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LAG Hamm, Ur­teil vom 09.03.2012, 7 Sa 1500/11

   
Schlagworte: AGB-Kontrolle, Rückzahlungsklausel, Fortbildungskosten, Benachteiligung
   
Gericht: Landesarbeitsgericht Hamm
Aktenzeichen: 7 Sa 1500/11
Typ: Urteil
Entscheidungsdatum: 09.03.2012
   
Leitsätze: Eine arbeitsvertragliche Klausel über die Rückforderung von Fort- und Weiterbildungskosten ist dann unangemessen benachteiligend im Sinne des § 307 Abs. 1 BGB, wenn sie bei einer Rückforderungssumme, die das Bruttomonatseinkommen des fortgebildeten Arbeitnehmers um ein Vielfaches übersteigt, bei einer dreijährigen Bindungsdauer nur eine grobe, jährlich gestaffelte Minderung der Rückzahlungsverpflichtung vorsieht, ohne auf eine ausdifferenzierte, etwa monatliche Staffelung abzustellen.
Vorinstanzen: Arbeitsgericht Herne, Urteil vom 16.08.2011, 2 Ca 1419/11
   

7 Sa 1500/11

2 Ca 1419/11 ArbG Her­ne

 

Verkündet am 09.03.2012

Net­te­b­rock als Ur­kunds­be­am­tin der Geschäfts­stel­le

 

Lan­des­ar­beits­ge­richt Hamm

Im Na­men des Vol­kes

Ur­teil

In Sa­chen

hat die 7. Kam­mer des Lan­des­ar­beits­ge­richts Hamm
auf die münd­li­che Ver­hand­lung vom 09.03.2012
durch den Vi­ze­präsi­den­ten des Lan­des­ar­beits­ge­richts Dr. Schra­de
so­wie die eh­ren­amt­li­chen Rich­ter Uding und Wa­cker­bau­er

für Recht er­kannt:

Auf die Be­ru­fung des Be­klag­ten wird das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Her­ne vom 16.08.2011 – 2 Ca 1419/11 ab­geändert.

Die Kla­ge wird ab­ge­wie­sen.

Die Kläge­rin trägt die Kos­ten des Rechts­streits bei­der In­stan­zen.

Die Re­vi­si­on wird zu­ge­las­sen.

 

Tat­be­stand:

Die Par­tei­en strei­ten um die Rück­for­de­rung von Kos­ten ei­ner Wei­ter­bil­dung des Be­klag­ten.

Die Kläge­rin be­treibt ein Kran­ken­haus. Der Be­klag­te war bei ihr vom 01.10.2004 bis zum 31.12.2010 als Ge­sund­heits- und Kran­ken­pfle­ger beschäftigt. Die Par­tei­en leg­ten die Ar­beits­ver­trags­be­din­gun­gen zunächst in ei­nem be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trag vom 31.08.2008 fest. Da­nach wur­de der Be­klag­te als Kran­ken­pfle­ger beschäftigt und in die Vergütungs­grup­pe BAT-KF KR Va, Fg. 7 ein­grup­piert. Der un­be­fris­te­te An­schluss­ver­trag vom 16.06.2008 weist ei­ne Ein­grup­pie­rung in die Vergütungs­grup­pe BAT-KF 9a, Fg. 9 aus. Auf das Ar­beits­verhält­nis fin­den nach § 6 des Ar­beits­ver­tra­ges die BAT-An­wen­dungs­ord­nung und die sich dar­aus er­ge­ben­den Be­stim­mun­gen des Bun­des-An­ge­stell­ten­ta­rif­ver­tra­ges in der für An­ge­stell­te im Be­reich der Evan­ge­li­schen Kir­che von West­fa­len (BAT-KF) grei­fen­den Be­stim­mun­gen in der je­weils gel­ten­den Fas­sung An­wen­dung.

Der Be­klag­te be­warb sich auf ei­ne von der Kläge­rin an­ge­bo­te­ne Wei­ter­bil­dung. Am 12.12.2005 re­gel­ten die Par­tei­en in ei­ner „Ne­ben­ab­re­de zum Ar­beits­ver­trag", we­gen de­ren wei­te­ren In­halts auf Bl. 9 d.A. Be­zug ge­nom­men wird, dass die Kläge­rin den Be­klag­ten im Rah­men ei­ner Wei­ter­bil­dung „Fach­pfle­ge Psych­ia­trie" für den Be­such ei­nes Lehr­gangs frei­stel­len und die Lehr­gangs­gebühren über­neh­men wer­de. In Ziff. 2 die­ser Ne­ben­ab­re­de hiel­ten die Par­tei­en fest:

„(2) Der An­ge­stell­te ver­pflich­tet sich, die der Ev. Kran­ken­haus­ge­mein­schaft ent­stan­de­nen Auf­wen­dun­gen für die Wei­ter­bil­dung, ein­sch­ließlich der Lohn­fort­zah­lungs­kos­ten – wie nach­fol­gend be­schrie­ben – zu er­set­zen, wenn das Ar­beits­verhält­nis auf Wunsch des An­ge­stell­ten oder aus ei­nem von ihm zu ver­tre­ten­den Grun­de en­det.
Aus­ge­nom­men ist die Kündi­gung bzw. der Auflösungs­ver­trag auf­grund ei­ner Schwan­ger­schaft oder
Nie­der­kunft in den letz­ten drei Mo­na­ten. En­det das Ar­beits­verhält­nis wie oben be­schrie­ben, dann sind
- im ers­ten Jahr nach Ab­schluss des Lehr­gangs die ge­sam­ten Auf­wen­dun­gen
- im zwei­ten Jahr nach Ab­schluss des Lehr­gangs zwei Drit­tel der Auf­wen­dun­gen
- im drit­ten Jahr nach Ab­schluss des Lehr­gangs ein Drit­tel der Auf­wen­dun­gen zurück­zu­zah­len.
"

Die Kläge­rin bie­tet ih­ren Beschäftig­ten ver­gleich­ba­re Fort­bil­dungsmöglich­kei­ten an, wie sie auch der Be­klag­te wahr­nahm. Da­zu be­dient sie sich, be­zo­gen je­weils auf den kon­kre­ten Fort­bil­dungs­in­halt, der For­mu­lie­run­gen, wie sie in der Ne­ben­ab­re­de zum Ar­beits­ver­trag Ver­wen­dung fan­den.

Der Kläger ab­sol­vier­te die Wei­ter­bil­dung zum Fach- und Ge­sund­heits­pfle­ger in der Psych­ia­trie während der Zeit vom 08.05.2006 bis zum 07.05.2008 und schloss sie er­folg­reich ab. Mit Schrei­ben vom 01.09.2010 kündig­te der Be­klag­te das Ar­beits­verhält­nis frist­gemäß zum 31.12.2010. Vor­aus­ge­gan­gen wa­ren Un­stim­mig­kei­ten im Ar­beits­verhält­nis, die der Be­klag­te im Ver­ant­wor­tungs­be­reich der Kläge­rin sah.

