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LAG Ber­lin-Bran­den­burg, Ur­teil vom 28.05.2009, 5 Sa 425/09

   
Schlagworte: Teilkündigung, Widerruf, Datenschutz
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg
Aktenzeichen: 5 Sa 425/09
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 28.05.2009
   
Leitsätze: Wirtschaftliche oder betriebsorganisatorische Gründe können nur im Ausnahmefall den Widerruf der Bestellung eines Datenschutzbeauftragten im Sinne von § 4f Abs. 3 Satz 4 BDSG begründen. Die Absicht einer konzernweit einheitlichen Betreuung des Datenschutzes durch einen externen Beauftragten ist kein wichtiger Grund im Sinne dieser Vorschrift. (Rn.35)
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Berlin, Urteil vom 7.01.2009, 2 Ca 1165/08
   

Lan­des­ar­beits­ge­richt

Ber­lin-Bran­den­burg

 

Verkündet

am 28.05.2009

Geschäfts­zei­chen (bit­te im­mer an­ge­ben)

5 Sa 425/09, 5 Sa 434/09

2 Ca 1165/08
Ar­beits­ge­richt Cott­bus

F.
Ver­wal­tungs­an­ge­stell­te
als Ur­kunds­be­am­ter/in
der Geschäfts­stel­le


Im Na­men des Vol­kes

 

Ur­teil

In Sa­chen
pp  


hat das Lan­des­ar­beits­ge­richt Ber­lin-Bran­den­burg, 5. Kam­mer,
auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 28. Mai 2009
durch die Vor­sit­zen­de Rich­te­rin am Lan­des­ar­beits­ge­richt M. als Vor­sit­zen­de
so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter L. und J.
für Recht er­kannt:

I.
Auf die Be­ru­fung der Kläge­rin wird das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Cott­bus vom 07.01.2009 – 2 Ca 1165/08 – teil­wei­se ab­geändert:

Es wird fest­ge­stellt, dass der Wi­der­ruf der Be­klag­ten zu 2. und der Wi­der­ruf und die Teilkündi­gung der Be­klag­ten zu 1. vom 10.07.2008 rechts­un­wirk­sam sind.

II.
Die Be­ru­fung der Be­klag­ten zu 1. wird zurück­ge­wie­sen.

III.
Von den Kos­ten des Rechts­streits hat die Kläge­rin 1/3 und ha­ben die Be­klag­ten ge­samt­schuld­ne­risch 2/3 zu tra­gen.

IV.
Für die Be­klag­ten wird die Re­vi­si­on zu­ge­las­sen.

 

- 3 -

T a t b e s t a n d

Die Par­tei­en strei­ten über die Wirk­sam­keit des Wi­der­rufs der Be­stel­lung der Kläge­rin zur Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten in den Un­ter­neh­men bei­der Be­klag­ter und um die Teilkündi­gung die­ser Auf­ga­be der Kläge­rin durch die Be­klag­te zu 1.

Die seit 1981 bei der Be­klag­ten zu 1. und de­ren Rechts­vorgänge­rin als Mit­ar­bei­te­rin Flug­gast­ab­fer­ti­gung beschäftig­te Kläge­rin wur­de mit Schrei­ben vom 24.02.1992 (Bl. 7 und 8 d. A.) von der Rechts­vorgänge­rin der Be­klag­ten zu 1. und von der Be­klag­ten zu 2. zur Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten be­stellt.

Die Be­klag­te zu 2. ist ei­ne 100%ige Toch­ter­ge­sell­schaft der Be­klag­ten zu 1 bzw. ih­rer Rechts­vorgänge­rin (Un­ter­neh­mens­ver­trag vom 01.10.1990 Bl. 66/ 67 d. A.). Für die wei­te­re Toch­ter­ge­sell­schaft der Be­klag­ten zu 1., GSI G. S. In­ter­na­tio­nal GmbH (künf­tig: GSI), mit der die Be­klag­te zu 1. ei­nen ge­mein­sa­men Be­trieb bil­det, wur­de ein ex­ter­ner Da­ten­schutz­be­auf­trag­ter be­stellt. Strei­tig ist, ob auch die wei­te­re Toch­ter­ge­sell­schaft der Be­klag­ten zu 1., GSD G. S. D. GmbH (künf­tig: GSD) in der Ver­gan­gen­heit ei­nen Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten hat­te.

Die Kläge­rin benötig­te zur Erfüllung der Auf­ga­ben als Da­ten­schutz­be­auf­trag­te, für die sie der Geschäfts­lei­tung Ad­mi­nis­tra­ti­on der Be­klag­ten je­weils un­mit­tel­bar un­ter­stellt war, et­wa 30 % ih­rer Ar­beits­zeit und war da­bei für et­wa 1600 Beschäftig­te zuständig. Im Übri­gen ar­bei­te­te sie wei­ter in der Flug­gast­ab­fer­ti­gung.

Seit 1994 ist die Kläge­rin Mit­glied des Be­triebs­ra­tes der Be­klag­ten zu 1. Sie ist Mit­glied des EDV-Aus­schus­ses des Be­triebs­ra­tes. Für das Ka­len­der­jahr 2009 ist sie von ih­rer be­ruf­li­chen Tätig­keit gemäß § 38 Be­trVG frei­ge­stellt.

Die Geschäfts­lei­tung der Be­klag­ten zu 1. be­schloss in der Sit­zung am 12.02.2008, dass der Da­ten­schutz für sie und ih­re Toch­ter­ge­sell­schaf­ten ein­heit­lich durch ei­nen außen ste­hen­den Drit­ten, Herrn S., be­treut wer­den sol­le, der ab 01.08.2008 als ein­heit­li­cher kon­zern­wei­ter be­trieb­li­cher Da­ten­schutz­be­auf­trag­ter fun­gie­ren sol­le. Mit Be­schluss vom glei­chen Ta­ge ent­schied die Geschäftsführung der Be­klag­ten zu 2., den Da­ten­schutz ab dem 01.08.2008 nicht mehr durch die Kläge­rin, son­dern durch Herrn S. be­treu­en zu las­sen.

 

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Mit Schrei­ben vom 10.07.2008 (Bl. 12 bis 14 d. A.), über­ge­ben am 16.07.2008, wi­der­rie­fen die Be­klag­ten zu 1. und 2. die Be­stel­lung der Kläge­rin zur Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten zum 31.07.2008, und sprach die Be­klag­te zu 1. der Kläge­rin ei­ne Teilkündi­gung die­ser Auf­ga­be zum 31.07.2008 aus. Am glei­chen Ta­ge er­hielt der Be­triebs­rat ein vom 10.07.2007 da­tier­tes Schrei­ben der Be­klag­ten zu 1. (Bl. 17/ 18 d. A.), mit dem er über den Wi­der­ruf und die be­ab­sich­tig­te Teilkündi­gung in­for­miert wur­de. Der Be­triebs­rat wi­der­sprach den Maßnah­men mit Schrei­ben vom 23.07.2008 (Bl. 22 d. A.) „gemäß § 99 Abs. 2 Nr. 1 Be­trVG in Ver­bin­dung mit § 4f Abs. 3 letz­ter Satz BDSG“.

