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ARBEITSRECHT AKTUELL // Rechtsprechung

Ak­tu­el­les Ar­beits­recht 2024: Ar­beits­ge­richt­li­che Recht­spre­chung, Ur­tei­le, Be­schlüs­se

Hammer für Auktion oder Gerichtssaal

Auf die­ser Sei­te fin­den Sie ak­tu­el­le Be­wer­tun­gen ar­beits­recht­li­cher Ent­schei­dun­gen deut­scher Ge­rich­te, ins­be­son­de­re des Bun­des­ar­beits­ge­richts (BAG) und der Lan­des­ar­beits­ge­rich­te (LAGs), aus dem Jahr 2024.

Nach­rich­ten aus der Ar­beits­welt fin­den Sie un­ter "Ar­beit und So­zia­les", In­for­ma­tio­nen zum eu­ro­päi­schen Ar­beits­recht un­ter "Eu­ro­pa­recht" und Kom­men­ta­re zu ar­beits- und so­zi­al­recht­li­chen Ge­set­zes­vor­ha­ben und Ge­set­zes­än­de­run­gen un­ter "Ge­setz­ge­bung".

Da die Bei­trä­ge ak­tua­li­täts­be­dingt auf teil­wei­se un­voll­stän­di­gen In­for­ma­tio­nen be­ru­hen (ins­be­son­de­re auf ge­richt­li­chen Pres­se­mel­dun­gen über Ur­tei­le, die im Voll­text noch nicht vor­lie­gen), ha­ben sie oft vor­läu­fi­gen Cha­rak­ter.

Äl­te­re Bei­trä­ge ge­ben da­her nicht im­mer den zwi­schen­zeit­lich er­reich­ten Stand der ar­beits- und so­zi­al­recht­li­chen Dis­kus­si­on wie­der.

Bei­trä­ge zum The­ma "Recht­spre­chung" aus an­de­ren Jah­ren fin­den Sie un­ter Ar­beits­recht 2023, Ar­beits­recht 2022, Ar­beits­recht 2021, Ar­beits­recht 2020, Ar­beits­recht 2019, Ar­beits­recht 2018, Ar­beits­recht 2017, Ar­beits­recht 2016, Ar­beits­recht 2015, Ar­beits­recht 2014, Ar­beits­recht 2013, Ar­beits­recht 2012, Ar­beits­recht 2011, Ar­beits­recht 2010, Ar­beits­recht 2009, Ar­beits­recht 2008, Ar­beits­recht 2007, Ar­beits­recht 2006, Ar­beits­recht 2005, Ar­beits­recht 2004, Ar­beits­recht 2003, Ar­beits­recht 2002 und un­ter Ar­beits­recht 2001.


 
24/062 Kein Schadensersatz für AGG-Hopper
 

13.01.2025. Wer sich ge­zielt auf Stel­len­an­zei­gen be­wirbt, um Dis­kri­mi­nie­rung vor­zutäuschen und Entschädi­gung zu er­lan­gen, han­delt rechts­miss­bräuch­lich. Ein Scha­dens­er­satz­an­spruch be­steht dann nicht. Dies hat vor kur­zem das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) ent­schie­den: BAG, Ur­teil vom 19.09.2024, 8 AZR 21/24

 
24/061 Leiharbeitnehmer bei Streik verboten
 

09.01.2025. Der Ein­satz von Leih­ar­beit­neh­mern in ei­nem be­streik­tem Be­trieb kann un­zulässig sein. Ge­werk­schaf­ten ha­ben in sol­chen Fällen grundsätz­lich An­spruch auf Un­ter­las­sung zum Schutz ih­rer Streik­frei­heit: ArbG Köln, Ur­teil vom 13.12.2024, 19 Ga 86/24

 
24/060 1500 Euro DSGVO-Schadensersatz für unzulässige Überwachung durch Detektei
 

22.12.2024. Die ver­deck­te Be­ob­ach­tung ei­nes krank­ge­schrie­be­nen Ar­beit­neh­mers durch ei­ne De­tek­tei kann ge­gen Da­ten­schutz­recht ver­s­toßen. Al­lein der un­ge­recht­fer­tig­te Ein­griff in die Pri­vat­sphäre kann ei­nen Scha­dens­er­satz­an­spruch auslösen. Dies hat vor kur­zem das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) ent­schie­den: BAG, Ur­teil vom 25.07.2024, 8 AZR 225/23