Die Kläge­rin mach­te den Be­klag­ten mit Schrei­ben vom 19.10.2010 un­ter Hin­weis auf die Re­ge­lung in Ziff. 2 der Ne­ben­ab­re­de dar­auf auf­merk­sam, dass er ein Drit­tel der Kos­ten für die Wei­ter­bil­dung zu er­stat­ten ha­be. Sie be­zif­fer­te die­ses Drit­tel mit 9.246,28 € und führ­te da­zu aus, ein­zu­stel­len sei­en Lehr­gangs­gebühren in Höhe von 4.602,26 € und die auf 191 Ka­len­der­ta­ge der Frei­stel­lung ent­fal­len­den Ent­gelt­fort­zah­lungs­kos­ten von 23.436,61 €. In ei­nem wei­te­ren Schrei­ben vom 01.04.2011 set­ze die Kläge­rin dem Be­klag­ten er­folg­los ei­ne Frist zum Aus­gleich bis zum 21.04.2011.

Die Kläge­rin hat die Auf­fas­sung ver­tre­ten, es müsse berück­sich­tigt wer­den, dass der Be­klag­te selbst den Wunsch geäußert ha­be, zum Fach- und Ge­sund­heits­pfle­ger in der Psych­ia­trie wei­ter­ge­bil­det zu wer­den. Dar­auf­hin sei es zum Ab­schluss der Ne­ben­ab­re­de ge­kom­men, die an­ge­sichts der sehr spe­zi­el­len Wei­ter­bil­dung, die dort ge­re­gelt sei, kei­ne all­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gung dar­stel­le. Während der fast zwei Jah­re dau­ern­den Wei­ter­bil­dung ha­be sie auf die Ar­beits­leis­tung des Be­klag­ten kaum zurück­grei­fen können. Der Be­klag­te ha­be an­ge­sichts der um­fang­rei­chen Fort­bil­dung ei­ne an­ge­mes­se­ne Ge­gen­leis­tung für die Rück­zah­lungs­ver­ein­ba­rung er­hal­ten. Der Bin­dungs­zeit­raum von drei Jah­ren sei ge­recht­fer­tigt. Die Fort­bil­dung zum Fach- und Ge­sund­heits­pfle­ger in der Psych­ia­trie ver­bes­se­re die Chan­cen des Be­klag­ten auf dem Ar­beits­markt und sei da­her für den Be­klag­ten von Vor­teil. Letzt­lich sei der Be­klag­te in­fol­ge der Fort­bil­dung auch von der Vergütungs­grup­pe BAT-KF KR Va, Fg. 7 in die Vergütungs­grup­pe BAT-KF 9a, Fg. 9 höher­grup­piert wor­den. Der Be­klag­te könne nicht ein­wen­den, die Ei­genkündi­gung sei nicht von ihm zu ver­tre­ten, weil sie – die Kläge­rin – ihn nicht zum Sta­ti­ons­lei­ter befördert ha­be. Ei­ne ent­spre­chen­de Wei­ter­bil­dung des Be­klag­ten ha­be sie ab­ge­lehnt. Es ent­spre­che auch nicht den Tat­sa­chen, be­haup­te der Be­klag­te, sie sei ihm nicht bei­ge­tre­ten, so­weit er sich ge­gen un­be­rech­tigt er­ho­be­ne Vorwürfe von Ar­beits­kol­le­gen ha­be zur Wehr set­zen wol­len. So ha­be sie mit al­len Be­tei­lig­ten Gespräche über die Si­tua­ti­on geführt.

Die Kläge­rin hat be­an­tragt,

den Be­klag­ten zu ver­ur­tei­len, an sie 9.346,28 € nebst Zin­sen in Höhe von fünf Pro­zent­punk­ten über dem Ba­sis­zins­satz seit dem 22.04.2011 zu zah­len.

Der Be­klag­te be­an­tragt,

die Kla­ge ab­zu­wei­sen

und die Auf­fas­sung geäußert, die Klau­sel über die Rück­zah­lung in der Ne­ben­ab­re­de zum Ar­beits­ver­trag be­nach­tei­li­ge ihn un­an­ge­mes­sen und sei des­halb un­wirk­sam. Die Rück­zah­lungs­ver­ein­ba­rung stel­le ei­ne all­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gung dar. Die Wei­ter­bil­dung, die er ab­sol­viert ha­be, fände al­le zwei Jah­re für ein bis zwei Mit­ar­bei­ter der Kläge­rin statt. Sie würde ver­ein­bart un­ter Ver­wen­dung der For­mu­lie­run­gen, die in der Ne­ben­ab­re­de Nie­der­schlag ge­fun­den hätten. Die Rück­zah­lungs­klau­sel sei un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­li­gend, weil pro Jahr des vor­zei­ti­gen Aus­schei­dens ei­ne Re­du­zie­rung der an­ge­fal­le­nen Kos­ten um le­dig­lich ein Drit­tel in Be­tracht kom­me. Wäre er gut vier Mo­na­te später aus­ge­schie­den, hätte er kei­ne Kos­ten mehr er­stat­ten müssen. Die Staf­fe­lungs­zeiträume, die die Kläge­rin gewählt ha­be, sei­en zu we­nig dif­fe­ren­ziert. Auch sei die Sum­me der Rück­zah­lungs­for­de­rung zu hoch. Er sei nicht in der La­ge, die Zah­lung aus ei­nem Mo­nats­ge­halt zu er­brin­gen. In die Rück­zah­lungs­ver­ein­ba­rung hätte da­her auch ei­ne Ra­ten­zah­lungs­op­ti­on auf­ge­nom­men wer­den müssen. Da ei­ne gel­tungs­er­hal­ten­de Re­duk­ti­on nach § 306 BGB aus­schei­de, sei die Rück­zah­lungs­klau­sel ins­ge­samt un­wirk­sam. Die Klau­sel sei auch un­klar, weil nicht deut­lich sei, was un­ter ei­nem „zu ver­tre­ten­den Grund" zu ver­ste­hen sei. Er ha­be sei­ne be­ruf­li­chen Chan­cen auf dem Ar­beits­markt nicht ver­bes­sern können. Dem ste­he be­reits ent­ge­gen, dass er an­ge­sichts sei­nes Al­ters nur schwer ver­mit­tel­bar sei.

Letzt­lich sei ihm ein Fest­hal­ten am Ar­beits­verhält­nis aber auch nicht zu­mut­bar ge­we­sen. Sei­nem be­rech­tig­ten Ver­lan­gen auf Zu­wei­sung ei­ner Stel­le als Sta­ti­ons­lei­ter Akut­psych­ia­trie sei nicht ent­spro­chen wor­den. Außer­dem ha­be er die Ei­genkündi­gung nicht zu ver­tre­ten. Er ha­be sich an­ge­sichts halt­lo­ser Vorwürfe an­de­rer Mit­ar­bei­ter der Kläge­rin in ei­ner Mob­bing­si­tua­ti­on ge­se­hen, die die Kläge­rin trotz sei­ner Bit­ten nicht auf­gelöst ha­be. Er ha­be sich in psych­ia­tri­sche Be­hand­lung be­ge­ben müssen. Die be­han­deln­de Ärz­tin ha­be ihm ge­ra­ten, den Ar­beits­platz zu wech­seln.