Ge­gen die Wi­der­rufs­erklärun­gen bei­der Be­klag­ter und die Teilkündi­gung der Be­klag­ten zu 1. hat sich die am 28.07.2008 beim Ar­beits­ge­richt Ber­lin ein­ge­gan­ge­ne Kla­ge ge­rich­tet, die mit Be­schluss vom 07.08.2006 (Bl. 28 d. A.) an das Ar­beits­ge­richt Cott­bus ver­wie­sen wor­den ist.

Ab dem 01.08.2008 fun­giert Herr S. als ex­ter­ner Da­ten­schutz­be­auf­trag­ter bei den Be­klag­ten, der auch den Da­ten­schutz bei den Toch­ter­ge­sell­schaf­ten der Be­klag­ten zu 1., GSI und GSD, be­treut.

Mit Ur­teil vom 07.01.2009, auf des­sen Tat­be­stand (Bl. 86 bis 89 d. A.) we­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten des erst­in­stanz­li­chen Vor­trags der Par­tei­en Be­zug ge­nom­men wird, hat das Ar­beits­ge­richt Cott­bus – 2 Ca 1165/08 – fest­ge­stellt, dass die Kläge­rin un­ge­ach­tet des Wi­der­rufs und der Teilkündi­gung der Be­klag­ten zu 1. vom 10.07.2008 wei­ter­hin die Funk­ti­on ei­ner Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten bei der Be­klag­ten zu 1. in­ne­hat, und die Be­klag­te zu 1. ver­ur­teilt, die Kläge­rin bis zur rechts­kräfti­gen Ent­schei­dung ihr Amt als Da­ten­schutz­be­auf­trag­te ausüben zu las­sen. Die Kla­ge ge­gen die Be­klag­te zu 2. hat das Ar­beits­ge­richt ab­ge­wie­sen.

Zur Be­gründung hat das Ar­beits­ge­richt – so­weit in der Be­ru­fungs­in­stanz zu­letzt noch von In­ter­es­se - im We­sent­li­chen aus­geführt, die Teilkündi­gung der Be­klag­ten zu 1. sei un­wirk­sam, weil der Be­triebs­rat hier­zu nicht an­gehört wor­den sei. Bei un­wirk­sa­mer Teilkündi­gung sei auch der Wi­der­ruf der Be­klag­ten zu 1. un­wirk­sam. Die Kla­ge ge­genüber der Be­klag­ten zu 2. sei un­be­gründet, weil mit der un­ter­neh­me­ri­schen Ent­schei­dung, die Tätig­keit des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten kon­zern­weit ex­tern zu ver­ge­ben, ein wich­ti­ger Grund im Sin­ne von § 626 BGB vor­ge­le­gen ha­be. Ei­ne be­triebs­be­ding­te außer­or­dent­li­che Kündi­gung sei grundsätz­lich möglich, wenn der Ar­beit­neh­mer auf­grund ei­ner un­ter­neh­me­ri­schen Ent­schei­dung nicht mehr beschäftigt wer­den könne. Der Ar­beit­ge­ber könne nicht ver­pflich­tet wer­den, auf aus sei­ner Sicht zweckmäßige tech­ni­sche und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Verände­run­gen zu ver­zich­ten. Die un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung der

 

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Be­klag­ten zu 2., die Funk­ti­on des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten kon­zern­weit zu ver­ge­ben, sei aus Sicht der Kam­mer nach­voll­zieh­bar. Sie könne nicht dar­auf ver­wie­sen wer­den, die­se Ent­schei­dung des­we­gen nicht um­zu­set­zen, weil die Tätig­keit der Kläge­rin or­dent­lich nicht wi­der­ruf­lich oder teil­wei­se künd­bar sei. Die Aus­schluss­frist von § 626 Abs. 2 BGB ha­be nicht vor Ab­lauf des Zeit­rau­mes zu lau­fen be­gon­nen, in dem die Kläge­rin noch als Da­ten­schutz­be­auf­trag­te tätig ge­we­sen sei, so­mit erst ab 01.08.2008, und sei mit Überg­a­be des Wi­der­ru­fes am 16.07.2008 ein­ge­hal­ten wor­den. Ein Be­triebs­rat ha­be nicht be­tei­ligt wer­den müssen, da die Kläge­rin nicht bei der Be­klag­ten zu 2. in ei­nem Ar­beits­verhält­nis ste­he. We­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten der Be­gründung wird auf die Ent­schei­dungs­gründe des ar­beits­ge­richt­li­chen Ur­teils (Bl. 89 bis 93 d. A.) Be­zug ge­nom­men.

Ge­gen die­ses, der Kläge­rin am 21.01.2009 und den Be­klag­ten am 22.01.2009 zu­ge­stell­te Ur­teil rich­ten sich die beim Lan­des­ar­beits­ge­richt ein­ge­gan­ge­nen Be­ru­fun­gen, nämlich die am 03.02.2009 ein­ge­gan­ge­ne Be­ru­fung der Kläge­rin ge­gen die Be­klag­te zu 2. – 5 Sa 425/09 -, die sie mit am Mon­tag, dem 23.03.2009 ein­ge­gan­ge­nem Schrift­satz be­gründet hat, und die am 10.02.2009 ein­ge­gan­ge­ne, gleich­zei­tig be­gründe­te Be­ru­fung der Be­klag­ten zu 1. – 5 Sa 434/09 -.

Mit Schrei­ben vom 16.03.2009 hat die Be­klag­te zu 1. ei­ne wei­te­re vor­sorg­li­che Teilkündi­gung we­gen der Tätig­keit der Kläge­rin als Da­ten­schutz­be­auf­trag­te erklärt, ge­gen die ein Kla­ge­ver­fah­ren beim Ar­beits­ge­richt Cott­bus – 7 Ca 455/09 – anhängig ist.

