner an­ge­mes­se­nen Abwägung ih­rer In­ter­es­sen nach Treu und Glau­ben als red­li­che Ver­trags­part­ner ver­ein­bart hätten (BAG vom 23.01.2007, AP Nr. 38 zu § 611

 

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BGB Aus­bil­dungs­bei­hil­fe; BAG vom 12.01.2005, AP Nr. 1 zu § 308 BGB; BAG vom 20.11.2004, AP Nr. 13 zu § 1 Be­trAVG In­va­li­ditäts­ren­te).

Die­se Grundsätze gel­ten auch für Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen zur be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung. Auch un­be­wuss­te Re­ge­lungslücken in Be­triebs­ver­ein­ba­run­gen sind von den Ge­rich­ten durch ergänzen­de Aus­le­gung zu schließen, wenn sich un­ter Berück­sich­ti­gung von Treu und Glau­ben aus­rei­chen­de An­halts­punk­te für den mut­maßli­chen Wil­len der Ver­trags­part­ner er­ge­ben (BAG vom 21.04.2009, DB 2009, Sei­te 2164). Wird an­ge­nom­men, dass die Höchst­al­ters­gren­ze nach Zif­fer I.2.2 VO 2002 ab dem 18.08.2006 un­wirk­sam ist, weil sie mit den Kri­te­ri­en des § 10 AGG nicht in Ein­klang steht, enthält die VO 2002 ei­ne nachträgli­che Re­ge­lungslücke. Denn in ihr ist nicht ge­re­gelt, zu wel­chem Zeit­punkt die War­te­zeit von sol­chen Ar­beit­neh­mern und Ar­beit­neh­me­rin­nen be­ginnt, die in­fol­ge der Un­wirk­sam­keit der Höchst­al­ters­gren­ze nun nicht mehr zum nicht begüns­tig­ten Per­so­nen­kreis gehören.

Nach Zif­fer II.2 VO 2002 ist all­ge­mei­ne Vor­aus­set­zung für die Zah­lung von Ver­sor­gungs­leis­tun­gen, dass der Begüns­tig­te bei Be­en­di­gung des Ar­beits­verhält­nis­ses die War­te­zeit erfüllt hat, de­ren Dau­er der ge­setz­li­chen Un­ver­fall­bar­keits­frist von 5 Jah­ren (§ 1 b Abs. 1 Satz 1 Be­trAVG) ent­spricht. Hin­sicht­lich des Be­ginns der War­te­zeit enthält die­se Be­stim­mung kei­ne Re­ge­lung. Für die­je­ni­gen Mit­ar­bei­ter der H. P, die bis­her kei­ne Ver­sor­gungs­zu­sa­ge hat­ten, er­gibt sich da­her aus Zif­fer I.2.1 Abs. 2 i. V. m. Zif­fer I.4 VO 2002, dass die War­te­zeit mit dem Tag des In­kraft­tre­tens der VO 2002 be­ginnt. Bei ei­ner al­lein am Wort­laut ori­en­tier­ten Aus­le­gung würde dies im Fal­le der Un­wirk­sam­keit der Höchst­al­ters­gren­ze ab dem 18.08.2006 auch für die bis­her aus­ge­schlos­se­nen Ar­beit­neh­mer gel­ten. Je­doch be­steht kein Grund zu der An­nah­me, dass die Par­tei­en der Be­triebs­ver­ein­ba­rung ver­ein­bart hätten, dass die War­te­zeit auch für die­se Ar­beit­neh­mer schon am 01.01.2002 be­ginnt, wenn ih­nen be­kannt ge­we­sen wäre, dass die Höchst­al­ters­gren­ze mit dem In­kraft­tre­ten des AGG un­wirk­sam würde. Denn im Er­geb­nis würden die aus­ge­schlos­se­nen Ar­beit­neh­mer da­durch so

 

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ge­stellt, als ob die Höchst­al­ters­gren­ze schon ab dem 01.01.2002 un­wirk­sam wäre. Ei­nen sol­chen Wil­len hat­ten die Be­triebs­par­tei­en nicht. An­dern­falls hätten sie die Höchst­al­ters­gren­ze nicht ver­ein­bart. Als red­li­che Ver­trags­part­ner hätten sie so­mit nach Treu und Glau­ben die Re­ge­lungslücke in der Wei­se gefüllt, dass die War­te­zeit der­je­ni­gen Ar­beit­neh­mer, die nach In­kraft­tre­ten des AGG nicht mehr we­gen ih­res Al­ters vom An­wen­dungs­be­reich der VO 2002 aus­ge­schlos­sen sind, erst mit dem Tag des In­kraft­tre­tens des AGG be­ginnt.