Mit Ur­teil vom 16.08.2011 hat das Ar­beits­ge­richt der Kla­ge statt­ge­ge­ben, im We­sent­li­chen mit der Be­gründung, die Rück­zah­lungs­klau­sel sei wirk­sam, weil die Wei­ter­bil­dung zum Fach­pfle­ger für Psych­ia­trie zu ei­nem deut­li­chen geld­wer­ten Vor­teil auf Sei­ten des Be­klag­ten führe, bei ei­ner Ge­samt­bin­dungs­dau­er von drei Jah­ren ei­ne Drit­te­lung der Rück­zah­lungs­kos­ten pro Jahr des vor­zei­ti­gen Aus­schei­dens nicht zu be­an­stan­den sei, ei­ne Ra­ten­zah­lungsmöglich­keit nicht ha­be ein­geräumt wer­den müssen und die Klau­sel ins­ge­samt klar verständ­lich und trans­pa­rent ge­we­sen sei. Auch könne der Be­klag­te sich nicht dar­auf be­ru­fen, dass ihm ein Fest­hal­ten am Ar­beits­platz et­wa nicht mehr zu­mut­bar ge­we­sen sei.

Ge­gen das dem Be­klag­ten am 05.09.2011 zu­ge­stell­te Ur­teil rich­tet sich des­sen Be­ru­fung vom 26.09.2011, die er in­ner­halb der bis zum 05.12.2011 verlänger­ten Be­gründungs­frist an die­sem Tag un­ter Wie­der­ho­lung und Ver­tie­fung sei­ner be­reits erst­in­stanz­lich ver­tre­te­nen Auf­fas­sung wie folgt be­gründet:

Die Ne­ben­ab­re­de vom 12.12.2005 sei ei­ner In­halts­kon­trol­le nach den §§ 307 ff BGB zu un­ter­zie­hen. Für ihn sei die Wei­ter­bil­dung nicht von Vor­teil ge­we­sen. Er sei nicht in ei­ne höhe­re Ent­gelt­grup­pe, son­dern le­dig­lich in ei­ne höhe­re Stu­fe in der Ent­gelt­grup­pe ein­grup­piert wor­den. Dies ha­be zu ei­ner Erhöhung der Brut­to­mo­nats­vergütung um le­dig­lich 50,00 € geführt. Dies sei bei sei­nem Ge­samt­ein­kom­men von et­wa 2.900 € ein zu ver­nachlässi­gen­der Be­trag. Letzt­lich wer­de die Tätig­keit in psych­ia­tri­schen Ein­rich­tun­gen le­dig­lich durch ei­ne Zu­la­ge ge­son­dert ho­no­riert, die nicht von ei­ner be­son­de­ren Qua­li­fi­ka­ti­on abhängig sei. Po­ten­ti­el­le Ar­beit­ge­ber würden ei­ne Zu­satz­qua­li­fi­ka­ti­on nicht er­war­ten. Die Klau­sel sei fer­ner un­klar, weil sich aus ihr nicht er­se­hen las­se, ob die Kläge­rin auch die ar­beit­ge­ber­sei­ti­gen Kos­ten an den Ge­samt­so­zi­al­ver­si­che­rungs­beiträgen ha­be zurück­for­dern wol­len. Letzt­lich ha­be er das Ar­beits­verhält­nis auch nicht auf sei­nen Wunsch be­en­det. Er ha­be das Ar­beits­verhält­nis auflösen müssen, weil die Kläge­rin kei­ne aus­rei­chen­den Maßnah­men zu sei­nen Guns­ten er­grif­fen hätte, um die für ihn un­erträgli­che Si­tua­ti­on am Ar­beits­platz auf­zulösen. Die Kläge­rin könne sich aber auch des­halb nicht auf die ein­zel­ver­trag­li­che Rück­zah­lungs­klau­sel be­ru­fen, weil der auf das Ar­beits­verhält­nis an­wend­ba­re § 5 BAT-KF fest­hal­te, dass der Ar­beit­ge­ber die Kos­ten ei­ner von ihm ver­an­lass­ten Fort- und Wei­ter­bil­dung zu tra­gen ha­be. Ei­ne Be­tei­li­gung des Ar­beit­ge­bers an die­sen Kos­ten sei nur dann möglich, wenn ei­ne Qua­li­fi­zie­rungs­ver­ein­ba­rung ge­trof­fen wor­den sei. Dies sei hier - in­so­weit un­strei­tig - nicht der Fall.

In der münd­li­chen Ver­hand­lung vor dem Be­ru­fungs­ge­richt hat die Kläge­rin ih­re Kla­ge mit Zu­stim­mung des Be­klag­ten in Höhe ei­nes Be­tra­ges von 3.133,35 € an­ge­sichts ei­nes er­teil­ten recht­li­chen Hin­wei­ses zur Fra­ge, in­wie­weit auch die auf den Ar­beit­ge­ber ent­fal­len­den Kos­ten am Ge­samt­so­zi­al­ver­si­che­rungs­bei­trag zurück­ge­for­dert wer­den können, im Hin­blick auf die­sen An­teil an den Kos­ten teil­wei­se zurück­ge­nom­men.

Der Be­klag­te be­an­tragt,

das Ur­teil des Ar­beits­ge­richts Her­ne vom 16.08.2011 – Az.: 2 Ca 1419/11 – ab­zuändern und die Kla­ge ab­zu­wei­sen.

Die Kläge­rin be­an­tragt,

die Be­ru­fung zurück­zu­wei­sen.

Sie be­haup­tet, der Be­klag­te sei vor der Fort­bil­dungs­maßnah­me aus der Vergütungs­grup­pe 7a BAT-KF und da­nach aus der Vergütungs­grup­pe 9a BAT-KF ent­lohnt wor­den. Dies führe zu ei­ner um 95,19 € höhe­ren Vergütung, die sich in der End­stu­fe der höhe­ren Vergütungs­grup­pe auf 126,88 € be­lau­fen wer­de. Die Be­din­gun­gen, zu de­nen der Be­klag­te hat fort­ge­bil­det wer­den sol­len, sei­en im Ein­zel­nen aus­ge­han­delt wor­den. Es han­de­le sich selbst dann, wenn die For­mu­lie­rung der Ne­ben­ab­re­de auch in an­de­ren Fort­bil­dungsfällen ver­wandt wor­den sei, nicht um all­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gun­gen. Die Rück­zah­lungs­klau­sel sei we­der un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­li­gend noch un­klar. Zur Kündi­gung be­rech­tigt sei der Kläger nicht ge­we­sen. Die Re­ge­lung des § 5 BAT-KF grei­fe nicht, weil die Qua­li­fi­zie­rungs­maßnah­me des Be­klag­ten auf des­sen Wunsch durch­geführt wor­den sei.