Die Kläge­rin führt zur Be­gründung ih­rer Be­ru­fung ge­gen die Be­klag­te zu 2. und zur Ab­wehr der Be­ru­fung der Be­klag­ten zu 1. im We­sent­li­chen aus, dass die Teilkündi­gung der Be­klag­ten zu 1., bei der der Schutz­zweck der Anhörungs­pflicht nach § 102 Abs. 1 Be­trVG wie bei ei­ner Ände­rungskündi­gung eben­falls ein­grei­fe, be­reits man­gels Anhörung des Be­triebs­ra­tes un­wirk­sam sei und da­mit auch der Wi­der­ruf ih­rer Be­stel­lung zur Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten. Zum Vor­lie­gen ei­nes wich­ti­gen Grun­des meint die Kläge­rin, das Bun­des­ar­beits­ge­richt ha­be die Rechts­fi­gur der be­triebs­be­ding­ten außer­or­dent­li­chen Kündi­gung mit so­zia­ler Aus­lauf­frist für Fälle ent­wi­ckelt, in de­nen der Ar­beit­ge­ber sonst bis zum Ren­ten­ein­tritt ge­hin­dert wäre, die kündi­gungs­recht­li­chen Kon­se­quen­zen aus dem Weg­fall ei­nes Ar­beits­plat­zes zu zie­hen. Bei der Schutz­vor­schrift des § 4 f Abs. 3 Satz 4 BDSG ge­he es dem­ge­genüber um den Schutz der je­wei­li­gen Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten im Rah­men ih­rer kon­kre­ten Tätig­keit. Die Ab­be­ru­fung der Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten kom­me nach die­ser Vor­schrift des­halb nur bei schwe­ren Pflicht­ver­let­zun­gen in Ausübung die­ser Tätig­keit oder im Ein­zel­fall bei schwe­ren Ver­let­zun­gen ar­beits­ver­trag­li­cher Pflich­ten in Be­tracht, da sonst der dar­in vor­ge­se­he­ne be­son­de­re Schutz um­gan­gen wer­den könne. Der

 

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Wunsch der Be­klag­ten nach ei­ner kon­zern­wei­ten ein­heit­li­chen Fremd­ver­ga­be des Da­ten­schut­zes sei kein wich­ti­ger Grund im Sin­ne die­ser Vor­schrift. Ei­ne kon­zernüberg­rei­fen­de Be­auf­tra­gung sei nicht nur durch Fremd­ver­ga­be, son­dern auch durch Be­auf­tra­gung ei­ner in­ter­nen Per­son möglich. So­weit das BDSG sie ge­stat­te, blei­be An­knüpfungs­punkt für die Ver­pflich­tung zur Be­stel­lung ei­nes Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten vor­ran­gig das Un­ter­neh­men, das die ver­ant­wort­li­che Stel­le im Sin­ne von § 3 Abs. 7 BDSG sei. Ein Kon­zern­pri­vi­leg sei dem BDSG fremd. Das Toch­ter­un­ter­neh­men GSD ha­be im Übri­gen nur noch 5 Beschäftig­te.

Die Kläge­rin hat ih­ren An­trag hin­sicht­lich der Be­klag­ten zu 1. in der Be­ru­fungs­ver­hand­lung mit de­ren Zu­stim­mung da­hin­ge­hend geändert, dass fest­ge­stellt wer­den soll, dass der Wi­der­ruf und die Teilkündi­gung der Be­klag­ten zu 1. vom 10.07.2008 rechts­un­wirk­sam ist, und den An­trag auf Ver­ur­tei­lung bei­der Be­klag­ter zur Ge­stat­tung der wei­te­ren Amts­ausübung als Da­ten­schutz­be­auf­trag­te mit de­ren Zu­stim­mung zurück­ge­nom­men.

Fer­ner hat sie erklärt, dass sie ih­re Frei­stel­lung als Be­triebs­rats­mit­glied nie­der­le­gen wer­de, so­fern und so­bald ihr die Amts­ausübung als Da­ten­schutz­be­auf­trag­te wie­der ge­stat­tet wer­de.

Die Kläge­rin, Be­ru­fungsführe­rin und Be­ru­fungs­be­klag­te be­an­tragt zu­letzt,

fest­zu­stel­len, dass die Kläge­rin un­ge­ach­tet des Wi­der­rufs der Be­klag­ten zu 2.
wei­ter­hin die Funk­ti­on ei­ner Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten bei der Be­klag­ten zu 2.
in­ne­hat und die Be­ru­fung der Be­klag­ten zu 1. zurück­zu­wei­sen.

Die Be­klag­te zu 1. und Be­ru­fungsführe­rin be­an­tragt,

un­ter Abände­rung des Ur­teils des Ar­beits­ge­richts Cott­bus vom 07.01.2009
zum Az 2 Ca 1165/08 die Kla­ge ins­ge­samt ab­zu­wei­sen.

Die Be­klag­te zu 2. und Be­ru­fungs­be­klag­te be­an­tragt,

die Be­ru­fung der Kläge­rin zurück­zu­wei­sen.

Die Be­klag­te zu 1. be­zieht sich zur Be­gründung ih­rer Be­ru­fung im We­sent­li­chen auf ih­re un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung zur ein­heit­li­chen kon­zern­wei­ten Fremd­ver­ga­be des be­trieb­li­chen Da­ten­schut­zes. Die Zu­sam­menführung da­ten­schutz­re­le­van­ter Auf­ga­ben bei ihr als Kon­zern­mut­ter er­for­de­re auch ei­ne ein­heit­li­che Be­treu­ung des Da­ten­schut­zes in ei­ner

 

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Per­son. Sie meint, ih­re Teilkündi­gung ha­be nicht ei­ner Anhörung des Be­triebs­ra­tes nach § 102 Be­trVG be­durft. Die­se er­fas­se nicht das Ar­beits­verhält­nis in sei­nem ge­sam­ten Be­stand, son­dern löse nur ein­zel­ne Rech­te und Pflich­ten dar­aus her­aus. Die Ent­schei­dung zur kon­zern­wei­ten ein­heit­li­chen Fremd­ver­ga­be der Auf­ga­be des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten, de­ren Not­wen­dig­keit sie im erst­in­stanz­li­chen Schrift­satz vom 31.10.2008 ausführ­lich dar­ge­legt ha­be, wäre nie­mals um­setz­bar, wenn sol­che not­wen­di­gen be­trieb­li­chen Gründe nicht als wich­ti­ger Grund nach § 4f Abs. 3 Satz 4 BDSG i. V. m. § 626 BGB an­ge­se­hen wer­den könn­ten. Dies führe zu dem un­trag­ba­ren Er­geb­nis, dass ein Ar­beit­ge­ber bis zum Ren­ten­ein­tritt an sei­nen Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten ge­bun­den wäre, ob­wohl das BDSG von der Gleich­wer­tig­keit ei­nes ex­ter­nen oder in­ter­nen Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten aus­ge­he. Zu den Gründen für ih­ren Wi­der­ruf und die Teilkündi­gung be­zie­he sie sich auch auf den Vor­trag der Be­klag­ten zu 2. vom 20.04.2009. Zu­dem bedürfe es der wei­te­ren Prüfung, ob die Stel­lung der Kläge­rin als Be­triebs­rats­mit­glied we­gen mögli­cher In­ter­es­sen­kon­flik­te ei­ne per­so­nen­be­ding­te Un­zu­verlässig­keit der Kläge­rin be­gründe, wo­durch eben­falls ein wich­ti­ger Grund für den Wi­der­ruf und die Teilkündi­gung ge­ge­ben sei. Da die Kläge­rin für das Ka­len­der­jahr 2009 gem. § 38 Be­trVG von ih­rer be­ruf­li­chen Tätig­keit frei­ge­stellt sei, was der Be­triebs­rat dem zuständi­gen Per­so­nal­re­fe­ren­ten am 08.07.2009 mit­ge­teilt ha­be, könne sie von ihr die Durchführung des Am­tes der Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten als Teil ih­rer be­ruf­li­chen Tätig­keit nicht mehr ver­lan­gen.

