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HENSCHE RECHTSANWÄLTE, FACHANWALTSKANZLEI FÜR ARBEITSRECHT

 

SG Ber­lin, Ur­teil vom 02.06.2009, S 36 KR 2382/07

   
Schlagworte: Scheinselbständigkeit
   
Gericht: Sozialgericht Berlin
Aktenzeichen: S 36 KR 2382/07
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 02.06.2009
   
Leitsätze:
Vorinstanzen:
   

So­zi­al­ge­richts­bar­keit Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land

Tat­be­stand:

Die Be­tei­lig­ten strei­ten im Rah­men ei­nes Be­triebs­prüfungs­ver­fah­rens um die Fra­ge, ob die für die Kläge­rin beim Bun­des­rat im Be­su­cher­dienst täti­gen Ho­no­rar­kräfte, die Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) und der be­reits ver­stor­be­ne Herr S. W. der So­zi­al­ver­si­che­rungs­pflicht un­ter­lie­gen so­wie um die dies­bezügli­che Nach­for­de­rung von So­zi­al­ver­si­che­rungs­beiträgen für die Jah­re 2001 bis 2004 in Höhe von 15.626,00 EUR. Die Kläge­rin hält im Bun­des­rat ei­nen Be­su­cher­dienst vor, der ins­be­son­de­re Führun­gen durch das Bun­des­rats­gebäude, den Be­such von Ple­nar­sit­zun­gen so­wie Rol­len­spie­le zur Si­mu­la­ti­on von Ple­nar­sit­zun­gen durchführt. Im Be­su­cher­dienst sind über­wie­gend Stu­den­ten und für an­de­re Auf­trag­ge­ber haupt­be­ruf­lich Selbstständi­ge auf Ba­sis von in­halts­glei­chen Ho­no­rar­verträgen tätig. In dem strei­ti­gen Prüfzeit­raum vom 1. Ja­nu­ar 2001 bis zum 31. De­zem­ber 2004 wa­ren die Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) so­wie der be­reits ver­stor­be­ne Herr S. W. in un­ter­schied­li­chem zeit­li­chen Um­fang für die Kläge­rin im Be­su­cher­dienst tätig. In dem von der Kläge­rin ge­genüber den Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) und dem Herrn W. je­weils ver­wen­de­ten Ver­trags­mus­ter heißt es aus­zugs­wei­se: § 1 (1) Der AN [Auf­trag­neh­mer] über­nimmt ab dem [ ] im Rah­men des Be­su­cher­diens­tes des Bun­des­ra­tes in Ber­lin nach Maßga­be ein­zel­ner Ver­ein­ba­run­gen zwi­schen dem AN und der AG [Auf­trag­ge­be­rin = Kläger] die selbstständi­ge Be­treu­ung von Be­su­cher­grup­pen und Ein­zel­be­su­chern. (2) Die Be­treu­ung er­folgt durch Vorträge und Dis­kus­sio­nen, ge­ge­be­nen­falls in Ver­bin­dung mit Rol­len­spie­len, im Ple­nar­saal und an­de­ren Sit­zungsräum­en des Bun­des­ra­tes, je­weils ein­sch­ließlich der Be­ant­wor­tung von Fra­gen der Be­su­cher. (3) Die zu ver­mit­teln­den In­for­ma­tio­nen um­fas­sen fol­gen­de The­men­krei­se: Sta­tus, Auf­ga­ben, Ar­beits­wei­se und Or­ga­ni­sa­ti­on des Bun­des­ra­tes, sei­ne po­li­ti­sche Zu­sam­men­set­zung in Ver­gan­gen­heit und Ge­gen­wart, sei­ne Rol­le im Ver­fas­sungs­gefüge der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land, sei­ne Vorgänger in der deut­schen Ver­fas­sungs­ge­schich­te, das föde­ra­ti­ve Sys­tem nach dem Grund­ge­setz. Die in­halt­li­che Auf­ga­ben­stel­lung im Rah­men die­ses Kon­zep­tes be­steht in der selbstständi­gen und ei­gen­ver­ant­wort­li­chen Ver­mitt­lung von In­for­ma­tio­nen und Tat­sa­chen. § 2 (1) Die AG er­teilt dem AN für je­den In­for­ma­ti­ons­ter­min ei­nen Ein­zel­auf­trag. Der AN wird un­verzüglich erklären, ob er den Auf­trag an­nimmt. Kann er vor­her­se­hen, dass er für mehr als ei­ne Wo­che kei­ne Auf­träge an­neh­men wird, wird er die AG un­verzüglich in-for­mie­ren, da­mit sich die­se bei ih­ren or­ga­ni­sa­to­ri­schen Pla­nun­gen dar­auf ein­rich­ten kann. (2) Aus die­sem Ver­trag kann der AN kei­nen An­spruch auf die Er­tei­lung von Ein­zel­aufträgen, ins­be­son­de­re nicht auf ei­ne be­stimm­te Zahl und Häufig­keit der Ein­zel­aufträge her­lei­ten. Der AN ist in der Ent­schei­dung frei, ob er ei­nen Ein­zel­auf­trag an­nimmt oder ab­lehnt. § 3 (1) Die Führung/Re­fe­ra­te/In­for­ma­ti­ons­ter­mi­ne dau­ern re­gelmäßig 90 Mi­nu­ten. Der AN erhält pro Führung/Re­fe­rat/In­for­ma­ti­ons­ter­min ein Ho­no­rar von EUR. Mit die­sem Be­trag sind al­le et­wai­gen Ne­ben­kos­ten ab­ge­gol­ten. (2) Dau­ern Führun­gen/Re­fe­ra­te/In­for­ma­ti­ons­ter­mi­ne länger als 120 Mi­nu­ten, ver­dop­pelt sich das Ho­no­rar. Fällt ein In­for­ma­ti­ons­ter­min aus, z.B. weil die Be­su­cher­grup­pen ent­ge­gen der Ver­ein­ba­rung nicht er­schei­nen wird bzw. er­schie­nen ist, zahlt die AG dem AN ei­ne Aus­fall­pau­scha­le in Höhe von. Der AN ist in die­sem Fal­le ver­pflich­tet, ge­ge­be­nen­falls bis zu 45 Mi­nu­ten auf das ver­späte­te Ein­tref­fen der Be­su­cher zu war­ten. Die Sätze 2 und 3 gel­ten nicht, wenn die AG den AN spätes­tens ei­ne St­un­de vor Be­ginn des In­for­ma­ti­ons­ter­mins von des­sen Aus­fall un­ter­rich­tet hat. (3) Die Zahl der ge­leis­te­ten In­for­ma­ti­ons­ter­mi­ne ist in ei­nem form­lo­sen prüfba­ren Nach­weis auf­zuführen, den der AN beim Be­su­cher­dienst des Bun­des­ra­tes ein­reicht. Die Zah­lung des Ho­no­rars er­folgt auf der Grund­la­ge der vom Be­su­cher­dienst ge­prüften und sach­lich fest­ge­stell­ten Nach­wei­se. (4) Steu­ern und et­wai­ge So­zi­al­ver­si­che­rungs­beiträge führt der AN selbst ab. (5) Die AG wird über das ge­zahl­te Ho­no­rar ei­ne Kon­troll­mit­tei­lung an das für den AN zuständi­ge Fi­nanz­amt über­sen­den. § 4 (1) Ist der AN an der Durchführung ei­nes nach § 2 Abs. 1 ver­ein­bar­ten In­for­ma­ti­ons­ter­mins ge­hin­dert, teilt er der AG dies un­verzüglich mit, da­mit die­se ei­ne/n an­de­re/n Ver­trags­part­ner/in be­auf­tra­gen kann. (2) Der Ver­trag kann von bei­den Sei­ten je­der­zeit mit ei­ner