Da­mit würde für den Kläger die War­te­zeit erst am 17.08.2011 en­den. Zu die­sem Zeit­punkt hat er sein 65. Le­bens­jahr be­reits voll­endet und kann nach der VO 2002 kei­ne Ver­sor­gungs­an­wart­schaf­ten mehr er­wer­ben. Denn nach Zif­fer III.4.1 VO 2002 wird ein Ver­sor­gungs­bau­stein zu je­dem 30.09. während der ver­sor­gungsfähi­gen Dienst­zeit zu­ge­teilt. Zei­ten nach dem Mo­nat der Voll­endung des 65. Le­bens­jah­res gel­ten je­doch nach Zif­fer III.5.2 VO 2002 nicht als ver­sor­gungsfähi­ge Dienst­zeit. Dem Kläger ist da­her auch bei Un­wirk­sam­keit der Höchst­al­ters­gren­ze in Zif­fer I.2.2 VO 2002 kein Ver­sor­gungs­bau­stein mehr zu­zu­tei­len, oh­ne den kein An­spruch auf Leis­tun­gen der be­trieb­li­chen Al­ters­ver­sor­gung be­steht (Zif­fer III.1. bis 3.).

Nicht zu prüfen ist, ob die in Zif­fer II.5.2 VO 2002 vor­ge­se­he­ne Al­ters­gren­ze von 65 Le­bens­jah­ren den An­for­de­run­gen des § 10 AGG ent­spricht. Denn ei­ner­seits gehört der Kläger zu dem Per­so­nen­kreis, der nach § 235 Abs. 2 Satz 1 SGB VI die Re­gel­al­ters­gren­ze noch mit Voll­endung des 65. Le­bens­jah­res er­reicht, und an­de­rer­seits hat er auch nicht gel­tend ge­macht, dass er aus dem Ar­beits­verhält­nis mit der Be­klag­ten nicht mit Er­rei­chen der Re­gel­al­ters­gren­ze aus­schei­den will.

e) Et­was an­de­res er­gibt sich nicht aus § 75 Abs. 1 2. Halb­satz Be­trVG. Da­nach ha­ben Ar­beit­ge­ber und Be­triebs­rat u. a. darüber zu wa­chen, dass je­de Be­nach­tei­li­gung von Per­so­nen aus Gründen ih­res Al­ters un­ter­bleibt. Die­se Re-

 

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ge­lung ist eben­so wie das AGG erst am 18.08.2006 in Kraft ge­tre­ten. Von des­sen Vor­schrif­ten woll­te der Ge­setz­ge­ber mit der Neu­fas­sung des § 75 Abs. 1 2. Halb­satz Be­trVG nicht ab­wei­chen (Fit­ting-En­gels-Schmidt, Be­trVG, 25. Aufl., § 75 Rdn. 1).

f) Mit dem Uni­ons­recht ist es ver­ein­bar, dass die Höchst­al­ters­gren­ze in Zif­fer I.2.2 VO 2002 für den Fall, dass die in ihr lie­gen­de Un­gleich­be­hand­lung we­gen des Al­ters nicht ge­recht­fer­tigt ist, erst mit dem Tag des In­kraft­tre­tens des AGG un­wirk­sam wird. Nach Ar­ti­kel 6 Abs. 2 Richt­li­nie 2000/78/EG können die Mit­glied­staa­ten un­ge­ach­tet des Ar­ti­kel 2 Abs. 2 vor­se­hen, dass bei den be­trieb­li­chen Sys­te­men der so­zia­len Si­cher­heit die Fest­set­zung von Al­ters­gren­zen als Vor­aus­set­zung für die Mit­glied­schaft oder den Be­zug von Al­ters­ren­te oder von Leis­tun­gen bei In­va­li­dität ein­sch­ließlich der Fest­set­zung un­ter­schied­li­cher Al­ters­gren­zen im Rah­men die­ser Sys­te­me für be­stimm­te Beschäftig­te oder Grup­pen bzw. Ka­te­go­ri­en von Beschäftig­ten und die Ver­wen­dung im Rah­men die­ser Sys­te­me von Al­ters­kri­te­ri­en für ver­si­che­rungs­ma­the­ma­ti­sche Be­rech­nun­gen kei­ne Dis­kri­mi­nie­rung we­gen des Al­ters dar­stellt, so­lan­ge dies nicht zu Dis­kri-mi­nie­run­gen we­gen des Ge­schlechts führt. Für ei­ne Ge­schlechts­dis­kri­mi­nie­rung durch die Höchst­al­ters­gren­ze in Zif­fer I.2.2 VO 2002 be­ste­hen kei­ne An­halts­punk­te. Da­mit fällt sie nicht in den An­wen­dungs­be­reich des Uni­ons­rechts.