Die Be­klag­te zu 2. be­gründet die Ab­wehr der kläger­sei­ti­gen Be­ru­fung im We­sent­li­chen mit der frei­en Un­ter­neh­mer­ent­schei­dung der Be­klag­ten zu 1. vom 12.02.2008 zur ex­ter­nen kon­zern­weit ein­heit­li­chen Be­treu­ung des Da­ten­schut­zes durch Herrn S. als be­trieb­li­chem Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten ab 01.08.2008, die sie auf­grund des be­ste­hen­den Un­ter­neh­mens­ver­tra­ges ha­be mit­tra­gen müssen, wes­halb auch ih­re Geschäftsführung am glei­chen Ta­ge die Be­treu­ung des Da­ten­schut­zes durch Herrn S. und nicht mehr durch die Kläge­rin ab dem 01.08.2008 be­schlos­sen ha­be. Die un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung zur kon­zern­weit ein­heit­li­chen Fremd­ver­ga­be der Auf­ga­be als Da­ten­schutz­be­auf­trag­ter an Herrn S. stel­le ei­nen wich­ti­ger Grund nach § 4 f Abs. 3 Satz 4 BDSG dar. Nach dem BDSG ob­lie­ge es der frei­en Un­ter­neh­mer­ent­schei­dung, ob die Po­si­ti­on des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten in­tern oder ex­tern be­setzt wer­de. Es sei für sie we­sent­lich wirt­schaft­li­cher, den Ex­ter­nen Herrn S. mit die­ser Auf­ga­be zu be­trau­en, wie sie be­reits erst­in­stanz­lich dar­ge­legt ha­be. Des Wei­te­ren sei auch ei­ne ein­heit­li­che Be­treu­ung des ge­sam­ten Da­ten­schut­zes im Kon­zern not­wen­dig und ent­schei­dend. Da in der jünge­ren Ver­gan­gen­heit ei­ne Viel­zahl von da­ten­schutz­re­le­van­ten Auf­ga­ben, wie z. B. die Lohn­ab­rech­nung so­wie die ge­sam­te Per­so­nal­be­treu­ung und Per­so­nal­ak­tenführung im Zu­ge ei­ner kon­zern­wei­ten Um­or­ga­ni­sa­ti­on zen­tral auf die Be­klag­te zu 1. über­tra­gen wor­den sei­en und die­se die da­ten­schutz­recht­lich

 

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re­le­van­ten Auf­ga­ben nun­mehr auch für die Toch­ter­ge­sell­schaf­ten ausführe, ha­be auch ei­ne ein­heit­li­che Be­treu­ung des Da­ten­schut­zes durch ei­ne Per­son gewähr­leis­tet wer­den müssen. Wenn bei ei­ner Fir­men­fu­si­on ei­ner von ursprüng­lich zwei Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten sein Amt ver­lie­ren müsse, und des­we­gen ein wich­ti­ger Grund für ei­ne Ab­be­ru­fung vor­lie­ge, müsse dies auch für den vor­lie­gen­den Fall ei­ner Zen­tra­li­sie­rung und Zu­sam­men­le­gung von we­sent­li­chen da­ten­schutz­re­le­van­ten Be­rei­chen bei ei­ner Fir­ma gel­ten. An­dern­falls bestünde die vom BDSG nicht ge­woll­te Si­tua­ti­on, dass zwei Da­ten­schutz­be­auf­trag­te mit un­ter­schied­li­chen Vor­stel­lun­gen hin­sicht­lich ei­nes da­ten­schutz­re­le­van­ten Sach­ver­halts Ent­schei­dun­gen träfen, die bei der Be­klag­ten zu 1. zen­tral­sei­tig aus­geführt und um­ge­setzt wer­den soll­ten. Wel­che Pro­ble­me und wel­ches Kon­flikt­po­ten­ti­al ei­ne sol­che Zer­split­te­rung der Be­treu­ung des Da­ten­schut­zes mit sich brin­ge, ha­be sie schon erst­in­stanz­lich vor­ge­tra­gen. Eben­so wie be­triebs­be­ding­te Gründe als wich­ti­ge Gründe für ei­ne außer­or­dent­li­che Kündi­gung in Be­tracht kämen, wenn ein sinn­los ge­wor­de­nes Ar­beits­verhält­nis sonst über ei­nen er­heb­li­chen Zeit­raum fort­ge­setzt wer­den müsse, könne ih­re un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dung nicht bis zum natürli­chen Ab­le­ben der Kläge­rin blo­ckiert sein. Auch die strik­te Vor­ga­be der Be­klag­ten zu 1., den Da­ten­schutz ein­heit­lich an Herrn S. zu ver­ge­ben, stel­le für sie ei­nen wich­ti­gen Grund dar, da ihr in­so­weit kei­ner­lei Wahlmöglich­keit ver­blei­be.

We­gen der wei­te­ren Ein­zel­hei­ten des Vor­brin­gens der Par­tei­en in der Be­ru­fungs­in­stanz wird auf den Schrift­satz der Kläge­rin vom 23.03.2009 (Bl. 124 bis 128 d. A.), die Schriftsätze der Be­klag­ten zu 1. vom 10.02.2009 (Bl. 104 bis 109 d. A.) und vom 20.04.2009 (Bl. 133 bis 136 d. A.), den Schrift­satz der Be­klag­ten zu 2. vom 20.04.2009 (Bl. 137 bis 141 d. A.) und das Pro­to­koll der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 20.05.2009 (Bl. 146 bis 148 d. A.) Be­zug ge­nom­men.


E n t s c h e i d u n g s g r ü n d e

I.

Die Be­ru­fun­gen der Kläge­rin und der Be­klag­ten zu 1. sind zulässig.

Sie sind gemäß §§ 8 Abs. 2, 64 Abs. 2 b) statt­haft und im Sin­ne von § 66 Abs. 1 Satz 1, 2 und – be­zo­gen auf die Kläge­rin – Satz 5, § 64 Abs. 6 Satz 1 ArbGG i. V. m. §§ 519, 520 ZPO form- und frist­ge­recht ein­ge­legt und be­gründet wor­den.

 

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II.

Nur die Be­ru­fung der Kläge­rin war im Er­geb­nis er­folg­reich. Die Be­ru­fung der Be­klag­ten zu 1. blieb er­folg­los.

1.

Die Kla­ge war nach der zu­letzt er­folg­ten Ände­rung des An­trags der Kläge­rin bezüglich der Be­klag­ten zu 1. und un­ter ent­spre­chen­der Aus­le­gung ih­res An­tra­ges ge­gen die Be­klag­te zu 2. zulässig.