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zweiwöchi­gen Frist zum En­de ei­nes je­den Mo­nats gekündigt wer­den. § 5 Der AN hat über in­ter­ne An­ge­le­gen­hei­ten, die ihm auf Grund sei­ner Tätig­keit beim Bun­des­rat zur Kennt­nis kom­men, Ver­schwie­gen­heit zu be­wah­ren. In Zwei­felsfällen hat er vor ei­ner Wei­ter­ga­be zu außer­dienst­li­chen Zwe­cken ei­ne Ge­neh­mi­gung des Bun­des­ra­tes ein­zu­ho­len. Dies gilt auch nach Be­en­di­gung des Ver­trags­verhält­nis­ses. § 6 Die als An­la­ge bei­gefügten "Zusätz­li­chen Ver­trags­be­din­gun­gen" (An­la­ge 1) so­wie die "All­ge­mei­nen Be­din­gun­gen für die Ausführung von Leis­tun­gen" – Teil B der Ver­din­gungs­ord­nung für Leis­tun­gen (VOL/B) in der am 12. Mai 1997 in Kraft ge­tre­te­nen Fas­sung (An­la­ge 2) sind Ver­trags­be­stand­teil. § 7 Ände­run­gen bedürfen der Schrift­form. Et­wai­ge münd­li­che Ne­ben­ab­re­den sind un­wirk­sam. Das ver­ein­bar­te Ho­no­rar be­trug pro Führung/Re­fe­rat /In­for­ma­ti­ons­ter­min (90 Mi­nu­ten) ursprüng­lich 65,00 DM bzw. 33,23 EUR und später (ab 2003) 35,00 EUR. Bei Ab­hal­tung der Führun­gen/Re­fe­ra­te/In­for­ma­ti­ons­ter­mi­ne in ei­ner Fremd­spra­che wur­de ein höhe­res Ho­no­rar von 40,00 EUR ver­ein­bart. Die Aus­fall­pau­scha­le (§ 3 Abs. 2) be­trug 30,00 DM bzw. 15,34 EUR und ab 2003 15,50 EUR. Am 31. Au­gust 2005 wur­de mit den zu die­sem Zeit­punkt noch für die Kläge­rin täti­gen Auf­trag­neh­mern ein Ände­rungs­ver­trag ge­schlos­sen und die Re­ge­lun­gen in § 3 Abs. 1 und 2 der Verträge neu ge­fasst. Die Re­geldau­er der Führun­gen wur­de auf 60 bzw. 90 Mi­nu­ten fest­ge­setzt und das Ho­no­rar für ers­te­re auf 40,00 EUR, für letz­te­re auf 45,00 EUR und für die Be­treu­ung von Grup­pen während ei­ner Ple­nar­sit­zung auf 50,00 EUR. Bei Führun­gen/Re­fe­ra­ten /In­for­ma­ti­ons­ter­mi­nen in ei­ner Fremd­spra­che beträgt das Ho­no­rar 50,00 EUR. Für je­de vol­le Vier­tel­stun­de der Re­gel­zeitüber­schrei­tung wird ein zusätz­li­ches Ho­no­rar von 10,00 EUR gewährt, bei Aus­fall ei­ner Führung 20,00 EUR, so­fern der Auf­trag­neh­mer nicht min­des­tens 60 Mi­nu­ten vor Ver­an­stal­tungs­be­ginn über den Aus­fall in­for­miert wur­de. In der Zeit vom 1. Au­gust 2005 bis zum 25. Ok­to­ber 2006 führ­te die Be­klag­te bei der Kläge­rin ei­ne Be­triebs­prüfung nach § 28p SGB IV be­tref­fend den Prüfzeit­raum vom 1. Ja­nu­ar 2001 bis zum 31. De­zem­ber 2004 durch. Her­bei prüfte die Be­klag­te ins­be­son­de­re die Tätig­keit der im Be­su­cher­dienst täti­gen Ho­no­rar­kräfte und führ­te un­ter an­de­rem stich­pro­ben­ar­ti­ge Er­mitt­lun­gen durch persönli­che Be­fra­gung der Ho­no­rar­kräfte mit­tels Fra­ge­bo­gen durch. Hin­sicht­lich der von den be­frag­ten Bei­ge­la­de­nen dies­bezüglich ge­mach­ten An­ga­ben wird auf die Ver­wal­tungs­ak­ten der Be­klag­ten Be­zug ge­nom­men. Mit Be­scheid vom 25. Ok­to­ber 2006 stell­te die Be­klag­te ge­genüber der Kläge­rin fest, dass die im Be­su­cher­dienst täti­gen Ho­no­rar­kräfte dem Grun­de nach der So­zi­al­ver­si­che­rung un­ter­lie­gen und for­der­te So­zi­al­ver­si­che­rungs­beiträge für den Prüfzeit­raum be­tref­fend die Bei­ge­la­de­nen 1) bis 7) und 15) in Höhe von ins­ge­samt 15.626,00 EUR nach. Zur Be­gründung gab die Be­klag­te an, dass die bei der Kläge­rin im Be­su­cher­dienst täti­gen Ho­no­rar­kräfte abhängig beschäftigt sei­en und da­mit dem Grun­de nach der So­zi­al­ver­si­che­rungs­pflicht un­terlägen. Hin­sicht­lich der vor­ge­nann­ten Bei­ge­la­de­nen, die je­weils als or­dent­li­che Stu­die­ren­de bzw. während der El­tern­zeit bei der Kläge­rin tätig sei­en, be­gin­ne die So­zi­al­ver­si­che­rungs­pflicht dem Grun­de nach je­weils mit Auf­nah­me der Tätig­keit, da in­so­fern von gro­ber Fahrlässig­keit der Kläge­rin aus­zu­ge­hen sei. In­so­fern for­der­te die Be­klag­te Beiträge zur Ren­ten­ver­si­che­rung bzw. – bei Vor­lie­gen ei­ner ge­ringfügi­gen Beschäfti­gung – Pau­schalbeiträge zur Kran­ken- und Ren­ten­ver­si­che­rung nach. Hin­sicht­lich der Bei­ge­la­de­nen zu 8) bis 14) und des zwi­schen­zeit­lich ver­stor­be­nen Herrn W., die je­weils haupt­be­ruf­lich selbstständig wa­ren, stell­te die Be­klag­te den Ein­tritt der Ver­si­che­rungs­pflicht je­weils erst mit Be­kannt­ga­be der Ent­schei­dung fest und for­der­te dem­ent­spre­chend kei­ne Beiträge nach. Den hier­ge­gen ge­rich­te­ten Wi­der­spruch der Kläge­rin wies die Be­klag­te mit Wi­der­spruchs­be­scheid vom 3. Au­gust 2007 zurück. Zur Be­gründung führ­te sie un­ter an­de­rem aus, dass die im Be­su­cher­dienst täti­gen Ho­no­rar­kräfte abhängig beschäftigt und nicht selbstständig sei­en. Sie sei­en ins­be­son­de­re kei­ne selbstständi­gen Lehr­kräfte, da ih­re Auf­ga­ben nicht mit de­nen ei­nes Leh­rers in ei­ner selbstständi­gen Bil­dungs­ein­rich­tung ver­gleich­bar sei­en. Die Tätig­keit der Ho­no­rar­kräfte sei am ehes­ten ver­gleich­bar mit Be­su­cherführern in Mu­se­en oder Aus­stel­lun­gen bzw. Mit­ar­bei­tern im Be­reich der Öffent­lich­keits­ar­beit. Der­ar­ti­ge Tätig­kei­ten sei­en aber grundsätz­lich ver­si­che­rungs­pflich­tig. Auch hätten die bei­ge­la­de­nen Ho­no­rar­kräfte fast al­le kein ei­ge­nes Ge­wer­be an­ge­mel­det und auch kei­ne wei­te­ren Auf­trag­ge­ber. Die Ar­beits­be­din­gun­gen sei­en in dem Ho­no­rar­ver­trag schrift­lich fest­ge­hal­ten wor­den und die Ho­no­rar­kräfte sei­en zur persönli­chen Ausführung der Tätig­keit ver­pflich­tet ge­we­sen. Sie hätten zu­dem kein un­ter­neh­me­ri­sches Ri­si­ko zu tra­gen, da sie we­der ei­ge­ne Ar­beits­mit­tel noch ih­re ei­ge­ne Ar­beits­kraft mit un­ge­wis­sem Er­folg ein­set­zen würden und bei Aus­fall der Führung so­gar ei­ne Aus­fall­pau­scha­le bekämen. Auch hätten sie kei­nen Ein­fluss auf die Preis­ge­stal­tung, da das Ho­no­rar ein­sei­tig vor­ge­ge­ben sei. Die Ho­no­rar­kräfte sei­en zu­dem in zeit­li­cher und ört­li­cher Hin­sicht wei­sungs­ge­bun­den und in die Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on des Bun­des­ra­tes ein­ge­glie­dert. Auch in in­halt­li­cher Hin­sicht ent­hiel­ten die schrift­li­chen Ho­no­rar­verträge kon­kre­te Vor­ga­ben zu In­halt und Art der In­for­ma­ti­ons­ver­mitt­lung. Bei der ge­bo­te­nen Ge­samt­be­trach­tung überwögen da­her letzt­lich die für abhängi­ge Beschäfti­gungs­verhält­nis­se spre­chen­den Umstände. Die Ver­si­che­rungs­pflicht be­gin­ne bei den Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 7) und 15) mit Be­ginn der Beschäfti­gung, da der Kläge­rin in­so­fern gro­be Fahrlässig­keit zur Last fal­le. Hin­sicht­lich der Bei­ge­la­de­nen zu 8) bis 14) und des Herrn W. sei die Fest­stel­lung der Ver­si­che­rungs­pflicht nur für die Zu­kunft we­gen de­ren an­der­wei­ti­ger haupt­be­ruf­lich selbstständi­ger Tätig­keit im Rah­men ei­ner Ku­lan­zent­schei­dung ver­tret­bar. Am 28. Au­gust 2007 hat die Kläge­rin Kla­ge er­ho­ben. Sie ist der