 
24/059 Gerichtlicher Vergleich genügt auch ohne Mitwirkung des Gerichts als Befristungsgrund
 

16.12.2024. Ein ge­richt­li­cher Ver­gleich kann auch dann ei­nen sach­li­chen Be­fris­tungs­grund dar­stel­len, wenn das Ge­richt selbst nicht am In­halt mit­ge­wirkt hat. Ent­schei­dend ist al­lein die for­ma­le Ein­bin­dung. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Nie­der­sach­sen: LAG Nie­der­sach­sen, Ur­teil vom 10.09.2024, 10 Sa 818/23

 
24/058 Keine Beweise nötig bei Einigungsstellenbesetzung
 

01.12.2024. Für den Ein­satz ei­ner Ei­ni­gungs­stel­le reicht es aus, wenn de­ren Un­zuständig­keit nicht ein­deu­tig ist - Be­wei­se müssen in die­sem Ver­fah­rens­sta­di­um nicht er­ho­ben wer­den. Dies hat vor kur­zem das Hes­si­sche Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG): Hes­si­sches LAG, Be­schluss vom 30.08.2024, 5 TaBV 85/24

 
24/057 Kündigung scheitert wegen fehlender Beweise
 

12.11.2024. Ein Kündi­gungs­grund muss be­leg­bar sein. Wer oh­ne kon­kre­te Be­wei­se we­gen Dieb­stahls kündigt, ris­kiert vor Ge­richt zu schei­tern - bloße Verdäch­ti­gun­gen genügen nicht. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Meck­len­burg-Vor­pom­mern ent­schie­den: LAG Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Ur­teil vom 13.02.2024, 2 Sa 79/23

 
24/056 Kein Zwang zur Karenzentschädigung bei Wettbewerbsverbot
 

04.11.2024. Ein nach­ver­trag­li­ches Wett­be­werbs­ver­bot ist auch oh­ne Ka­ren­zentschädi­gung wirk­sam - zu­min­dest dann, wenn wenn bei ei­nem Ver­s­toß die Ent­schei­dung vollständig entfällt. Ent­schei­dend ist, ob der Geschäftsführer ge­gen die Ver­ein­ba­rung verstößt. Dies hat vor kur­zem der Bun­des­ge­richts­hof (BGH) ent­schie­den: BGH, Ur­teil vom 23.04.2024, II ZR 99/22

 
24/055 Grundsätzlich keine Kündigung in der Wartezeit ohne Präventionsverfahren
 

25.10.2024. Auch in der War­te­zeit müssen Ar­beit­ge­ber bei Pro­ble­men mit schwer­be­hin­der­ten Beschäftig­ten ein Präven­ti­ons­ver­fah­ren durchführen. Fehlt ein sol­ches Ver­fah­ren, könn­te ei­ne un­zulässo­ge Be­nach­tei­li­gung vor­lie­gen. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Köln ent­schie­den: LAG Köln, Ur­teil vom 12.09.2024, 6 SLa 76/24

 
24/054 Mitbestimmung des Betriebsrats bei der Einführung von Desk Sharing
 

16.10.2024. Bei der Einführung von Desk Sha­ring hat der Be­triebs­rat ein Mit­be­stim­mungs­recht - ins­be­son­de­re bei Re­ge­lun­gen zur Nut­zung von Ar­beits­flächen. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Ba­den-Würt­tem­berg ent­schie­den: LAG Ba­den-Würt­tem­berg, Be­schluss vom 06.08.2024, 21 TaBV 7/24

 
24/053 Rückzahlung der Entgeltfortzahlung bei Anfechtung der Arbeitsunfähigkeit
 

03.10.2024. Der Be­weis­wert ei­ner Ar­beits­unfähig­keits­be­schei­ni­gung kann erschüttert wer­den, so­dass Ar­beit­ge­ber un­ter Umständen die Rück­zah­lung von Ent­gelt­fort­zah­lung ver­lan­gen können. Dies hat vor ku­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Ber­lin-Bran­den­burg ent­schie­den: LAG Ber­lin-Bran­den­burg, Ur­teil vom 05.07.2024, 12 Sa 1266/23