Der An­trag der Kläge­rin konn­te in der Be­ru­fungs­in­stanz un­ter Berück­sich­ti­gung ih­rer aus­drück­li­chen An­tragsände­rung ge­genüber der Be­klag­ten zu 1., die of­fen­bar we­gen der zwi­schen­zeit­lich aus­ge­spro­che­nen er­neu­ten Teilkündi­gung der Be­klag­ten zu 1. vom 16.03.2009 oh­ne­hin er­for­der­lich ge­wor­den war, ins­ge­samt im In­ter­es­se ei­ner klar­stel­len­den und auf die zwi­schen den Par­tei­en strei­ti­gen Rechts­verhält­nis­se kon­zen­trier­ten Te­n­o­rie­rung da­hin­ge­hend aus­ge­legt wer­den, dass sie ge­genüber bei­den Be­klag­ten die Fest­stel­lung der Un­wirk­sam­keit ih­rer Wil­lens­erklärun­gen vom 10.07.2008 be­gehr­te. Aus die­ser Fest­stel­lung re­sul­tiert für ihr Rechts­verhält­nis ge­genüber der Be­klag­ten zu 2., zu der sie nicht in ei­nem Ar­beits­verhält­nis steht und die kei­ne Teilkündi­gung aus­ge­spro­chen hat, auch oh­ne wei­te­res, dass sie in de­ren Un­ter­neh­men wei­ter­hin die Funk­ti­on ei­ner Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten in­ne­hat. Sie enthält des­halb bezüglich der Be­klag­ten zu 2. recht­lich nicht „we­ni­ger“ aber auch nicht mehr, als sie wört­lich be­an­tragt hat. Mit die­sem In­halt war für die Anträge der Kläge­rin ge­genüber bei­den Be­klag­ten auch das er­for­der­li­che Fest­stel­lungs­in­ter­es­se im Sin­ne von § 256 ZPO ge­ge­ben, da die mit bei­den Be­klag­ten be­ste­hen­den Streit­fra­gen, die ei­ner als­bal­di­gen Klärung bedürfen, mit der be­gehr­ten Fest­stel­lung ei­ner ab­sch­ließen­den Klärung zu­geführt wer­den konn­ten.

2.

Die Kla­ge war auch ins­ge­samt be­gründet.

Die Wi­der­rufs­erklärun­gen bei­der Be­klag­ter sind rechts­un­wirk­sam, weil Wi­der­rufs­gründe im Sin­ne von § 4 f Abs. 3 Satz 4 BDSG nicht vor­la­gen. Da­mit er­wies sich auch die Teilkündi­gung der Be­klag­ten zu 1. als rechts­un­wirk­sam.

 

- 10 -

2.1

Nach § 4 f Abs. 3 Satz 4 BDSG kann die Be­stel­lung zum Be­auf­trag­ten für den Da­ten­schutz in ent­spre­chen­der An­wen­dung von § 626 BGB, bei nicht-öffent­li­chen Stel­len auch auf Ver­lan­gen der Auf­sichts­behörde, wi­der­ru­fen wer­den. § 626 Abs. 1 BGB setzt für den Aus­spruch ei­ner frist­lo­sen Kündi­gung ei­nes Dienst­verhält­nis­ses ei­nen wich­ti­gen Grund, nämlich das Vor­lie­gen von Tat­sa­chen, auf­grund de­rer dem Kündi­gen­den un­ter Berück­sich­ti­gung der Umstände des Ein­zel­fal­les und un­ter Abwägung der In­ter­es­sen bei­der Ver­trags­tei­le die Fort­set­zung des Dienst­verhält­nis­ses bis zum Ab­lauf der Kündi­gungs­frist oder bis zu der ver­ein­bar­ten Be­en­di­gung des Dienst­verhält­nis­ses nicht zu­mut­bar ist, vor­aus. Darüber hin­aus kann die Kündi­gung nach § 626 Abs. 2 BGB nur bin­nen zwei Wo­chen er­fol­gen, nach­dem der Kündi­gen­de von den für die Kündi­gung maßge­ben­den Tat­sa­chen Kennt­nis er­langt hat.

Bei ent­spre­chen­der An­wen­dung die­ser Vor­schrift kann dem­nach der Wi­der­ruf der Be­stel­lung zum Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten – ab­ge­se­hen von dem hier nicht vor­lie­gen­den Ver­lan­gen der Auf­sichts­behörde – aus wich­ti­gem Grund nur dann erklärt wer­den, wenn Tat­sa­chen vor­lie­gen, auf­grund de­rer dem Wi­der­ru­fen­den un­ter Berück­sich­ti­gung der Umstände des Ein­zel­fal­les und un­ter Abwägung der In­ter­es­sen bei­der Ver­trags­tei­le die Fort­set­zung der Tätig­keit der je­wei­li­gen Per­son als Da­ten­schutz­be­auf­trag­ter un­zu­mut­bar ist, und die dem Wi­der­ru­fen­den in­ner­halb der letz­ten zwei Wo­chen be­kannt ge­wor­den sind.

Nach § 626 Abs. 1 BGB kom­men als wich­ti­ge Kündi­gungs­gründe in ers­ter Li­nie Gründe im Ver­hal­ten des Gekündig­ten und nur aus­nahms­wei­se per­so­nen- oder be­triebs­be­ding­te Gründe in Be­tracht. Dies muss des­halb auch für die Ausübung des Wi­der­rufs­rechts der Be­stel­lung des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten durch den Ar­beit­ge­ber gel­ten. Aus dem Sinn und Zweck der Vor­schrift in § 4 f Abs. 3 Satz 4 BDSG und der Sys­te­ma­tik von § 4 f Abs. 3 BDSG er­ge­ben sich für die Her­an­zie­hung wich­ti­ger Wi­der­rufs­gründe in ent­spre­chen­der An­wen­dung von § 626 BGB wei­te­re Ein­schränkun­gen. Die­ser Ab­satz von § 4 f BDSG soll die Un­abhängig­keit des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten si­chern, der nach § 4 Abs. 3 f Satz 1 BDSG dem Lei­ter der öffent­li­chen oder nicht-öffent­li­chen Stel­le un­mit­tel­bar un­ter­stellt und nach § 4 f Abs. 3 Satz 2 BDSG in Ausübung sei­ner Fach­kun­de frei von Wei­sun­gen ist, so­wie nach § 4 f Abs. 3 Satz 2 BDSG we­gen der Erfüllung sei­ner Auf­ga­ben nicht be­nach­tei­ligt wer­den darf. Der Da­ten­schutz­be­auf­trag­te soll da­nach der Erfüllung sei­ner Auf­ga­ben je­den­falls oh­ne Furcht vor ei­ner Ab­be­ru­fung nach­ge­hen können (vgl. Ur­teil des LAG Ber­lin vom 27.10.1997 - 19 Sa 87/97 -, RDV 1998, 73, 74).