We­gen des wei­te­ren Sach- und Rechts­vor­trags der Par­tei­en wird auf die ge­wech­sel­ten Schriftsätze nebst An­la­gen ver­wie­sen, ins­be­son­de­re auf die von der Kläge­rin über­reich­ten An­la­ge zur Be­rech­nung der Rück­zah­lungs­for­de­rung, Bl. 138 f d.A. Hin­sicht­lich der von den persönlich an­gehörten Par­tei­en ab­ge­ge­be­nen Erklärun­gen wird auf das Pro­to­koll der münd­li­chen Ver­hand­lung vom 09.03.2012 Be­zug ge­nom­men

Ent­schei­dungs­gründe

I. Die Be­ru­fung des Be­klag­ten ist gem. § 64 Abs. 1, Abs. 2 lit. b) ArbGG statt­haft, nach den §§ 519 ZPO, 64 Abs. 6 S. 1 ArbGG, 66 Abs. 1 S. 1 ArbGG in­ner­halb der Mo­nats­frist am 26.09.2011 ge­gen das am 05.09.2011 zu­ge­stell­te Ur­teil recht­zei­tig ein­ge­legt so­wie in­ner­halb der verlänger­ten Be­ru­fungs­frist des § 66 Abs. 1 S. 1, S. 5 ArbGG und auch ord­nungs­gemäß (§ 520 Abs. 3 i.V.m. § 64 Abs. 6 S. 1 ArbGG) am 05.12.2010 be­gründet wor­den.

II. Die Be­ru­fung des Be­klag­ten ist be­gründet. Die zulässi­ge Kla­ge ist un­be­gründet und war da­mit ab­zu­wei­sen, weil der Kläge­rin ge­gen den Be­klag­ten kein An­spruch auf Zah­lung des zu­letzt nach teil­wei­ser Kla­gerück­nah­me noch ein­ge­for­der­ten Be­tra­ges in Höhe von 6.212,94 € zu­steht.

1. Der Kläge­rin steht ein sol­cher An­spruch we­der in An­wen­dung der Be­stim­mun­gen über die Rück­for­de­rung von Fort- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten nach Nr. 7 SR 2a BAT-KF a.F. noch nach der seit dem 01.07.2007 gel­ten­den Re­ge­lung des § 5 Abs. 5 BAT-KF n.F. zu. Die Kläge­rin hat sich we­der auf die­se Be­stim­mun­gen gestützt, um ih­ren An­spruch zu be­gründen, noch da­zu vor­ge­tra­gen, dass die tat­be­stand­li­chen Vor­aus­set­zun­gen die­ser Re­ge­lun­gen erfüllt sind, so et­wa der Be­klag­te im Rah­men der Qua­litäts­si­che­rung oder des Per­so­nal­be­darfs der Kläge­rin fort- und wei­ter­ge­bil­det wor­den ist, wie es Nr. 7 SR 2a BAT-KF ver­langt, oder et­wa ein mögli­cher Ei­gen­bei­trag des Be­klag­ten durch ei­ne Qua­li­fi­zie­rungs­dienst­ver­ein­ba­rung ge­re­gelt wur­de, wie es nun in An­wen­dung der Be­stim­mung des § 5 Abs. 5 S. 2 BAT-KF möglich wäre.

2. Ein An­spruch auf Rück­zah­lung der ver­aus­lag­ten Fort­bil­dungs­kos­ten der Kläge­rin er­gibt sich auch nicht aus der Re­ge­lung in Ziff. 2 der ge­trof­fe­nen Ne­ben­ab­re­de zum Ar­beits­ver­trag vom 12.12.2005. Die dort ge­trof­fe­ne Rück­zah­lungs­klau­sel be­nach­tei­ligt den Be­klag­ten ent­ge­gen den Ge­bo­ten von Treu und Glau­ben un­an­ge­mes­sen im Sin­ne des § 307 Abs. 1 S. 1 BGB und ist da­mit un­wirk­sam. Die Un­wirk­sam­keit der Klau­sel berührt die Fort­bil­dungs­ver­ein­ba­rung in ih­ren übri­gen Be­stand­tei­len nach § 306 Abs. 1 BGB nicht.

a) Die Rück­zah­lungs­klau­sel in Ziff. 2 der Ne­ben­ab­re­de stellt ei­ne all­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gung im Sin­ne des § 305 Abs. 1 BGB dar. All­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gun­gen lie­gen dann vor, wenn es sich im Sin­ne des § 305 Abs. 1 S. 1 BGB um für ei­ne Viel­zahl von Verträgen vor­for­mu­lier­te Ver­trags­be­din­gun­gen han­delt, die der Ver­wen­der der an­de­ren Ver­trags­par­tei bei Ab­schluss des Ver­tra­ges stellt.

Von den Par­tei­en wur­de in der münd­li­chen Ver­hand­lung vor dem Be­ru­fungs­ge­richt un­strei­tig ge­stellt, dass die Kläge­rin bei Fort­bil­dungs­ver­ein­ba­run­gen mit ih­ren Mit­ar­bei­tern die For­mu­lie­run­gen ver­wen­det, wie sie auch im Rah­men der hier re­le­van­ten Ne­ben­ab­re­de zum Ar­beits­ver­trag her­an­ge­zo­gen wor­den sind, je­weils be­zo­gen auf die dann kon­kret ge­re­gel­te Fort­bil­dung. Das er­ken­nen­de Ge­richt hat­te kei­ne Zwei­fel, dass da­mit der Text in Ziff. 2 der Ne­ben­ab­re­de von der Kläge­rin zur Grund­la­ge for­mu­larmäßiger Ver­trags­be­din­gun­gen für ei­ne Viel­zahl von Verträgen ge­macht wor­den ist. Dies ist im­mer dann der Fall, wenn dies in meh­re­ren, min­des­tens drei Fällen ge­sche­hen ist (vgl. BAG. 23.01.2007, 9 AZR 482/06, AP Nr 38 zu § 611 BGB Aus­bil­dungs­bei­hil­fe; 25.05.2005, 5 AZR 672/04, AP BGB § 310 Nr. 1; LAG Hamm 14.01.2011 - 7 Sa 1386/10 - EzB BGB § 307 Nr 22a; 10.09.2010 - 7 Sa 633/10 - LA­GE § 12 BBiG 2005 Nr. 1; Düwell/Ebe­ling, DB 2008, 406). Da­von muss­te nicht zu­letzt auch un­ter Berück­sich­ti­gung der nicht wei­ter be­strit­te­nen Be­haup­tun­gen des Be­klag­ten, die Kläge­rin bie­te ver­gleich­ba­re Fort­bil­dun­gen ein bis zwei Mit­ar­bei­tern jähr­lich an, aus­ge­gan­gen wer­den. Es han­delt sich da­mit um All­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gun­gen im Sin­ne der §§ 307 ff BGB, un­abhängig da­von, dass der be­klag­te Ar­beit­neh­mer funk­tio­nell ei­nem Ver­brau­cher gleich­ge­stellt wird und da­mit auch die ein­ma­li­ge Ver­wen­dung der Klau­sel, die an­ge­sichts der in § 310 Abs. 3 Nr. 1 BGB ent­hal­te­nen Fik­ti­on als von der Kläge­rin als Un­ter­neh­me­rin auf­ge­stellt gilt, nach § 310 Abs. 3 Nr. 2 BGB zu ei­ner vol­len Ein­be­zie­hung der In­halts­kon­trol­le nach den §§ 305c Abs. 2, 306 bis 309 BGB führt (vgl. BAG 25.05.2005 - 5 AZR 572/04 - AP BGB § 310 Nr. 1; Düwell/Ebe­ling, DB 2008, 406).