 
24/051 Zugang von Kündigungsschreiben durch Einwurf-Einschreiben
 

21.09.2024. Ein per Ein­wurf­schrei­ben ver­sand­tes Kündi­gungs­schrei­ben gilt als während der übli­chen Zu­stell­zeit zu­ge­gan­gen. Bei Be­strei­ten des­sen, müssen kon­kre­te An­halts­punk­te da­ge­gen vor­ge­bracht wer­den. Dies hat vor kur­zem das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) ent­schie­den: BAG, Ur­teil vom 20.06.2024, 2 AZR 213/23

 
24/051 Kein Anspruch auf Weiterbeschäftigung in der Wartezeit
 

07.09.2024. In der War­te­zeit be­steht kein An­spruch auf Wei­ter­beschäfti­gung. Ein sol­cher An­spruch setzt vor­aus, dass der all­ge­mei­ne Kündi­gungs­schutz be­reits greift. Dies hat vor kur­zem das Ar­beits­ge­richt (ArbG) Ham­burg ent­schie­den: ArbG Ham­burg, Ur­teil vom 04.07.2024, 29 Ca 119/24

 
24/050 Präventionspflicht auch in der Wartezeit
 

30.08.2024. Auch in der War­te­zeit müssen Ar­beit­ge­ber bei Schwie­rig­kei­ten mit schwer­be­hin­der­ten Beschäftig­ten ein Präven­ti­ons­ver­fah­ren ein­lei­ten. An­sons­ten kann ei­ne Kündi­gung un­wirk­sam sein. Dies hat vor kur­zem das Ar­beits­ge­richt (ArbG) Frei­burg ent­schie­den: ArbG Frei­burg, Ur­teil vom 04.06.2024, 2 Ca 51/24

 
24/048 Nachvollziehbare Begründung der Sozialauswahl
 

29.07.2024. Bei Be­triebs­still­le­gung müsseb auch Mit­ar­bei­ter im Ab­wick­lungs­team in die So­zi­al­aus­wahl ein­be­zo­gen wer­den. Fehlt das An­for­de­rungs­pro­fil, ist die Aus­wahl feh­ler­haft. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Düssel­dorf ent­schie­den: LAG Düssel­dorf, Ur­teil vom 09.01.2024, 3 Sa 687/23

 
24/047 Abgrenzung von Arbeitsleistung und Hospitation
 

14.06.2024. Bei un­kla­rer Tätig­keit im Be­trieb muss der Ar­beit­neh­mer dar­le­gen, dass kei­ne bloße Hos­pi­ta­ti­on vor­lag, um Vergütung ver­lan­gen zu können. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Köln ent­schie­den: LAG Köln, Ur­teil vom 02.05.2024, 6 Sa 325/23

 
24/046 Kein Urlaub während Freistellung im Sabbatical
 

11.06.2024. Es be­steht kein Ur­laubs­an­spruch bei vollständi­ger Frei­stel­lung im Sab­ba­ti­cal - auch nicht an­tei­lig. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Ber­lin-Bran­den­burg ent­schie­den: LAG Ber­lin-Bran­den­burg, Ur­teil vom 16.02.2024, 1 Sa 1108/23

 
24/045 Keine wiederholte befristete Arbeitszeiterhöhung nach Leistung
 

05.06.2024. Ein Ar­beit­ge­ber darf die Ar­beits­zeit ei­nes Tei­leit­beschäftig­ten nicht wie­der­holt be­fris­tet auf Voll­zeit erhöhen, wenn dies al­lein auf Leis­tungs­kri­te­ri­en be­ruht. Dies hat vor kur­zem das Ar­beits­ge­richt (ArbG) Köln ent­schie­den: ArbG Köln, Ur­teil vom 25.04.2024, 8 Ca 423/24

 
24/044 Arbeitgeber darf Gratifikation nicht einseitig kürzen
 

02.06.2024. Ein Ar­beit­ge­ber darf ei­ne be­ste­hen­de Ge­samt­zu­sa­ge zu Ur­laubs­geld nicht ein­sei­tig kürzen, oh­ne den Be­triebs­rat ord­nungs­gemäß zu be­tei­li­gen. Dies hat vor kur­zem das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) ent­schie­den: BAG, Ur­teil vom 21.02.2024, 10 AZR 345/22

 
24/043 Vorschneller Einigungsstellenspruch unwirksam
 

31.05.2024. Ein Ei­ni­gungs­stel­len­spruch ist un­wirk­sam, wenn der ge­richt­li­che Ein­set­zungs­be­schluss noch nicht rechts­kräftig ist. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Köln ent­schie­den: LAG Köln, Be­schluss vom 16.05.2024, 9 TaBV 24/24