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An­sicht, bei der Tätig­keit der im Be­su­cher­dienst täti­gen Ho­no­rar­kräfte han­de­le es sich um ei­ne selbstständi­ge Tätig­keit und nicht um ei­ne abhängi­ge und da­mit so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäfti­gung. Es feh­le in­so­fern an we­sent­li­chen Abhängig­keits­struk­tu­ren so­wie an ei­nem Wei­sungs­gefüge. Bei der zwi­schen der Kläge­rin und den bei­ge­la­de­nen Ho­no­rar­kräften ab­ge­schlos­se­nen ver­trag­li­chen Ver­ein­ba­rung han­de­le es sich um ei­nen Rah­men­ver­trag, der le­dig­lich ei­nen Rah­men für even­tu­el­le wei­te­re Ein­zel­ver­ein­ba­run­gen dar­stel­le. Bis auf den Bei­ge­la­de­nen zu 7) sei auch von al­len bei­ge­la­de­nen Ho­no­rar­kräften und von der Kläge­rin bis zum heu­ti­gen Ta­ge ei­ne Selbstständig­keit ge­wollt. Hierfür spre­che auch das Feh­len von Ver­ein­ba­run­gen über Ent­gelt­fort­zah­lung, Ur­laub, Ur­laubs­geld etc. und dass die bei­ge­la­de­nen Ho­no­rar­kräfte selbst für die Zah­lung von Steu­ern und So­zi­al­ab­ga­ben ver­ant­wort­lich sei­en. Je­der ein­zel­ne Auf­trag­neh­mer ent­schei­de zu­dem frei darüber, ob er ei­nen Auf­trag an­neh­me oder nicht und zu­dem auch über die we­sent­li­che in­halt­li­che Aus­ge­stal­tung sei­ner Führung, die er nach den Wünschen der be­sich­ti­gen­den Grup­pen, nicht hin­ge­gen nach den Vor­stel­lun­gen und Vor­ga­ben der Kläge­rin aus­rich­te. Es lie­ge in sei­nem al­lei­ni­gen Er­mes­sen, ob er ei­ne über­nom­me­ne Führung z.B. all­ge­mein­po­li­tisch, his­to­risch und/oder ar­chi­tek­to­nisch oder in sons­ti­ger Wei­se aus­ge­stal­te. Er ent­schei­de über die The­men­ge­stal­tung nach ei­ge­ner Maßga­be. Die Kläge­rin hal­te für In­ter­es­sier­te In­for­ma­ti­ons­broschüren be­reit. Die­ser kann sich der Auf­trag­neh­mer je­weils be­die­nen und sie nach Wunsch an die Be­su­cher aushändi­gen. Ei­ne Ver­pflich­tung, die Führun­gen dar­an aus­zu­rich­ten, be­ste­he in­des nicht. In­so­fern er­ge­be sich das für das Vor­lie­gen ei­ner abhängi­gen Beschäfti­gung er­for­der­li­che Min­dest­maß an Wei­sungs­struk­tu­ren und vor­ge­ge­be­nen Rah­men­be­din­gun­gen we­der aus den ge­schlos­se­nen schrift­li­chen Verträgen noch aus der tatsächli­chen Aus­ge­stal­tung der Tätig­keit. Die Fest­le­gung von An­fangs- und Be­en­di­gungs­zei­ten ver­mitt­le hier­bei noch kei­ne Wei­sungs­abhängig­keit. Die schrift­li­che Ver­ein­ba­rung ge­be kei­ne brauch­ba­ren Hin­wei­se auf ir­gend­wel­che Abhängig­keits­struk­tu­ren. So ha­be der Auf­trag­neh­mer kei­nen An­spruch auf Er­tei­lung ei­nes oder meh­re­rer Auf­träge und könne auch nicht zur Über­nah­me ei­nes Auf­tra­ges ver­pflich­tet wer­den. Hier­in würden sich die bei­ge­la­de­nen Auf­trag­neh­mer auch von an­ge­stell­ten Mu­se­umswärtern bzw. –führern so­wie Mit­ar­bei­tern im Be­reich der Öffent­lich­keits­ar­beit un­ter­schei­den. Ge­gen das Vor­lie­gen ei­ner abhängi­gen Beschäfti­gung spre­che auch die Ver­ein­ba­rung der Gel­tung der VOL/B. Zu­dem könn­ten die Auf­trag­neh­mer die Tätig­keit nach dem Ver­trag in zeit­li­cher und in­halt­li­cher Hin­sicht frei ge­stal­ten und es be­ste­he letzt­lich auch kei­ne Pflicht zur persönli­chen Er­le­di­gung des Auf­tra­ges. Die Auf­trag­neh­mer ver­blie­ben viel­mehr in wei­te­strei­chen­der ins­be­son­de­re zeit­li­cher Selbst­be­stim­mung durch auch kurz­fris­ti­ge Ab­sa­gemöglich­kei­ten so­gar oh­ne An­ga­be von Gründen. Die­se zeit­li­che Selbst­be­stim­mung über­wie­ge ei­ne viel­leicht ge­rin­ge or­ga­ni­sa­to­ri­sche Ein­bin­dung bei wei­tem. Es ge­be kei­ne zeit­li­che, in­halt­li­che oder sonst wie auch im­mer ge­ar­te­te Kon­trol­le mit Aus­nah­me der im In­ter­es­se der Rech­nungs­prüfung vor­ge­nom­me­nen Prüfung, ob der Auf­trag über­haupt aus­geführt wur­de. Die von der Kläge­rin vorüber­ge­hend durch­geführ­te Eva­lu­ie­rung ha­be nicht die Tätig­keit der bei­ge­la­de­nen Auf­trag­neh­mer re­spek­ti­ve de­ren Qua­lität, son­dern aus­sch­ließlich das je­wei­li­ge For­mat der Ver­an­stal­tung, et­wa des "Rol­len­spiels", be­trof­fen. Die Auf­trag­neh­mer sei­en da­her we­der in die Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on der Kläge­rin wie frem­de Ar­beits­kräfte ein­ge­glie­dert noch an ein­zel­ne oder all­ge­mei­ne Wei­sun­gen ge­bun­den, son­dern un­abhängig. Die Kläge­rin ma­che den Auf­trag­neh­mern auch kei­ne Vor­ga­ben zur Klei­dung und führe über sie auch kei­ne Per­so­nal­ak­te. Das den Ho­no­rar­kräften zur Verfügung ge­stell­te Na­mens­schild sei le­dig­lich zur Kennt­lich­ma­chung ge­genüber den Grup­pen be­stimmt und be­rech­ti­ge – im Ge­gen­satz zu dem den An­ge­stell­ten zur Verfügung ge­stell­ten Dienst­aus­wei­sen – nicht ein­mal zum Be­tre­ten des Bun­des­rats­gebäudes. Die Fra­ge des un­ter­neh­me­ri­schen Ri­si­kos sei im vor­lie­gen­den Zu­sam­men­hang un­er­heb­lich. Da schon die Kläge­rin kein ei­ge­nes un­ter­neh­me­ri­sches Ri­si­ko tra­ge, könne fol­ge­lo­gisch auch auf Sei­ten der Auf­trag­neh­mer ein nicht fest­stell­ba­res Un­ter­neh­mer­ri­si­ko kein taug­li­ches Ab­gren­zungs­kri­te­ri­um hin­sicht­lich des Vor­lie­gens ei­ner abhängi­gen Beschäfti­gung sein. Un­abhängig vom Vor­lie­gen abhängi­ger Beschäfti­gun­gen be­gin­ne die Ver­si­che­rungs­pflicht hin­sicht­lich al­ler bei­ge­la­de­ner Auf­trag­neh­mer je­den­falls erst mit Be­kannt­ga­be der Ent­schei­dung (am 27. Ok­to­ber 2006), da der Kläge­rin hin­sicht­lich des Vor­lie­gens der So­zi­al­ver­si­che­rungs­pflicht je­den­falls kei­ne gro­be Fahrlässig­keit vor­zu­wer­fen sei. Die Kläge­rin be­an­tragt, den Be­scheid der Be­klag­ten vom 25. Ok­to­ber 2006 in der Ge­stalt des Wi­der­spruchs­be­schei­des vom 3. Au­gust 2007 auf­zu­he­ben. Die Be­klag­te be­an­tragt, die Kla­ge ab­zu­wei­sen. Sie ver­weist zur Be­gründung auf die an­ge­foch­te­nen Be­schei­de. Der Bei­ge­la­de­ne zu 7) be­an­tragt eben­falls, die Kla­ge ab­zu­wei­sen. Die übri­gen Bei­ge­la­de­nen ha­ben kei­ne Anträge ge­stellt. Der Bei­ge­la­de­ne zu 7) ist der An­sicht, bei sei­ner Tätig­keit für die Kläge­rin han­de­le es sich um ei­ne abhängi­ge und da­mit so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäfti­gung. Er sei wei­sungs­ge­bun­den und in die Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on der Kläge­rin ein­ge­glie­dert. Die or­ga­ni­sa­to­ri­sche Ein­ge­bun­den­heit er­ge­be sich dar­aus, dass die Be­su­cher­pläne auf Grund der Mel­dun­gen der Grup­pen zunächst durch die Lei­te­rin des Be­su­cher­diens­tes zur Verfügung ge­stellt würde und dann nach Ein­tra­gung der Ho­no­rar­kräfte für die von ih­nen gewünsch­ten Ter­mi­ne die endgülti­ge Be­su­cher­lis­te durch die Zeu­gin L. er­stellt wer­de. Par­al­lel zu der Be­su­cher­lis­te wer­de ein Ab­lauf­plan er­stellt, der den zeit­li­chen Ab­lauf der Führun­gen re­ge­le. In­so­fern sei ei­ne kon­se­quen­te zeit­li­che Or­ga­ni­sa­ti­on der Führun­gen zur Gewähr­leis­tung ei­nes