Es ent­spricht ständi­ger ar­beits­ge­richt­li­cher Recht­spre­chung, dass sich Rück­zah­lungs­klau­seln, die als all­ge­mei­ne Geschäfts­be­din­gun­gen for­mu­liert sind, nach § 307 Abs. 1 S. 1 BGB dar­an zu mes­sen ha­ben, ob sie den Ar­beit­neh­mer als Ver­trags­part­ner des Ver­wen­ders un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­li­gen, wo­bei die im Ar­beits­recht gel­ten­den Be­son­der­hei­ten nach § 310 Abs. 4 S. 2 BGB an­ge­mes­sen zu berück­sich­ti­gen sind. (vgl. nur BAG 18.11.2008, 3 AZR 192/07, DB 2009, 853; 23.01.2007, 9 AZR 482/06, NZA 2007, 748; 11.04.2001, 9 AZR 610/05; NZA 2006, 2134; LAG Hamm, 14.01.2011 - 7 Sa 1386/10 - EzB BGB § 307 Nr 22a; 10.09.2010 - 7 Sa 633/10 - LA­GE § 12 BBiG 2005 Nr. 1; Mei­er/Mo­sig, NZA 2008, 1168, 1169; Düwell/Ebe­ling, DB 2008, 406).

Vor­for­mu­lier­te Ver­trags­be­stim­mun­gen sind dann nach § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB un­an­ge­mes­sen, wenn der Ver­wen­der durch ein­sei­ti­ge Ver­trags­ge­stal­tung miss­bräuch­lich ei­ge­ne In­ter­es­sen auf Kos­ten sei­nes Ver­trags­part­ners durch­zu­set­zen ver­sucht, oh­ne von vorn­her­ein auch des­sen Be­lan­ge hin­rei­chend zu berück­sich­ti­gen und ihm ei­nen an­ge­mes­se­nen Aus­gleich zu gewähren (BAG 18.03.2008, 9 AZR 186/07, NZA 2008, 1004). Um fest­zu­stel­len, ob ei­ne un­an­ge­mes­se­ne Be­nach­tei­li­gung ge­ge­ben ist, sind die recht­lich an­zu­er­ken­nen­den In­ter­es­sen der Ver­trags­part­ner wech­sel­sei­tig zu berück­sich­ti­gen und zu be­wer­ten. Da­bei ist ein ge­ne­rel­ler und ty­pi­sie­ren­der Maßstab an­zu­le­gen, der vom Ein­zel­fall los­gelöst ist. Un­ter Berück­sich­ti­gung der be­tei­lig­ten Ver­kehrs­krei­se sind Art, Ge­gen­stand, Zweck und be­son­de­re Ei­gen­art des Geschäfts zu berück­sich­ti­gen (BAG 18.03.2008, 9 AZR 186/07, NZA 2008, 1004; 11.04.2006, 9 AZR 610/05, NZA 2006, 2134).

Zwar sind ein­zel­ver­trag­li­che Ver­ein­ba­run­gen, die den Ar­beit­neh­mer zu ei­ner Be­tei­li­gung an den Kos­ten ei­ner vom Ar­beit­ge­ber fi­nan­zier­ten Fort­bil­dung für den Fall ver­pflich­ten, dass er aus dem Ar­beits­verhält­nis aus­schei­det, grundsätz­lich zulässig (BAG 18.03.2008, 9 AZR 186/07, NZA 2008, 1004; 11.04.2006, 9 AZR 610/05, NZA 2006, 2134; 24.06.2004, 6 AZR 383/03 ; BA­GE 111, 157; LAG Hamm 14.01.2011 - 7 Sa 1386/10 - EzB BGB § 307 Nr. 22a). Un­wirk­sam sind sie al­ler­dings dann, wenn sie die grund­ge­setz­lich über Art. 12 Abs. 1 S. 1 GG ga­ran­tier­te ar­beits­platz­be­zo­ge­ne Be­rufs­wahl­frei­heit des Ar­beit­neh­mers un­zulässig ein­schränken. Das ist nur dann nicht der Fall, wenn die Rück­zah­lungs­ver­pflich­tung bei verständi­ger Be­trach­tung ei­ner­seits ei­nem bil­li­gens­wer­ten In­ter­es­se des Ar­beit­ge­bers ent­spricht und an­de­rer­seits der Ar­beit­neh­mer mit der Fort­bil­dungs­maßnah­me ei­ne an­ge­mes­se­ne Ge­gen­leis­tung für die Rück­zah­lungs­ver­pflich­tung er­hal­ten hat. Da­bei sind die für den Ar­beit­neh­mer zu­mut­ba­ren Bin­dun­gen an­hand ei­ner un­ter Berück­sich­ti­gung des Verhält­nismäßig­keits­prin­zips er­fol­gen­den Güter- und In­ter­es­sen­abwägung zu er­mit­teln (BAG 11.04.2006, 9 AZR 610/05, NZA 2006, 2134; 05.12.2002, 6 AZR 539/01, BA­GE 104, 125; LAG Hamm 14.01.2011 - 7 Sa 1386/10 - EzB BGB § 307 Nr. 22a).

b) Auf Sei­ten des Ar­beit­ge­bers ist in­so­weit zunächst das In­ter­es­se be­ach­tens­wert, ei­ne vom Ar­beit­neh­mer er­wor­be­ne Qua­li­fi­ka­ti­on grundsätz­lich für sei­nen Be­trieb nut­zen zu können. Dies lässt es be­rech­tigt er­schei­nen, ei­nem auf Kos­ten des Ar­beit­ge­bers fort­ge­bil­de­ten Ar­beit­neh­mer im Fal­le ei­nes Aus­schei­dens aus dem Be­trieb an den Kos­ten zu be­tei­li­gen (BAG 11.04.2006, 9 AZR 610/05, NZA 2006, 2134; 19.02.2004, 6 AZR 552/02, BA­GE 109, 345). Dem steht das In­ter­es­se des Ar­beit­neh­mers ge­genüber, sei­nen Ar­beits­platz frei wählen zu können, oh­ne mit der Last ei­ner Kos­ten­er­stat­tung kon­fron­tiert zu sein. Im Vor­der­grund des Abwägungs­pro­zes­ses be­fin­det sich nach ständi­ger ar­beits­ge­richt­li­cher Recht­spre­chung der Um­stand, ob der Ar­beit­neh­mer mit der Aus­bil­dung ei­nen geld­wer­ten Vor­teil er­langt (vgl. nur BAG 11.04.2006, 9 AZR 610/05, NZA 2006, 2134, 16.03.1994, 5 AZR 339/92, NZA 1994, 937; LAG Hamm 14.01.2011 - 7 Sa 1386/10 - EzB BGB § 307 Nr 22a).

Das Be­ru­fungs­ge­richt hat kei­nen Zwei­fel dar­an, dass die Wei­ter­bil­dung des Be­klag­ten zum Fach- und Ge­sund­heits­pfle­ger in der Psych­ia­trie für den Be­klag­ten ei­nen geld­wer­ten Vor­teil dar­stellt. So ist zu berück­sich­ti­gen, dass sich die Fort­bil­dung über ei­nen Zeit­raum von 2 Jah­ren er­streckt hat. In­ner­halb die­ser Zeit wur­de der Be­klag­te für die Zwe­cke der Fort­bil­dung an 191 Ta­gen von der Ar­beit frei­ge­stellt. Be­reits die­ser er­heb­li­che zeit­li­che Um­fang in­di­ziert die Qua­lität der durch die Wei­ter­bil­dung er­wor­be­nen Befähi­gung. So ist es an­er­kannt, dass vor al­lem aus der Dau­er ei­ner Fort- und Wei­ter­bil­dungs­maßnah­me auf de­ren Qua­lität zurück­ge­schlos­sen wer­den kann (BAG 05.12.2002 - 6 AZR 539/01 - NZA 2003, 559; 21.11.2001 - 5 AZR 158/00 - BB 2002, 628; LAG Schles­wig-Hol­stein - 23.09.2008 - 5 Sa 203/08 - Ar­buR 2009, 103).