 
24/042 Fristlose Kündigung eines Auszubildenden nach Veröffentlichung eines kritischen Videos
 

26.05.2024. Ein Aus­zu­bil­den­der wur­de während sei­ner Pro­be­zeit frist­los gekündigt, nach­dem er in ei­nem Vi­deo öffent­lich Kri­tik am Un­ter­neh­men geäußert hat­te. Die Kündi­gung war rechtmäßig. Dies hat vor kur­zem das Ar­beits­ge­richt (ArbG) Ber­lin ent­schie­den: ArbG Ber­lin, Ur­teil vom 22.05.2024, 37 Ca 12701/23

 
24/040 Verfall von virtuellen Anteilen nach Kündigung ist zulässig
 

14.05.2024. Der Ver­fall vir­tu­el­ler Un­ter­neh­mens­an­tei­le nach ei­ner Ei­genkündung kann zulässig sein. Dar­in liegt kei­ne un­zulässi­ge Be­nach­tei­li­gug vor, denn es han­delt sich um ei­ne be­fris­te­te Ge­winn­chan­ce und nich um ga­ran­tier­tes Ent­gelt. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) München ent­schie­den: LAG München, Ur­teil vom 07.02.2024, 5 Sa 98/23

 
24/039 Änderungskündigung auf Druck anderer Arbeitnehmer unwirksam
 

09.05.2024. Ei­ne Ände­rungskündi­gung darf nicht al­lein auf den Druck an­de­rer Beschäftig­ter geschützt wer­den. Der Ar­beit­ge­ber ist ver­pflich­tet, sich schützend vor die be­trof­fe­ne Mit­ar­bei­te­rin zu stel­len und Kon­flik­te lösen. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Nürn­berg ent­schie­den: LAG Nürn­berg, Ur­teil vom 12.12.2023, 7 Sa 61/23

 
24/038 Betriebsratswahl trotz Kandidatenmangel möglich
 

03.05.2024. Auch wenn we­ni­ger Kan­di­da­ten zur Verfügung ste­hen als ei­gent­lich vor­ge­se­hen, darf die Be­triebs­wahl trotz­dem durch­geführt wer­den. In ei­nem sol­chen Fall wird ein ver­klei­ner­ter Be­triebs­rat ge­bil­det. Dies hat vor kur­zem das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) ent­schie­den: BAG, Be­schluss vom 24.04.2024, 7 ABR 26/23

 
24/037 Intransparente Klausel zu Sonderzahlung unwirksam
 

28.04.2024. Ei­ne Klau­sel zum 13. Ge­halt, die auf das Be­triebs­er­geb­nis ver­weist, muss klar for­mu­liert sein. An­sons­ten könn­te sie auf Grund von In­trans­pa­renz un­wirk­sam sein. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Ber­lin-Bran­den­burg ent­schie­den: LAG Ber­lin-Bran­den­burg, Ur­teil vom 23.02.2024, 12 Sa 864/23

 
24/036 Behinderungsbedingte Diskriminierung bei Kündigung in der Probezeit
 

21.04.2024. Kündigt ein Be­trieb ei­nen schwer­be­hin­der­ten Aus­zu­bil­den­den we­gen For­de­run­gen der Be­treue­rin, kann das ei­ne Dis­kri­mi­nie­rung dar­stel­len und so­mit die Kündi­gung un­wirk­sam ma­chen. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Ba­den-Würt­tem­berg ent­schie­den: LAG Ba­den-Würt­tem­berg, Ur­teil vom 12.01.2024, 9 Sa 16/23

 
24/035 Einsichtsrecht in digitale Bewerbungsunterlagen genügt
 

17.04.2024. Ein Be­triebs­rat muss kei­ne Be­we­rungs­un­ter­la­gen in Pa­pier­form er­hal­ten, so­lan­ge ihm di­gi­ta­ler Zu­griff auf die Da­ten gewährt wird. Dies hat vor kur­zem das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) ent­schie­den: BAG, Be­schluss vom 13.12.2023, 1 ABR 28/22