 

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In der Li­te­ra­tur wer­den wich­ti­ge Gründe für den Wi­der­ruf der Be­stel­lung teil­wei­se nur be­zo­gen auf die Amtsführung des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten (vgl. ErfK/ Wank, 9. Aufl., § 4 f BDSG, Rn 5), teil­wei­se be­zo­gen auf die Per­son und das Ver­hal­ten des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten in die­ser Funk­ti­on (Si­mi­tis, 6. Aufl. § 4 f BDSG, Rnr. 183) und teil­wei­se be­zo­gen auf schwe­re Ver­let­zun­gen von Amts­pflich­ten oder schwe­re Ver­let­zun­gen der ar­beits­ver­trag­li­chen Pflich­ten (Däubler, BDSG, 2. Aufl., Rnr. 67 ff. zu § 4 f. BDSG) an­er­kannt. Darüber hin­aus soll ein wich­ti­ger Grund nicht nur bei gro­ben Pflicht­ver­let­zun­gen, son­dern auch dann vor­lie­gen, wenn die Zu­verlässig­keit oder Fach­kun­de des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten nicht mehr ge­ge­ben ist oder wenn die ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für die Pflicht zur Be­stel­lung ei­nes Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten we­gen ei­ner Verände­rung der Ar­beit­neh­mer­zah­len nachträglich ent­fal­len (HWK/ Lembke, 3. Aufl., § 4 f BDSG Rz. 18). Teil­wei­se wird all­ge­mein aus­geführt, dass als wich­ti­ger Grund so­wohl As­pek­te in Be­tracht kom­men, die die Wei­ter­beschäfti­gung als Da­ten­schutz­be­auf­trag­ter, als auch sol­che, die das Ar­beits­verhält­nis all­ge­mein be­tref­fen, in Be­tracht kom­men (Go­la/ Schome­rus, BDSG, 9. Aufl., § 4f, Rdn. 38).

Bei Her­an­zie­hung die­ser An­sich­ten in der Li­te­ra­tur können be­triebs­be­ding­te Gründe für ei­nen Wi­der­ruf der Be­stel­lung un­ter Berück­sich­ti­gung des be­son­de­ren Cha­rak­ters von § 4 f Abs. 3 Satz 4 BDSG als Schutz­vor­schrift für die un­abhängi­ge Tätig­keit des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten nur auf­grund ganz be­son­de­rer Aus­nah­me­si­tua­tio­nen in Be­tracht kom­men. Könn­te sich der Ar­beit­ge­ber un­ter Be­ru­fung auf un­ter­neh­me­ri­sche Ent­schei­dun­gen oh­ne wei­te­res auf be­triebs­be­ding­te Gründe für ei­nen Wi­der­ruf der Be­stel­lung des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten be­ru­fen, könn­te der mit den ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten be­ab­sich­tig­te be­son­de­re Schutz der Tätig­keit des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten sonst zu leicht um­gan­gen wer­den.

An­zu­er­ken­nen sind be­triebs­be­ding­te Gründe ins­be­son­de­re in den Fällen ei­nes fu­si­ons­be­ding­ten Weg­falls des Auf­ga­ben­be­rei­ches ei­nes von bis­her zwei Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten, bei Be­triebs­sch­ließung mit der Fol­ge des gänz­li­chen Weg­falls der Auf­ga­be des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten oder bei ei­nem Weg­fall der ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für die Pflicht zur Be­stel­lung ei­nes Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten we­gen ei­ner Verände­rung der Ar­beit­neh­mer­zah­len.

Wirt­schaft­li­che Gründe, die den Ar­beit­ge­ber ver­an­las­sen, aus Kos­ten­gründen ei­ne an­de­re Per­son mit den Auf­ga­ben des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten zu be­trau­en, können dem­ge­genüber nur im ex­tre­men Aus­nah­me­fall, et­wa wenn die Kos­ten­er­spar­nis zur Ab­wen­dung ei­ner be­trieb­li­chen Not­si­tua­ti­on drin­gend er­for­der­lich ist, den Wi­der­ruf der Be­stel­lung des

 

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bis­he­ri­gen Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten recht­fer­ti­gen, will man ver­hin­dern, dass un­lieb­sa­me Per­so­nen all­zu leicht aus die­sem Amt ent­fernt wer­den. Or­ga­ni­sa­to­ri­sche Erwägun­gen können nur dann ei­nen wich­ti­gen Grund für die Aus­wechs­lung der Per­son des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten bie­ten, wenn dies zur sach­ge­rech­ten Erfüllung sei­ner Auf­ga­ben un­ab­weis­bar ist. Dies muss auch für den Fall gel­ten, dass Kos­ten­gründe und / oder or­ga­ni­sa­to­ri­sche Über­le­gun­gen den Ar­beit­ge­ber da­zu führen, die Funk­ti­on des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten nun­mehr ex­tern statt bis­her in­tern – oder auch um­ge­kehrt – ver­ge­ben zu wol­len. Hat der Ar­beit­ge­ber sich ein­mal dafür ent­schie­den, von ei­ner die­ser ge­setz­lich er­laub­ten Möglich­kei­ten zur Ver­ga­be des Am­tes Ge­brauch zu ma­chen und des­we­gen ei­ne be­stimm­te, in­ter­ne oder ex­ter­ne, Per­son in das Amt be­ru­fen, ge­bie­tet § 4 f Abs. 3 Satz 4 BDSG auch in­so­weit den Schutz des bis­he­ri­gen Amts­in­ha­bers.

2.2

Die Be­klag­ten ha­ben ih­re Ent­schei­dung zum Wi­der­ruf in ers­ter Li­nie be­triebs­be­dingt mit ei­ner un­ter­neh­me­ri­schen Ent­schei­dung der Be­klag­ten zu 1. als Kon­zern­mut­ter zur kon­zern­weit ein­heit­li­chen Be­treu­ung des be­trieb­li­chen Da­ten­schut­zes durch den Ex­ter­nen Mit­ar­bei­ter, Herrn S., be­gründet. Die­se Ent­schei­dung kann un­ter Be­ach­tung der vor­ste­hen­den Ausführun­gen nicht als wich­ti­ger Grund für den Wi­der­ruf der Be­stel­lung der Kläge­rin zur Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten an­er­kannt wer­den.