Darüber hin­aus kann die Ge­gen­leis­tung für die Bin­dung an den Ar­beit­ge­ber, die durch die Rück­zah­lungs­ver­ein­ba­rung aus­gelöst wird, auch dar­in lie­gen, dass der Ar­beit­neh­mer ei­ne Aus­bil­dung erhält, die auf dem all­ge­mei­nen Ar­beits­markt oder im Be­reich des bis­he­ri­gen Ar­beit­ge­bers be­ruf­li­che Möglich­kei­ten eröff­net, die ihm zu­vor ver­schlos­sen wa­ren (BAG 05.12.2002 - 6 AZR 539/01 - NZA 2003, 559). Auch dies ist hier ge­ge­ben. Zwar hat der Be­klag­te zunächst be­strit­ten, dass es in­fol­ge der Fort­bil­dung zu ei­ner höhe­ren Ein­grup­pie­rung ge­kom­men ist. Doch hat die Kläge­rin in der Be­ru­fungs­ver­hand­lung zur Fra­ge der Ein­grup­pie­rungs­re­le­vanz der Fort­bil­dung un­ter Vor­la­ge der Ge­halts­mit­tei­lun­gen des Klägers für die Mo­na­te Mai und Ju­ni 2008 vor­ge­tra­gen, der Be­klag­te sei als Ge­sund­heits- und Kran­ken­pfle­ger zunächst aus der Ent­gelt­grup­pe 7 a Fall­grup­pe 1 PEGP.BAT- KF (Pfle­ge­per­so­nal-Ent­gelt­grup­pen­plan zum BAT-KF) be­zahlt wor­den, um ihn so­dann nach Ab­schluss sei­ner Wei­ter­bil­dung zum Ge­sund­heits- und Kran­ken­pfle­ger mit er­folg­reich ab­ge­schlos­se­ner Wei­ter­bil­dung in der Psych­ia­trie ent­spre­chend der Ent­gelt­grup­pe 9 a Fall­grup­pe 9 zu vergüten. Der Be­klag­te hat da­zu aus­weis­lich des Pro­to­kolls der münd­li­chen Ver­hand­lung kei­ne wei­te­re Erklärung ab­ge­ge­ben. Nach § 138 Abs. 3 ZPO sind Tat­sa­chen, die nicht aus­drück­lich be­strit­ten wer­den, als zu­ge­stan­den an­zu­se­hen, so­fern sich nicht die Ab­sicht, sie be­strei­ten zu wol­len, aus den übri­gen Erklärun­gen der Par­tei­en er­ge­ben. Die Ab­sicht des Be­strei­tens war an­ge­sichts der dem Be­klag­ten aus­drück­lich ein­geräum­ten Möglich­keit, sich zu erklären, nicht er­sicht­lich. Die Be­haup­tung der Kläge­rin, der Be­klag­te sei nach er­folg­reich ab­ge­schlos­se­ner Wei­ter­bil­dung zum Ge­sund­heits- und Kran­ken­pfle­ger in der Psych­ia­trie höher ein­grup­piert wor­den, ist da­mit als zu­ge­stan­den an­zu­se­hen. Dies deckt sich im Übri­gen mit dem In­halt der vor­ge­leg­ten schrift­li­chen Ar­beits­verträge vom 31.08.2004 und 16.06.2008. Wur­de die Vergütungs­grup­pe des Be­klag­ten zunächst mit „BAT-KF KR Va, Fg. 7" an­ge­ge­ben, lau­tet die Ent­gelt­grup­pe nun­mehr „BAT-KF 9a, Fg. 9".

Die im Übri­gen un­kon­kre­te Be­haup­tung des Be­klag­ten, die be­son­de­ren Be­las­tun­gen ei­ner Tätig­keit als Ge­sund­heits- und Kran­ken­pfle­ger in der Psych­ia­trie würden re­gelmäßig le­dig­lich mit ei­ner Leis­tungs­zu­la­ge kom­pen­siert, oh­ne dass po­ten­ti­el­le Ar­beit­ge­ber ei­ne sol­che Fach­aus­bil­dung für die­se Tätig­keit ver­lan­gen würden, ändert dar­an nichts. Der Be­klag­te steht dem Ar­beits­markt nach ab­ge­schlos­se­ner Aus­bil­dung nicht nur als Ge­sund­heits- und Kran­ken­pfle­ger zur Verfügung, son­dern eben auch als Fach- und Ge­sund­heits­pfle­ger in der Psych­ia­trie. Dies ver­bes­sert die Ar­beits­markt­si­tua­ti­on des Be­klag­ten - auch un­ter Berück­sich­ti­gung sei­nes be­reits fort­ge­schrit­te­nen Al­ters - schon des­halb, weil er nun über ei­ne wei­te­re Qua­li­fi­ka­ti­on verfügt, mit der er am Ar­beits­markt wer­bend tätig wer­den kann. Kei­ne Rol­le spielt in die­sem Zu­sam­men­hang, dass es die Kläge­rin ab­ge­lehnt hat, dem Be­klag­ten die Auf­ga­be der Sta­ti­ons­lei­tung zu über­tra­gen. Der Be­klag­te selbst hat nicht vor­ge­tra­gen, dass al­lei­ne die Über­tra­gung ei­ner sol­chen Auf­ga­be ei­ne fort­bil­dungs­adäqua­te Tätig­keit ge­we­sen wäre.

c) Gleich­wohl geht der Abwägungs­pro­zess geht zu Las­ten der Kläge­rin aus. In den Abwägungs­pro­zess sind nicht nur die Be­stim­mun­gen in der Rück­zah­lungs­klau­sel an sich ein­zu­stel­len, son­dern auch die sons­ti­gen Umstände und Vor­aus­set­zun­gen, die die Rück­zah­lung auslösen sol­len (BAG 11.04.2006, 9 AZR 610/05, NZA 2006, 2134 m.w.N.). Da­zu gehört ne­ben dem Um­fang der Fort­bil­dung und de­ren Dau­er auch die Höhe des Rück­zah­lungs­be­trags und des­sen Ab­wick­lung (BAG 23.04.1986 - 5 AZR 159/85 - NZA 1986, 741; Düwell/Ebe­ling, DB 2008, 406, 409).