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rei­bungs­lo­sen Ab­laufs der Führun­gen und zur Ko­or­di­na­ti­on der Ar­beit der an den Führun­gen eben­falls be­tei­lig­ten (fest an­ge­stell­ten) Ser­vice­kräfte zwin­gend er­for­der­lich. In zeit­li­cher, ört­li­cher und in­halt­li­cher Hin­sicht sei­en die im Be­su­cher­dienst täti­gen Ho­no­rar­kräfte streng an die Vor­ga­ben der Kläge­rin ge­bun­den. So ge­be es kla­re An­wei­sun­gen zur Klei­dung (grds. An­zug, bei Er­wach­se­nen­grup­pen auch Kra­wat­te) und zu dem mit den Be­su­cher­grup­pen durch­zuführen­den Pro­gramm. Dass hin­sicht­lich des In­halts der ein­zel­nen Führun­gen ein Frei­raum be­ste­he, ste­he der Abhängig­keit nicht ent­ge­gen, da es sich in­so­fern um höhe­re Diens­te han­de­le und die Fähig­keit, die Führung an den In­ter­es­sen der Grup­pe aus­zu­rich­ten, ei­ne gu­te Führung aus­mach­te. Eben­so we­nig ste­he der Abhängig­keit ent­ge­gen, dass es den Ho­no­rar­kräften frei ste­he, ob und in wel­chem Um­fang sie sich für die Über­nah­me von Führun­gen zur Verfügung stel­len. In­so­fern han­de­le es sich um Ar­beit auf Ab­ruf nach § 12 Teil­zeit- und Be­fris­tungs­ge­setz. Sch­ließlich tra­ge der Bei­ge­la­de­ne zu 7) kei­ner­lei un­ter­neh­me­ri­sches Ri­si­ko. Der Bei­ge­la­de­ne zu 14) führt aus, dass er seit 1990 frei­be­ruf­lich jour­na­lis­tisch tätig und in die­sem Rah­men über die Künst­ler­so­zi­al­kas­se kran­ken-, pfle­ge- und ren­ten­ver­si­chert sei und dass er zu­dem auch für wei­te­re Auf­trag­ge­ber (Bun­des­tag, Bun­des­pres­se­amt, Ab­ge­ord­ne­ten­haus von Ber­lin) tätig sei. In die Be­rech­nung sei­ner Beiträge zur Künst­ler­so­zi­al­ver­si­che­rung gin­gen auch die Ein­nah­men aus den Auf­trägen der Kläge­rin voll ein. Die So­zi­al­ver­si­che­rungs­pflicht würde für ihn ei­ne dop­pel­te Bei­trags­zah­lung be­deu­ten. Die Kla­ge sei da­her un­be­gründet. Im Übri­gen or­ga­ni­sie­re er sei­ne Führun­gen in­halt­lich völlig selbstständig und un­ter­lie­ge hier­bei kei­ner­lei Vor­ga­ben sei­tens der Kläge­rin. Er ha­be auch im Lau­fe sei­ner Tätig­keit noch nie ei­ne münd­li­che An­wei­sung der Zeu­gin L. er­hal­ten. Die Be­reit­stel­lung ei­nes Post­fachs sei le­dig­lich ein Bei­trag zur Ein­spa­rung öffent­li­cher Gel­der, nicht je­doch Aus­druck ei­ner or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ein­glie­de­rung in den Bun­des­rat. Ei­ne Ein­bin­dung er­ge­be sich auch nicht aus der Über­sen­dung von In­for­ma­ti­ons­ma­te­ri­al und der Durchführung von Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen. Er sei auch kei­ner­lei Ar­beits­zeit­re­gime un­ter­wor­fen. Die nur für ei­nen kur­zen Zeit­raum er­folg­te Eva­lu­ie­rung ha­be aus­sch­ließlich der Aus­wer­tung des For­mats der Führun­gen, nicht aber der Über­prüfung der Ho­no­rar­kräfte ge­dient. Er, der Bei­ge­la­de­ne zu 14), tra­ge auch ein un­ter­neh­me­ri­sches Ri­si­ko, da er bei schlech­ter Qua­lität sei­ner Führun­gen Ge­fahr lau­fe, kei­ne Auf­träge mehr zu be­kom­men. Es liegt fer­ner ei­ne schrift­li­che Äußerung des Bei­ge­la­de­nen zu 10) vor, die in der münd­li­chen Ver­hand­lung am 2. Ju­ni 2009 ver­le­sen wur­de und de­ret­we­gen voll­umfäng­lich auf Bd. 2 Bl. 31f., d.A. Be­zug ge­nom­men wird. In dem Erörte­rungs­ter­min am 31. Ju­li 2008 hat der Vor­sit­zen­de die Lei­te­rin des Be­su­cher­diens­tes der Kläge­rin beim Bun­des­rat, die Zeu­gin L., zum In­halt der Tätig­keit der bei­ge­la­de­nen Auf­trag­neh­mer be­fragt und sie in der münd­li­chen Ver­hand­lung am 2. Ju­ni 2009 zeu­gen­schaft­lich ver­nom­men. Hin­sicht­lich der von ihr ge­mach­ten An­ga­ben wird auf die Sit­zungs­nie­der­schrif­ten Be­zug ge­nom­men. Fer­ner hat das Ge­richt in der münd­li­chen Ver­hand­lung am 28. Mai 2009 und am 2. Ju­ni 2009 die Bei­ge­la­de­nen zu 2), 3), 7), 9), 14), 11) und 13) zum In­halt ih­rer Tätig­keit be­fragt. Hin­sicht­lich der von ih­nen ge­mach­ten An­ga­ben wird eben­falls auf die Sit­zungs­nie­der­schrif­ten Be­zug ge­nom­men. Hin­sicht­lich der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten des Sach- und Streit­stan­des wird auf den In­halt der Ge­richts­ak­ten so­wie der Ver­wal­tungs­ak­ten der Be­klag­ten Be­zug ge­nom­men, die in der münd­li­chen Ver­hand­lung vor­ge­le­gen ha­ben.

Ent­schei­dungs­gründe:

Die zulässi­ge An­fech­tungs­kla­ge (§ 54 Abs. 1 SGG) hat in der Sa­che kei­nen Er­folg. Der an­ge­foch­te­ne Be­scheid der Be­klag­ten ist rechtmäßig und be­schwert die Kläge­rin nicht (vgl. § 54 Abs. 2 Satz 1 SGG). Rechts­grund­la­ge des an­ge­foch­te­nen Be­schei­des ist § 28p So­zi­al­ge­setz­buch Vier­tes Buch (SGB IV). Da­nach prüfen die Träger der Ren­ten­ver­si­che­rung bei den Ar­beit­ge­bern, ob die­se ih­re Mel­de­pflich­ten und ih­re sons­ti­gen Pflich­ten nach die­sem Ge­setz­buch, die im Zu­sam­men­hang mit dem Ge­samt­so­zi­al­ver­si­che­rungs­bei­trag ste­hen, ord­nungs­gemäß erfüllen. Die Träger der Ren­ten­ver­si­che­rung er­las­sen im Rah­men der Prüfung Ver­wal­tungs­ak­te zur Ver­si­che­rungs­pflicht und Bei­tragshöhe in der Kran­ken-, Pfle­ge- und Ren­ten­ver­si­che­rung so­wie nach dem Recht der Ar­beitsförde­rung ein­sch­ließlich der Wi­der­spruchs­be­schei­de ge­genüber den Ar­beit­ge­bern. Die Be­klag­te hat da­nach in dem an­ge­foch­te­nen Be­scheid zu Recht fest­ge­stellt, dass die Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) und der Herr S. W. im Rah­men ih­rer Tätig­keit für die Kläge­rin dem Grun­de nach der So­zi­al­ver­si­che­rungs­pflicht un­ter­lie­gen und auch die Bei­trags­nach­for­de­rung in Höhe von 15.626,00 EUR ist dem Grun­de und der Höhe nach be­rech­tigt. Die Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) und der Herr W. sind/wa­ren bei der Kläge­rin abhängig beschäftigt und un­ter­lie­gen/un­ter­la­gen da­her dem Grun­de nach der So­zi­al­ver­si­che­rungs­pflicht (§ 5 Abs. 1 Nr. 1 Fünf­tes Buch So­zi­al­ge­setz­buch – SGB V, § 20 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 Elf­tes Buch So­zi­al­ge­setz­buch – SGB XI, § 1 Satz 1 Nr. 1 Sechs­tes Buch So­zi­al­ge­setz­buch – SGB VI - und § 25 Abs. 1 des Drit­ten Bu­ches So­zi­al­ge­setz­buch – SGB III), wo­bei bei den Bei­ge­la­de­nen zu 8) bis 14) we­gen der haupt­be­ruf­lich selbstständi­gen Tätig­keit kei­ne Ver­si­che­rungs­pflicht in der ge­setz­li­chen Kran­ken- und Pfle­ge­ver­si­che­rung be­steht (vgl. § 5 Abs. 5 SGB V, § 1 Abs. 2 Satz 1 SGB XI) und die Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 7) und 15) so­wie der ver­stor­be­ne Herr W. als or­dent­li­che Stu­die­ren­de nur der Ren­ten­ver­si­che­rungs­pflicht un­ter­lie­gen (vgl. § 6 Abs. 1 Nr. 3 SGB V, § 1 Abs. 2 Satz 1 SGB XI, § 27 Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 SGB III). So­fern die Bei­ge­la­de­nen