 
24/034 Digitale Lohnabrechnung nur mit Zustimmung des Arbeitnehmers
 

12.04.2023. Ein Ar­beit­neh­mer muss der di­gi­ta­len Über­mitt­lung sei­ner Lohn­ab­rech­nun­gen aus­drück­lich zu­stim­men. Ei­ne Kon­zern­be­triebs­ver­ein­ba­rung reicht nicht aus, um die­se Zu­stim­mung zu er­set­zen. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Nie­der­sach­sen ent­schie­den: LAG Nie­der­sach­sen, Ur­teil vom 16.01.2024, 9 Sa 575/23

 
24/033 Vertragliches Wettbewerbsverbot im Kündigungsschutzprozess
 

02.04.2024. Ein ver­trag­li­ches Wett­be­werbs­ver­bot während ei­nes Kündi­gungs­schutz­pro­zes­ses gilt, so­lan­ge die Kündi­gung nicht für un­wirk­sam erklärt wur­de. Da­nach kann es je­doch auf­ge­ho­ben wer­den. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Düssel­dorf ent­schie­den: LAG Düssel­dorf, Ur­teil vom 25.10.2023, 12 Sa 262/23

 
24/032 Berufsbild erforderlich bei Vollstreckung eines Weiterbeschäftigungstitels
 

26.03.2024. Ein Wei­ter­beschäfti­gungs­ti­tel ist nur dann voll­streck­bar, wenn er ein kon­kre­tes Be­rufs­bild enthält. Oh­ne ei­ne ge­naue Auf­ga­ben­be­schrei­bung des Ar­beit­neh­mers ist er nicht hin­rei­chend be­stimmt. Dies hat vor kur­zem das Ar­beits­ge­richt (ArbG) Köln ent­schie­den: ArbG Köln, Be­schluss vom 05.03.2024, 10 Ca 1441/20

 
24/031 Bonusklage nach Eigenkündigung scheitert an falscher Begründung
 

19.03.2024. Ein Zah­lungs­an­trag ist un­zulässig, wenn der Kläger nicht ein­deu­tig dar­legt, auf wel­chen Sach­ver­halt er sei­nen An­spruch stützt. Darüber hin­aus kann ein Aus­kunfts­an­spruch erlöschen, wenn die Aus­kunft be­reits er­teilt wur­de. Dies hat vor kur­zem das Ar­beits­ge­richt (ArbG) Ham­burg ent­schie­den: ArbG Ham­burg, Ur­teil vom 28.02.2024, 3 Ca 42/23

 
24/030 Urlaubsanrechnung bei parallelen Arbeitsverhältnissen nach unwirksamer Kündigung
 

13.03.2024. Ein Ar­beit­neh­mer kann den im Fol­ge­ar­beits­verhält­nis er­hal­te­nen Ur­laub auf sei­nen Ur­laubs­an­spruch aus dem ers­ten Ar­beits­verhält­nis an­rech­nen las­sen. Da­bei gilt dies so­wohl für den gest­z­li­chen Min­dest­lohn als auch für ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Mehr­ur­laub. Dies hat vor kur­zem das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) ent­schie­den: BAG, Ur­teil vom 05.12.2023, 9 AZR 230/22

 
24/029 Fehlende Anreizwirkung bei Zielsetzungen im letzten Quartal
 

09.03.2024. Wird ei­ne er­folgs­abhängi­ge Ziel­vor­ga­be so spät im Jahr ge­macht, dass sie kei­ne nen­nens­wer­te An­reiz­wir­kung mehr ent­fal­ten kann, ist sie wie nicht er­folgt zu be­han­deln. Solch ein Ver­hal­ten kann zum Ent­ste­hen von Scha­dens­er­satz­ansprüchen führen. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Köln ent­schie­den: LAG Köln, Ur­teil vom 06.02.2024, 4 Sa 390/23

 
24/028 Kündigung wegen dauerhafter Krankheit nur als letztes Mittel zulässig
 

04.03.2024. Ei­ne Kündi­gung we­gen dau­er­haf­ter Krank­heit ist nur zulässig, wenn kei­ne Möglich­keit be­steht, den Ar­beit­neh­mer durch ei­ne Er­satz­kraft zu er­set­zen. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Schles­wig-Hol­stein ent­schie­den: LAG Schles­wig-Hol­stein, Ur­teil vom 10.01.2024, 3 Sa 74/23

 
24/027 Veräußerungsgewinne aus Mitarbeiterbeteiligungen nicht automatisch lohnsteuerpflichtig
 