Um ei­nen ex­tre­men Aus­nah­me­fall, der ei­nen be­triebs­be­ding­ten Wi­der­rufs­grund hätte dar­stel­len können, han­del­te es sich da­bei nicht:

Erst­in­stanz­lich vor­ge­tra­ge­ne wirt­schaft­li­che Gründe, nämlich das In­ter­es­se an ei­ner Kos­ten­ein­spa­rung, ha­ben die Be­klag­ten zweit­in­stanz­lich trotz des erst­in­stanz­li­chen Hin­wei­ses der Kläge­rin auf dies­bezügli­che Un­klar­hei­ten ih­res Vor­tra­ges nicht näher aus­geführt. Sie hätten ei­nen be­triebs­be­ding­ten Wi­der­rufs­grund auch nur ab­ge­ben können, wenn sich die Kos­ten­ein­spa­rung durch Fremd­ver­ga­be als be­trieb­lich drin­gend er­for­der­lich – et­wa sa­nie­rungs­be­dingt zur Ver­mei­dung sonst er­for­der­li­cher Kündi­gun­gen - dar­ge­stellt hätte, was in bei­den In­stan­zen nicht vor­ge­tra­gen wor­den ist. Al­lein Ren­ta­bi­litätsüber­le­gun­gen der Be­klag­ten, mit de­nen sie ei­ne durch § 4 f Abs. 2 Satz 3 BDSG grundsätz­lich ermöglich­te ex­ter­ne Be­auf­tra­gung ei­nes Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten, nämlich des Herrn S., er­rei­chen woll­te, stell­ten des­halb kei­nen wich­ti­gen Grund für den Wi­der­ruf der Be­stel­lung der Kläge­rin als Da­ten­schutz­be­auf­trag­te der Be­klag­ten zu 1. und 2. dar.

 

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Auch der aus or­ga­ni­sa­to­ri­schen Gründen nach­voll­zieh­ba­re Wunsch der Be­klag­ten zu 1. als Kon­zern­mut­ter zur ein­heit­li­chen Be­treu­ung des Da­ten­schut­zes für al­le Kon­zern­un­ter­neh­men konn­te als be­triebs­be­ding­ter wich­ti­ger Wi­der­rufs­grund der Be­stel­lung der Kläge­rin nicht an­er­kannt wer­den. Für ei­ne ein­heit­li­che Be­treu­ung sämt­li­cher Kon­zern­un­ter­neh­men hätte es ei­nes sol­chen Wi­der­rufs schon des­halb nicht be­durft, weil auch die Kläge­rin, die im­mer­hin be­reits zwei der vier Kon­zern­un­ter­neh­men als Da­ten­schutz­be­auf­trag­te seit lan­gem be­treu­te, die­se ein­heit­li­che Be­treu­ung hätte wahr­neh­men können. Zu­dem war in­so­weit ein ak­tu­ell vor­lie­gen­des drin­gen­des be­trieb­li­ches Er­for­der­nis nicht dar­ge­tan. Die Ver­la­ge­rung von da­ten­schutz­re­le­van­ten Auf­ga­ben zur Be­klag­ten zu 1., wie seit Be­ste­hen der GSI die Lohn­ab­rech­nung und – seit 2005 – die Per­so­nal­sach­be­ar­bei­tung war be­reits vor ei­ni­gen Jah­ren und nicht erst kurz­fris­tig er­folgt. Auch im Hin­blick auf das erst­in­stanz­lich un­strei­tig ge­blie­be­ne Vor­lie­gen ei­nes ge­mein­sa­men Be­trie­bes zwi­schen der Be­klag­ten zu 1. und der GSI ha­ben die Be­klag­ten nicht im Ein­zel­nen vor­ge­tra­gen, dass es in der Ver­gan­gen­heit we­gen der Zuständig­keit zwei­er Da­ten­schutz­be­auf­trag­ter für die­sen Ge­mein­schafts­be­trieb zu Kon­flik­ten ge­kom­men wäre, die ei­ne Verände­rung des be­ste­hen­den Zu­stan­des er­for­der­lich ge­macht hätten. Ein for­ma­ler Ar­beits­stil der Kläge­rin, das Feh­len ei­ner Da­ten­schutz­richt­li­nie und von Richt­li­ni­en, wie mit al­ten Da­tenträgern um­zu­ge­hen ist, wie erst­in­stanz­lich von den Be­klag­ten – strei­tig - vor­ge­tra­gen, muss­te nicht au­to­ma­tisch zu Kon­flik­ten mit dem für die GSI täti­gen ex­ter­nen Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten führen. Ei­ne Zer­split­te­rung des be­trieb­li­chen Da­ten­schut­zes in dem Ge­mein­schafts­be­trieb war schon des­halb nicht oh­ne wei­te­res an­zu­neh­men, weil die bei­den Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten ihr Vor­ge­hen mit­ein­an­der ab­stim­men können, oh­ne in die au­to­no­men Be­fug­nis­se des je­weils an­de­ren ein­zu­grei­fen. Die dies­bezügli­che or­ga­ni­sa­to­ri­sche Über­le­gung der Be­klag­ten zu 1. war des­halb im In­ter­es­se ei­ner sach­ge­rech­ten Erfüllung der Auf­ga­ben des Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten im Ge­mein­schafts­be­trieb ih­res Un­ter­neh­mens mit der GSI kei­nes­wegs un­ab­weis­bar. Je­den­falls la­gen die be­trieb­li­chen Verände­run­gen, auf de­ren Vor­lie­gen sich die Be­klag­ten be­ru­fen, auch die Bil­dung des Ge­mein­schafts­be­trie­bes, zu weit zurück, als dass sie im Hin­blick auf § 626 Abs. 2 BGB am 16.07.2006, dem Zeit­punkt der Überg­a­be der Wi­der­rufs­erklärun­gen der Be­klag­ten, noch zur Be­gründung ei­nes wich­ti­gen Grun­des für die Wi­der­rufs­erklärun­gen her­an­ge­zo­gen wer­den konn­ten.

Glei­ches gilt für die Be­den­ken der Be­klag­ten zu 1. we­gen der be­reits seit 1994 un­un­ter­bro­chen vor­lie­gen­den Be­triebs­rats­mit­glied­schaft der Kläge­rin so­wie ih­rer Mit­glied­schaft im EDV-Aus­schuss des Be­triebs­ra­tes in ih­rem Be­trieb, die mögli­cher­wei­se zu Kon­flik­ten mit ih­rem Amt als Da­ten­schutz­be­auf­trag­te hätten führen können. Die Be­klag­ten ha­ben kei­ner­lei kon­kre­te Fälle aus der Ver­gan­gen­heit der langjährig gleich­zei­ti­gen Amts­ausübung der Kläge­rin als Be­triebs­rats­mit­glied und Da­ten­schutz­be­auf­trag­te der

 

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Be­klag­ten zu 1. und ins­be­son­de­re kei­ne bei Aus­spruch des Wi­der­rufs erst zwei Wo­chen zurück­lie­gen­de Vorfälle ge­schil­dert, in de­nen sich ein Span­nungs­verhält­nis zwi­schen bei­den Auf­ga­ben kon­kret aus­ge­wirkt hätte.