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zu 1) bis 15) und der Herr W. im Ein­zel­fall le­dig­lich ge­ringfügig tätig sind/wa­ren, sind/wa­ren sie zwar so­zi­al­ver­si­che­rungs­frei (§ 27 Abs. 2 Satz 1 SGB III, § 7 Abs. 1 SGB V, § 5 Ab. 2 SGB VI, § 1 Abs. 2 Satz 1 SGB XI), je­doch hat/hat­te die Kläge­rin in­so­fern Pau­schalbeiträge zur Kran­ken und Ren­ten­ver­si­che­rung ab­zuführen (§ 249b SGB V, § 172 Abs. 3 Satz 1 SGB VI). Be­ur­tei­lungs­maßstab für das Vor­lie­gen ei­ner abhängi­gen Beschäfti­gung ist § 7 Abs. 1 SGB IV. Da­nach ist Beschäfti­gung die nicht­selbstständi­ge Ar­beit, ins­be­son­de­re in ei­nem Ar­beits­verhält­nis (Satz 1). Nach der ständi­gen Recht­spre­chung des BSG (stell­ver­tre­tend Ur­teil vom 28.05.2008 – B 12 KR 13/07 R, zi­tiert nach ju­ris) setzt ei­ne Beschäfti­gung vor­aus, dass der Ar­beit­neh­mer vom Ar­beit­ge­ber persönlich abhängig ist. Bei ei­ner Beschäfti­gung in ei­nem frem­den Be­trieb ist dies der Fall, wenn der Beschäftig­te in den Be­trieb ein­ge­glie­dert ist und da­bei ei­nem Zeit, Dau­er, Ort und Art der Ausführung um­fas­sen­den Wei­sungs­recht des Ar­beit­ge­bers un­ter­liegt. Dem­ge­genüber ist ei­ne selbstständi­ge Tätig­keit vor­nehm­lich durch das ei­ge­ne Un­ter­neh­mer­ri­si­ko, das Vor­han­den­sein ei­ner ei­ge­nen Be­triebsstätte, die Verfügungsmöglich­keit über die ei­ge­ne Ar­beits­kraft und die im We­sent­li­chen frei ge­stal­te­te Tätig­keit und Ar­beits­zeit ge­kenn­zeich­net. Ob je­mand abhängig beschäftigt oder selbstständig tätig ist, hängt da­von ab, wel­che Merk­ma­le über­wie­gen. Maßge­bend ist stets das Ge­samt­bild der Ar­beits­leis­tung (BSG, a.a.O.). Aus­gangs­punkt der Prüfung ist nach ständi­ger Recht­spre­chung des BSG (vgl. Ur­teil vom 24.01.2007, B 12 KR 31/06 R, SozR 4-2400 § 7 Nr. 7 Rd­Nr. 17; Ur­teil vom 28.05.2008, a.a.O.) zunächst das Ver­trags­verhält­nis der Be­tei­lig­ten, so wie es sich aus den von ih­nen ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen er­gibt und sich aus ih­rer ge­leb­ten Be­zie­hung er­sch­ließen lässt. Ei­ne im Wi­der­spruch zu ursprüng­lich ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen ste­hen­de tatsächli­che Be­zie­hung und die sich hier­aus er­ge­ben­de Schluss­fol­ge­rung auf die tatsächlich ge­woll­te Na­tur der Rechts­be­zie­hung geht aber der for­mel­len Ver­ein­ba­rung re­gelmäßig vor. In die­sem Sin­ne gilt, dass die tatsächli­chen Verhält­nis­se den Aus­schlag ge­ben, wenn sie von den Ver­ein­ba­run­gen ab­wei­chen (BSG, Ur­teil vom 24.01.2007, a.a.O., Rd­Nr. 17, m.w.N.). Maßgeb­lich ist die Rechts­be­zie­hung da­nach so, wie sie prak­ti­ziert wird, und die prak­ti­zier­te Be­zie­hung so, wie sie recht­lich zulässig ist. Un­ter Berück­sich­ti­gung die­ser Grundsätze ist die Kam­mer im Rah­men der vor­zu­neh­men­den Ge­samtwürdi­gung zu der Auf­fas­sung ge­langt, dass vor­lie­gend die für ein abhängi­ges Beschäfti­gungs­verhält­nis spre­chen­den Umstände über­wie­gen. Die zwi­schen der Kläge­rin und den Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) so­wie dem ver­stor­be­nen Herrn W. je­weils in­halts­gleich ab­ge­schlos­se­ne ver­trag­li­che "Ver­ein­ba­rung" so­wie die Ände­rungs­ver­ein­ba­run­gen vom 1. Ok­to­ber 2003 und vom 31. Au­gust 2003 ent­hal­ten so­wohl für als auch ge­gen ei­ne abhängi­ge Beschäfti­gung spre­chen­de Re­ge­lun­gen und las­sen da­her ei­ne ein­deu­ti­ge Ent­schei­dung über die Ver­si­che­rungs­pflicht nicht zu. Für Selbstständig­keit spricht zunächst, dass nach § 2 Abs. 2 der Ver­ein­ba­rung kein An­spruch auf die Er­tei­lung von Ein­zel­aufträgen be­steht und dass der Auf­trag­neh­mer da­nach je­weils frei in der An­nah­me oder Ab­leh­nung ei­nes Auf­tra­ges ist. Für Selbstständig­keit spricht fer­ner, dass in § 3 hin­sicht­lich der Vergütung je­weils von "Ho­no­rar" die Re­de ist und dass kei­ne Ent­gelt­fort­zah­lung so­wie kei­ne Son­der­gra­ti­fi­ka­tio­nen wie Weih­nachts- und Ur­laubs­geld ge­zahlt wer­den und dass es auch kei­ne Ur­laubs­re­ge­lung gibt. Auch spricht für Selbstständig­keit, dass der Auf­trag­neh­mer nach § 3 Abs. 4 der Ver­ein­ba­rung Steu­ern und So­zi­al­beiträge je­weils selbst zah­len muss. Die vor­ge­nann­ten Re­ge­lun­gen deu­ten dar­auf hin, dass zwi­schen den Ver­trags­par­tei­en die Be­gründung ei­nes abhängi­gen Beschäfti­gungs­verhält­nis­ses nicht ge­wollt war. Ei­nem im Ver­trag do­ku­men­tier­ten Wil­len der Ver­trags­par­tei­en, kein so­zi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ges Beschäfti­gungs­verhält­nis zu wol­len, kommt je­den­falls dann in­di­zi­el­le Be­deu­tung zu, wenn die­ser dem fest­ge­stell­ten sons­ti­gen tat-sächli­chen Verhält­nis nicht of­fen­sicht­lich wi­der­spricht und er durch wei­te­re As­pek­te gestützt wird (BSG, Ur­teil vom 28.05.2008, a.a.O., Rd­Nr. 16). In­des enthält der Ver­trag auch Re­ge­lun­gen, die für das Vor­lie­gen ei­ner abhängi­gen Beschäfti­gung spre­chen, so ins­be­son­de­re § 1 Abs. 2 und 3 des Ver­tra­ges, in de­nen der in­halt­li­che Rah­men der Führun­gen ver­trag­lich vor­ge­ge­ben ist. So sind die bei den Führun­gen zu be­han­deln­den The­men­krei­se in § 1 Abs. 3 kon­kret be­nannt. In § 3 Abs. 1 ist zu­dem auch der zeit­li­che Rah­men der Führun­gen (re­gelmäßig 60 bzw. 90 Mi­nu­ten) vor­ge­ge­ben. Dass die Auf­trag­neh­mer nach § 1 Abs. 3 Satz 2 des Ver­tra­ges in­ner­halb des vor­ge­ge­be­nen Rah­mens die In­for­ma­tio­nen und Tat­sa­chen selbstständig und ei­gen­ver­ant­wort­lich ver­mit­teln sol­len und sich die In­for­ma­tio­nen auch über­wie­gend selbstständig ver­schaf­fen, spricht nicht ge­gen das Vor­lie­gen ei­ner abhängi­gen Beschäfti­gung. In­so­fern han­delt es sich eher um Diens­te höhe­rer Art, in de­nen ein ge­wis­ser in­halt­li­cher Frei­raum üblich ist und sich die Wei­sungs­ge­bun­den­heit zur funk­ti­ons­ge­recht die­nen­den Teil­ha­be am Ar­beits­pro­zess ver­fei­nert. Die Qua­lität ei­ner Be­su­cherführung wird be­son­ders da­durch mit­be­stimmt, dass sich der Führer auf die In­ter­es­sen und Wünsche der Grup­pe ein­stel­len kann. In­so­fern wäre es auch im Rah­men ei­nes abhängi­gen Beschäfti­gungs­verhält­nis­ses le­bens­fremd, dass ein star­rer in­halt­li­cher Rah­men oder gar kon­kre­te For­mu­lie­run­gen vor­ge­ge­ben würden. Während der Rah­men­ver­trag als sol­cher da­nach so­wohl für als auch ge­gen das Vor­lie­gen ei­ner abhängi­gen Beschäfti­gung spre­chen­de Re­ge­lun­gen enthält, über­wie­gen bei Berück­sich­ti­gung der tatsächli­chen Um­set­zung des Rah­men­ver­tra­ges im Rah­men der je­wei­li­gen Ein­zel­aufträge die für ei­ne abhängi­ge Beschäfti­gung spre­chen­den Umstände nach An­sicht der Kam­mer deut­lich. In­so­fern brauch­te die Kam­mer nicht den sich le­dig­lich in De­tail­fra­gen er­ge­ben­den Wi­dersprüchen der An­ga­ben der in der