29.03.2024. Ein Ar­beit­neh­mer muss auf Veräußerungs­ge­win­ne aus Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen nur dann Lohn­steu­er zah­len, wenn der Ge­winn durch unübli­che Be­din­gun­gen im Ar­beits­verhält­nis er­zielt wur­de. Dies hat vor kur­zem der Bun­des­fi­nanz­hof (BFH) ent­schie­den: BFH, Ur­teil vom 14.12.2023, VI R 1/21

 
24/026 Betriebsrat kann einen unwirksamen Beschluss nachträglich heilen
 

25.03.2024. Ein Be­triebs­rats­be­schluss zur Be­auf­tra­gung ei­nes An­walts kann auch nachträglich im lau­fen­den Ver­fah­ren wirk­sam ge­neh­migt wer­den, wo­durch der Ar­beit­ge­ber zur Kos­ten­er­stat­tung ver­pflich­tet ist. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Nürn­berg ent­schie­den: LAG Nürn­berg, Be­schluss vom 23.11.2023, 2 TaBV 8/23

 
24/025 Keine fristlose Kündigung nach unsachgemäßem Umgang mit Messer
 

20.03.2024. Ei­ne frist­lo­se Kündi­gung we­gen der Be­dro­hung ei­nes Kol­le­gen mit ei­nem Mes­ser ist nur zulässig, wenn die Be­dro­hung ernst­haft und vorsätz­lich er­folg­te. Fehlt der Be­weis, muss zunächst ei­ne Ab­mah­nung er­fol­gen. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Schles­wig-Hol­stein ent­schie­den: LAG Schles­wig-Hol­stein, Ur­teil vom 13.07.2023, 5 Sa 5/23

 
24/024 Kein Zwang zu Online-Schulungen für Betriebsräte
 

12.03.2024. Be­triebsräte dürfen bei der Wahl des Schu­lungs­for­mats selbst ent­schei­den und müssen nicht auf güns­ti­ge­re On­line-Al­ter­na­ti­ven aus­wei­chen. Dies hat vor kur­zem das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) ent­schie­den: BAG, Be­schluss vom 07.02.2024, 7 ABR 8/23

 
24/023 Krankengeld trotz später Meldung – Verantwortung liegt bei den Ärzten
 

08.03.2024. Ver­tragsärz­te müssen seit 2021 die Ar­beits­unfähig­keit mel­den - tun sie das nicht, darf die Kran­ken­kas­se den An­spruch ver­wei­gern. Da­bei sol­len aber Ver­si­cher­te vor Nach­tei­len bei ver­späte­ter ärzt­li­cher Über­mitt­lung geschützt wer­den. Dies hat vor kur­zem das Bun­des­so­zi­al­ge­richt (BSG) ent­schie­den: BSG, Ur­teil vom 30.11.2023, B 3 KR 23/22 R

 
24/022 Scheinbewerbungen und AGG: Wenn Klagen zur Strategie werden
 

01.03.2024. Ein Wirt­schafts­rechts-Stu­dent be­wab sich ge­zielt auf AGG-wid­rig aus­ge­schrie­be­ne Stel­len, um Entschädi­gun­gen zu er­lan­gen. Solch ein Ver­hal­ten kann als "wei­ter­ent­wi­ckel­tes Geschäfts­mo­dell" ge­wer­tet wer­den. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Hamm ent­schie­den: LAG Hamm, Ur­teil vom 05.12.2023, 6 Sa 896/23

 
24/021 Bevorzugung von „Digital Natives“ in einer Stellenanzeige stellt eine Diskriminierung dar
 

20.02.2024. Wird ei­ne Stel­len­an­zei­ge ge­zielt auf "Di­gi­tal Na­ti­ves" auf­ge­rich­tet, kann dies als Hin­weis auf Al­ters­dis­kri­mi­nie­rung ge­wer­tet wer­den. Sol­che For­mu­lie­run­gen schließen oft älte­re Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber un­zulässig aus. Dies hat vor kur­zem das Ar­beits­ge­richt (ArbG) Heil­bronn ent­schie­den: ArbG Heil­bronn, Ur­teil vom 18.01.2024, 8 Ca 191/23