Die zwi­schen­zeit­lich er­folg­te Frei­stel­lung der Kläge­rin nach § 38 Be­trVG, die ei­ner Wei­terführung ih­res Am­tes als Da­ten­schutz­be­auf­trag­te für die Be­klag­ten grundsätz­lich ent­ge­gen­ste­hen könn­te, weil die Kläge­rin in­so­weit von sämt­li­chen be­trieb­li­chen Tätig­kei­ten für die Be­klag­te zu 1. be­freit ist und we­gen der vollständi­gen Ausfüllung ih­rer Ar­beits­zeit mit Be­triebs­ratstätig­keit auch für die Tätig­keit als Da­ten­schutz­be­auf­trag­te für die Be­klag­te zu 2. nicht mehr zur Verfügung ste­hen dürf­te, galt erst für das Jahr 2009 und konn­te schon des­halb den Be­stel­lungs­wi­der­ruf vom 10.07.2008 nicht be­gründen. Auf die Erklärung der Kläge­rin im Ver­hand­lungs­ter­min vor dem Be­ru­fungs­ge­richt, dass sie ih­re Frei­stel­lung als Be­triebs­rats­mit­glied nie­der­le­gen würde, so­fern und so­bald ihr die Amts­ausübung als Da­ten­schutz­be­auf­trag­te wie­der ge­stat­tet wer­de, kam es des­halb nicht mehr an.

Da der Wi­der­ruf der Be­stel­lung der Kläge­rin als Da­ten­schutz­be­auf­trag­te durch die Be­klag­te zu 1. des­halb rechts­un­wirk­sam war, konn­te sich die Be­klag­te zu 2. zur Be­gründung ih­res Wi­der­rufs auch nicht zusätz­lich auf ih­re Bin­dung an die Vor­ga­ben der Be­klag­ten zu 1. durch den Un­ter­neh­mens­ver­trag vom 01.10.1990 be­ru­fen.

2.3

Das schuld­recht­li­che Grund­verhält­nis zwi­schen der Kläge­rin und der Be­klag­ten zu 1. zur Durchführung der Auf­ga­ben als Da­ten­schutz­be­auf­trag­te ist im Rah­men ih­res Ar­beits­verhält­nis­ses unlösbar mit ih­rer Be­stel­lung nach dem BDSG ver­knüpft (vgl. Ur­teil des BAG vom 13.03.2007 – 9 AZR 612/05 -, EzA § 4 f BDSG Nr. 1). Aus der Rechts­un­wirk­sam­keit des Wi­der­rufs der Be­klag­ten zu 1. vom 10.07.2008 folg­te des­halb auch die Rechts­un­wirk­sam­keit ih­rer gleich­zei­tig erklärten Teilkündi­gung die­ser Auf­ga­be ge­genüber der Kläge­rin.

Auf ei­ne mögli­cher­wei­se eben­falls vor­lie­gen­de Un­wirk­sam­keit der Teilkündi­gung nach § 102 Abs. 1 Satz 3 Be­trVG kam es des­halb nicht mehr an.

3.

Aus die­sen Gründen war das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Cott­bus auf die Be­ru­fung der Kläge­rin ab­zuändern und fest­zu­stel­len, dass der Wi­der­ruf der Be­klag­ten zu 2. und der

 

- 15 -

Wi­der­ruf und die Teilkündi­gung der Be­klag­ten zu 1. rechts­un­wirk­sam sind, und war die Be­ru­fung der Be­klag­ten zu 1. zurück­zu­wei­sen.

III.

Die Kos­ten­ent­schei­dung folgt aus § 92 Abs. 1 Satz 1 i. V. m. § 269 Abs. 3 Satz 2 ZPO.

IV.

Für die in der Be­ru­fungs­in­stanz un­ter­le­ge­nen Be­klag­ten wur­de die Re­vi­si­on nach § 72 Abs. 2 Nr. 1 zu­ge­las­sen, weil es sich bei der Zulässig­keit be­triebs­be­ding­ter Wi­der­rufs­gründe der Be­stel­lung ei­nes Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten um ei­ne Rechts­fra­ge von grundsätz­li­cher Be­deu­tung han­delt, die bis­her – so­weit er­sicht­lich – höchst­rich­ter­lich noch nicht geklärt ist.

Für die Kläge­rin ist ein Rechts­mit­tel nicht ge­ge­ben.


Rechts­mit­tel­be­leh­rung

Ge­gen die­ses Ur­teil kann von d. Be­klag­ten bei dem

Bun­des­ar­beits­ge­richt,

Hu­go-Preuß-Platz 1, 99084 Er­furt

(Post­adres­se: 99113 Er­furt),

Re­vi­si­on ein­ge­legt wer­den.

Die Re­vi­si­on muss in­ner­halb

ei­ner Not­frist von ei­nem Mo­nat

schrift­lich beim Bun­des­ar­beits­ge­richt ein­ge­legt wer­den.

Sie ist gleich­zei­tig oder in­ner­halb

ei­ner Frist von zwei Mo­na­ten

schrift­lich zu be­gründen.

Bei­de Fris­ten be­gin­nen mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­setz­ten Ur­teils, spätes­tens aber mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung.

Die Re­vi­si­ons­schrift muss die Be­zeich­nung des Ur­teils, ge­gen das die Re­vi­si­on ge­rich­tet wird und die Erklärung ent­hal­ten, dass ge­gen die­ses Ur­teil Re­vi­si­on ein­ge­legt wer­de.

Die Re­vi­si­ons­schrift und die Re­vi­si­ons­be­gründung müssen von ei­nem Pro­zess­be­vollmäch­tig­ten un­ter­zeich­net sein. Als sol­che sind außer Rechts­anwälten nur fol­gen­de Stel­len zu­ge­las­sen, die zu­dem durch Per­so­nen mit Befähi­gung zum Rich­ter­amt han­deln müssen:

 

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• Ge­werk­schaf­ten und Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­ge­bern so­wie Zu­sam­men­schlüsse sol­cher Verbände für ih­re Mit­glie­der oder für an­de­re Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der,
• ju­ris­ti­sche Per­so­nen, de­ren An­tei­le sämt­lich im wirt­schaft­li­chen Ei­gen­tum ei­ner der vor­ge­nann­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen, wenn die ju­ris­ti­sche Per­son aus­sch­ließlich die Rechts­be­ra­tung und Pro­zess­ver­tre­tung die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on und ih­rer Mit­glie­der oder an­de­rer Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der ent­spre­chend de­ren Sat­zung durchführt, und wenn die Or­ga­ni­sa­ti­on für die Tätig­keit der Be­vollmäch­tig­ten haf­tet.

Für d. Kläge­rin ist kein Rechts­mit­tel ge­ge­ben.
Auf die Möglich­keit der Nicht­zu­las­sungs­be­schwer­de gem. § 72 a ArbGG wird hin­ge­wie­sen.

Der Schrift­form wird auch durch Ein­rei­chung ei­nes elek­tro­ni­schen Do­ku­ments i. S. d. § 46b ArbGG genügt. Nähe­re In­for­ma­tio­nen da­zu fin­den sich auf der In­ter­net­sei­te des Bun­des­ar­beits­ge­richts un­ter www.bun­des­ar­beits­ge­richt.de.
 


M.

L.

J.

 

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Nina Wesemann
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