Rechts­un­wirk­sam kann ei­ne Klau­sel un­ter Berück­sich­ti­gung des „Wie" (vgl. Düwell/Ebe­ling, DB 2008, 406) der Klau­sel ins­be­son­de­re dann sein, wenn ei­ne ra­tier­li­che Kürzung der Rück­zah­lungs­schuld fehlt (vgl. BAG 06.09.1995 - 5 AZR 174/94 - AP Nr. 22 zu § 611 BGB Aus­bil­dungs­bei­hil­fe; 23.04.1986 - 5 AZR 159/85 - NZA 1986, 741; 29.06.1962 - 1 AZR 343/61 - AP GG Art. 12 GG Nr. 25; Düwell/Ebe­ling, DB 2008, 406). Hier fehlt zwar ei­ne ra­tier­li­che Kürzung der Rück­zah­lungs­schuld nicht. Doch ist ei­ne Klau­sel, die ei­ne ra­tier­li­che Kürzung vor­sieht, dann un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­li­gend, wenn sie bei ei­ner Rück­for­de­rungs­sum­me, die das Brut­to­mo­nats­ein­kom­men des fort­ge­bil­de­ten Ar­beit­neh­mers um ein Viel­fa­ches über­steigt, bei ei­ner dreijähri­gen Bin­dungs­dau­er nur ei­ne gro­be, jähr­lich ge­staf­fel­te Min­de­rung der Rück­zah­lungs­ver­pflich­tung vor­sieht, oh­ne auf ei­ne aus­dif­fe­ren­zier­te, et­wa mo­nat­li­che Staf­fe­lung ab­zu­stel­len. Dies wen­det der Be­klag­te zu Recht ein, der das Ar­beits­verhält­nis vier Mo­na­te vor Ab­lauf des Bin­dungs­zeit­raums durch ei­ne Ei­genkündi­gung be­en­det hat, sich aber gleich­wohl ei­ner Rück­zah­lungs­for­de­rung aus­ge­setzt sieht, die im Hin­blick auf die zunächst ein­ge­klag­te For­de­rung sei­nen mo­nat­li­chen Ver­dienst um et­wa das Drei­fa­che über­stie­gen hat. Auch nach teil­wei­ser Kla­gerück­nah­me in der Be­ru­fungs­in­stanz über­steigt die Kla­ge­for­de­rung den Brut­to­mo­nats­ver­dienst noch um et­wa das Dop­pel­te.

Das Ar­beits­ge­richt hat in Übe­rein­stim­mung mit der bis­he­ri­gen höchst­rich­ter­li­chen Recht­spre­chung (BAG 23.04.1986 - 5 AZR 159/85 - NZA 1986, 741) an­ge­nom­men, bei ei­ner zulässi­gen Ge­samt­bin­dungs­dau­er von drei Jah­ren sei ei­ne ra­tier­li­che Kürzung von ei­nem Drit­tel der an­ge­fal­le­nen Fort­bil­dungs­kos­ten pro Jahr nicht zu be­an­stan­den. Dem folgt die Be­ru­fungs­kam­mer un­ter Berück­sich­ti­gung ei­ner an § 307 Abs. 1 BGB ori­en­tier­ten In­halts­kon­trol­le nicht. Fal­len Fort­bil­dungs­kos­ten an, die das Brut­to­mo­nats­ein­kom­men des Ar­beit­neh­mers um ein Viel­fa­ches über­stei­gen, berück­sich­tigt dies das grund­ge­setz­lich über Art. 12 GG geschütz­te In­ter­es­se des Ar­beit­neh­mers an ei­ner möglichst un­be­ein­träch­tig­ten Ausübung sei­ner Be­rufs­frei­heit nicht aus­rei­chend. Ei­ne sol­che Klau­sel ist un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­li­gend und da­mit un­wirk­sam.

An­er­kannt ist, dass ein Ar­beit­neh­mer um­so ge­rin­ger an den Kos­ten der Aus­bil­dung zu be­tei­li­gen ist, je länger er im Un­ter­neh­men bleibt und je stärker der Ar­beit­ge­ber die von ihm getätig­te In­ves­ti­ti­on nut­zen kann (Düwell/Ebe­ling, DB 2008, 406, 410). In der Li­te­ra­tur wird es als sach­ge­recht an­ge­se­hen, auf ei­ne mo­nat­li­che Staf­fe­lung ab­zu­stel­len, wenn­gleich dies un­ter Berück­sich­ti­gung der bis­he­ri­gen Recht­spre­chung als recht­lich nicht ge­bo­ten an­ge­se­hen wird (Schaub/Vo­gel­sang, Ar­beits­rechts­hand­buch, 14. Aufl. 2011, § 176 Rn 28; ErfKom-Preis, 12. Aufl. 2012, § 611 BGB Rn 443; Düwell/Ebe­ling, DB 2008, 406, 410). Die Kam­mer hält ei­ne ra­tier­li­che Kürzung, die bei ei­ner dreijähri­gen Bin­dungs­dau­er ei­ne aus­dif­fe­ren­zier­te­re und da­mit kürze­re als einjähri­gen Staf­fe­lung vor­sieht, nicht nur für sach­ge­rech­ter, son­dern auch für ein­zig recht­lich zulässig, um ei­ne un­an­ge­mes­se­ne Be­nach­tei­li­gung des Ar­beit­neh­mers zu ver­mei­den. Es ist kein über­zeu­gen­der Ein­wand, ei­ne aus­dif­fe­ren­zier­te­re Staf­fe­lung sei schon des­halb nicht nötig, weil ein Ar­beit­neh­mer auch bei ei­ner auf mo­nat­li­che Zeiträume ab­stel­len­den Ra­tier­lich­keit ein­wen­den könn­te, ei­ne auf noch kürze­re Zeiträume ab­stel­len­de Ver­rin­ge­rung der Rück­zah­lungs­pflicht könne für ihn im Ein­zel­fall noch vor­teil­haf­ter sein (so aber BAG 23.04.1986 - 5 AZR 159/85 - NZA 1986, 741 a.E.). Bei der An­wen­dung der §§ 305 ff BGB auf Ar­beits­verträge sind nach § 310 Abs. 4 S. 2 BGB die im Ar­beits­recht gel­ten­den Be­son­der­hei­ten an­ge­mes­sen zu berück­sich­ti­gen. Der Mo­nats­zeit­raum ist ei­ne im Ar­beits­le­ben be­kann­te Größen­ord­nung. Auf ihn wird ganz über­wie­gend für die Be­rech­nung von Kündi­gungs­fris­ten ab­ge­stellt, wie sich § 622 Abs. 2 BGB ent­neh­men lässt. Ta­rif­ver­trag­li­che Aus­schluss­fris­ten ori­en­tie­ren sich re­gelmäßig an Mo­nats­zeiträum­en. Die Ar­beits­vergütung wird übli­cher­wei­se in Mo­nats­ab­schnit­ten be­mes­sen. Es ist nicht ein­sich­tig, an­ge­sichts des­sen an­zu­neh­men, ei­ne sehr ver­gröbern­de Staf­fe­lung sei zu ak­zep­tie­ren, weil ei­ne an im Ar­beits­le­ben übli­che Zeit­ab­schnit­te ori­en­tier­te pro ra­ta tem­po­ris-Re­ge­lung sich dem Vor­wurf aus­ge­setzt se­hen könn­te, da­von ab­wei­chen­de, wei­ter aus­dif­fe­ren­zier­te Staf­fe­lun­gen könn­ten im Ein­zel­fall ei­ne noch güns­ti­ge­re Re­ge­lung be­wir­ken.