Je­den­falls fällt sie nicht vor dem Tag des In­kraft­tre­tens des AGG in den An­wen­dungs­be­reich des Uni­ons­rechts. Um ei­ne Maßnah­me zur Um­set­zung der Richt­li­nie 2000/78/EG han­delt es sich bei der VO 2002 nicht (EuGH vom 23.09.2008 – Bartsch –, NZA 2008, Sei­te 1119, 1120). Da­mit kann ein uni­ons­recht­li­cher Be­zug nicht vor dem Tag des Ab­laufs der für die Um­set­zung der Richt­li­nie 2000/78/EG vor­ge­se­he­nen Frist her­ge­stellt wer­den (EuGH vom 23.09.2008 – Bartsch –, a. a. O.). Die Frist zur Um­set­zung der Richt­li­nie 2000/78/EG lief erst am 02.12.2006 ab. Selbst wenn be­jaht wird, dass die VO 2002 in den An­wen­dungs­be­reich des Uni­ons­rechts fällt, würde dies da­her nicht

 

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da­zu führen, dass die et­wai­ge Un­wirk­sam­keit der Höchst­al­ters­gren­ze in Zif­fer I.2.2 VO 2002 vor dem Tag des In­kraft­tre­tens des AGG be­gin­nen würde.

3. Die Kos­ten­ent­schei­dung be­ruht auf §§ 64 Abs. 6 ArbGG, 525, 91 Abs. 1 ZPO.

Die Kam­mer hat der Rechts­sa­che grundsätz­li­che Be­deu­tung bei­ge­mes­sen und des­halb die Re­vi­si­on nach § 72 Abs. 2 Nr. 1 ArbGG zu­ge­las­sen.

R e c h t s m i t t e l b e l e h r u n g :

Ge­gen die­ses Ur­teil kann von der kla­gen­den Par­tei

R E V I S I O N

ein­ge­legt wer­den.

Für die be­klag­te Par­tei ist ge­gen die­ses Ur­teil kein Rechts­mit­tel ge­ge­ben.

Die Re­vi­si­on muss in­ner­halb ei­ner Not­frist* von ei­nem Mo­nat schrift­lich beim

Bun­des­ar­beits­ge­richt

Hu­go-Preuß-Platz 1

99084 Er­furt

Fax: 0361 2636 2000

ein­ge­legt wer­den.

Die Not­frist be­ginnt mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­fass­ten Ur­teils, spätes­tens mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung.

 

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Die Re­vi­si­ons­schrift muss von ei­nem Be­vollmäch­tig­ten un­ter­zeich­net sein. Als Be­vollmäch­tig­te sind nur zu­ge­las­sen:

1. Rechts­anwälte,
2. Ge­werk­schaf­ten und Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­ge­bern so­wie Zu­sam­men­schlüsse sol­cher Verbände für ih­re Mit­glie­der oder für an­de­re Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der,
3. Ju­ris­ti­sche Per­so­nen, de­ren An­tei­le sämt­lich im wirt­schaft­li­chen Ei­gen­tum ei­ner der in Num­mer 2 be­zeich­ne­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen, wenn die ju­ris­ti­sche Per­son aus­sch­ließlich die Rechts­be­ra­tung und Pro­zess­ver­tre­tung die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on und ih­rer Mit­glie­der oder an­de­rer Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der ent­spre­chend de­ren Sat­zung durchführt und wenn die Or­ga­ni­sa­ti­on für die Tätig­keit der Be­vollmäch­tig­ten haf­tet.

In den Fällen der Zif­fern 2 und 3 müssen die Per­so­nen, die die Re­vi­si­ons­schrift un­ter­zeich­nen, die Befähi­gung zum Rich­ter­amt ha­ben.

Ei­ne Par­tei, die als Be­vollmäch­tig­ter zu­ge­las­sen ist, kann sich selbst ver­tre­ten.

* ei­ne Not­frist ist un­abänder­lich und kann nicht verlängert wer­den.

 

Hein­lein 

Kra­jin­ski 

Hel­sper

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