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münd­li­chen Ver­hand­lung be­frag­ten Bei­ge­la­de­nen und der Zeu­gin L. nach­zu­ge­hen, da be­reits die un­strei­ti­gen Tat­sa­chen ei­ne ein­deu­ti­ge Ein­ord­nung der Tätig­keit als abhängi­ges Beschäfti­gungs­verhält­nis zu­las­sen. Die Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) und der Herr W. sind bzw. wa­ren in ho­hem Maße in die be­trieb­li­che Or­ga­ni­sa­ti­on der Kläge­rin ein­ge­bun­den. Der Be­su­cher­dienst ist Teil des Bun­des­ra­tes und wird von dort an­ge­stell­ten Per­so­nen or­ga­ni­siert. Zur Ermögli­chung ei­nes rei­bungs­lo­sen Ab­laufs der teil­wei­se sehr eng auf­ein­an­der fol­gen­den Führun­gen und zur Ko­or­di­na­ti­on der Ar­beit der an den Führun­gen be­tei­lig­ten Per­so­nen, ins­be­son­de­re auch der Ser­vice­kräfte, ist ei­ne de­tail­lier­te Pla­nung und Or­ga­ni­sa­ti­on der Führun­gen un­erläss­lich. Dies hat auch die Zeu­gin L. bei ih­rer Ver­neh­mung im Ter­min zur münd­li­chen Ver­hand­lung bestätigt, in dem sie ins­be­son­de­re erklärte, dass die in letz­ter Zeit er­heb­lich ge­stie­ge­ne Nach­fra­ge von Be­su­cher­grup­pen ei­ne straf­fe­re Ko­or­di­na­ti­on der Führun­gen und ei­ne strik­te­re Ein­hal­tung der vor­ge­ge­be­nen zeit­li­chen Rah­men der Führun­gen durch die Ho­no­rar­kräfte er­for­dert. Die Zeu­gin L. als Lei­te­rin des Be­su­cher­diens­tes sam­melt hier­zu zunächst die An­mel­dun­gen der Be­su­cher­grup­pen und er­stellt hier­aus ei­nen Wo­chen­plan­ent­wurf. Die Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) können dann durch Ein­tra­gung in den Wo­chen­plan­ent­wurf zwar zunächst frei darüber ent­schei­den, für wel­che Ta­ge und Zei­ten sie sich für Führun­gen zur Verfügung stel­len. Mit dem dann von der Zeu­gin L. er­stell­ten endgülti­gen Wo­chen­plan sind die­je­ni­gen Be­su­cherführer, de­nen die Zeu­gin L. Führun­gen zu-ge­wie­sen hat, in die Or­ga­ni­sa­ti­on der Führun­gen eng ein­ge­bun­den. Zur ef­fek­ti­ven Nut­zung der be­grenz­ten per­so­nel­len (Ser­vice­kräfte) und räum­li­chen Res­sour­cen und zur Ermögli­chung ei­nes rei­bungs­lo­sen Ab­laufs der ein­zel­nen Führun­gen ist es - vor al­lem bei ho­her Ter­mins­dich­te - er­for­der­lich, dass die Be­su­cherführer bei ih­ren Führun­gen ei­nen be­stimm­ten zeit­li­chen Ab­lauf und Rah­men ein­hal­ten. Die­ser lässt sich an dem von dem Bei­ge­la­de­nen zu 7) ein­ge­reich­ten "Merk­blatt für die Or­ga­ni­sa­ti­on des Ab­laufs von Führun­gen im Be­su­cher­dienst" (An­la­ge K18, Bd. 1, Bl. 188 d.A.) deut­lich er­se­hen. Da­nach sol­len bei al­len Führun­gen be­stimm­te zeit­li­che und ört­li­che Abläufe un­ter Ein­bin­dung der Ser­vice­kräfte ein­ge­hal­ten wer­den und die vor­ge­ge­be­nen Führungs­zei­ten (60 oder 90 Mi­nu­ten) nach Möglich­kei­ten ein­ge­hal­ten wer­den. Ter­minsüber­schrei­tun­gen sind nur im Aus­nah­me­fall möglich. Das Merk­blatt enthält um­sei­tig ei­nen Ab­lauf­plan, auf dem der zeit­li­che Ab­lauf der an ei­nem Tag an­ste­hen­den Führun­gen kon­kret ge­re­gelt ist. Auch wenn ei­ni­ge der vom Ge­richt be­frag­ten Bei­ge­la­de­nen be­tont ha­ben, dass sie auf ei­nen ge­wis­sen in­halt­li­chen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Frei­raum Wert le­gen und bei zeit­li­chen Freiräum­en auch von dem Ab­lauf­plan ab­wei­chen, so ist doch fest­zu­stel­len, dass sie sich je­weils zu­min­dest für den Re­gel­fall an den vor­ge­ge­be­nen Ab­lauf hal­ten und sich ihr zeit­li­cher Spiel­raum bei den ein­zel­nen Führun­gen auf be­ste­hen­de Freiräume be­schränkt. An­de­ren­falls wäre ein ge­ord­ne­ter Ab­lauf der Führun­gen nicht möglich. In­so­fern ist es hin­sicht­lich der Fra­ge der Ein­glie­de­rung auch nicht von ent­schei­den­der Be­deu­tung, ob der Ab­lauf­plan und das Merk­blatt ein­sei­tig sei­tens der Kläge­rin vor­ge­ge­ben oder von den Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) und dem Herrn W. selbst kon­zi­piert wur­den. Je­den­falls han­delt es sich be­reits aus­weis­lich des ein­deu­ti­gen Wort­lauts des Merk­blatts um grundsätz­lich ver­bind­li­che Vor­ga­ben, die von den Bei­ge­la­de­nen nach ih­ren ei­ge­nen An­ga­ben vor­be­halt­lich sich er­ge­ben­der Freiräume auch grundsätz­lich ein­ge­hal­ten wer­den/wur­den. Be­mer­kens­wert ist in die­sem Zu­sam­men­hang auch das Pro­to­koll der Dienst­be­spre­chung vom 20. Fe­bru­ar 2007 (An­la­ge 23a des Bei­ge­la­de­nen zu 7), Bd. 1, Bl. 211 d.A.). Dort heißt es, dass in der Dienst­be­spre­chung ei­ne leb­haf­te Dis­kus­si­on um die Verlänge­rung des Rol­len­spiels "und ob die The­men nicht schon vor­ge­ge­ben wer­den soll­ten" geführt wur­de. Wei­ter heißt es dort: "Frau L. erläuter­te die Gründe die da­ge­gen ste­hen und ver­wies auch auf die ver­gan­ge­ne Dis­kus­si­on hin, dass sich in die­sem Jahr nichts ändern kann an den vor­ge­ge­be­nen Zeit­sche­men". Wie die Zeu­gin L. in der münd­li­chen Ver­hand­lung selbst erklärte, wur­de die Ent­schei­dung, die Dau­er des Rol­len­spiels nicht zu verlängern, schluss­end­lich von ihr selbst ge­trof­fen. Ne­ben der sich aus der Na­tur der Tätig­keit er­ge­ben­den zwin­gen­den Ein­glie­de­rung in den or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ab­lauf des Be­su­cher­diens­tes sind/wa­ren die Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) und der Herr W. aber auch in die über­ge­ord­ne­te Or­ga­ni­sa­ti­on des Bun­des­ra­tes ein­ge­bun­den. So wur­den/wer­den für sie re­gelmäßig ge­son­der­te Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen an­ge­bo­ten, an de­nen die­se aus­weis­lich der von dem Bei­ge­la­de­nen zu 7) bei­spiel­haft über­reich­ten Pro­to­kol­le (Bd. 1, Bl. 207ff. = An­la­gen 22a bis 23b) auch mehr­heit­lich teil­nah­men. Aus den Pro­to­kol­len ist fer­ner er­sicht­lich – was auch die Zeu­gin L. im Ter­min bestätig­te -, dass anläss­lich der Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen bzw. ge­son­dert auch Dienst­be­spre­chun­gen statt­fan­den, bei de­nen or­ga­ni­sa­to­ri­sche Din­ge be­spro­chen wur­den. Für ei­ne selbstständi­ge Tätig­keit völlig unüblich ist in­so­fern zu­dem, dass die Teil­nah­me an den Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen von der Kläge­rin so­gar (nach den An­ga­ben der Bei­ge­la­de­nen zu 2) wohl mit dem sonst übli­chen St­un­den­satz für ei­ne Führung von 40,00 EUR) vergütet wur­de. Dass die Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen auch an die fest an­ge­stell­ten Mit­ar­bei­ter des Be­su­cher­diens­tes ge­rich­tet wa­ren, spricht eher für als ge­gen ei­ne Ein­glie­de­rung in die be­trieb­li­che Or­ga­ni­sa­ti­on. Auch wur­den/wer­den den Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) und dem Herrn W. schrift­lich oder über das In­tra­net in­ter­ne In­for­ma­tio­nen des Bun­des­ra­tes et­wa über ak­tu­ell-po­li­ti­sche The­men und Ge­setz­ge­bungs­vor­ha­ben zur Verfügung ge­stellt. Dass sie sich darüber hin­aus auch über all­ge­mein zugäng­li­che Me­di­en selbstständig die für die Tätig­keit er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen be­schaff­ten, ist in­so­fern un­er­heb­lich, da dies auch von abhängig Beschäftig­ten, die mit Diens­ten höhe­rer Art be­traut