 
24/008 Keine Umwandlung von Sonderzahlungen zur Mindestlohnerfüllung
 

12.02.2024. Ei­ne Son­der­zah­lung wie Ur­laubs- oder Weih­nachts­geld, die ein­mal jähr­lich fällig ist, kann nicht oh­ne Zu­stim­mung des Ar­beit­neh­mers auf mo­nat­li­che Ra­ten ver­ti­elt wer­den. Ei­ne sol­che Um­stel­lung al­lein zur erfüllung des Min­dest­lohns ist un­zulässig. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Ba­den-Würt­tem­berg ent­schie­den: LAG Ba­den-Würt­tem­berg, Ur­teil vom 11.01.2024, 3 Sa 4/23

 
24/007 Kündigung in der Wartezeit bei fehlendem Präventionsverfahren
 

08.02.2024. Das Feh­len ei­nes Präven­ti­ons­ver­fah­rens kann dar­auf hin­deu­ten, dass ein schwer­be­hin­der­ter Ar­beit­neh­mer un­ge­recht be­han­delt wur­de. Das könn­te als Form der Dis­kri­mi­nie­rung ge­wer­tet wer­den. Dies hat vor kur­zem das Ar­beits­ge­richt (ArbG) Köln ent­schie­den: ArbG Köln, Ur­teil vom 20.12.2023, 18 Ca 3954/23

 
24/006 Kein Mitspracherechts des Betriebsrats bei Handynutzungsverbot
 

03.02.2024. Wenn der Ar­beit­ge­ber während de Ar­beits­zeit die Nut­zung von Han­dys ver­bie­tet, um die Pro­duk­ti­vität der Mit­ar­bei­ter zu gewähr­leis­ten, ist der Be­triebs­rat nicht in die Ent­schei­dung ein­zu­be­zie­hen. Dies hat vor kur­zem das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) ent­schie­den: BAG, Be­schluss vom 17.10.2023, 1 ABR 24/22

 
24/005 Anspruch auf Ausstattung des Betriebsrats
 

01.02.2024. Wenn der Be­triebs­rat vir­tu­el­le Sit­zun­gen vor­ge­se­hen hat, kann er vom Ar­beit­ge­ber die Be­reit­stel­lung der not­wen­di­gen Geräte ver­lan­gen. Dies hat vor kur­zem das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) München ent­schie­den: LAG München, Be­schluss vom 07.12.2023, 2 TaBV 31/23

 
24/004 Kein Ersatztermin für Schwerbehinderte bei unzureichender Begründung
 

28.01.2024. Öffent­li­che Ar­beit­ge­ber sind nur dann ver­pflich­tet, schwer­be­hin­der­ten Be­wer­bern ei­nen Er­satz­ter­min an­zu­bie­ten, wenn die­se recht­zei­tig und mir ei­nem nach­voll­zieh­ba­ren Grund ab­sa­gen. Dies hat vor kur­zem das Bun­des­ar­beits­ge­richt (BAG) ent­schie­den: BAG, Ur­teil vom 23.11.2023, 8 AZR 164/22

 
24/003 Betriebsrat kann keine allgemeine Unterlassung von Personalentscheidungen verlangen
 

18.01.2024. Ein Be­triebs­rat hat nicht das Recht all­ge­mein ge­gen be­stimm­te Per­so­nal­ent­schei­dun­gen vor­zu­ge­hen. Ein sol­cher An­spruch, der über die spe­zi­fi­schen Re­ge­lun­gen des Be­triebs­ver­fas­sungs­ge­set­zes hin­aus­geht, ist nicht vor­ge­se­hen. Dies hat vor kur­zem das Hes­si­sche Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) ent­schie­den: Hes­si­sches LAG, Be­schluss vom 26.09.2023, 15 TaBV­Ga 138/23

 
24/002 Missbräuchliche Bewerbung eines Kaufmanns auf eine "Sekretärinnen"-Stelle
 

15.01.2024. Das Lan­des­ar­beits­ge­richt (LAG) Hamm hat die Kla­ge ei­nes er­folg­lo­sen männ­li­chen Be­wer­bers auf Dis­kri­mi­nie­rungs­entschädi­gung ab­ge­wie­sen, ob­wohl sich der Kläger im Streit­fall auf ei­ne -  dis­kri­mi­nie­ren­de - Stel­len­aus­schrei­bung be­wor­ben hat­te, mit der nach ei­ner "Se­kretärin" ge­sucht wur­de. Das LAG hielt dem Kläger Rechts­miss­brauch vor: LAG Hamm, Ur­teil vom 23.08.2023, 9 Sa 538/22