Nicht un­an­ge­mes­sen be­nach­tei­li­gend ist aber nur ei­ne Re­ge­lung, die die wech­sel­sei­ti­gen In­ter­es­sen der Ar­beits­ver­trags­par­tei­en berück­sich­tigt. Ein schützens­wer­tes In­ter­es­se der Ar­beit­ge­be­rin dar­an, bei Rück­zah­lungs­ver­ein­ba­run­gen durch ei­ne Drit­te­lung der Rück­zah­lungs­schuld den Blei­be­druck auf den Ar­beit­neh­mer an­ge­sichts der Höhe der Rück­zah­lungs­for­de­rung am An­fang ei­nes je­den Jah­res ge­nau­so hoch zu hal­ten, wie am En­de die­ses Zeit­ab­schnitts, ist je­den­falls bei Rück­zah­lungs­for­de­run­gen in er­heb­li­cher Größen­ord­nung nicht er­kenn­bar. Ein sol­ches In­ter­es­se mag aus Gründen der Ver­ein­fa­chung bei ge­rin­gen Fort­bil­dungs­kos­ten ge­ge­ben sein. Über­steigt die Rück­zah­lungs­schuld al­ler­dings das mo­nat­li­che Brut­to­mo­nats­ein­kom­men des Ar­beit­neh­mers um ein Viel­fa­ches, ver­mag dies nicht mehr durch­zu­schla­gen.

Auch höchst­rich­ter­lich wird ge­se­hen, dass ei­ne auf­grund ei­ner ta­rif­ver­trag­li­chen Be­stim­mung vor­ge­se­he­ne Drit­te­lung der Rück­zah­lungs­schuld, die sich auf ei­nen dreijähri­gen Bin­dungs­zeit­raum be­zieht, ei­ne sehr gro­be und we­nig aus­dif­fe­ren­zier­te Re­ge­lung dar­stellt, wes­halb es na­he lie­gen würde, auf kürze­re Zeiträume als nur auf vol­le Jah­re ab­zu­stel­len. Zu­gleich wird fest­ge­hal­ten, dass je­den­falls die Ta­rif­ver­trags­par­tei­en mit der da­ma­li­gen Re­ge­lung die Gren­zen ih­rer Ge­stal­tungs­frei­heit nicht über­schrit­ten hätten (BAG 06.09.1995 - 5 AZR 174/94 - AP Nr. 22 zu § 611 BGB Aus­bil­dungs­bei­hil­fe).

Es mag of­fen blei­ben, ob dies für ei­ne ta­rif­ver­trag­li­che Re­ge­lung nach wie vor zu­trifft, die bei lan­ger Bin­dungs­dau­er le­dig­lich ei­ne Drit­te­lung der Rück­zah­lungs­schuld vor­sieht. Dafür mag spre­chen, dass Ta­rif­verträge von gleich­be­rech­tig­ten Part­nern aus­ge­han­delt wer­den und die In­sti­tuts­ga­ran­tie des Art. 9 GG ge­nießen. Des­halb kann an­ge­nom­men wer­den, dass in der ta­rif­li­chen Re­ge­lung ei­ne aus­ge­wo­ge­ne und auch die In­ter­es­sen der Ar­beit­neh­mer berück­sich­ti­gen­de Re­ge­lung ge­fun­den wur­de, die ei­ne wei­te­re Ver­trags­ge­stal­tung ge­stat­tet, als sie den Ar­beits­ver­trags­par­tei­en zu­ge­stan­den wird (vgl. ErfKom-Preis, 12. Aufl. 2012, § 310 BGB Rn 8). Sind je­doch be­reits die Ta­rif­ver­trags­par­tei­en an die Gren­ze ih­rer wei­ten Ge­stal­tungs­frei­heit ges­toßen, über­schrei­tet der Ver­wen­der ei­ner all­ge­mei­nen Geschäfts­be­din­gung die­se, wenn er ei­ne den Ta­rif­ver­trags­par­tei­en ge­ra­de noch zu­ge­las­se­ne, ver­gröbern­de Drit­te­lung der Rück­zah­lungs­schuld zur Grund­la­ge ei­ner von ihm ge­stell­ten Ver­trags­be­din­gung macht.

III. Die Kos­ten­ent­schei­dung folgt aus den § 91 Abs. 1 S. 1 ZPO. Der Kläge­rin fal­len die Kos­ten der von ihr oh­ne Er­folg er­ho­be­nen Kla­ge so­wie die Kos­ten der er­folg­rei­chen Be­ru­fung des Be­klag­ten zur Last. Die Re­vi­si­on war aus den Gründen des § 72 Abs. 2 Nr. 2 ArbGG zu­zu­las­sen.

RECH­TSMIT­TEL­BE­LEH­RUNG

Ge­gen die­ses Ur­teil kann von der kla­gen­den Par­tei

RE­VISION

ein­ge­legt wer­den.

Für die be­klag­te Par­tei ist ge­gen die­ses Ur­teil kein Rechts­mit­tel ge­ge­ben.

Die Re­vi­si­on muss in­ner­halb ei­ner Not­frist* von ei­nem Mo­nat schrift­lich beim

Bun­des­ar­beits­ge­richt

Hu­go-Preuß-Platz 1

99084 Er­furt

Fax: 0361 2636 2000

ein­ge­legt wer­den.

Die Not­frist be­ginnt mit der Zu­stel­lung des in vollständi­ger Form ab­ge­fass­ten Ur­teils, spätes­tens mit Ab­lauf von fünf Mo­na­ten nach der Verkündung.

Die Re­vi­si­ons­schrift muss von ei­nem Be­vollmäch­tig­ten un­ter­zeich­net sein. Als Be­vollmäch­tig­te sind nur zu­ge­las­sen:

1. Rechts­anwälte,
2. Ge­werk­schaf­ten und Ver­ei­ni­gun­gen von Ar­beit­ge­bern so­wie
Zu­sam­men­schlüsse sol­cher Verbände für ih­re Mit­glie­der oder für an­de­re Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der,
3. Ju­ris­ti­sche Per­so­nen, de­ren An­tei­le sämt­lich im wirt­schaft­li­chen Ei­gen­tum ei­ner der in Num­mer 2 be­zeich­ne­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen, wenn die ju­ris­ti­sche Per­son aus­sch­ließlich die Rechts­be­ra­tung und Pro­zess­ver­tre­tung die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on und ih­rer Mit­glie­der oder an­de­rer Verbände oder Zu­sam­men­schlüsse mit ver­gleich­ba­rer Aus­rich­tung und de­ren Mit­glie­der ent­spre­chend de­ren Sat­zung durchführt und wenn die Or­ga­ni­sa­ti­on für die Tätig­keit der Be­vollmäch­tig­ten haf­tet.

In den Fällen der Zif­fern 2 und 3 müssen die Per­so­nen, die die Re­vi­si­ons­schrift un­ter­zeich­nen, die Befähi­gung zum Rich­ter­amt ha­ben.

Ei­ne Par­tei, die als Be­vollmäch­tig­ter zu­ge­las­sen ist, kann sich selbst ver­tre­ten.

* ei­ne Not­frist ist un­abänder­lich und kann nicht verlängert wer­den.

 

Dr. Schra­de 

Uding 

Wa­cker­bau­er

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