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sind, in der Re­gel er­war­tet wird. Die Ein­glie­de­rung in die be­trieb­li­che Or­ga­ni­sa­ti­on des Bun­des­ra­tes zeigt sich fer­ner auch dar­an, dass den Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) ein ei­ge­ner Auf­ent­halts­raum zur Verfügung ge­stellt wird, in dem je­der von ih­nen ein ei­ge­nes Post­fach hat und der zu­dem auch mit ei­nem PC aus-ge­stat­tet wird, über den die Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) mit­tels ei­nes Pass­wor­tes auch Zu­gang zu in­ter­nen, d.h. nicht all­ge­mein zugäng­li­chen In­for­ma­tio­nen des Bun­des­ra­tes (In­tra­net, Pres­se­spie­gel) ha­ben. Fer­ner wird ih­nen ei­ne Na­mens­kar­te zur Verfügung ge­stellt, die sie als An-gehöri­ge des Bun­des­ra­tes aus­weist (Bd. 1, Bl. 171 d.A., An­la­ge 6 des Bei­ge­la­de­nen zu 7)). Zu­dem verfügt der Be­su­cher­dienst über ei­ne ei­ge­ne In­ter­net­präsenz über die Sei­ten des Bun­des­ra­tes und über ei­nen ei­ge­nen Fly­er, wo sich je­weils auch Grup­pen­fo­tos be­fin­den, auf de­nen die Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) teil­wei­se mit ab­ge­bil­det sind. Dies und die Nut­zung der Na­mens­kar­te so­wie die Durchführung ei­nes ei­ge­nen Ta­ges der of­fe­nen Tür durch den Be­su­cher­dienst (vgl. da­zu Bd. 1, Bl. 218ff. d.A., An­la­ge 26 des Bei­ge­la­de­nen zu 7)) zeigt ins­be­son­de­re auch, dass die Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) und der Herr W. nach außen als An­gehöri­ge des Bun­des­ra­tes und nicht als Selbstständi­ge in Er­schei­nung tre­ten. Dass dies sei­tens der Kläge­rin selbst eben­so ge­se­hen wird, zeigt sich et­wa an den von dem Bei­ge­la­de­nen zu 7) über­sand­ten be­lo­bi­gen­den Schrei­ben der Zeu­gin L. (Bd. 1, Bl. 177 d.A.), des Herrn S. (Bd. 1 Bl. 178 d.A.) und des Herrn B. (S. 3 des bei den Ge­richts­ak­ten be­find­li­chen Aus­zu­ges der "Ab­rech­nungs­ak­te" der Kläge­rin be­tref­fend den Bei­ge­la­de­nen zu 7)). Auch die Führung ei­ner Ak­te über die ein­zel­nen Ho­no­rar­kräfte durch die Kläge­rin, in die be­wusst (durch Verfügung auf den je­wei­li­gen Un­ter­la­gen) auch per­so­nen­be­zo­ge­ne Un­ter­la­gen, wie et­wa Dank­sa­gun­gen von Grup­pen oder Be­lo­bi­gungs­schrei­ben auf­ge­nom­men wer­den, zeigt die en­ge Ein­bin­dung der Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) in die be­trieb­li­che Or­ga­ni­sa­ti­on der Kläge­rin, selbst wenn es sich bei die­ser Ak­te nicht um ei­ne klas­si­sche Per­so­nal­ak­te han­delt. Zu erwähnen ist an die­ser Stel­le, dass der Um­stand, dass die Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) und der Herr W. an­ders als fest An­ge­stell­te bzw. Be­am­te nicht über ei­nen Dienst­aus­weis, über ein ei­ge­nes Büro und über ei­ne ei­ge­ne Email-Adres­se verfügen und dass über sie kei­ne Per­so­nal­ak­te geführt wird, nicht ge­gen das Vor­lie­gen ei­ner abhängi­gen Beschäfti­gung spricht, da ei­ne ge­rin­ge­re be­trieb­li­che Ein­glie­de­rung ne­ben­be­ruf­li­cher bzw. ne­ben dem Stu­di­um täti­ger Ab­ruf­kräfte durch­aus üblich ist. Auch wenn die außer­or­dent­lich en­ge Ein­glie­de­rung in die be­trieb­li­che Or­ga­ni­sa­ti­on der Kläge­rin für sich ge­nom­men be­reits dem Vor­lie­gen ei­ner selbstständi­gen Tätig­keit ent­ge­gen­steht, sind/wa­ren die Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) und der Herr W. letzt­lich auch zeit­lich, ört­lich und in­halt­lich wei­sungs­ge­bun­den. Bei Über­nah­me ei­ner Führung ist der zeit­li­che und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Rah­men der ein­zel­nen Führung durch den zeit­li­chen Ab­lauf- und Raum­plan kon­kret vor-ge­ge­ben und die or­ga­ni­sa­to­ri­sche Frei­heit der Be­su­cherführer be­schränkt sich in­so­fern auf die Nut­zung et­wai­ger Freiräume, die durch ei­ne ge­rin­ge Führungs­dich­te oder durch kon­kre­te Ab­stim­mung mit an­de­ren Kol­le­gen ent­ste­hen. In in­halt­li­cher Hin­sicht ist der Rah­men der ein­zel­nen Führung be­reits durch die ver­trag­li­che Ver­ein­ba­rung vor­ge­ge­ben. Dass die Be­su­cherführer in­ner­halb die­ses Rah­mens ih­re Führun­gen un­ter Berück­sich­ti­gung der In­ter­es­sen und Wünsche der Grup­pe frei ge­stal­ten können, steht der in­halt­li­chen Wei­sungs­ge­bun­den­heit – wie be­reits aus­geführt – nicht ent­ge­gen. An­ge­sichts des Um­stan­des, dass die Be­su­cherführer den Bun­des­rat nach außen re­präsen­tie­ren und auch re­präsen­tie­ren sol­len, ist es auch schlicht le­bens­fern an­zu­neh­men, dass es der Kläge­rin gleichgültig ist, wie die Führun­gen in­halt­lich aus­ge­stal­tet sind. Würde ihr zu Oh­ren kom­men, dass et­wa ein Be­su­cherführer un­rich­ti­ge In­for­ma­tio­nen ver­mit­telt oder ein schlech­tes Licht auf den Bun­des­rat wirft, würde sie ganz si­cher eben­so ein­schrei­ten, wie sie im um­ge­kehr­ten Fall Be­lo­bi­gun­gen aus­spricht. Be­zeich­nend ist in­so­fern auch die Dis­kus­si­on um die in­halt­li­che und zeit­li­che Aus­ge­stal­tung des Rol­len­spiels, die letzt­lich in ein sei­tens der Kläge­rin er­stell­tes kon­kre­tes in­halt­li­ches Kon­zept münde­te, in dem Zie­le, Or­ga­ni­sa­ti­on und Ab­lauf des Rol­len­spiels kon­kret und ver­bind­lich dar­ge­stellt sind. Be­zeich­nend ist in­so­fern fer­ner die Äußerung des Bei­ge­la­de­nen zu 14) in der münd­li­chen Ver­hand­lung am 2. Ju­ni 2009 zu der Be­tei­li­gung des Lei­ters des Par­la­ments­diens­tes Dr. K. an ei­ner der Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen zum In­halt des Rol­len­spiels. Er sag­te in­so­fern, dass ei­ne in­halt­li­che Be­ra­tung bei der Aus­ar­bei­tung des Kon­zepts zum Rol­len­spiel zwin­gend er­for­der­lich ge­we­sen sei, "da wir es uns nicht leis­ten können, Feh­ler bei der Be­schrei­bung des Ver­fah­rens im Rah­men des Rol­len­spiels zu be­ge­hen." Dies zeigt deut­lich, dass sich auch die bei­ge­la­de­nen Be­su­cherführer ih­rer be­son­de­ren Ver­ant­wor­tung im Hin­blick auf die Außen­dar­stel­lung des Bun­des­ra­tes sehr wohl be­wusst sind. Hier­aus er­gibt sich letzt­lich auch die in­halt­li­che Wei­sungs­ge­bun­den­heit, oh­ne dass es in­so­fern de­tail­lier­ter in­halt­li­cher Vor­ga­ben be­darf. Sch­ließlich tra­gen/tru­gen die Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) und der Herr W. auch kein re­le­van­tes un­ter­neh­me­ri­sches Ri­si­ko. Sie er­hal­ten für ih­re Tätig­keit ei­ne fes­te, sei­tens der Kläge­rin ein­sei­tig vor­ge­ge­be­ne (vgl. da­zu auch das Pro­to­koll der Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tung vom 3. Sep­tem­ber 2003, Bd. 1, Bl. 207R der Ge­richts­ak­ten = An­la­ge 22a des Bei­ge­la­de­nen zu 7)) Vergütung, die sich an der Zeit der Führung aus­rich­tet. Darüber hin­aus er­hal­ten sie un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen bei Aus­fall ei­ner Führung auch ei­ne Aus­fall­pau­scha­le. Sch­ließlich wird – wie be­reits erwähnt – so­gar die Teil­nah­me an von der Kläge­rin or­ga­ni­sier­ten Fort­bil­dungs­ver­an­stal­tun­gen vergütet. Der Um­stand, dass den Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) und dem Herrn W. von der Kläge­rin kei­ne An­zahl von Min­dest­aufträgen ga­ran­tiert wur­de/wird, tritt

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dem­ge­genüber nach Auf­fas­sung der Kam­mer zurück. Die­ses Ri­si­ko trifft - ins­be­son­de­re im Rah­men von Ab­ruftätig­kei­ten – viel­fach auch (unständig) abhängig Beschäftig­te (vgl. Hes­si­sches LSG, Ur­teil vom 20.10.2005 – L 8/14 KR 334/04, bei ju­ris Rd­Nr. 23). Der Nicht­gewährung von Ent­gelt­fort­zah­lung, Ur­laub, Ur­laubs­geld, Weih­nachts­geld und der Nicht­abführung von Steu­ern und So­zi­al­ab­ga­ben hat die Kam­mer in die­sem Rah­men kei­ne ent­schei­den­de Be­deu­tung bei­ge­mes­sen, da die­se Nach­tei­le und Ri­si­ken vor­lie­gend nicht durch ein we­sent­li­ches mehr an un­ter­neh­me­ri­schen Rech­ten bzw. Frei­hei­ten oder Ge­winn kom­pen­siert wer­den (vgl. da­zu bspw. BSG, Ur­teil vom 13.07.1978 – 12 RK 14/78 = SozR 2200 § 1227 Nr. 17; LSG Ba­den-Würt­tem­berg, Ur­teil vom 12.12.2008 - L 4 R 3542/05, ju­ris). Schluss­end­lich über­wie­gen nach al­le­dem nach Auf­fas­sung der Kam­mer die für das Vor­lie­gen ei­ner abhängi­gen Beschäfti­gung spre­chen­den Umstände deut­lich, so dass die Be­klag­te das Be­ste­hen der So­zi­al­ver­si­che­rungs­pflicht der Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 15) und des Herrn W. dem Grun­de nach zu Recht fest­ge­stellt hat. Hin­sicht­lich des Bei­ge­la­de­nen zu 14) steht der Fest­stel­lung der So­zi­al­ver­si­che­rungs­pflicht dem Grun­de nach nicht des­sen Ver­si­che­rungs­pflicht in der Künst­ler­so­zi­al­ver­si­che­rung ent­ge­gen. We­gen der haupt­be­ruf­lich selbstständi­gen Tätig­keit des Bei­ge­la­de­nen zu 14) - das gilt auch für al­le an­de­ren Bei­ge­la­de­nen, die haupt­be­ruf­lich selbstständig sind -, schei­det ei­ne Ver­si­che­rungs­pflicht in der Kran­ken­ver­si­che­rung aus (§ 5 Abs. 5 SGB V). Hin­sicht­lich der Ren­ten­ver­si­che­rungs­pflicht enthält § 4 Nr. 2 Künst­ler­so­zi­al­ver­si­che­rungs­ge­setz (KSVG) ei­ne Kon­kur­renz­re­ge­lung, wo­nach Ver­si­che­rungs­frei­heit in der Ren­ten­ver­si­che­rung nach dem KSVG (und da­mit nur Ren­ten­ver­si­che­rungs­pflicht nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 SGB VI) erst dann ein­tritt, wenn das Ar­beits­ent­gelt oder Ar­beits­ein­kom­men während des Ka­len­der­jah­res vor­aus­sicht­lich min­des­tens die Hälf­te der für die­ses Jahr gel­ten­den Bei­trags­be­mes­sungs­gren­ze in der all­ge­mei­nen Ren­ten­ver­si­che­rung beträgt. Die Ver­si­che­rungs­frei­heit in ein­zel­nen Zwei­gen der So­zi­al­ver­si­che­rung steht je­doch der Fest­stel­lung der Ver­si­che­rungs­pflicht dem Grun­de nach nicht ent­ge­gen. Auch die Bei­trags­nach­for­de­rung in Höhe von ins­ge­samt 15.626,00 EUR ist we­der dem Grun­de noch der Höhe nach zu be­an­stan­den. Die Be­klag­te ist in­so­fern zu Recht da­von aus­ge­gan­gen, dass zu­min­dest die Ver­si­che­rungs­pflicht der Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 7) und 15) gemäß § 7b SGB IV in der Fas­sung des Ge­set­zes vom 20.12.1999 (BGBl. 2000 I S. 2) nicht erst ab Be­kannt­ga­be der Ent­schei­dung, son­dern rück­wir­kend mit Be­ginn der Tätig­keit ein­ge­tre­ten ist. In­so­fern brauch­te die Kam­mer nicht zu klären, ob und in­wie­fern die Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 7) und 15) dem nachträgli­chen Ein­tritt der Ver­si­che­rungs­pflicht zu­ge­stimmt und hin­rei­chend ge­gen das Ri­si­ko der Krank­heit und zur Al­ters­vor­sor­ge ab­ge­si­chert wa­ren (§ 7b Nr. 1 und 2 SGB IV a.F.), da die An­nah­me der Selbstständig­keit der Tätig­keit sei­tens der Kläge­rin an­ge­sichts der Viel­zahl der ein­deu­tig für das Vor-lie­gen ei­ner abhängi­gen Beschäfti­gung spre­chen­den Umstände je­den­falls grob fahrlässig war. Der Kläge­rin, die auch über ent­spre­chen­den ju­ris­ti­schen Sach­ver­stand verfügt, hätte sich in­so­fern die Pro­ble­ma­tik der "Schein­selbstständig­keit" auf­drängen müssen und sie hätte sich ver­an­lasst se­hen müssen, die an­ge­nom­me­ne Ver­si­che­rungs­frei­heit et­wa im Rah­men ei­nes Sta­tus­fest­stel­lungs­ver­fah­rens nach § 7a SGB IV über­prüfen zu las­sen. Be­den­ken ge­gen die Höhe der Bei­trags­nach­for­de­rung, die sich aus Ren­ten­ver­si­che­rungs­beiträgen bzw. Pau­schalbeiträgen zur Kran­ken- und Ren­ten­ver­si­che­rung der über­wie­gend als Stu­den­ten bzw. ge­ringfügig täti­gen Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 7) und 15) zu­sam­men­setzt, be­ste­hen nicht und wur­den von der Kläge­rin auch nicht vor­ge­tra­gen. Die Kos­ten­ent­schei­dung be­ruht auf § 197a SGG i.V.m. §§ 154 Abs. 1, 162 Abs. 3 Vw­GO und § 2 Abs. 1 Satz 1 GKG. Die Kläge­rin ist nach § 2 Abs. 1 Satz 1 GKG von der Zah­lung der Ge­richts­kos­ten be­freit. Dies gilt je­doch nicht für die Er­stat­tung der außer­ge­richt­li­chen Kos­ten der übri­gen Be­tei­lig­ten (vgl. BGH, Be­schluss vom 30.12.1964 - V ZR 112/62). Die Kläge­rin hat da­nach die außer­ge­richt­li­chen Kos­ten der Be­klag­ten so­wie die außer­ge­richt­li­chen Kos­ten des Bei­ge­la­de­nen zu 7) zu tra­gen. Die außer­ge­richt­li­chen Kos­ten Bei­ge­la­de­ner können nach § 197a Abs. 1 Satz 1 SGG i.V.m. § 162 Abs. 3 SGG dem Un­ter­le­ge­nen aus Bil­lig­keit auf­er­legt wer­den. Da die Bei­ge­la­de­nen zu 1) bis 6) und 8) bis 24) kei­ne ei­ge­nen Anträge ge­stellt und sich so kei­nem Kos­ten­ri­si­ko aus­ge­setzt ha­ben, ent­spricht es auch nicht der Bil­lig­keit, der Kläge­rin de­ren außer­ge­richt­li­che Kos­ten auf­zu­er­le­gen. Et­was an­de­res gilt in­des für den Bei­ge­la­de­nen zu 7). Die­ser hat ei­nen ei­ge­nen Kla­ge­an­trag ge­stellt, mit dem er auch ob­siegt hat. Ins­be­son­de­re aber hat er das Ver­fah­ren in be­son­de­rer Wei­se gefördert. Er hat ei­ne Viel­zahl von für die Be­ur­tei­lung der So­zi­al­ver­si­che­rungs­pflicht re­le­van­ter Un­ter­la­gen über­sandt, die dem Ge­richt von der Kläge­rin (zum Teil trotz Auf­for­de­rung, vgl. S. 3 des Bei­ladungs­be­schlus­ses vom 17. Sep­tem­ber 2008) nicht zur Verfügung ge­stellt wur­den. Da­her ent­spricht es der Bil­lig­keit, der Kläge­rin die außer­ge­richt­li­chen Kos­ten des Bei­ge­la­de­nen zu 7) auf­zu­er­le­gen.

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